Musikalische Früherziehung - Erfahrungen?

  • Ersteller foxytom
  • Erstellt am
Lieber Harald , Liebe Leute , hier geht es nicht ums spielerische musizieren , ich schreibe hier mehr über die gesamte Bildungsfrage im Pisaschock-Nachfolgezeitalter.Viele Medien scheinen wohl zu glauben , dass mit musikalischer Früherziehung Kinderchen insgesamt intellektuell trainiert werden können , ohne das diese jungen Menschen schon die Möglichkeit bekommen ,einen eigenen Musik- oder überhaupt Kulturgeschmack zu entwickeln.
Meine Quellenangabe : Ein Bestseller über grundsätzliche Erziehungsfragen , herausgegeben
von Deutschlands führender Elternzeitschrift , ich kann Dir gerne den Artikel kopieren und
auf andere Quellen verweisen,da scheinbar auch Dr Elkinds Bücher teilweise nicht auf deutsch erhältlich sind.
Ich bin nun einmal ein bekennender Worldmusic-fan geworden ,ich höre und sehe auch gern ,
wie in anderen Kulturen Musik weitergegeben wird , sei es Afrika ,das vielgerühmte Kuba ,
auch wie die Sinti und Roma im ehemaligen Ostblock sich ihre kulturelle Identität bewahrt
haben bewundere ich sehr.
Muss Kultur eigentlich bei uns so grossangelegt auf schulischer und akademischer Basis stattfinden ?
Das hier viele Leute schreiben ,die selber in der Musikschulung tätig sind , ist völlig OK ,
nur sage ich mal so , Ich gehöre nicht dazu.
 
Lieber Harald , Liebe Leute , hier geht es nicht ums spielerische musizieren , ich schreibe hier mehr über die gesamte Bildungsfrage im Pisaschock-Nachfolgezeitalter.Viele Medien scheinen wohl zu glauben , dass mit musikalischer Früherziehung Kinderchen insgesamt intellektuell trainiert werden können , ohne das diese jungen Menschen schon die Möglichkeit bekommen ,einen eigenen Musik- oder überhaupt Kulturgeschmack zu entwickeln.
Meine Quellenangabe : Ein Bestseller über grundsätzliche Erziehungsfragen , herausgegeben
von Deutschlands führender Elternzeitschrift , ich kann Dir gerne den Artikel kopieren und
auf andere Quellen verweisen,da scheinbar auch Dr Elkinds Bücher teilweise nicht auf deutsch erhältlich sind.
Ich bin nun einmal ein bekennender Worldmusic-fan geworden ,ich höre und sehe auch gern ,
wie in anderen Kulturen Musik weitergegeben wird , sei es Afrika ,das vielgerühmte Kuba ,
auch wie die Sinti und Roma im ehemaligen Ostblock sich ihre kulturelle Identität bewahrt
haben bewundere ich sehr.
Muss Kultur eigentlich bei uns so grossangelegt auf schulischer und akademischer Basis stattfinden ?
Das hier viele Leute schreiben ,die selber in der Musikschulung tätig sind , ist völlig OK ,
nur sage ich mal so , Ich gehöre nicht dazu.

huch, jetzt wirds aber medienpolitisch - Pisa - Sinti - Kultur ....

ich war ja hier der Threadstarter, WEIL ...
- mein Sohnemann (4 Jahre) gern trommelt, rasselt, Mundharmonika quält undundund
- mein Töchterlein (3 Jahre) gern trommelt, an der Gitarre rumfummelt, auf Keyboardtastaturen gern rumdrückt.

Mir scheint, dass hier musikalisches Potenzial vorhanden ist und ich dieses gern fördern würde. Deswegen habe ich nach Erfahrungen mit MFE gefragt.
Kritik ist natürlich ebenso erwünscht ;)
 
wenn ich meinen senf dazugeben darf.. ich war auch n paar jährchen in der MFE
und ich muss sagen ich fands als kleines kind furchtbar - unmotivierte betreuer, haben eig. nichts wirklich intressantes gemacht (zB koordiniert zusammen zu musizieren - wenn dann haben wir nur gesungen und ein bisschen xylophon gespielt...)
hat mich ganz ehrlich ein bisschen abgeschreckt von musik, obwohl ich glaub ich schon ein wenig talent hab, jetzt mal musikalisch gesehen (liegt inner familie und so).
so hab ich halt ca. 10 jahre nich mehr das bedürfnis gehabt nach nem instrument zu greifen.. natürlich spaßes halber immer bissl klavier gespielt wenn eins da war aber halt nix besondres...
natürlich kann ich jetzt gitarre auf nem annehmbaren niveau, zB fürs lagerfeuer und kleine sessions und so, und klavier lernt man auch.. aber ich meine das viel "musik fühlen können" so verloren gegangen ist..(ich hoffe ihr versteht was ich meine)

