Musiker mit Behinderung

  • Ersteller SonnyCrocket
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Nachdem ich nun gestern also den ersten Gig im Rollstuhl absolviert habe, mein kleines Résumé:

Es ging soweit alles wunderbar. Ist eben wie ein Konzert im Sitzen. Ungewohnt ist es natürlich schon, aber nach ein paar Liedern hat man sich dran gewöhnt.
Die Effekte hab' ich weggelassen, ging auch. Werde mir da für's nächste Konzert vlt. was einfallen lassen (oder die Effekte auf Dauer weglassen, hat mir nicht wirklich gefehlt)
Den Bodentuner hatte ich neben mir auf dem Amp stehen, konnte ihn also per Hand bedienen.
Um über die kleine Kante auf das Podest zu kommen, war natürlich Hilfe durch den Schlagzeuger nötig. Wie das bei ner richtigen Bühne funktioniert wird man dann sehen (da bin ich selbst sehr
gespannt auf mich ;-) )

Zum Abschluss noch zwei Fotos:

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Die Band Seven Hell, Sieger des Hessen Rockt Contest 2009, haben einen Sänger der nicht laufen kann. Seiner Stimme tuts keinen Abruch :) und er wird immer vom Drummer auf die Bühne getragen. Passt also.
 
Wirklich beeindrucken:



---------- Post hinzugefügt um 13:09:52 ---------- Letzter Beitrag war um 13:07:41 ----------

Johnny soll blind sein:

 
Interessant wär's auch mal zu diskutieren, inwieweit psychische Beeinträchtigungen sich auf die Fähigkeit, Musik zu machen, auswirken. Konzentration, Motivation, bei manchen Sachen auch Bewegungsabläufe, die Art des Songwritings...
 
klaus kreuzeder ist ein münchner saxophonist, der als baby an kinderlähmung erkrankte. er sitzt im rollstuhl und benötigte damals eine "eiserne lunge". aus therapeutischen gründen spielte er bald blockflöte und als teenager dann saxophon.

ich habe ihn bereits ein paar mal getroffen.
er hats wirklich nicht leicht, denkt aber immer positiv und macht schöne musik.
auf die bühne kommt er mitsamt rollstuhl mit hilfe von mitarbeitern.

http://www.trick-music.de/klaus_kreuzeder.htm

alles liebe



zum thema geistige behinderungen:
je nach behinderung kann es passieren, dass derjenige auf einem niedrigeren niveau bleibt, was jedoch egal ist, solang es ihm freude bereitet. die freude daran kann wiederum bewirken, dass die musik sich positiv auf sich und seine entwicklung auswirkt.
dann gibt es menschen mit einer art "inselbegabung", ähnlich wie beim autismus, die demjenigen ermöglicht, ein hervorragender musiker zu sein.
also auch auf dem gebiet ist alles möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab mal eine Band gesehen, in der der Drummer nur eine Arm hatte!! Mir ist das aber erst aufgefallen nach dem mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat! Gespielt hat der Kerl wie Hölle, mit Sicherheit besser als 50% der Leute hier im Board.
 
ich hab mal eine Band gesehen, in der der Drummer nur eine Arm hatte!! Mir ist das aber erst aufgefallen nach dem mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat! Gespielt hat der Kerl wie Hölle, mit Sicherheit besser als 50% der Leute hier im Board.

bestimmt Def Leppard?
 
:D ne das war ne kleine Band die im Sonnenkeller in Balingen als Vorband von Krashkarma (aus LA) gespielt haben.
 
Mit einem klar abgegrenzten Handycap kann man sehr gut Musik machen. Menschen mit systemischen Erkrankungen dagegen sind nicht richtig behindert, weil sie immer noch herumlaufen, sehen und hören können, aber sie sind trotzdem nicht in der Lage zu musizieren, geschweige denn einen Auftritt zu bewerkstelligen.
Ich denke da vor allem an Rheumatiker, Menschen mit Depressionen, neurologische Erkrankungen oder langsam verlaufende Infektionen.
 
Ich denke da vor allem an Rheumatiker, Menschen mit Depressionen, neurologische Erkrankungen oder langsam verlaufende Infektionen.

