MusikerBoard - Radio

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tTruz
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Guten Morgen.

Bitte steinigt mich nicht gleich, aber mir ist da gestern so eine kleine Idee gekommen (hab in der SuFu noch kein entsprechendes Thema gefunden, wenns doch eins geben sollte, sagt bescheid ;-) )...

Hier im Board gibt es so viele so gute unbekannte Bands, von denen man meistens nur durch Zufall erfährt.. Und um ehrlich zu sein höre ich mir selten z.B. die zu youtube verlinkten Songs von Bands hier an, dann lädt es so lange und crrx...

Wie auch immer, wäre es nicht eventuell möglich, eine Art MusikerBoard-Internetradio aufzubauen, in dem gemafreie Songs interessierter Bands aus dem MusikerBoard gespielt werden würden? Natürlich nicht ununterbrochen, das würde viel zu viel Aufwand machen, aber zumindest ein oder zwei Stunden am Tag (oder zumindest an bestimmten Tagen in der Woche)?
Inzwischen kann man ja auf Seiten wie dieser hier kostenlos sein Internet-Radio senden, auch Mikros für eventuelle Moderationen werden die meisten User wohl sowieso schon besitzen, von daher würden da meiner Meinung nach kein allzu großen Kosten entstehen (wenn überhaupt) (bitte berichtigt mich, wenn ich da falsch liege ;-) =


So, vorerst genug Text, was haltet ihr von der Idee?
Wäre denn jemand daran interessiert, sich daran zu beteildigen?
Oder wo seht ihr Probleme bei so einem Internetradio?

Würde mich über Antworten freuen :)
 
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Hey,

fände die Idee auch nicht schlecht. S könnten sich die unbekannten Bands hier mal etwas präsentieren :)

LG
 
... in dem gemafreie Songs interessierter Bands aus dem MusikerBoard gespielt werden würden...
Da genau liegt der Hund begraben. Die GEMA wird behaupten, dass alle Songs gemapflichtig sind und im Falle eines Falles 2, 3 Songs herauspicken um nachzuweisen, bei welchen gemapflichtigen Songs Elemente daraus geklaut sind.

Einen solchen Prozess kann sich die Gema locker leisten, da sie ohnehin jede Menge darauf spezialisierter Fachanwälte unterhält. Das MB kann sich solche Prozesse aber nicht leisten und ich bin auch ziemlich sicher, dass wir verlieren.
 
wow, eine echt super idee! würde mich sogar an der arbeit beteiligen sofern gewünscht!

nur wie johannes schon sagte ist das schwierig mit der gema. allerdings -> unterliegt jeder aufgenomme song einer "unbekannten" band die kein plattenvertrag/keinem label zugehört der gema?

in meiner band z.b. haben wir genau den fall: eine ep ist aufgenommen, sind aber noch bei keinem label. songs (texte, so wie instrumentaler teil) sind 110% aus eigen fleisch und blut von uns. darf ich jetzt nicht unsere mucke via internetradio konstenfrei anderen leuten unter die nase reiben?! :O


falls sich das projekt dennoch verwirklichen sollte -> ich würde helfen wo ich kann ;) jede band braucht unterstützung, und warum nicht ein bisschen PR übers größte musiker-board :D
 
allerdings -> unterliegt jeder aufgenomme song einer "unbekannten" band die kein plattenvertrag/keinem label zugehört der gema?

in meiner band z.b. haben wir genau den fall: eine ep ist aufgenommen, sind aber noch bei keinem label. songs (texte, so wie instrumentaler teil) sind 110% aus eigen fleisch und blut von uns.

Das (deutsche) Recht funktioniert leider nicht so. Die GEMA würde behaupten, ihr habt die Titel geklaut und entsprechende "Beweise" vorlegen. Ich glaube kaum, dass eure Band genügend Kohle hätte, um entsprechende Gegengutachten zu erstellen. Ein gelangweilter Richter würde euch dann verurteilen, 1. künftig, 2. rückwirkend GEMA-Gebühren zu bezahlen und 3. die Kosten des Prozesses einschließlich der von der GEMA beigebrachten Gutachten und Anwälten zu bezahlen.

