Musikalisch denken lernen

  • Ersteller MojoKing94
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Alles wieder i.O.; bei einem (wie ich finde) anspruchsvollen Thema geht es nunmal ab und zu etwas "engagierter" zur Sache:great:

Meine Frage ist jetzt halt wie ich spezifisch üben kann weniger nachzuspielen und mehr zu musizieren.

Steht bestimmt schon im Thread, aber selber was ausdenken bringt oftmals einen Schub. Bei Eigenkompositionen gibts immer schöne Möglichkeiten; jedenfalls wenn einen gerade die Muse küsst.
Immerhin ist alles dabei; aus dem "Bestand" schöpfen, was ausdenken und weiterentwickeln, das was man ausdrücken möchte in die richtigen Töne packen usw....
 
Bei mir hat sich zuviel 'Analyse' eigentlich nur negativ augewirkt.
Ich kann das relativ gut, und trotz bewusstem ignorieren einer Menge Theorie war schon klar, was die Leute da spielten. Mit 2 Folgen...
A: Konformismus (man macht das so)
B: so kann ich meine Finger nie bewegen

Zu A: In technischer Hinsicht würde ich das unterschreiben, in Harmonischer nicht, bzw. nur bedingt.

Zu B: Ich habe alle möglichen Unabhängigkeitsübungen für die Hände praktiziert. Die sind zwar nicht musikalisch und zu Anfang verkrampft sich die Greifhand auch schnell, aber es bringt ne Menge. Zudem werden die Wechselschläge analog dazu als Single, Double, Triole usw. ausgeführt. Ist nicht nur fürs Solieren eine gute Vorbereitung, auch das "Basteln" von Akkorden gelingt entspannter.....

Ich empfinde das Kultivieren einer guten Technik als essenziell um den eigenen Stil zu entwickeln. Ich bin mir ziemlich sicher, dass z.B. Marc Ribot ein exzellenter Gitarrist ist, obwohl er fast immer wie ein Anfänger zu klingen versucht.
 
so viel anders sehe ich das gar nicht - im Grunde habe ich mich nur auf das 'was gerade anlag' fokussiert und weniger 'abstrakt' angesetzt.
Beispielsweise beim Fingerpicking zum Gesang das pickick völlig automatisiert, aber ohne ein bestimmtes Muster oder eine bestimmte Technik im Sinn. Durchaus stupide... :D
Wenn mir nach Triole war, wurde die natürlich exzessiv wiederholt, aber eben nicht mit der Idee erstmal alle Notenabstände sauber zu beherrschen... so in der Art.
 
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Ich finde, es läuft grundsätzlich darauf hinaus, dass Gefühl/Intuition, Technik/Handwerk und Vorstellung/Theorie zusammen kommen.

Die Betonung der Schwergewichte bei diesen Anteilen ist durchaus subjektiv - es gibt beispielsweise unterschiedliche Lerntypen und unterschiedlich ausgeprägte Zugänge zur Musik, ist aber auch Genre-Abhängig - beispielsweise sind bestimmte Formen des Blues oder Punkmusik durchaus "niedrigschwelliger" (das heißt mit weniger Hemmnissen, Hürden oder Vorkenntnissen behaftet) als beispielsweise Jazz oder Klassik oder Prog-Rock.
Ich habe nicht selten mitbekommen, dass es für technisch sehr versierte, notenfeste und eher klassisch ausgebildete Musiker eine große Herausforderung war, sich an das Improvisieren oder das freie Spielen heranzuwagen, während dies ungekehrt eher autodidaktischen Musikern gar nicht so schwer fiel - diese sich aber sehr häufig fragen, wie sie eigentlich herausfinden können, ob bestimmte Noten passen oder nicht - bevor sie sie spielen oder das Bedürfnis entwickeln, herauszufinden, warum eigentlich das eine gut klingt und das andere eher schräg ...

Bei online-Foren ist es gar nicht so einfach, herauszufinden, was dem threadersteller gerade helfen könnte - insofern finde ich die Darstellung ganz unterschiedlicher Herangehensweisen, Tipps und Vorschläge wünschenswert.
Schwierig wird es immer dann, wenn das eine gegen das andere ausgespielt werden soll - für den einen ist vielleicht gerade dieser Tipp hilfreich, für einen anderen eben nicht.

x-Riff
 
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drehen wir uns im Kreis? Seit #2 ist ja so gut wie alles gesagt...
:)


ansonsten:
Chrissie Hynde von den Pretenders hat mal sinngemäß in einem Interview gesagt: "Wir haben alle nur die gleichen verfickten 12 Töne zur Verfügung, also musst Du sie mit Deinen EIERN spielen!"
bzw.
“Anybody can play. The note is only 20 percent. The attitude of the motherfucker who plays it is 80 percent.”
– Miles Davis
dazu passend:

IMG_2877.jpg

:D
 
ok, ok, ok ... aber es es spielt nicht jeder Rock'n'Roll und als Definition für 'Musik' ist das etwas schmalspurig gedacht ;)
ich bin letztens über den hier gestolpert, und fand das durchaus beeindruckend, auch seine Attitude und die 'Fanbegegnung' bei 2.40 min.



Liz Sloan als Wunderkind mit 9 Jahren



und aktuell mit dem, was sie (laut eigener Aussage) glücklich macht



die Wege sind manchmal seltsam :D
 

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