Moin Wolle
Freut mich, dass es Dir gefällt und Danke für die Blumen!
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Frankfurter Musikmesse 2014 - Entdeckung einer neuen Mundharmonika-Liebe
Im Ausstellerverzeichnis der Musikmesse Frankfurt 2014 fand ich 5 Firmen, die irgendwie mit Mundharmonika zu tun haben.
Tombo Musical Inst. Co. Ltd , Hersteller der
Lee Oskar Harmonicas
Hier warf ich nur einen kurzen Blick in die Auslagen. Schön, die ganze Produktpalette mal in einer Vitrine vor sich zu haben. Von den vier verschiedenen Lee Oskar Mundharmonikas spiele ich die Major Diatonik, die Natural Minor und die Harmonic Minor.
Auch bei Jiangsu
Swan Musical Instrument Col, Ltd. hielt ich ein wenig inne, um die Auslagen zu betrachten.
Auf die
Mundharmonika von Clarke war ich besonders neugierig.
Den Firmennamen Clarke assoziierte ich bislang mit Tin Whistles.
Dass Clarke auch Mundharmonikas verkauft (herstellt ?), war mir neu. Wie die Submarine-Kazoos werden sie in nostalgisch bedruckten Pappröhren geliefert.
Der Bonner Musikverlag Voggenreiter präsentierte neben allerlei Instrumenten und Notenbüchern auch ein
Mundharmonika-Set bestehend aus Bluesharp (Volt-Mundharmonika) Schutzhülle, CD und Notenheft.
Ich blätterte nur kurz durch die Mundharmonika-Schule und zog dann zügig weiter. Fotos hab ich leider vergessen. Es war spät. Wenn ich bei Seydel noch in Ruhe gucken wollte, musste ich mich beeilen.
Die Mundharmonikas von
C.A. Seydel & Söhne
Die
Sommeredition 2014 kommt mit einem türkisfarbenem Kamm daher. Der Messeneuheit
OrchestraS wurde ein transparenter karminroter Kamm spendiert.
Ursprünglich war ich zum Seydel-Stand gekommen, um mir die
Solist Pro 12 steel in Solo-Stimmung mal aus der Nähe anzusehen. Auf der Homepage von Seydel hatte ich sie schon öfters betrachtet. Sie ist das Pendant zur
Hohner Marine Band Soloist, die ich bereits besitze. Der 3-oktavige Tonraum reicht bei beiden Instrumenten von c4 bis c7 (c' bis c''''). Mit diesem Tonraum lassen sich sehr viele Volkslieder und Tanzweisen problemlos ohne Bending spielen. Das ist mir sehr wichtig. Am liebsten nutze ich die untere und die mittlere Oktave. Die obere Oktave ist mir etwas zu "fiepig".
Wenn in Dur-Melodien der Grundton gleichzeitig der tiefste Ton der Melodie ist und in der unteren Oktave gespielt wird, reichen Volksweisen häufig lediglich bis ins untere Drittel der mittleren Oktave. Traditionelle Tanzweisen ohne Gesang reichen auch höher, breiten sich aber zum großen Teil kaum weiter als 2 Oktaven aus. Für dieses Repertoire benötigt man die obere (dritte) Oktave nicht. (Das ist der Grund, warum man mit den 2 Oktaven der "
Melody Star" von Hohner sehr viele Melodien spielen kann.)
Bewegt sich die Melodie allerdings unter den Grundton, muss man die Melodie eine Oktave nach oben transponieren und in der mittleren Lage spielen. Von der unteren Oktave nutzt man dann selten mehr als die obere Hälfte. Durch diese Verlagerung spielt man dann bei weiträumigen Melodien bis in die obere Oktave (C6 bis C7) hinein. Auch bei Moll-Melodien mit Grundton a spielt man zwangsläufig hauptsächlich in der mittleren Oktave und steigt bei weiträumigen Melodien bis in die obere Oktave auf. Dafür suchte ich eine Alternative.
Mit Hilfe des Mundharmonika-Konfigurators von Seydel ist es möglich, eine modifizierte Belegung der Kanäle zu bestellen. Ich dachte über folgende Möglichkeiten nach:
1. Der Tonraum wird eine halbe Oktave nach unten versetzt. Bei einem C-Dur Instrument müsste der Tonraum beim G3 (g) starten. Dadurch stünde für Moll A3 (a) als Grundton zur Verfügung. Das obere Ende der Skala würde bis F6 (f''') reichen.
2. Der Tonraum startet beim E3 (e). Dadurch stünde für Moll auch die tiefe 5 zur Verfügung. Allerdings kenne ich kaum Melodien, mit denen ich diesen Tonraum ausnutzen würde und die, die ich kenne klingen in dem Tonraum der Marine Band Solotuning sehr gut. Das war mir als Argument für diese Tonraumauswahl zu "dünn".
