Musikalischer Burn-Out (!?)

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Hi,

Ehhm, wo fang ich jetzt am besten an…

Also, ich weiss nicht wirklich, warum es dazu gekommen ist, aber vor 2 Wochen bei der Gesangsprobe ging gar nichts. Wirklich gar nichts. Ich war auch weder krank, noch hatte ich meine Tage oder war sonderlich angespannt, aber es ging wirklich nix. Ich habe meinen Körperschwerpunkt nicht gefunden, konnte nicht richtig meinen Stimmsitz finden, mein Übergang wurde wieder brüchig und unkontrolliert wie schon lange nicht mehr. Dieser letzte Punkt hat mich schließlich so aufgeregt, dass ich mitten inner Gesangsstunde – und das hatte ich noch nie und im Nachhinein bin ich davon irgendwie überrascht – zu heulen angefangen habe. Ich war echt so wütend, dass ich da stand und gezittert hab und einfach nur noch geheult hatte, - weil ich einen schlechten Tag hatte?!

Meine Gesangslehrerin hat mich zum Glück nicht versucht mit Umarmungen und „Ach Claudi“ – blabla zu trösten, ich hätte wohl nur noch mehr rumgeheult, sondern hat mich geschnappt und mich das noch mal singen lassen, das ging wieder „halbwegs“. Aber ich weiss nicht woher dieses plötzliche Leistungstief kam. Und dieser Heulkrampf danach.

Geht jetzt schon ungefähr zwei Wochen so…Singen macht keinen Spaß mehr, ich hab alle Konzerte abgesagt, weil ich einfach keinen Ton mehr treffe, bin völlig geknickt, ich weiss gar nicht, was mit mir los ist. Ist das nur sone Phase, aus der ich wieder raus komme? Ich kanns doch nicht verlernt haben, ich weiss gar nicht, was meine Stimme im Moment fürn Auftrag hat 
Meine Mittellage bricht weg, meine Höhen sind dünn, von meiner früheren dreigestrichenen Lage ist momentan kein einziger Ton übrig, und auch wenn es für manche „nur“ singen ist, für mich bricht ne Welt zusammen irgendwie.

Wollte einfach mal anfragen, ob ihr schon mal mit was ähnlichem Erfahrungen gemacht habt…


...
 
Eigenschaft
 
Hmm, klingt ja krass. Mir fallen zwei Sachen ein dazu:
a) dass Du Dich oder wer anders Dich irgendwie zu sehr unter Druck setzt in Richtung singen
b) dass ausserhalb des Gesangs irgend etwas ist, was Dich nervt/aergert/zurueckwirft und das auf den Gesang ausstrahlt.
Ich verstehe
ich weiss gar nicht, was meine Stimme im Moment fürn Auftrag hat 
nicht, was soll das heissen?
 
denke auch mach erstma kurzes päuschen und lass alles zur ruhe kommen. wenn dich etwas anderes belastet dann kümmer dich erstmal darum und wenn dann wieder alles glatt läuft und du keine anderweitigen probleme hast dann klappt es auch mit dem singen

das problem ist das du wahrscheinlich jetzt auf teufel komm raus versuchst den ton zu treffen und nicht mehr aus dem bauch raus singst

das ist aber auch nur meine laienhafte darstellung...
 
Ich würde ebenfalls erstmal gucken, was sonst so im Leben gerade passiert, wieviel Zeit Du eigentlich mit oder für Dir/Dich selbst reservierst. Oft glaubt jeder, er steckt alles weg - und irrt und wundert sich, was der Seele so alles einfällt, um einem mitzuteilen: Äh- Hallo: ... hier sind ein paar Dinge, die hätte ich gern geklärt
 
Hallo,

ich kann nur ergänzen, dass der Gesang ein empfindliches Instrument ist. Ich spiele ja auch Klavier und Gitarre, und wenn ich da ein Stück wirklich gut drauf habe, dann kann ich es auch noch spielen, wenn ich (etwas) müde oder (etwas) krank bin.

