Musik, Job und Privatleben???

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Agneva
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Hi Leute!
Was mich brennend interessiert:

Wie verbindet ihr Musik, Job und Privatleben?

Ich meine z.B., wie viel Zeit nimmt die Musik in eurem Alltag ein?
Kommt ihr von der Arbeit und setzt euch ans Instrument?
Wie oft probt ihr?
Wie intensiv arbeitet ihr an Stücken?
Wie oft steht ihr im Tonstudio?
Wie stehen eure Partner dazu?
Haben die Verständnis und teilen eure Musikleidenschaft?
Leidet der Job darunter?
Welche Probleme sind in eurem Leben durch die Musikleidenschaft aufgetreten?
Habt ihr einen Freundeskreis, der nur aus Musikern besteht oder sind da welche darunter, die für Musik nicht so viel übrig haben?
etc.
etc.
etc.
Was könnt ihr darüber erzählen???
Bin echt sehr gespannt auf eure Antworten.
Agneva
 
Eigenschaft
 
Bei mir steht die Musik an erster Stelle. Es gibt sehr wenige Sachen die ich hoeher setze. z.B. Geburtstage ec. gibts fuer mich nicht. Erstmal ist Probe/Gig und dann kommen erst irgendwelche Feiern. Da wird auch kein Unterschied gemacht ob es Freunde oder Familie ist. Klar gibt es Dinge die ich einfach drueber stellen muss ob ich will oder nicht. Job ist da so eine Sache. Irgendwoher muss ja das Geld kommen aber auch da versuche ich der Musik Vorrang zu Geben.
Meine Freundin wusste auf was sie sich einlaesst und das sie nicht ganz oben in der Prioritaetenliste steht. Allerdings kann sie da auch besser damit umgehen da sie selbst mit ihrem Sport sehr eingespannt ist und viel unterwegs.
Sommerurlaub sieht bei mir so aus das ich im Studio bin.
Ich bin wohl nun nicht mehr so blauaeugig da sich alles liegen lassen wuerde um Berufsmusiker zu Werden aber ohne den noetigen Ernst macht mir Musik keinen Spass. Es gibt keine 'Spass-Gigs' fuer mich. Immer 120% sonst kann ichs gleich bleiben lassen.
Probleme hab ich damit eigentlich keine. Meine Familie/Freundeskreis weiss das ich so denke deshalb gibt es da auch keine Probleme. Ausser ich das ich mich wohl zuviel ueber Musik unterhalte. Ist halt mein Lieblingsthema. ;)
Wir haben eine Probe in der Woche, ca. 5-6 Stunden und das reicht. Jeder von uns macht schon lange genug Musik. Ok wir wuerden schneller neue Lieder fertig haben aber da jeder auch zu Hause seine Teile ausarbeitet funktioniert das auch so.
Da ich auch noch das Booking bei uns mache brauch ich natuerlich noch einiges an Zeit mehr fuer die Band aber so ist es eben.
 
Also,
bei mir ist das so, daß meine Familie ganz oben in meiner Prioritätenliste steht. Erst kommen Kinder und Frau. Wenn's denen nicht gut geht, kann ich auch nicht unbeschwert Mucke machen.
Der Job ist halt da, weil ich die Kohlen brauche.
Aber Musik hatte immer und wird immer einen extrem hohen Stellenwert bei mir haben.
Ohne Musik geht gar nichts. Ich nutze die wöchentliche Probe dazu, einfach mal ganz allein was für mich zu tun. Da lass ich einfach alles hinter mir und schöpfe Kraft für Punkt 1 und 2.
Habe sämtliche anderen Hobbies an den Nagel gehängt (FreeRiden, Paintballen, div. ExtremSporten,...) Aber ohne Mucke geht garnix.
Nur denke ich, daß meine beiden Töchter (3,5 & 1,5 Jahre) mich auch dringend brauchen, alsdass ich jeden Tag Mucken könnte.
Meine Prioritätenliste (Punkt 1-3) sieht also folgendermaßen aus:
1.) Familie
2.) Musik
3.) Job (gezwungenermaßen)

Meine Frau ist selbst quasi total unmusikalisch, steht allerdings voll hinter mir in meiner Musikerei. Sie weiß, wieviel es mir bedeutet und was ich davon habe.
Meine Kiddies kommen Mucke-mäßig irgendwie in meine Richtung:D - deswegen wird auch eine musikalisch Früherziehung bei beiden anstehen.
Und mein Freundeskreis besteht eigentlich auch nur aus Leuten, die irgendwie irgendwas mit Mucke zu tun haben.... (kam irgendwie so)

