Fred Ericsson
Registrierter Benutzer
Hey Leute,
Ich will ein Thema anschneiden, über das Musiker, besonders Musiker mit semiprofessionellen/professionellen Ansprüchen glaube ich ungerne sprechen, bzw. das vor allem ein "klassik"-Problem darstellt.
Vielleicht meine Vorgeschichte:
Ich bin 21, habe eigentlich von Kindesbeinen an Musik gemacht, erst Klavier, dann mit 12-13 Schlagzeug. Mit meiner Band regional und überregional viel Erreicht, Wettbewerbe gewonnen, große und kleine Auftritte en masse gehabt, u.a. auch mal Snow Patrol supportet, ohne Druck, ohne zu großes Lampenfieber. Später dann wieder auf (Jazz)-Klavier umgestiegen, Combo gegründet, Schulbigband, im Abizeugnis stehen 15 Punkte in Musik, Die letzten 2 Jahre intensives Klassik-lernen, Chopin, Beethoven, Bach, Prokofjew, Job als Kabarett-Pianist im Theater, insbesondere für mein Ziel, das ich hatte: Gymnasiumlehrer für Musik.
Kurze Anmerkung: Auch wenn es sich "nur" um Lehramt handelt, es werden pro Hochschule nur ca. 15 Leute zum Studium zugelassen, bei 150-200 Bewerbern, ist das natürlich nicht einfach.
Und dann kamen die Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen. Und alles war anders als bisher, ich war nicht mehr der Beste, ich hatte aus unerklärlichen Gründen Angst vor diese Jury zu treten, diese grimmig schauenden Herren. Ich hab es teilweise aus nervosität verbockt, teilweise konnte ich die Anforderungen trotz ständigem üben nicht erfüllen (Vom-Blatt-Spiel). In Stuttgart kam dann auch noch Pech dazu: Ich war bester Jazz-Pianist in der Runde und trotzdem wurde ich nicht genommen, weil andere (klassiker) eine höhere Punktzahl wie ich erreicht haben.
Das Endresultat war und ist für mich: Ich habe versagt. Ich habe mich fast 2 Jahre Intensiv nur hierauf vorbereitet, und jetzt stehe ich da wie der letzte depp. Vor meinen Freunden: Alle haben mich damals gefragt: "Warum fängst du nicht an zu studieren?" - "Ich muss mich erst vorbereiten." - und was sag ich denen jetzt? Und was sage ich MIR jetzt?
Ich hab vor mir versagt, und irgendwie werde ich dieses Gefühl nicht los. Und ich werde das Gefühl nicht los Zeit verschwendet zu haben, die ich sinnvoller verbringen hätte können.
Vielleicht kennt jemand von euch ähnliche Situationen, vielleicht nicht ganz so drastische. Wie geht ihr mit so etwas um?
Liebe Grüße
Fred Ericsson
Ich will ein Thema anschneiden, über das Musiker, besonders Musiker mit semiprofessionellen/professionellen Ansprüchen glaube ich ungerne sprechen, bzw. das vor allem ein "klassik"-Problem darstellt.
Vielleicht meine Vorgeschichte:
Ich bin 21, habe eigentlich von Kindesbeinen an Musik gemacht, erst Klavier, dann mit 12-13 Schlagzeug. Mit meiner Band regional und überregional viel Erreicht, Wettbewerbe gewonnen, große und kleine Auftritte en masse gehabt, u.a. auch mal Snow Patrol supportet, ohne Druck, ohne zu großes Lampenfieber. Später dann wieder auf (Jazz)-Klavier umgestiegen, Combo gegründet, Schulbigband, im Abizeugnis stehen 15 Punkte in Musik, Die letzten 2 Jahre intensives Klassik-lernen, Chopin, Beethoven, Bach, Prokofjew, Job als Kabarett-Pianist im Theater, insbesondere für mein Ziel, das ich hatte: Gymnasiumlehrer für Musik.
Kurze Anmerkung: Auch wenn es sich "nur" um Lehramt handelt, es werden pro Hochschule nur ca. 15 Leute zum Studium zugelassen, bei 150-200 Bewerbern, ist das natürlich nicht einfach.
Und dann kamen die Aufnahmeprüfungen an den Musikhochschulen. Und alles war anders als bisher, ich war nicht mehr der Beste, ich hatte aus unerklärlichen Gründen Angst vor diese Jury zu treten, diese grimmig schauenden Herren. Ich hab es teilweise aus nervosität verbockt, teilweise konnte ich die Anforderungen trotz ständigem üben nicht erfüllen (Vom-Blatt-Spiel). In Stuttgart kam dann auch noch Pech dazu: Ich war bester Jazz-Pianist in der Runde und trotzdem wurde ich nicht genommen, weil andere (klassiker) eine höhere Punktzahl wie ich erreicht haben.
Das Endresultat war und ist für mich: Ich habe versagt. Ich habe mich fast 2 Jahre Intensiv nur hierauf vorbereitet, und jetzt stehe ich da wie der letzte depp. Vor meinen Freunden: Alle haben mich damals gefragt: "Warum fängst du nicht an zu studieren?" - "Ich muss mich erst vorbereiten." - und was sag ich denen jetzt? Und was sage ich MIR jetzt?
Ich hab vor mir versagt, und irgendwie werde ich dieses Gefühl nicht los. Und ich werde das Gefühl nicht los Zeit verschwendet zu haben, die ich sinnvoller verbringen hätte können.
Vielleicht kennt jemand von euch ähnliche Situationen, vielleicht nicht ganz so drastische. Wie geht ihr mit so etwas um?
Liebe Grüße
Fred Ericsson
- Eigenschaft