Beim Gesang hingegen setzt sich schnell eine Kettenreaktion in Gang, dass erst eine Sache nicht klappt, dann andere deswegen auch nicht, und dann am Ende gar nichts mehr geht.

Also: Pause machen, dann an einem wirklich guten Tag wieder anfangen und so die negativen Erlebnisse wieder in den Hintergrund drängen.

Liebe Grüße,

SingSangSung
 
Ich würd auch vorschlagen, mach erstmal eine Pause, schließ erstmal ein paar andere Sachen ab, vielleicht bist du im Unterbewusstsein blockiert, hast Stress, an den du zwar nicht denkst, aber trotzdem ist der "im Kopf". Geht mir oft so, wenn ich irgendein Projekt noch nicht abgeschlossen habe, ständig geistern mir dann Gedanken im Kopf herum, wenn es vorbei ist, bin ich etwas befreiter.

Was ich auch noch empfehlen kann: nicht abschalten, sondern das Gegenteil. Mach dich richtig fertig, am besten wirkt da bei mir, dass ich mir eine Laufstrecke zurechtsuche und diese auf jeden Fall in einer bestimmten Zeit absolvieren will. Ich powere dann total aus, bin schachmatt, wenn ich zurückkomme, aber es fällt mir immer eine riesige Last von den Schultern. Und beim Laufen kann ich in Ruhe ohne äußere Einflüsse über meine auch weniger offensichtlichen Probleme nachdenken, da gibt es nur die Straße und deinen Kopf. Andere, die ich kenne gehen ins Fitnessstudio oder in den Boxclub und lassen einfach mal alles raus. Es lohnt sich! Aber jeder Typ von Mensch verarbeitet das wahrscheinlich anders. Die von dir angesprochenen Probleme kenne ich allerdings, und das ist meine Methode, damit umzugehen.
 
Wollte einfach mal anfragen, ob ihr schon mal mit was ähnlichem Erfahrungen gemacht habt…
...

Ich habe sehr spät mit dem Singen angefangen und da gehören derartige "Rückschläge" (jedenfalls bei mir) einfach dazu. Die Stimme (und die eigene Stimmung) ist eben jeden Tag anders. Das, was gestern noch super ging, muß heute nicht zwangsläufig auch gelingen. Ich versuche immer mit der Stimme zu singen, die ich momentan habe - eine andere habe ich ja auch nicht. Nur die Stimme die ich im Moment singe, kann ich als Ausgangspunkt, als Basis, für meine Stimmarbeit nehmen. (Das ist leichter gesagt als getan, wenn man Abends nach der Arbeit müde ist und nur wenig Zeit hat, noch was zu üben und die Stimme einfach nicht "will"...).
 
Bei mir war es tatsächlich schon mal so, dass gesanglich nichts ging und alles wieder rückwärts lief.
Allerdings musste ich nicht lange nach den Gründen suchen. Stress und Ärger im Büro waren der Auslöser. Als sich die berufliche Lage wieder beruhigte, kam meine Stimme wieder zurück und ich hatte (seltsamerweise) in der Zeit sogar trotz aller Kämpfe Fortschritte gemacht.
 