You must be shifted yourself to be able to understand a crazy one!(Linguatech-Übersetzung)

Du musst selbst verrückt sein, um einen Verrückten verstehen zu können!:screwy:

Greeetz,

S.
 
chapter-Stevie schrieb:
... Meine Prioritätenliste (Punkt 1-3) sieht also folgendermaßen aus:
1.) Familie
2.) Musik
3.) Job (gezwungenermaßen) ...
Das ist für jeden individuell zu entscheiden und festzulegen, muß ja auch nicht zu jeder Zeit immer gleich sein...

Aber eines möchte ich zu bedenken geben (möchte das allgemein tun und in keinster Weise chapter-Stevie damit an den Karren fahren), es ist eine total falsche Einstellung irgendetwas gezwungenermaßen, halbherzig, etc. zu tun.
Egal was ihr macht/machen müßt, macht das bewußt, zieht den maximal möglichen Spaß und Erfüllung raus - alles andere geht extrem auf Kosten der Lebensqualität!!

Speziell der Job, wir verbringen unheimlich viel Zeit damit, wenn die als "verloren" angesehen wird, war am Ende ein Viertel/Drittel des ganzen Lebens "sinnlos"!! Selbst die übelste Arbeit kann man so machen, daß man abends zufrieden heimgeht, nicht, weil es eine tolle Arbeit war, sondern weil man sie bestmöglichst erledigt hat!

...kann man natürlich aus dem gleichen Gesichtswinkel auch auf Familie, Musik, etc. beziehen - ich hab auch schon extrem lustlose + frustierte Musiker auf der Bühne erlebt (...das war vielleicht eine Freude für alle...:mad: )
 
Job bekomme ich nebenbei (40 Std./Woche) hin, nervt aber.
Zeitweise probe ich bis zu 5 x pro Woche...
In der Regel gehe ich arbeiten, kurz nach Hause was essen, dann zu Probe...
Gibt natürlich auch Pausen, wo ich mal 2-3 Wochen Ruhe habe oder nur wenig probe...aber Man muß ja auch viel andere Termine außer Proben wahrnehmen, Besprechungen, Promo-Käse, Equipment durch die Stadt fahren etc.,kostet alles viel Zeit, oft übe ich zu hause irgendwelche Stücke etc...
Musik läuft also gut, Job geht, und mein Privatleben liegt in Trümmern, bzw. existiert nicht.
Meine letzte Beziehung ging deswegen in die Brüche etc...
Ich weiß nicht ob es sich lohnt, Spaß macht es nicht immer, gelegentlich kommt gutes Geld rein, aber irgendwie muß ich immer weitermachen...
 
@Agneva: Interessantes Topic!

Ich entschuldige mich schon mal im Vorfeld für den Roman, der jetzt kommt, ich kann mich kaum bremsen....

Mit Musik beschäftige ich mich schon mein ganzes Leben und es wird auch immer eine große Leidenschaft für mich sein, aber es ist für meine Alltag wichtig Prioritäten zu setzen, allein um meinem Job, Partner und den Freunden / Familie gerecht zu werden.