Es gibt sicher Möglichkeiten, all dem zu entgehen, aber einfach ist das nicht. Solange ihr allerdings keine wirklichen Umsätze macht... also mehr auf Schulfesten oder Privatpartys usw spielt, lassen sie euch wahrscheinlich in Ruhe. Kritisch wirs, wenn ihr in die Öffentlichkeit geht und Erfolg habt...
 
Das (deutsche) Recht
Achso... Hmmm... Blöd...
Weiß hier zufällig jemand, wie das damit aussehen würde, wenn man das ganze z.B. über nen amerikanischen-Stream-Server senden würde?
 
Verflixt noch eins, ist es ums deutsche Recht so schlimm bestellt? Ich fand die Idee schon klasse als ich den Titel gelesen habe. Das muss sich doch irgendwie einrichten lassen. Wie machen die anderen Webradios das denn?
 
Wie machen die anderen Webradios das denn?

die zahlen GEMA oder sind so unbedeutend, dass sich eine Verfolgung durch die GEMA nicht lohnt.

Es gint auch sog. Independent Labels, aber wie das funktioniert, weiß ich nicht. Die haben aber vermutlich auch einen Weg gefunden, vor der GEMA Ruhe zu haben.
 
Die GEMA würde behaupten, ihr habt die Titel geklaut und entsprechende "Beweise" vorlegen. Ich glaube kaum, dass eure Band genügend Kohle hätte, um entsprechende Gegengutachten zu erstellen. Ein gelangweilter Richter würde euch dann verurteilen, 1. künftig, 2. rückwirkend GEMA-Gebühren zu bezahlen und 3. die Kosten des Prozesses einschließlich der von der GEMA beigebrachten Gutachten und Anwälten zu bezahlen... Solange ihr allerdings keine wirklichen Umsätze macht... also mehr auf Schulfesten oder Privatpartys usw spielt, lassen sie euch wahrscheinlich in Ruhe. Kritisch wirs, wenn ihr in die Öffentlichkeit geht und Erfolg habt...

So funktioniert das nicht.
Grundsätzlich ist es der GEMA erst mal egal, ob eine Veranstaltung groß oder klein ist oder ob sie viel oder wenig Gewinn einbringt. Entscheidend für die Anmeldepflicht einer Musikveranstaltung ist, dass sie öffentlich stattfindet. Dabei ist auch erst mal egal, ob die Musik live ist oder aus der Dose, ob die Zuhörerschaft zahlreich oder spärlich ist und ob das Ganze drinnen, draußen, im Äther oder im Web geschieht. Es ist übrigens auch schnuppe, ob ein Plattenvertrag für diese Musik besteht oder nicht! Entscheidend ist, dass es einen oder mehrere Urheber dieser Musik gibt, die im Besitz des Urheberrechts und der Verwertungs- und Aufführungsrechte sind. Radio ist öffentlich und dort wird im Sinne des Urheberrechtsgesetzes eine Aufführung eines Werkes an die Öffentlichkeit gebracht.
In zweiter Linie werden dann die anfallenden Gebühren ermittelt. Bei der GEMA gibt's Anmeldeformulare, bei der zum Beispiel eine Playlist und die Größe der Veranstaltung ermittelt werden sollen, denn da gibt's gestaffelte Sätze. Veranstalter oder Radiobetreiber, die ständig Musik öffentlich spielen, können so was wie ein Jahresabo beziehen. Die Materie ist ein bisschen kompliziert.
Auf der GEMA-Website gibt's hierzu einiges herunterzuladen: http://www.gema.de
Die GEMA ist übrigens nicht in erster Linie dazu da, Musikern Geld abzuknöpfen, sondern soll die Rechte der Urheber schützen, indem sie von denen, die Musik öffentlich darbieten, eine Gebühr erhebt, die dann nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel an die Rechteinhaber - also die Musiker - verteilt wird. In der Praxis scheint da in letzter Zeit aber ein bisschen dicke Luft zusammengekommen zu sein...

die zahlen GEMA oder sind so unbedeutend, dass sich eine Verfolgung durch die GEMA nicht lohnt. Es gint auch sog. Independent Labels, aber wie das funktioniert, weiß ich nicht. Die haben aber vermutlich auch einen Weg gefunden, vor der GEMA Ruhe zu haben.
Vor der GEMA hat man so wenig Ruhe wie vorm Finanzamt, denn die arbeiten auf der Grundlage eines Gesetzes, nämlich des Urheberrechtswahrnehmungsgesetzes, das seinerseits auf dem Urheberrecht basiert, und das gilt für alle in Deutschland lebenden Personen und Körperschaften.