deshalb glaub ich das es das beste für ein kind (auch in dem alter ist) mit dem vater oder der mutter halt bissl was zusammen zu musizieren.. viel. auf bongos oder sonstwas und dann immer weiter hocharbeiten (mundharmonika/xylophon/klavier(keyboard)/gitarre)(soll auch die kind - eltern bindung stärken können^^)

aber was sag ich bin ja erst 16 xD

und es kann sein das ich pech hatte in der MFE und es in wirklichkeit ganz anders ist

musikalischen Gruß
Mani
 
ich war ja hier der Threadstarter, WEIL ...
- mein Sohnemann (4 Jahre) gern trommelt, rasselt, Mundharmonika quält undundund
- mein Töchterlein (3 Jahre) gern trommelt, an der Gitarre rumfummelt, auf Keyboardtastaturen gern rumdrückt.

Und nun sind wir ganze 10 Jahre weiter! :eek:
Während ich damals sehr viel mit dieser Altersgruppe gearbeitet habe, unterrichte ich inzwischen vorwiegend ältere (Kinder, Jugendliche, Erwachsene. Dabei erlebe ich immer wieder, dass die Vorbildung der Kinder, die sie aus der Kindergartenzeit mitbringen, sehr unterschiedlich sein kann. Es hängt viel von den von außen vorgegebenen Möglichkeiten wie die Ausstattung der von den Kindern besuchten Einrichtungen, der musikalische Ausbildung der Erzieher, dem Engagement der Eltern, dem Kursangebot der Musikschule etc. ab, was "draus" wird.
Zeitschriften wie z.B. die "Musik in der KITA" vom Lugert Verlag zeigen, wieviel kreatives Potential in einem abwechslungsreich gestalteten Musikunterricht für Vorschulkinder stecken kann. Es werden auch Fortbildungen angeboten, die viele tolle Anregungen bieten. Was davon bei den Kindern ankommt, ist natürlich ganz unterschiedlich.

Wie ist es bei Euch gelaufen?

Viele Grüße
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist es bei Euch gelaufen?

allmächt, Lisa, Du kramst ja da altes Zeug hervor und ICH war auch noch Threadersteller??? :D

Also, mein mittlerer (jetzt 14 Jahre) interessiert sich für Musik nur noch als passiver Zuhörer und da sich das ganze nur übers Handy und mit Kopfhörer abspielt, hab ich null Ahnung, was er da überhaupt hört :D Die Kleine ist jetzt 13, "spart" immer mal wieder auf ein Klavier oder einen Gamer-PC oder eine Designer-Handtasche ohne nähere Ambitionen. ;)
Ich hab nichts besonders gefördert, naja Schlagzeug wurde eine zeitlang gespielt. Das hab ich mittlerweile aber auch schon wieder verschenkt.

Resumee: entweder die beiden starten als Spätzünder nochmal durch oder ich bleibe der einzige der Familie mit aktiver Musiker-Laufbahn.
 
:D

Wenn man nach dem Thema musikalische Früherziehung sucht, ist die Suchergebnisliste recht überschaubar. :engel:
Und mich interessiert wirklich, was aus früher mal beobachteten hoffnungsvollen (?) Ansätzen geworden ist.
Aus diesem Grund fand ich es ganz sinnig, diesen Thread mal auszugraben. :)

Danke, für Dein Resumé :great:
 
meine momentan 6jährige Tochter war jetzt 2 Jahre in der MFE bei einem Musikverein aus der Gegend. Dort haben sie an Instrumenten rumprobiert, Rhythmische Spielchen gemacht, viel gesungen, wenn ich da mal zugehört hab, hat mir das große Freude gemacht. Wenn ein Fest anstand und damit ein kleiner Auftritt, hat sie mit Begeisterung die Lieder Gesungen und den Text geübt. Und sie hat die beiden Betreuerinnen geliebt. Resumé: Alles super!