Hallo Claudi !
Ich habe so eine Krise mit Mitte 20 gehabt, als ich die klassische Gesangsausbildung hinschmiss, weil mir endgültig klar geworden war, dass Lieder und Arien einfach nie meins werden würden. Ich hatte damals parallel schon eine lange Zeit in Bands gesungen, wusste also durchaus, wie das geht - trotzdem war da erstmal ein Bruch. Ich konnte monatelang kaum singen bzw. schleppte mich lustlos zu Proben und Auftritten, fand meine Stimme fremd, grauslig, ohne Körperanbindung, so, als würde ich neben mir stehen - und das Blöde ist ja, dass man eine Stimme tatsächlich nicht zwingen kann. Wenn sie nicht will, dann geht nix, ein Instrument kann man hingegen immer "irgendwie" spielen....
Ich habe allerdings keine Pause gemacht, sondern weitergesungen.
Im Krankheitsfall bin ich immer für Stimmruhe und Pause, ansonsten bin ich da aber skeptisch. Beim Singen sind so viele Muskeln aktiv; wenn man länger nicht singt, bilden sich gewisse Funktionen wieder zurück und man muss oft wieder Sachen üben, die man vorher im Schlaf konnte. Es ist nicht so, dass man das Singen verlernen würde - aber rein technisch wird die Stimme schwerfälliger, unflexibler und weniger belastbar, und man muss sie wieder aufbauen. Und das wiederum kann zu noch mehr Frust führen und schnell zum Teufelskreis werden.
Andererseits soll das Singen nie zu einer Last werden..... schon schwierig, das *seufz*
Es kommt natürlich darauf an, was man für ein Typ ist - z.B. wie ehrgeizig man ist, und was man für Ziele oder Zukunftspläne mit dem Gesang verfolgt - wenn Du z.B. eine Profikarriere anstrebst, kannst Du dir längere Krisen und Pausen abschminken (das gilt aber oft schon für den Semiprofi-Bereich), bei Hobbyängern ist das was ganz anderes.
Das ist aber nur meine Erfahrung, vielleicht tut Dir eine Pause ja ganz gut.
Auf jeden Fall solltest Du herausfinden, wo diese Blockade herkommen könnte. Vielleicht hast Du in der letzten Zeit einfach zuviel Musik gemacht, warst ZU ehrgeizig, hast Dir zuwenig Zeit für anderes genommen, da kann die Stimme schon mal streiken. Das würde ich dann als positives Zeichen werten, einiges zu überdenken.
Und keine Sorge - diese Sängerkrisen sind in den allermeisten Fällen vorübergehend !
schöne Grüße
Bell
 
Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich bin momentan am überlegen, ob ich nicht alles etwas zu verbissen sehe.
Verbissen im Sinne von - ich will alles schaffen, und ich will das alles möglichst schnell schaffen. Und am besten soll alles auch noch nach wenigen Anläufen möglichst perfekt sein.

Es stimmt schon, dass ich ein (was die Musik und insbesondere auch meine Stimme angeht) relativ ehrgeiziger Mensch bin, der auch mal zum Perfektionismus neigt. Und mir ist auch durchaus bewusst, dass man nicht jede seiner Bestleistungen zu 100 Prozent reproduzieren kann - das können auch keine Profis, sie nähern sich zwar einem Ideal, aber wirklich jeder hat mal seinen schlechten Tag, das stelle ich bei mir selber auch nicht in Frage.

In Frage stelle ich aber bei mir momentan dieses Gefühl des "Burn-Outs" - mit dem Begriff Depression möchte ich in dem Zusammenhang vorsichtig umgehen, aber ich sag es ganz einfach mal so: Wo früher "Freude" war, ist nun "Leere". Das meine ich mit diesem Tief. Bei mir baut sich nun folgende Diskrepanz auf: Weitersingen, weil sich sonst wichtige Techniken und Muskeln rückentwickeln? Oder Abstand nehmen, Pause machen, evtl. ein paar Dingen auf den Grund gehen ( bin jetzt in die gymnasiale Oberstufe gekommen, hohes Lernpensum etc. , möglicherweise als Beispiel für eine neueingetretene psychische Belastung) ? Kann nur ich selber das entscheiden? Ich bin mir nämlich nicht sicher.

Ich habe nur Angst und sehe schon die immer weiterklaffende Tendenz, dass ich den Bezug zu meiner Stimme immer weiter verliere. Bell* beschrieb es treffend: ohne Körperanbindung, einfach fremd.
Dieser Punkt macht mich etwas panisch, auch wenn ich im Moment keine Freude am Singen verspüre, ist doch im Hinterkopf der Wille zur eigenen Stimme, nicht zuletzt deswegen, weil ich mich beruflich in diese Richtung orientieren möchte.