Aber habt ihr mal dran gedacht, den ganzen juristischen Schuh erstmal bei jemand anderem zu lassen und ein MB-Radio erst mal von einem bereits bestehenden, angemeldeten und Gebühren zahlenden Webradio hosten zu lassen - vielleicht zwei, drei Stunden die Woche oder so? Um erst mal Erfahrungen damit zu sammeln und zu sehen, wie so ein Angebot genutzt wird? Bevor man selbst einen Haufen Kohle und immense Mengen Zeit für Basics, Bürokratie und Equipment aufwendet?

Die GEMA wird behaupten, dass alle Songs gemapflichtig sind

Und damit hat sie recht. Es ist erst mal vollkommen schnurzpiepegal, ob ein Song von einer weltberühmten Combo oder einer total unbekannten Garagenband stammt, denn man kann voraussetzen, dass das Werk (Musikstück) einen oder mehrere Urheber hat, die damit im Besitz des Urheberrechts (und der Nebenrechte, vor allem der Verwertungs- und Aufführungsrechte) sind. Und diese Rechte werden durch Gesetze geschützt.

Wer auch immer dieses Werk dann aufführen möchte, muss für diese Verwertung Gebühren zahlen, die in einen großen Topf fließen, der dann an die Rechteinhaber verteilt wird.

GEMA-frei sind meines Wissens - analog zu Schriftwerken - nur solche Stücke, deren Urheber nicht festzustellen ist oder der seit mindestens 70 Jahren tot ist, denn dann erlischt das Urheberrecht (in dessen Genuss ja auch die Erben der Urheber kommen sollen). Und nur wer urheberrechtsfreie Songs öffentlich aufführt, muss nicht abdrücken.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass die Urheber selbst keine Gebühr für die Aufführung ihrer eigenen Stücke zahlen müssen - wohl aber ein Verwerter, also ein Veranstalter oder ein Radiobetreiber.
Mit 1000Mikes müsste man sich vielleicht ein bisschen beschäftigen. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die wirklich nennenswert viele Hörer haben...

unterliegt jeder aufgenomme song einer "unbekannten" band die kein plattenvertrag/keinem label zugehört der gema? ... songs (texte, so wie instrumentaler teil) sind 110% aus eigen fleisch und blut von uns. darf ich jetzt nicht unsere mucke via internetradio konstenfrei anderen leuten unter die nase reiben?!

Via Internetradio sind solche Aufführungen im Allgemeinen wohl nicht gebührenfrei, denn das wird von jemandem betrieben, der nicht im Besitz des Urheberrechts und der Nebenrechte ist. Auf der eigenen Bandwebsite oder im eigenen Kanal bei YouTube,Facebook etc. ja, denn da präsentieren die Urheber ihr eigenes Werk, was sie natürlich dürfen.

Noch mal: Plattenvertrag oder nicht ist völlig unerheblich für die GEMA!

Und noch eine Bemerkung zum Schluss: Ich bin kein Jurist und dies ist keine Rechtsberatung!
Da ich allerdings beruflich viel mit Urheberrecht zu tun habe, musste ich mich notgedrungen mit einigen einschlägigen Gesetzen beschäftigen. Wer's genau wissen will, geht zum Anwalt, kauft sich n Buch oder studiert die GEMA-Seite.

Da ist doch außerdem bestimmt noch eine Menge zur GEMA im "Business- und Recht"-Thread, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe früher kleine Konzerte veranstaltet (bis max. 500 Gäste. Jugend und Newcomer) und da des öfteren Kontakt mit der Gema gehabt. Aber was ein Beitrag für ein Internetradio ausmacht kann ich mir nicht vorstellen. In was für einem Bereich liegen solche Kosten? (noch 3 oder schon 4 stellig reicht schon)
 
In was für einem Bereich liegen solche Kosten? (noch 3 oder schon 4 stellig reicht schon)

Hol dir die Info doch direkt von der Quelle: http://www.gema.de
Da ist ganz oben auf der Seite ein Menüpunkt "Tariffinder".
Hab's selber noch nicht ausprobiert, würde mich aber interessieren, was dabei herauskommt.
 
mhh - wenn ich das richtig zerpflügt habe, kostet das 30€ im Monat für 2700 unique Users (identische User) die durch IP, Cookie oder Passwort bei der Anmeldung identifiziert werden.