Jetzt ist sie auf ihren Wunsch hin seit September in einer Kleingruppe beim Flöten bei einer der beiden Betreuerinnen mit anderen Kindern, die sie kennt. Und irgendwie läuft's jetzt nicht mehr so rund, seit sie jede Woche Hausaufgabe aufhat und jeden Tag ein bisschen üben soll. Vielleicht liegt's auch daran, dass sie merkt, dass andere Kinder eine schnellere Auffassung haben. Bin gespannt, wie das weiter geht, ob sie dann da weiter machen mag. Natürlich isses wie immer, wenn das Stück, das si aufhat mal besser läuft, macht's auch mehr Spaß, von sich aus nimmt sie die Flöte allerdings nicht zu Hand.
Oder ob wir warten, bis sich was neues auftut, worauf sie mehr Lust hat...

Die Begeisterung für's Tanzen hält jedenfalls noch an, das hat ja auch mit Rhythmus und Musik zu tun, auch wenn's meistens bei den Sport-Institutionen und -vereinen verortet wird.
 
Und irgendwie läuft's jetzt nicht mehr so rund, seit sie jede Woche Hausaufgabe aufhat und jeden Tag ein bisschen üben soll.
Das ist ja auch eine drastische Änderung der Lernsituation.
Soll sie das Üben allein machen? Oder verabredest Du Dich mit ihr zum gemeinsamen Musizieren?
Ersteres ist für manche Kinder ein großes Problem. Ihnen fehlt dann die Führung. Und wenn sie dann so "vor sich hin stolpern" klingt das nicht besonders schön und das macht dann echt keinen Spaß. Die Lust am Üben wird dadurch logischerweise immer weniger (so sie denn überhaupt existierte) Ohne Üben geht der Anschluss an die Gruppe aber leider ganz schnell verloren und dann ist das Thema gegessen.

Einzelunterricht auf der Blockflöte könnte dieses Problem umschiffen. Aber es kann dann sein, dass dem Kind die Gruppen-Atmosphäre fehlt. :nix:
Eine andere Alternative wäre eine Unterrichtsform in der Gruppe, die ohne Üben daheim auskommt. Das ist mit Blockflöten aber schwer umzusetzen, wenn zügig an der Eroberung des Tonraums gearbeitet wird und regelmäßig neue Griffe dazu kommen.
Stabspiele sind für so ein Konzept besser geeignet. In OGS-AGs sammele ich damit immer wieder positive Erfahrungen. Der "Leistungsanstieg" ist zwar langsam. Aber das macht nichts. Die Melodien klingen gut und im Focus ist die Freude am aktiven Musizieren.
 
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Tja, wir setzen uns schon mit ihr gemeinsam hin, lieber öfters als zu lang am Stück. Das Angebot des Mitspielens, entweder meine Frau mit der Flöte oder ich mit Quetsche oder Gitarre lehnt sie bisher ab.

Andererseits: als ich neulich mal auf der Quetsche ein bretonisches Tänzchen geübt hab, ist meine Frau mit der Flöte eingestiegen und die Kurze hat angefangen mit meinen Percussions dazu zu scheppern. Hat allen großen Spass gemacht.

Ich bin ja auch immer gegen zu großen Druck beim Musik-Lernen. Mir hat's als Kind keinen großen Spass gemacht, als ich musste. Später hab ich mit dann von meinem Vater zwei Akkorde auf der Gitarre zeigen lassen und dann ging's los, zuerst mit Grifftabellen, dann eine Weile mit Unterricht, dann wieder ne Weile ohne, dann wieder ne Zeit ganz ohne Gitarre und z:Z. spiele ich wieder sooft wie möglich
 
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Andererseits: als ich neulich mal auf der Quetsche ein bretonisches Tänzchen geübt hab, ist meine Frau mit der Flöte eingestiegen und die Kurze hat angefangen mit meinen Percussions dazu zu scheppern. Hat allen großen Spass gemacht.

Das ist doch klasse! Solche positiven Erfahrungen sind doch bestimmt motivierend.