Ich bin sehr froh, auch mal von anderen Sängern/innen gehört zu haben, dass sie etwas ähnliches erlebt haben und auch, dass sie da wieder hinausgefunden haben. Gab es da so einen Knackpunkt, einen Tag x, der euch wieder zu eurer Stimme geführt hat? Was war es oder wie war es?

Vielen Dank nochmal für die Antworten :)

...
 
Wirklich aufgehört habe ich nie. Nicht im schlimmsten Stress. Ich hatte mich wenigstens in Gesangsunterricht und Chor gezwungen. Klar habe ich - wo es ging - zurückgesteckt, aber mehr bei den Sachen, die sowieso keinen Spaß gemacht haben.

An dem Punkt, den Du beschreibst habe ich die klassische Gitarre hingeschmissen, das Theater spielen bleiben lassen - gesungen habe ich damals noch nicht. Aus heutiger Sicht bin ich mir nicht mehr sicher, ob die Entscheidung richtig war. Die Gitarre - ja, das war tatsächlich das Abwerfen von Ballast, das ehrlich zugeben "Ist eh nicht meines, wollte ich nie,"
Das Theater? Das fehlt mir heute noch.
 
In Frage stelle ich aber bei mir momentan dieses Gefühl des "Burn-Outs" - mit dem Begriff Depression möchte ich in dem Zusammenhang vorsichtig umgehen, aber ich sag es ganz einfach mal so: Wo früher "Freude" war, ist nun "Leere". Das meine ich mit diesem Tief. Bei mir baut sich nun folgende Diskrepanz auf: Weitersingen, weil sich sonst wichtige Techniken und Muskeln rückentwickeln? Oder Abstand nehmen, Pause machen, evtl. ein paar Dingen auf den Grund gehen ( bin jetzt in die gymnasiale Oberstufe gekommen, hohes Lernpensum etc. , möglicherweise als Beispiel für eine neueingetretene psychische Belastung) ? Kann nur ich selber das entscheiden? Ich bin mir nämlich nicht sicher.
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Na, wenn's weiter nix ist, so a bisserl Leistungskurs und Abi macht frau ja nebenbei :rolleyes: Ich wuerd, im Gegensatz zu Bell*, in diesem Fall vielleicht doch zu einem Paeuschen tendieren. Muss ned lang sein, nur - singen, ohne dass es Spass macht, und das dann beruflich? Da kann ich ihmo genausogut zum K... Knoepf annaehn gehn (war so ein Spruch bei uns frueher :D) In ner Woche oder so bilden sich die Muskeln ned so arg zurueck, denke ich. Klar, man muss damit rechnen, dass man wieder ein bisschen aufbauen muss. Aber das ist auch handlebar, wenn man sich drueber klar ist und es akzeptiert. Mir geht's grad so mit Querfloete - ich komm wenig zum Ueben. Ist auf der einen Seite Mist, weil es wirklich spuerbar ist, wie die Muskeln dann angestrengt werden. Andererseits scheinen manche Sachen zu sickern. Ich denk, nachdem Deine Stimme grad rebelliert, ist es Zeit, mal in Dich zu gehen und Dich zu fragen, was genau Du (wirklich) willst und wie Du das erreichen willst.