Wenn es mehr User sind wird irgendwas ??? mit einem Faktor von 0,6 multipliziert - man könnte das aber auch an anderer Stelle so interpretieren, dass die 30€ dann für je weitere 2700 User fällig werden oder die 30€ pro weitere 2700 User mit den 0,6 multipliziert dazu addiert werden, also für 5400 User 30+ (30*0,6) = 48€ !?.
In einem anderen Dokument wird von 360€/Jahr und einer Userzahl von 120.000/Jahr gesprochen .... alles irgendwie verwirrend beschrieben.

Also zumindest von den GEMA-Kosten her scheint das noch überschaubar - dazu kommen dann aber noch die Kosten für einen Streaming-Server (Software) und das Hosting plus Traffic. Da hab ich noch gar keine klaren Infos finden können :nix:
 
Ja, das sieht doch gar nicht so teuer aus. Zumal die Kosten noch günstiger werden, wenn nur einige Stunden in der Woche und nicht jeden Tag gesendet wird.
Es müsste auch möglich sein, über interessierte Boardmitglieder ein Werbe- und Unterstützer/innen-Netzwerk zusammenzubringen, denn sehr viele betreiben ja eigene Blogs, Channels oder Websites, auf denen geworben, angekündigt oder verlinkt werden kann. Und das bringt wiederum mehr Zuhörer und mehr Öffentlichkeit. Wenn man das Ganze noch mit ein bisschen Pressearbeit flankiert, könnte das durchaus interessant werden. An der Pressearbeit würde ich mich beteiligen.

Wie schnell soll es denn konkret werden? Denn dazu braucht man ja Leute, die sich mit ein oder zwei Sachen auskennen oder bereit sind, die veratwortlich zu übernehmen. Vor allem der juristische und bürokratische Teil und die Finanzen. An so was gehen leider viele gute Projekte kaputt.

Und, auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Vielleicht erst mal einen Sender zum Hosten suchen? So lange, bis man weiß, dass das Team (das ja auch erst mal zusammenkommen muss) gut zusammen arbeiten kann?

Auch nicht ganz unwichtig: Was hält der Boardbetreiber davon, "Musiker-Board" (was ja quasi ein markenähnliches Logo ist, das mit einem Gewerbebetrieb verbunden ist) im Zusammenhang mit einem Internetradio zu verwenden? "Marke" und Logo gehören ja nicht den Usern... das müsste zuerst mal geklärt werden.

Falls es so sein sollte, dass nur diejenigen Songs geschützt sind, deren Urheber einen Wahrnehmungsvertrag mit der GEMA geschlossen haben, dann korrigiert mich bitte. Das kann nämlich auch sein. Insofern gäbe es natürlich eine Menge GEMA-freie Songs, und ich widerrufe meine Statements von da oben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls es so sein sollte, dass ...
Grundsätzlich ist jedes Werk geschützt, das hat mit der GEMA erstmal nichts zu tun.
Die GEMA ist lediglich dafür zuständig, die bei ihr gemeldeten Werke zu "überwachen".
Werke, die nicht bei der GEMA gemeldet sind, werden logischerweise nicht durch die GEMA vertreten, was jedoch nicht heißt, daß sie überhaupt nicht vertreten werden.
Die Vergabe und die Konditionen von Nutzungsrechten erfolgt immer durch den Urheber, er kann seine Interessen durch die GEMA vertreten lassen ... er kann das auch selber machen.

Der Knackpunkt ist aber ganz woanders:

Die GEMA würde behaupten, ihr habt die Titel geklaut ...
Auf gut Deutsch: es ist möglich, die Beweislast umzudrehen.
Obwohl es meine Komposition ist, müßte ich nachweisen, daß ich sie nicht irgendwo geklaut habe. Obwohl es meine Komposition ist, die ich dem MB-Radio zur Verfügung stelle, müßte das MB-Radio nachweisen, daß es dafür keine GEMA-Gebühren zahlen muß.
DEN Streß wird sich wohl kaum jemand freiwillig aufhalsen.