Meine Eltern sind beide Musiklehrer und so kam es, dass ich bereits während der Schwangerschaft meiner Mutter ihr Examen miterleben durfte und auch in den ersten Lebensjahren ständig mit Orchestern & Chören zu tun hatte oder in die Musikschule geschleppt wurde. Von 4-6 Früherziehung, mit 6 dann ein bißchen Blockflöte, mit 7 Geige (Kathastrophe!) und mit 8 ist es dann auf Gitarrenunterrricht heraus gelaufen. Dazu Chor, Gitarrenorchester (gähn), Weihnachtsmusikertreffen im eigenen Heim usw. usf...... also Musik jedenfalls bei uns in der Family, auch für meine beiden Geschwister ein Riesenthema.
Aus Gitarre wurde irgendwann e-Gitarre mit Band, bis nach dem Abi die Ausbildung zur Hotelfachfrau anstand. Da war Schluß mit Freizeit. Die folgende Jahre habe ich mich meinem Job gewidmet, den ich auch sehr gerne mache und dahingehend Zeit investiert. Jetzt habe ich eine richtig gute Stelle mit regelmäßigen Arbeitszeiten und auch endlich wieder Zeit für Hobbys. Zeit für´s Schlagzeugen, denn das wollte ich eigentlich schon immer.
Grundsätzlich spiele ich jeden Tag eine Stunde, wobei ich meinem Freund gegenüber nicht jeden Tag darauf bestehe, wenn er irgendwas vor hat und die Zeit nicht reicht. (Das ist der Kompromiss, den wir geschlossen haben.) Anfangs war das gar nicht so einfach. Denn er ist kein Musiker, außer Musik hören hat er damit nichts an der Kappe.
Für ihn war es unglaublich schwer nachzuvollziehen, dass ich mich auch nach einem anstrengendem Arbeitstag noch gerne ans Set setze und trommle. Er akzeptiert es mittlerweile, findet es auch toll, dass ich so konsequent üben und bewundert ab und zu meine Fortschritte.
Zeit für weitere Hobbys bleibt kaum, hin und wieder Sport ist aber drin, gerade im Sommer.
In meinem Freundeskreis gibt es natürlich Musiker, Musikinteressierte und Non-Musiker. Das ist für mich nicht das ausschlaggebende Kriterium.

Nochmal sorry für die Länge, ich hoffe ihr seid zwischenzeitlich nicht eingeschlafen...
 
von Orgelmensch
Ich weiß nicht ob es sich lohnt, Spaß macht es nicht immer, gelegentlich kommt gutes Geld rein, aber irgendwie muß ich immer weitermachen

mir gings so Ähnlich, dazu kommen aber noch die Manager(die die nur abzocken wollen, natürlich nicht alle ) .
ich hab dann alles hingeschmissen, mir eine Harley gekauft und in der gegend rumgedüst.
doch der Virus hatte mich noch, so haben wir uns wieder gefunden und machen "nur mehr musik für Uns". geld brings zwar keines, aber es macht spass. es kommen auch nicht immer alle, Terminprobleme aber es ist immer jamand da mit dem man reden und musik machen kann. (es wohnt einer von uns da). und wenn wir die kinder mithaben, gibts immer was zum lachen. und die lieben (egenartigerweise) unsere musik.
frei nach dem motto: andere gehen ins wirtshaus, wir machen musik :)
 
Lite-MB schrieb:
...Aber eines möchte ich zu bedenken geben (möchte das allgemein tun und in keinster Weise chapter-Stevie damit an den Karren fahren), es ist eine total falsche Einstellung irgendetwas gezwungenermaßen, halbherzig, etc. zu tun.
Egal was ihr macht/machen müßt, macht das bewußt, zieht den maximal möglichen Spaß und Erfüllung raus - alles andere geht extrem auf Kosten der Lebensqualität!!
...

Ich fühl mich auch nicht an den Karren gefahren. Es ist halt nur drzeit so, daß ich den Job mache, um Familie und Hobby irgendwie zu finanzieren. Selbst wenn ich mich dabei der Willkür meines Vorgesetzten aussetzen muss.
Es ist aber eine Berufliche Umorientierung in Planung, bei der ich dann zwar wesentlich mehr Arbeit hätte, dafür aber auch wesentlich mehr Freude am Job und folglich mehr Zufriedenheit.

Zufriedenheit - gerade im Job - erreicht man dadurch, wenn man das tun kann, was einem liegt. Derzeit erledige ich meinen Job nach bestem Wissen und Gewissen. Wäre nich mein VG, hätte ich sogar Spaß daran, aber.....

Naja, es geht hier aber um die Musik.
 
Viel Musik machen ist schon sehr stressig, vor allem mit Job etc....
Vor ein paar Monaten mußte ich wochenlang Tabletten fressen wegen stressbedingter Magen/Zwölffingerdarm-Entzündung...war echt Käse!!!
Mein Arzt wollte wissen ob ich Stress habe, habe ihm meinen Terminplan erzählt...er hat mich gefragt ob ich einen an der Waffel habe....:(
 
Also ich spiel so ca 2 h pro tag mein instrument. ich geh noch zur schule und kann die musik eigentlich ganz gut unterbringen, auch wenn die schule daran leidet. Ich probe 1x die woche mit meiner band, die eigentlich ne fun band ist, da sich die wege nach dem abi eh verlaufen und es sich nicht richtig rentiert da was aufzubauen. ansonsten spiel\sing ich bei jeder gelengenheit (Im auto, beim weggehen...)
ich liebe es auch am lagerfeuer zu spielen (muss nicht unbedingt ein lagerfeuer vorhanden sein ;) ). Das sind dann immer meine kleinen Auftritte ;)

nach dem Abi mach ich erstma Zivi und dann mal schaun was aus mir wird (versuche schon irgendwas mit musik zu machen)