Üben besteht auch immer zum Teil einfach nur aus Hören!
Anstatt zu sagen "Komm, wir üben jetzt mal zusammen." kann man auch einfach kommentarlos sein Instrument nehmen und eine der aktuellen Melodien (die auf der Hausaufgabenliste stehen) mit "1000 Strophen" vorspielen. Wenn dann "zufällig" ein paar Instrumente griffbereit "herumliegen", schnappt sie sich vielleicht eins und spielt mit. Wenn nicht, dann nicht, dann hört sie eben erst einmal einfach nur zu. Bei den Wiederholungen variiert man dann Tempo, Artikulation, Lautstärke und Begleitinstrumente und überlegt gemeinsam, welche Spielvariante man noch erfinden kann. Die Melodie als solche (Rhythmus und Töne) bleibt aber immer dieselbe. Auf diese Weise wird dann zum einen die Melodie intensiv verinnerlicht und zum anderen wird aus Üben fröhliches Spiel. :)
 
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Letzte Woche durfte sie was tolles erleben, sie hatte nämlich relativ viel geübt:
1. wenn ein Stückl läuft, macht's richtig Spaß
2. obwohl sie welche in der Gruppe hat, die normalerweise schneller kapieren, wie ein Stück funktioniert, hat sie diesmal den Dreivierteltackt gut umgestetzt während die anderen den neuen "Groove" gar nicht bemerkt hatten
3. sie war so stabil, dass meine Frau eine zweite Stimme dazu spielen konnte und es klang gut

Die letzten Übungsminuten hat sie mit viel mehr Motivation angegangen als in den letzten Wochen, sie wird doch noch'n Wunderkind;)
 
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Meine Kleine ist jetzt 4 1/2 Monate alt und ich mache mir jetzt schon Gedanken was musikalische Früherziehung angeht.

Ich habe mal gelesen, dass es schon was bringen kann wenn man Instrumente so platziert dass das Kind diese quasi immer im Blickfeld hat. Das tue ich jetzt nicht aber ich versuche sie jeden Tag durch unser Arbeitszimmer zu führen wo meine Saiteninstrumente und mein Keyboard stehen. Da macht sie meist große Augen und guckt ganz neugierig.

Ihrem Gesichtsausdruck und den großen Augen nach zu urteilen mag sie es wenn ich ein paar zueinander passende Akkorde oder alle meine Entchen auf dem Keyboard spiele (zum Glück, denn mehr kann ich gar nicht) - Und wenn ich auf der Ukulele spiele hat sie meist richtig Spaß. E-Bass geht gar nicht .... ich schätze aufgrund der tiefen Töne die ihr Angst machen.

Ich will auch noch Congas oder Bongos kaufen, zum einen weil ich mal mehrere Jahre Unterricht drauf hatte und wieder Bock drauf habe, zum anderen aber auch um der kleinen auch ein wenig percussion power präsentieren zu können ;)

Vorgesungen wird ihr eh jeden Tag, alleine schon um sie zum einschlafen zu bewegen.

Nun frage ich mich was ich noch so tun kann um sie ein wenig und ganz sachte an Musik und das Musizieren zu gewöhnen. Ich meine, ich würde mich freuen wenn sie irgendwann mal echtes Interesse zeigt und irgendein Instrument lernen möchte oder singen möchte aber wenn das nix wird dann ist das ja auch gar nicht schlimm. Mir ist nur wichtig sie jetzt schon in einem gesunden Rahmen mit dieser Materie in Berührung zu bringen.
 
@DanTheMan

Meiner Meinung nach ist singen erstmal das am allerwichtigsten, da machst du garnichts verkehrt und steigern kannst du das nur noch, indem du das Schlaflied mit der Mama zusammen zweistimmig oder wenigstens einen Kanon singst. :rolleyes:

Wenn du weitermachen möchtest
- schau nach musikalische Eltern-Kind Gruppen, das gibt es für Kinder ab etwa einem Jahr.
- ab etwa vier Jahren macht musikalische Früherziehung Sinn, die Programme sind meist auf zwei Jahre angelegt.
Viele meinen, das bisschen singen, klatschen, stampfen könne jeder. Tastsächlich steht da, wenn man es ernst nimmt, ein grundständiges Studium im Studiengang Elementare Musikpädagogik dahinter.

MFE ist noch keine "Talentschmiede", aber die Kinder kommen in aktiven Kontakt mit Musik und man kann schon Interessen erkennen. Manche wissen dann von selbst, wohin die Reise geht. Andere wollen zwar, sind aber noch unschlüssig. Für diese bietet sich dann ein Instrumentenkarussel an, was viele Musikschulen anbieten.

Meine Kinder sind heute 12 und 14 Jahre alt und sind dabeigeblieben. Manchen bringt ein anderes Hobby die größere Erfüllung, aber auch da war es hoffentlich ein positives Erlebnis, an das sie sich gerne erinnern.
 

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