nightwatchman
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Manchmal kommt es mir so vor, als ob Diskussionen über Musik immer realtiv sinnlos sind... aber es macht nun mal wirklich Spaß .ars ultima schrieb:Irgendwo hat müh ja in seinem ersten Post recht. Dennoch macht mir das diskutieren einfach zu viel Spaß
Punkt für dich, da hast du sicherlich ein Stück weit Recht. Das sollte nicht arrogant rüber kommen, sondern viel mehr bin ich als Musiker wohl einfach enttäuscht, wie wenig sich die Mehrheit der Menschen doch mit der Musik die sie hören auseinandersetzt.ars ultima schrieb:Ich finde es ziemlich arrogant, wie nightwatchman [...]
Gegenfrage: Was hast Du zuhause an den Wänden? Etwa nette Poster oder Bilder, die einfach nur gut aussehen, die deine Wand schmücken, die du nur so nebenbei da hängen hast, weil du dich mit den Bildern wohler fühlst, aber keinen tiefen Sinn reininterpretierst? Dann lass es ganz bleiben, Bilder sind Kunst! Kuckst Du etwa auch mal Filme, die einfach nur unterhaltsam sind, trinkst dazu ein Bier und isst Chips, lässt Dich berieseln? Lass es ganz bleiben, Filme sind Kunst!
Aus dieser "Musiker-Perspektive" betrachte ich eben Musik und einen Film auf DVD mit anderer Wertigkeit. Was natürlich Schwachsinn ist.
Ich gebe dir ja Recht, dass ein so aufgebauter 3-Min.-Song großartig sein kann. Diese kurze Songlänge ist aber durchaus ein Dogma von Radio- und TV-Anstalten. Ein längerer Song setzt eben voraus, dass man sich eigehender damit beschäftigt, womit wir wieder beim Anfangsproblem wären. Einem längeren Song wird im Radio gar nicht erst eine Chance gegeben, weil die Sender eben die Aufnahmefähigkeit ihrer Hörer kennen.ars ultima schrieb:Also ich finde es nicht so leicht einen Refrain zu schreiben, der simpel ist, aber dennoch großartig. Im Eröffnungspost klingt es so, als sei 4/4-Takt, Strophe/Refrain/Strophe/Refrain-Aufbau und ein Songlänge unter 3 Minuten ein Dogma, welches sich "Kapitalmusiker" bewusst auferlegen, um bei der Masse erfolgreich zu sein. Dem widerspreche ich. Wenn ich einen traumhafte Strophe und einen genialen Refrain komponiert habe, dann kann ich daraus einen Super Song machen. Und wenn der dann nach 3 Minuten zu Ende ist, ist das genau richtig.
Der "normale" Weg sollte ja sein, dass ich erstmal die Musik mache die mir gefällt. Wenn dann Leute daran gefallen finden: super! Wenn nicht, dann habe ich eben Pech gehabt und musiziere weiterhin in Garage und Keller. Damit mache ich Musik für mich & die Leute die daran Gefallen finden. Und auch wenn das jetzt ein bisschen idealistisch klingt, glaube ich durchaus, dass das bei den meisten Prog-Bands durchaus noch der Fall ist. Tokio Hotel bekommen von ihrem Management vorgeschrieben wann und wie oft aufgetreten werden muss, was ja indirekt bestätigst, dass diese Art der Pop-Musik nicht als Kunst (ich bin dafür dieses verhängnisvolle Wort durch Musik mit Anspruch und Niveau zu ersetzen, Anm. des Verfassers ) einzustufen ist. Zumindest nach deiner eigenen Aussage nach.ars ultima schrieb:Die Aussage mit den Konzerten und der Massenanbiederung habe ich ja durch das Wort "strenggenommen" schon etwas relativiert. Dennoch finde ich sie nicht so weit hergeholt. Die Frage ist nämlich: Für wen mache ich Musik? Wenn es nur ums Geld geht, dann hat das wirklich nichts mit Kunst zu tun.
Nun ja, dass es "in" ist Progger zu sein habe ich noch nicht feststellen können. Leider. Fände ich ja eigentlich super, wenn dieses Genre endlich ein bisschen mehr Beachtung erhalten würde .ars ultima schrieb:Es ist halt schick, Tool zu hören, oder Progger zu sein, weil man dann ja was besseres ist als ein HipHopper. Und wenn jemand ankommt, und sagt, er fände Tool scheiße und langweilig, wird ihm gleich vorgeworfen, dass er ja keine Ahnung von Musik habe.