Gruß
Sebastian
 
Whych schrieb:
Ich bin wohl nun nicht mehr so blauaeugig da sich alles liegen lassen wuerde um Berufsmusiker zu Werden aber ohne den noetigen Ernst macht mir Musik keinen Spass. Es gibt keine 'Spass-Gigs' fuer mich. Immer 120% sonst kann ichs gleich bleiben lassen.
Bei dir klingt das so, als ob sich das ausschließen würde.

Ich mache Musik um auch Spaß zu haben und das bei 100%igem Einsatz. Aufgaben im Bereich der Musik die weniger oder keinen Spaß machen, stehen aber direkt oder indirekt mit der Vergütung des eigenen Könnens im Zusammenhang und daher wird dort auch 100%ig gearbeitet.
 
Ich weiss ja nicht was du da reininterpretierst. Die Aussage ist ganz einfach das ich nicht auf die Buehne stehe und sage: Ach ist doch sowieso nur ein kleiner Gig Just for fun. Wieso soll ich mich da anstrengen ?
Ich kenn genuegend Bands die sowas wie Party-Gigs in ihrem Programm haben. Da stehen sie dann zugesoffen auf der Buehne rum und schrabbeln halt ihr Zeuchs runter. Das gibt es fuer mich nicht. Egal was fuer ein Gig es ist geb ich immer 120% ( nicht nur 100% ).
Mir machts erst Spass wenn ich mein Bestmoeglichstes gegeben habe und das schliesst auch die ganzen Managing, Promo usw. ein. z.B. wird da nicht kurz eine Webseite hingelatscht Hauptsache man hat eine. Das muss alles ins Gesamtkonzept passen.
 
Whych schrieb:
Ich weiss ja nicht was du da reininterpretierst. Die Aussage ist ganz einfach das ich nicht auf die Buehne stehe und sage: Ach ist doch sowieso nur ein kleiner Gig Just for fun. Wieso soll ich mich da anstrengen ?
Ich kenn genuegend Bands die sowas wie Party-Gigs in ihrem Programm haben. Da stehen sie dann zugesoffen auf der Buehne rum und schrabbeln halt ihr Zeuchs runter. Das gibt es fuer mich nicht. Egal was fuer ein Gig es ist geb ich immer 120% ( nicht nur 100% ).
Mir machts erst Spass wenn ich mein Bestmoeglichstes gegeben habe und das schliesst auch die ganzen Managing, Promo usw. ein. z.B. wird da nicht kurz eine Webseite hingelatscht Hauptsache man hat eine. Das muss alles ins Gesamtkonzept passen.
Gut da ich ein bischen aus dem naturwissenschaftlichen und auch etwas religiös bin, gibt es für mich nur 100%. Alles daraüberhinaus ist Göttlich und da gibt es nach meinem Glaubensbekenntiß nur einen der das drauf hat.

Aber ich sehe das nicht in jeder Musikerlebenslage so ernst. Wenn es sich jedoch um einen öffentlichen Auftritt handelt, dann ist 100%ige Profesionalität angesagt. Und wenn man dabei auch noch gut drauf ist, also Spaß hat, ist das immer etwas, was sich auch auf das Publikum überträgt und das Konzert aufwertet.

Es gibt allerdings auch Gigs, wo man sich tierisch zusammenreißen muß, um dem Publikum den eigenen Frust und Ärger nicht anmerken zu lassen, weil man es wieder mit unfähigen Technikern und Veranstaltern zu tun hat. Da gilt dann aber trotztem, the Show must go on!
 
Bin "hauptberuflich" Schüler und daher steht Musik an 2. Stelle.

Spiele in ner Band, waren aber bisher noch nicht im Tonstudio.
Anderen auf die Nerven gegangen bin ich mit meinem Hobby noch nicht. :great:
Ich kenne sehr viele Musiker. Fast alle Leute die ich kenne sind Musiker oder Ärzte. ;)
Von der Schule kommen und gleich ans Instrument gibt's nicht, erst essen ist wichtiger. :D
Ach ja, die Proben. 1x pro Woche mit der Band, alleine, wenn ich Zeit habe.

