Ich denke, es ist (im Moment) sinnvoller, sein Geld in Dingen anzulegen, als in Papieren.
Da kann man durchaus
anderer Meinung sein:
Das Problem ist die fehlende Planbarkeit des fairen Kaufpreises beziehungsweise der künftigen Erträge. Seltene Bilder oder Musikinstrumente beispielsweise verkauft man nicht mal eben schnell, sondern muss mitunter Jahre auf den richtigen Käufer warten. Da sollte man in der Zwischenzeit wenigstens selbst Gefallen an diesen Liebhaberwerten haben können
Auch weil diese Sachwerte irgendwann, wenn die Stimmung/Laune wieder besser wird, schnell an Wert verlieren!
Eine Stradivari wird immer viel Geld kosten, aber wer konnte sich vor ein paar Jahrzehnten, als diese Instrumente noch deutlich "billiger" waren, eine Stradivari leisten? Natürlich hätte man sein Geld vermehrt, wenn man sich vor Jahren eine dieser rosa E-Gitarren gekauft hätte, die speziell für kleine Mädchen gebaut wurden. Heute werden sie gebraucht für mehr Geld verkauft als zum ehemaligen Neupreis, weil sie einen gewissen Spassfaktor bieten. Ob das die Inflation ausgleicht? Vielleicht wäre es sogar lohnend, solche Gitarren zu horten, falls sich irgendwann einmal frühere Besitzerinnen einer solchen Gitarre aus nostalgischen Gründen wieder eine kaufen möchten und das Geld für sie keine Rolle spielt? Ob sich das lohnt? Wieviele Gitarren bräuchte man dann, um gut zu verdienen?
Aktien kann ich leicht aufbewahren, Gitarren brauchen Platz, sie sollten keinen extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt werden und wenn eine Gitarre unglücklich fällt, ist womöglich die Sache gelaufen. Also benötigt man eigentlich eine Versicherung dafür (auch gegen Diebstahl) und die kostet! Wenn man die Gitarren nicht selbst spielt ist diese Gefahr etwas kleiner, dann zählt aber nur noch der finanzielle Aspekt. Lohnt sich das wirklich?
Nehmen wir die
Zither: Im Biedermeier kam die Zither in Mode, zeitweise wurden allein von den Herstellern im Musikwinkel über tausend Zithern am Tag hergestellt und in alle Welt exportiert. Aber irgendwann war Schluss damit. Das wusste auch
Anton Karas ("Er weiß auch, daß sein Ruhm aller Wahrscheinlichkeit nach nicht von Dauer sein wird. Die Zither ist eine Mode, nichts mehr.") Hätte es sich gelohnt, damals Zithern als Geldanlage zu kaufen? - Zithern werden auch heute noch gebaut und gespielt, aber von den einst weitverbreiteten Zithervereinen sind nicht mehr viele übrig. Für
gute Instrumente werden immer noch ansehnliche Preise gezahlt, für die meisten wahrscheinlich
nicht. Aber, wäre das eine gute Geldanlage gewesen?
Das lohnt sich nur für teure, alte Instrumente. Beispiel:
Streichinstrumente.
Ein Blick auf den
Index des Magazins Vintage Guitars aus den letzten sieben Jahren lohnt sich auch (VGP50 ist ein Index der Top-50 Gitarren der Marken Fender, Gibson, Gretsch und Martin aus den entsprechenden Indizes). Die Preise gehen dort seit einiger Zeit wieder zurück. Ob das bei modernen, neuen Gitarren einmal besser sein wird?