Und zur Sicherheit: natürlich ist dieser Beitrag nur meine persönliche Meinung ohne Anspruch auf juristische Korrektheit


- - -

Die Idee, grundsätzlich GEMA-Gebühren zu zahlen und/oder einen Sender zu suchen, der das schon tut, halte ich für sehr sinnvoll, da sich dann auch die reproduzierenden Musiker der Öffentlichkeit präsentieren könnten.

Bezüglich Finanzierung gäbe es vielleicht die Möglichkeit, Werbung zu schalten ?!?
 
Zuletzt bearbeitet:
Via Internetradio sind solche Aufführungen im Allgemeinen wohl nicht gebührenfrei, denn das wird von jemandem betrieben, der nicht im Besitz des Urheberrechts und der Nebenrechte ist. Auf der eigenen Bandwebsite oder im eigenen Kanal bei YouTube,Facebook etc. ja, denn da präsentieren die Urheber ihr eigenes Werk, was sie natürlich dürfen.

Wahrscheinlich denke ich jetzt etwas zu einfach, aber wäre es nicht möglich, dass man ähnlich wie bei genannten Plattformen das ganze lediglich als eine Präsentation des eigenen Materials aufzieht? Sprich mehrere Bands schließen sich zusammen, um eben dies zu tun. Und auf der Internetseite kann man sich dann die Songs, die in dem Pott zusammengekommen sind, in einer Playlist anhören. Das wäre dann weniger Radio im eigentlichen Sinne, sondern vergleichbar mit myspace, nur nicht für jede Band einzeln sondern als Ganzes abrufbar. Das ist ziemlich nebulös, ich weiß, aber ich habe von der Materie auch keine Ahnung :redface:

Mir ist gerade noch was anderes eingefallen, denn viele hier im Board sind ja bei last.fm, ich selber auch. Dort kann man auch ein Profil für die eigene Band erstellen. Wenn man nun seine eigene Musik unter dem tag "Musikerboard" dort einstellt, müsste es dann nicht möglich sein, wenn man diesen Tag in die last.fm-Radiostation eingibt, nur Songs zu hören, die mit diesem tag versehen sind?
 
Dann möchte ich mein Halbwissen auch mal verbreiten:

Also, der GEMA ist es ganz egal, wer bei wem geklaut hat. Das entscheiden Gerichte auf Grund einer Klage des Urhebers.
Wieviele Bands im Amateurbereich werden belangt, weil Sie ähnlich klingende Stücke spielen?
Wohl eher keine. Wenn man allerdings mit einem Song richtig erfolgreich wird, den man sich zusammengeklaut hat, sieht die Sache anders aus. Dann hat nämlich der Urheber des plagiierten Songs auf einmal die Möglichkeit, Kenntnis vom Plagiat zu erhalten. Keiner würde sich die Mühe machen, eine Schülerband vor Gericht zu zerren, weil sie einen Song haben, der wie "Sweet Home Alabaster" klingt...
Und die GEMA schon gar nicht.
Die GEMA treibt nur die Gebühren ihrer Mitglieder ein, notfalls auch gerne mal von ihren Mitgliedern.
Angenommen, eine Band hat ihre Songs bei der GEMA angemeldet und spielt ein selbstorganisiertes Konzert,
mit eben Ihren eigenen Songs, so wird die Gema vom Veranstalter(in diesem Fall die Band und damit der Rechte - Inhaber)
für eben diese Veranstaltung GEMA-Gebühren, abhängig vom Eintrittspreis und den möglichen Zuschauerzahlen, erheben.
Der Urheber bekommt sein Geld mit der Ausschüttung zurück, abzgl. der Verwaltungskosten.(von denen die GEMA lebt)
Bei Livekonzerten, die der GEMA gemeldet werden, muss ein Musikfolgebogen ausgefüllt werden, den der Veranstalter dann der GEMA zusenden muss. Nach diesen Bögen wird die Ausschüttung berechnet. So verdient z.B. der Urheber auch, wenn sein Song von einer Coverband aufgeführt ist.(und der Veranstalter einen Musikfolgbogen einsendet)
Soweit das (Halb)wissen.