Mehr fällt mir grad net ein.
 
Bin Student und das hat Vorrang. Zeit habe ich deswegen eigentlich keine, aber ich bin vertraglich an eine Frau gebunden und habe deswegen auch noch Zeit neben der Uni zu haben. Okay, damit lässt es sich ja noch leben, zumal ich glücklich damit bin.

Aber dann kommt noch Arbeit dazu, 20 Stunden die Woche. Geld muss schon sein, denn letzten Endes dreht sich nahezu jede Frage des alltäglichen Lebens eben um Geld, auf die ein oder andere Weise. Damit habe ich eigentlich garkeine Zeit mehr, bzw. ich bin im Zeitminus.

Aber ich bin ja auch noch Bassist. Was mir auch Spaß macht, aber mein Zeitminus noch mehr belastet. Proben tun wir bis zum Jahresende nicht mehr, weil irgendwie jeder keine Zeit hat. Stattdessen hocken wir alle zuhause, lernen, arbeiten, treffen uns ab und zu um zu trinken, oder beim Umzug zu helfen und so sehen wir uns ab und zu und reden ein bißchen. Früher probten wir regelmäßig 2 Mal die Woche, aber seitdem die Hälfte von uns studiert hat sich das auf einmal am Wochenende reduziert. Da wir aber auch bessere und effizientere Musiker geworden sind, geht diese Reduktion völlig in Ordnung.

Musik ist uns wichtig, aber im Kontext unseres Lebens ist sie nicht wirklich wichtig. Wir haben wichtigere Dinge zu erledigen (wie finanziere ich meiner Lady den Diamantring, wie dies, wie das, ich sags doch, läuft alles immer aufs Geld hinaus...). Und deswegen sitzen wir abends irgendwann und üben für uns, bis wir uns im nächsten Jahr wiedersehen und als Band spielen. Leiden tut unter unserer Musiker"karriere" nicht wirklich was. Vor allem, wenn man sich dessen bewusst ist, daß man damit mehr gefährden als gewinnen würde, sollte man dem nicht zu viel Bedeutung beimessen.

Unsere besseren Hälften finden es gut, daß wir Musik machen, denn das ist ja ein gutes Hobby - kreativ, entspannend, anspruchsvoll, bla - aber das meistens nur, bis sie uns dann mal live sehen. Dann finden sie das sehr, sehr peinlich und ärgern sich maßlos, wenn uns Mädchen, die uns toll finden, begeistert ansprechen. Beziwhungsweise ärgern sie sich maßlos, mit welcher Begeisterung wir diesen Mädchen antworten und wie wir hochgenüsslich in unserem mometanen, zeitlich sehr begrenztem "Ansehen" baden. Wir sind dann sehr traurig darüber, also über ihr Empfinden uns peinlich und gemein und doof finden zu müssen, denken uns unseren Teil und nehmen sie dann einfach nicht mehr mit auf Konzerte und reden zuhause auch nicht mehr darüber, da wir uns dann alle einfach nur auf den Sack gehen. Bzw. gerade das nicht, Liebesentzug ist die wahrscheinlichere Folge. Außerdem hören sie grundsätzlich andere Musik, halt so Soul, R'n'B, was weiß ich. Und das ist auch okay so. Was mich allerdings nervt, wenn ich Autofahren muss und sie unbedingt einen Radiosender hören will, wo sie "mitträllern" kann. Häufig geht mir das voll, aber wirkich voll auf den Sack. Nicht, daß sie singt, ich liebe ihre Stimme, aber dieser von mir als Dreck empfundene Müll der da im Radio läuft. Und meine Musik ist fürs Autofahren zu zweit tabu. Dabei passt sie meines Empfindens soo gut...

Studio war bisher immer so, daß irgendwas nicht gestimmt hat und es so viel Geld kostete, wie es sich für den Aufwand nicht lohnte. Aber die Begeisterung war damals zumindest da. Heute reicht uns zur Begeisterung das Bandbier. Wir sind jetzt auch eine dieser Bands, die von sich behaupten kann "reifer und erwachsener" geworden zu sein. Wobei ich als Wirtschaftswissenschaftler die Sache als "Konzentration auf das ökonomisch Wesentliche" betrachte. Nutzenmaximierung durch Bandbier bei Frauenabwesenheit. Das ist so wie eine Welt ohne Krieg, grüne Wiesen, auf denen glückliche Kinder laufen, wie Eis, das nicht dickt macht, wie... ääh, oder so ähnlich.

