Ich kenn's nicht. Aber ich habe auch schon Instrumente gesampelt, und es ist sehr viel Arbeit. Ein Kollege von mir bezeichnet diese manuelle Samplebearbeitung als "Buchhalterjob", und das trifft es sehr gut. Zunächst mal muss das Instrument selbst in einem guten Zustand sein, dann muss auch derjenige, der es spielt, gut damit umgehen können und seeeehr viel Geduld mitbringen. Note für Note wird einzeln gespielt, und bei Instrumenten, bei denen das zutrifft, in ich sage mal, wenigstens drei bis vier verschiedenen Stärken um später eine halbwegs realistische Spielbarkeit zu bekommen, jede einzelne Note sollte dabei auch mit einem möglichst langen Ausklang gespielt werden. Um sicher zu gehen sollte jede einzelne Note zwei bis drei mal aufgenommen werden, um später Reservematerial zu haben falls irgendwo etwas nicht gut kam. Das macht dann in der Summe je nach Instrument schnell mal hunderte von Samples (sehr einfache Variante: 2 Layers, 2 Oktaven, nur 2 fach aufgenommen = 100 Samples, von denen 50 in die Bank kommen)
Und dann fängt die richtige Arbeit erst an: unter Umständen müssen die einzelnen Notensamples nachträglich reihenweise feingestimmt werden, besonders bei Blas- und gegriffenen Saiteninstrumenten. Es müssen die einzelnen Samples alle sauber auf Anfang geschnitten werden, es müssen Note für Note mehrere Velocitylayer erstellt werden, und die können oft auch unterschiedliche Schwellwerte haben, abhängig davon wie gut der spielende Musiker sein Instrument dosiert hat.
Für eine natürliche Dynamik empfiehlt es sich, die Lautstärken nicht einzeln, sondern nur mit einem Einheitswert für alle Samples auf einmal zu bearbeiten. Andernfalls kann man auch alle Samples normalisieren, dann muss man aber in der Sampleprogrammierung hinterher wieder die natürlichen Verhältnisse herstellen. Und all das macht natürlich nur dann so richtig Sinn, wenn der Aufnahmeraum und die Qualität der Mikrofonierung zumindest gängigen Studiostandards entspricht. Wenn du auf den Sampleaufnahmen einen Keller-Homerecording-typischen Raumklang hast, wirst du diese Samplebank nie nahtlos in andere Produktionen einbinden können. Und auch jedes Rauschen und sonstiges Nebengeräusch addiert sich mit der Zahl der später gleichzeitig gespielten Noten...
Es hat mehr als einen guten Grund weshalb gute Samplelibraries nicht gerade verschenkt werden.