Perfektionismus - einesteils ist er gut, weil er weitertreibt. Andererseits kann er vieles zerstoeren. Da einen gesunden Mittelweg zu finden, ist schwer. Bei Dir scheints mir im Moment zu viel zu sein. Vielleicht reicht es Dir auch, wenn Du mal ne Zeit nur die Ansprueche an Dich zurueckschraubst (ja, das ist gaaaaanz einfach - da kann man sich ein Leben lang mit beschaeftigen :cool:)

Ice, Du faengst wieder Theater an und ich endlich Zither, ist das ein Deal? ;) Achja, Erdbeer-shisha, >10 Jahre aussetzen ist eindeutig zu viel :rolleyes::screwy:;)
 
- singen, ohne dass es Spass macht, und das dann beruflich? Da kann ich ihmo genausogut zum K... Knoepf annaehn gehn

Aber Moni, in jedem Beruf gibt es doch Phasen, wo man keine Lust mehr hat..... das ist auch in künstlerischen Berufen nicht anders. Man muss dann nur eben professionell und routiniert genug sein, so ein Stimmungstief zu überspielen. Dass Singen IMMER Spaß macht, ist ein Gerücht, wenn man es beruflich macht, das wäre ja auch illusorisch.
Man darf es sich nur nicht anmerken lassen.
 
Ich werfe einfach mal eine neue Idee in den Raum, etwas was mir selbst letztens wiederfahren ist als eine Woche lang gar nichts ging:

Kann es nicht einfach sein dass sich irgendwas technisch an deiner Stimme total verändert hat - zum Besseren! - und du kommst einfach gar nicht damit klar, weil es sich für dich einfach total anders anfühlt, sich deine Wahrnehmung noch ein anderes Klangideal wünscht?

Dadurch wird man unsicher und dann wird das ganze erst emotional, wodurch man es erstmal überhaupt nicht mehr in den Griff kriegt.
Wie gesagt bei mir wars bei der letzten großen Veränderung genauso, hab gedacht ich könnt gar nichts mehr, aber nach zwei Wochen war alles neuer, besser, schöner als zuvor! =)
 
Weitersingen, weil sich sonst wichtige Techniken und Muskeln rückentwickeln?

...

Also mein ehemaliger Gesangslehrer (Tenor, Musikhochschulausbildung) hatte keine Probleme mal für einen dreiwöchigen Urlaub eine Gesangspause einzulegen.

Natürlich muss man sich dann wieder an das erarbeitete "heransingen", dass kann aber auch eine Chance sein, einen etwas anderen weg zu Ziel zu finden.
 
Drei Wochen Urlaub kann man natürlich machen, vor allem als Berufssänger. Der kann mit seiner Stimme umgehen, und er weiss, was auf der Bühne von ihm erwartet wird. Er bringt einfach andere Voraussetzungen mit als jemand, der noch ganz am Anfang steht bzw. Singen als Hobby betreibt. Auch da kann eine Pause ja unter Umständen durchaus gut sein, es kommt halt auf die Person und den Einzelfall an. Für mich ist das nix, das habe ich bei meinen Sängerkrisen immer wieder festgestellt. Ich hatte ja schon welche, wo ich mein Equipment verkaufen, gigs canceln, alles hinschmeissen wollte....
ich hab weitergesungen und nach 1,2 Wochen hab ich wieder an mich geglaubt und war auch wieder "eins" mit meiner Stimme.
Aber wenn man auch noch voll im Abi-Stress steckt, wird´s schwierig, vielleicht ist die Belastung momentan wirklich zu hoch !
schöne Grüße
Bell
 
Aber Moni, in jedem Beruf gibt es doch Phasen, wo man keine Lust mehr hat..... das ist auch in künstlerischen Berufen nicht anders. Man muss dann nur eben professionell und routiniert genug sein, so ein Stimmungstief zu überspielen. Dass Singen IMMER Spaß macht, ist ein Gerücht, wenn man es beruflich macht, das wäre ja auch illusorisch.
Man darf es sich nur nicht anmerken lassen.