Musik ist schon wichtig, aber wenn man das im realistischen Rahmen sieht - wir werden nicht berühmt und müssen deswegen auch nicht jeden Scheissgig spielen und uns peinlichmachen oder verbiegen. Wir haben einfach Spaß am Bier, der Musik und am Equipmentkauf. In der Reihenfolge. Diese Einstellung halte ich für sinnvoll. Und ich mag meine Band sehr, wir sind eine in der jetzigen Besetzung gesund zusammengewachsene Truppe aus Freunden und schaffen uns beim Proben unsere eigene, kleine, heile Welt. Es kommt ja auf nichts an und wir können für ein paar Stunden vor unseren Frauen flüchten.

Equipment - ja, das ist die Schwachstelle des Systems. Glücklich ist man nie, immer mehr immer teureren Zeuges muss her und das ist nicht wirklich sinnvoll, aber so ist das nunmal. Wäre dem nicht so, müsste ich ihr noch mehr Schmuck kaufen oder was weiß ich, und da würde ich mich fragen, wofür ich eigentlich arbeite. Somit dient Equipmentkauf auch dem Selbstschutz. Es gibt auch sicherlich unsinnvollere Möglichkeiten sein Geld aus dem Fenster zu werfen. Außerdem ist mir das völlig egal, ich will das und fertig.

Wie intensiv wir an Stücken arbeiten kommt darauf an, wie wir den Wert dieses einschätzen. Wir schaffen um die 10, plus/minus 3 Songs im Monat. Aber uns ist natürlich klar, daß einige wertvoller sind als andere. Manche sind Improvisationsgelegenheitsgeber, die bei einem Konzert die Zeit totschlagen und folglich nicht wirklichen Übungseinsatz im Proberaum erfordern. Und bei manchen kommt jemand von uns an und wenn er da aus einem Teil seines Lebens einen Song mit viel Herzblut drin komponiert hat, dann wird dem der notwendige Respekt gezollt. Kann durchaus sein, daß so ein Lied nie wirklich fertiggeprobt wird, da man selbst bei vielem üben nicht zwangsläufig das Gefühl bekommen muss dem Song gerecht zu werden. Und das wollen wir. Wozu treffen sich Freunde denn bei Bier in einem stickigen Raum in der Wildnis?...

Ach so, ja, Freundeskreis - ääh... ? Keine Ahnung, hab ich Freunde?... :) Also die, die ich habe, die stört es weder noch begeistert es sie. Wenn ich sie auf mein Konzert einladen würde, kämen sie gerne, täte ich es nicht, wäre das auch okay. Und mir ist auch egal, was sie über diesen Teil meines Lebens denken, sie sind meine Freunde aus anderen Gründen.
 
bin noch schüler.
12. Klasse gymmie, aber eigentlich hat man da noch massig zeit irgendwas zu machen ohne dass die schule drunter leidet.
Ich ärgere mich immer wieder, dass ich nicht schon gitarre gespielt habe als ich 13 oder 14 war, denn da saß ich viele nachmittage eifnach nur vor'm pc oder surfte gelangweilt im netz.
Dann proben wir einmal in der Woche bzw ein Kumpel und ich versuchen die Probe möglichst gut zu gestalten (auf den bassisten einreden doch endlich mal die stücke zu üben, drumspuren zusammenbasteln die über die gesangsanlage laufen können usw...).
Später werden wir dann wohl alle studieren und unsere wege werden sich zwangsweise trennen.
Aber ich persönlich habe auch nicht vor, mein Leben auf die Musik auszurichten.
Musik ist ein Hobby, was mir eine Menge Spaß macht, was entspannt oder stress abbaut.
Natürlich wär's cool mal ein paar gute Gigs zu spielen, aber über lokale bekanntheit hinaus will ich eigentlich nicht unbedingt kommen.
Manchmal ärger ich mich auch, dass ich dann donnerstags wieder zu meinem gitarrenlehrer sagen muss "öhm ja ich kann eigentlich nix, was ich können sollte, weil ich nicht viel zum gitarrenspielen gekommen bin".
das liegt aber nivht an mangelnder Zeit, sondern irgendwie daran, dass ich manchmal einfach zu matt bin um überhaupt irgendwas zu machen und dann einfach 3-5 stunden auf der couch rumliege mir nahrung einführe und mich nebenbei von der glotze berieseln lasse, anstatt was sinnvolles zu machen bis ich in halbschlaf versinke.
 