Jetzt zur Spekulation:
Soweit mir bekannt, kann die GEMA nur Tantiemen ausschütten für Radioplay an Urheber, deren Werke über ein Label veröffentlicht wurden, denn die GEMA kann nur Songs abrechnen über den Labelcode (vierstellige Ziffer - ist auf jedem offiziell veröffentlichtem Tonträger) Deshalb spielen viele grosse Radiostationen keine selbstgebrannten Demos.
Sie wissen nicht, wie das abzurechnen wäre, also spielen Sie es gar nicht erst.(zumal die Playlists ja heutzutage selten von Redakteuren, sondern eher von Computern erstellt werden)
Nach der Recherche von Pico wird von Webradios eine Nutzerzahlenabhängige Pauschale erhoben,
daher vermute ich, das die Ausschüttung an die Urheber ähnlich wie bei Discotheken, die auch eine Pauschale bezahlen,
über einen Verteilungsschlüssel aufgeteilt wird, das heisst die Gema nimmt an, das Hit XY im Verhältnis zu Hit Z doppelt so oft gespielt wurde, deshalb bekommt der Urheber von Z nur halb soviel, wie der von XY, und die ganzen kleinen Künstler fallen durch das Raster.

Aber mit so einer Pauschale ist dann alles abgedeckt, was an GEMA anfällt, daher ist es dann egal, was gespielt wird.
Und wenn 90% GEMA-frei wäre, würde es die GEMA nicht interessieren, da für die Pauschale unerheblich ist, welcher Anteil
an GEMA-freien Songs dabei wäre. Die Gema geht natürlich davon aus, das in einem Musikradio auch die üblichen Radiosongs gespielt werden, selbst wenn es sich um ein kleines harmloses Musiker-Foren Radio handelt, wo hauptsächlich die (zumeist) GEMA-freien Titel der Boarduser handelt.
Aber um die Pauschale wird man sicher nicht herumkommen.

Mir würde es gut gefallen, wenn ich beim Board durchstöbern noch ein bisschen coole Musik von den Boardusern hören könnte. Ich hoffe , ich habe niemanden gelangweilt, und nicht all zu viel Falsches von mir gegeben.

Grüsse von Sylt

Schnirk
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass die GEMA hier das Problem ist, die muss man eh pauschal zahlen wenn man Musik streamt. Das wurde ja schon sehr richtig erklärt.

Aber wir hatten diese ganze Idee doch schon mal hier diskutiert, ich habe damals mein Webradio zur Verfügung gestellt - kostenfrei füts Board - und es ist daran gescheitert, dass dann kein User moderieren wollte, Songs in unsere Datenbank in ausreichender Qualität zur Verfügung stellen und aber vor allen Dingen, dass ganze Ding täglich aktualisieren und Playlists erstellen.

Gescheitert ist es am mangelden Interesse und an Man-Power, ich fürchte, das würde diesmal auch.
 
wow, sehr gute Idee mit dem Radio. Ich hab auch einige Aufnahmen von meinem Duo und so:)
 
Gescheitert ist es am mangelden Interesse und an Man-Power, ich fürchte, das würde diesmal auch.
ja, jeder der so etwas schon einmal gemacht hat, weiß was da für eine Arbeit dahinter steckt. Es ist ja nicht nur mal eben schnell eine Playlist zusammen zu klicken, sondern man muß mit den Bands und Künstlern in ständigem Kontakt bleiben, damit es genügend Nachschub an Material gibt. Da ist man locker 3-4 Stunden täglich damit beschäftigt und das wäre nur zu leisten, wenn man da auch eine Aufwandsentschädigung dafür bekommt... und um dann mit so einem Webradio diese Aufwandsentschädigung zu verdienen, müssen Sponsoren und Werbetreibende gesucht werden, was den Zeitaufwand dann schnell verdoppelt.

Ein interessantes und gutes Webradio zu machen ist also ein Fulltime Job und das kann man auch nicht, so wie hier die Moderation, einfach auf mehrere Freiwillige verteilen, denn dann geht mehr Zeit dafür drauf untereinander zu kommunizieren als dass es Sinnvoll ist. Auch evtl. Werbepartner brauchen eine klare Ansprechperson die das alles überblickt und Entscheidungen sofort treffen kann.
 

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