Ja, klar, war auch a weng ueberspitzt von mir formuliert. Das muss denk ich auch letztlich jeder fuer sich selber entscheiden. Ich hab schon oft gegruebelt, was wohl gewesen waere, wenn ich mich doch getraut haette, auf's musische Gymnasium zu gehen. Ich hab auch letztens wieder ueberlegt, beruflich Richtung Musik zu gehen. Ich hab mich dagegen entschieden - genau wegen "man darf es sich nur nicht anmerken lassen". Musik soll mir Spaß machen, ich will da nicht den Druck, davon leben zu muessen (aeh, Beruf darf ruhig auch Spass machen, ned, dass das noch bei jemandem falsch ankommt ;) )
 
Ice, Du faengst wieder Theater an und ich endlich Zither, ist das ein Deal? ;)
Wie war das mit dem Zeitfaktor? Bis ich die B-Prüfung habe liegt (fast) alles andere auf Eis. Da muss ich dirigieren und Klavier spielen üben.
Und wenn dann wieder Zeit ist... dann wartet da schon ein anderes Instrument, dass ich eigentlich schon seit über 20 Jahren spielen will.
 
Mein Vorschlag ebenfalls: Kein verkrampftes "Pflichtpäuschen" verschreiben und dabei die ganze zeit hoffen, dass danach wieder alles gut ist...

Sondern einfach mal nur dann singen, wenn Du Lust hast. Beim Spazieren, beim Aufräumen, vielleicht auch mal einer Probe ... aber eben ohne Druck... auf beides bezogen: wenn "Pausendruck" noch Singedruck...
 
Vielen Dank wieder für eure Unterstützung...
Wie ich sehe scheiden sich auch bei euch so ein wenig die Geister: Während manche meinen, ich soll mir doch mal eine Pause gönnen und von allem Abstand nehmen, sagen wieder andere, ich sollte doch lieber - auch wenn teilweise gezwungener Maßen - dabei bleiben.
Letztendlich ( und irgendwie dachte ich mir das) kommt es wohl auf mich an: Möchte ich wieder singen? Möchte ich es nicht?

So wie's momentan mit meiner Stimme steht, würde ich wirklich am liebsten erstmal ganz aufhören mit der Singerei. Ich erkenne weder meine Stimme, noch irgendwie meinen Körper bzw. die Verbindung beider Komponenten zu einem Ganzen.

Es stimmt schon, dass ich zeitlich etwas angespannt bin, vielleicht jetzt noch einen kleinen Tacken mehr, aber ich bin am zweifeln, ob das mein musikalisches Selbstvertrauen beeinflusst: Ich bin kein labiler Mensch, ich halte Druck aus und schulischer Druck war immer etwas, was eigentlich kein Druck war, es ging immer leicht von der Hand (bis zum jetzigen Zeitpunkt zumindest).

Interessant fand ich, was Butze beschrieb, denn lustigerweise konnte ich mich darin wiederfinden. Meine Stimme macht momentan, und das merke ich und damit bin ich auch, jedenfalls so wie sie gerade ist, überhaupt nicht zufrieden, ich find es zum Kotzen, ganz ehrlich. Zwar fühle ich eine gewisse Evolvierung die sich abspielt, vorallem in den oberen Registern hab ich den letzten 6 Monaten einen ziemlich rasanten Schuss gemacht (hatte an Top-Tagen c''''), gleichzeitig merkte ich, dass, je verschulter und vertechnischter ich sang, desto weniger hatte ich einen wirklichen Bezug zu meiner Stimme. Ich hab sie nicht mehr wiedererkannt. So hatte ich immer weitere technische Verbesserungen, andere Sachen fingen aber auch an darunter zu leiden, wie nicht zuletzt der Körperschwerpunkt,innere Unzufriedenheit, der eigene, persönliche Bezug. Ich glaube, seine eigene Stimme als Fremdkörper zu betrachten ist weder förderlich, sondern vielleicht sogar schädlich?!

Dieser Prozess, den ich durchmache - dieses Sich-Selber finden (in Bezug auf Stimme) scheint, wenn ich jetzt alles rekapituliere, vielleicht garnicht mal so schlecht (obwohl ich mir trotzdem nie vorstellen kann, meine Stimme schön zu finden momentan).

Vorerst belasse ich es aber beim Nicht-Singen. Vorerst ^^...

...
 

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