Alexa schrieb:
Es gibt allerdings auch Gigs, wo man sich tierisch zusammenreißen muß, um dem Publikum den eigenen Frust und Ärger nicht anmerken zu lassen, weil man es wieder mit unfähigen Technikern und Veranstaltern zu tun hat. Da gilt dann aber trotztem, the Show must go on!

Jup so siehts aus. Ich streng mich auch an wenn nur 3 Leute vor der Buehne stehen.
 
Whych schrieb:
Jup so siehts aus. Ich streng mich auch an wenn nur 3 Leute vor der Buehne stehen.

Klar!!! Man ist ja quasi Dienstleister, wenn die Eintritt gezahlt haben, sollen sie ihre Show bekommen!!!
 
Hi. Netter Thread!
Also ich zitier mal: "Ich trenne job und privatleben strikt! meine Frau weiß nicht das ich nen Job hat, und mein Job weiß nicht dass ich ne Frau hab!" :D
(hat keine große Persönlichkeit gesagt (war Bender) )
Ich bin selbst Student (Mathe) und das frisst einem echt eine menge Zeit auf, aber das ist ja auch in Ordnung, andere müssen schließlich schon lange arbeiten.
Von meinem Job als Freund hab ich ne fristlose Kündigung erhalten. :(
Tja neben der Uni mach ich noch 4-6h Sport und 2xProben (~2-3h). Wenn daneben wirklich noch ein Zeitfenster entstehen sollte. Spiel ich gitarre oder hock auch einfach mal mit meinen Mitbewohnern zusammen. Im Mment gehts zeittechnisch so gerade noch.
Sollte sich mir das abdere geschlecht mal wieder nähern muss ich mal schaun was ich da mache. Also Proben geht weiter das ist klar, aber nebenbei spielen muss dann wohl flachfallen.
Und klar: Wenn ein Freund oder eine Freundin Hilfe braucht, dann ist man für sie/ihn da, egal ob Probe oder sonstwas. Klingt jetzt etwas monumentaler als es gemeint ist, aber ihr wisst denk ich was ich mein.
Ach ja, da wir grad erst ne Band gegründet haben und selbst schreiben stehen noch keine Gigs an. Insofern ein Problem/highlight weniger.
@Whych: Klar auf der Bühne 120% ( das geht schon irgendwie, da man da manchmal zu mehr imstande ist als sonst (ADRENALIN). Auftritte machen einfach spaß (allerdings hatte ich noch nicht SO viele.)
 
Respekt für meinen "Vorredner".....

Also dann mal zu mir.
Ich bin beruflich in einer Führungsposition und somit mit 10 - 12 Stunden täglich in die Firma eingebunden. Habe eine Frau und eine kleine Tochter, und wenn ich zu Hause zur Tür reinkommen stürzt die sich wie verrückt auf mich. Nebenbei hab ich auch noch ein Haus um das ich mich kümmern muss (Rasen mähen usw.) Trotzdem spiele ich noch in 2 Bands und auch öfters mal bei kurzfristigen Projekten mit (so 1 x Probe + Auftritt).

Wie ich das alles auf die Reihe krieg ? Das weiß ich oft selbst nicht..;)
Nein, ohne Quatsch meine Frau steht da voll dahinter, denn sie hat mich auch schon so kennengelernt und weiß, dass das ohne Musik garnicht funktionieren würde.
Trotzdem gehen für mich Arbeit und Familie eindeutig vor ! Lediglich bei "unwichtigen" Famlienfesten kann's schonmal sein, dass ich durch Abwesenheit glänze.

Die Musik die ich mache ist für mich kein "Künstlericher Ausdruck" oder so was, sondern einfach Spass an der Musik. Natürlich spiele ich somit auch mal etwas
was mir nicht so zusagt, aber wenn ich irgendwo aushelfe muss ich eben das spielen was die Gruppe von mir verlangt. Dafür gibts dann ja auch etwas Kohle, von der ich erstens mein Equipment finanziere und vom Rest wird die Urlaubskasse noch etwas aufgefüllt - so hat dann auch meine Famlie etwas davon...:great:

Micha
 

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