3. Der Tonraum wird eine ganze Oktave nach unten versetzt. Dann startet die Skala bei C3. Das ist für eine Mundharmonika sehr tief. Die untersten Töne benötigen sehr viel Luft. Das ist nur etwas für fortgeschrittene Spieler.
Welche dieser Möglichkeiten ist nun für meine Bedürfnisse die richtige Wahl?
Und welche dieser drei Möglichkeiten lässt sich im Musikunterricht am besten einsetzen?
Und last but not least: Was darf so ein Instrument kosten?
Welcher Preis wird von Eltern akzeptiert, die den Mundharmonika-Wunsch ihrer Sprösslinge eher als Laune, denn als langfristige Entscheidung betrachten.
Welcher Preis ist von Einrichtungen tragbar, die Kindern die Instrumente finanzieren, wenn sich deren Eltern die Anschaffung nicht leisten können?
Ich starte meine Mundharmonikakurse aus verschiedenen Gründen mit der 8-tönigen "
Speedy". Wenn ich von da aus nicht zur Bluesharp (Richter-Stimmsystem) sondern zu einem Instrument mit lückenlosem, diatonischem Tonraum wechseln möchte, habe ich nicht viele Möglichkeiten.
1. das 2-oktavige Modell Melody Star (Hohner) mit Anblashilfen
2. die 3-oktavigen Modelle Marine Band Solotuning (Hohner) und Solist Pro 12 Solostimmung (Seydel)
Solo-Instrumente mit Tremolostimmung und Instrumente in denen die Blas- und Ziehtöne in getrennten Kanzellen untergebracht sind, stehen für mich als Instrument für den Unterricht derzeit nicht zur Diskussion.
Für eine Sonderstimmung muss man logischerweise etwas tiefer in die Tasche greifen. Das waren mir die neuen musikalischen Möglichkeiten, die mir diese Sonderstimmungen bieten würden durchaus wert. Aber bevor ich eine Entscheidung treffe, wollte ich mir sicher sein, dass mir die Solist Pro 12 von Seydel generell gefällt.
Als ich den Messe-Stand der Klingenthaler erreichte, ließ die Seydel-Mannschaft den Messetag gerade mit einer Jam-Session ausklingen.
Aus der Vitrine leuchteten mir die verschiedenen farbigen Kunststoff-Kämme entgegen, die am optischen Charme der Seydel-Mundharmonikas einen nicht geringen Anteil haben. Mittendrin entdeckte ich den Holzkamm der "Solist Pro 12"
Rasch kam ich mit
Florian Stark (Vertrieb und Händlerbetreuung) ins Gespräch und fragte ihn nach Instrumenten mit Solostimmung. Der erzählte mir dann sofort von der Messeneuheit des Hauses, der OrchestraS, die gerade mal 2 Tage zuvor am 12.3.2014 auf die Seydel-Webseite gestellt wurde.
Hey! Das hatte ich noch nicht entdeckt.
Als Florian Stark mir die OrchestraS in die Hand gab, wußte ich sofort: Die ist es!
Genau das habe ich gesucht! Und die Solist Pro 12 war vergessen.
Warum ich so von dem Instrument begeistert bin:
1. In 10 Kanälen ist der Tonraum G3 bis C6 untergebracht. Das ist genau der Tonraum, den ich mir schon seit langem für eine Mundharmonika mit Solostimmung wünsche! (siehe oben) Ich hätte diesen Tonraum zwar auch über den Seydel-Customer bestellen können. Doch mit dem dann fälligen Preis wäre die Mundharmonika wohl kaum als Instrument für Grundschulkinder durchsetzbar gewesen.
2. Die Stimmplatten sind innen liegend. Das schont die Lippen.
3. Die Stahlstimmzungen erzeugen einen sehr schönen Klang.
4. Das Instrument liegt sehr angenehm und gut in der Hand .
5. Die OrchestraS hat die Größe und Form einer Bluesharp.
6. Die OrchestraS sieht klasse aus.
Ich bin total verliebt in das Instrument. Es ist ein Hand- und Mundschmeichler, den ich nicht mehr missen möchte.
Einen Wunsch hab ich noch: Es wäre schön, wenn es passend zum Instrument einen gut gepolsterten, sicher verschließbaren (Brust-)Beutel gäbe, den sich die Kinder umhängen oder am Schulranzen festschlingen können. Das wäre für diese Zielgruppe wesentlich praxistauglicher als das offene Lederetui. Für Wanderer übrigens auch.
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Weiterführende Informationen:
> # 53 Erste Erfahrungen mit der Mundharmonika OrchestraS von C.A. Seydel