Also was Depression angeht, gibt auch verschiedene agitierte Formen. Da ist zumindest der Antrieb da... und es gibt ziemlich viele Beispiele für depressive Musiker, die auch weiterhin Musik mach(t)en... Ian Curtis, Bruce Scoord... und soweit mir bekannt, gibt es auch in der depressiven Phase Schwankungen im Antrieb und dem emotionalen Ausdruck...

Nur so aus Interesse: Kennt jemand hier Aspergermenschen, die mit Musik bekannt wurden?
 
Keine bekannten, aber ich kenne einige Aspis, auch teilw. hier im Forum - manchmal grade so über der Grenze dass es als überdurchschnittlich bezeichnet wird, manchmal ziemlich extrem - die viel und gerne und gute Musik machen. Zähle mich selbst zu denen, die etwas über dem Durchschnitt sind. Ohne einen ärztlichen Test... aber den brauch ich an der Stelle glaub ich nicht wirklich :D

MfG, livebox
 

Sorry für die verspätete Antwort... ja, das hatte ich schon gelesen.

Ich kann mir vorstellen, dass das Erleben als Aspie ganz andere musikalische Strukturen zulässt. Aber es ist eben verdammt schwer, Shows zu spielen und sich die Menschen vor sich vorzustellen, glaube ich.
Ich bin bei mir unsicher, was das angeht. Ich spiele gern live und liebe auch das Gemeinschaftsgefühl (das ich allerdings bisher lediglich aus dem Publikum kenne; unsere bisherigen Gigs hatten außer Familie keine Besucher. Bis zum Montag dieser Woche im Rahmen einer Open Stage Geschichte... vierhundert Leute war dann doch ein bisschen ein Faustschlag :eek: ). Aber die ganzen Konflikte, die sich mit Touren (sollte das jemals auf uns zukommen) ergeben... da befürchte ich das Schlimmste. Nicht an Situationen selbst, sondern daran, wie ich damit umgehe.
 
Ich habe heute im Radio gehört, dass der bekannte deutsche Saxofonist Klaus Kreuzeder in seiner Münchener Wohnung nach einer Krankheit mit 64 gestorben ist :-(

Als Jugendlicher habe ich einmal mit ihm zusammen gespielt: Wir gestalteten musikalisch einen Gottesdienst in der Jugendbildungsstätte Burg Feuerstein (bei Ebermannstadt). Ich hatte damals kurz vorher erst angefangen Querflöte zu spielen - Klaus spielte neben Saxophon damals auch noch Querflöte.

Lieber Klaus, Ruhe in Frieden und ich wünsche dir auch in der anderen Dimension viel Musik!

Blockarina

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/saxophonist-klaus-kreuzeder-ein-kaempfer-bis-zuletzt-1.2203706

http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kreuzeder
 
Zuletzt bearbeitet:
Blinde Musiker gibts ja einige.....
...so daß das keine Kunst mehr ist. Ray Charles, Stevie "Ich hab das Clavinet in den Funk gebracht und so ziemlich jeden Synthesizer besessen, der je gebaut wurde" Wonder, Jeff Healey...

Ich habe neulich zum ersten Mal den Gitarristen Mischa Gohlke live gesehen und war sehr beeindruckt. Der Mann ist stark hörgeschädigt.
Pete Townshend und Phil Collins sind auch schwerhörig, Ludwig van Beethoven war am Ende stocktaub.

Was Behinderungen des Bewegungsapparats angeht: Schlagt mal Django Reinhardt nach. Und ohne den wären 80% der User nicht hier oder würden völlig anders spielen, weil der das Solo-Spiel auf der "Stromgitarre" in dieser Form wegen seiner Behinderung erst erfunden hat.


Martman
 
Paul Gilbert ist ebenfalls stark hörgeschädigt und trägt deshalb bei Live Auftritten dicke Kopfhörer statt normales In-Ear.

Ich wunder mich da echt wie das Lemmy und andere Rocker aushalten, die ja stolz drauf sind keinen Gehörschutz zu benutzen.
Unser 2ter Band Drummer hat auch so ein Stahlgehör. Der hält jede Lautstärke aus. Unverständlich :igitt:. Ansonsten trägt die ganze Band mich eingeschlossen den Gehörschutz von Alpina.

Toni Iommi spielt seit einem frühen Arbeitsunfall mit Fingerkuppenprothesen.
 

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