Mundharmonika spielen lernen - nur wie?

  • Ersteller Babsi04
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Hallo Lisa,

Du redest von Kindern, ich rede von Erwachsenen. Das ist ein sehr großer Unterschied. Nicht wenige kommen durch irgendeinen Zufall zur Mundharmonika. Mitunter entsteht dabei der Wunsch Mundharmonika spielen zu lernen. Für nicht wenige ohne vorher Mundharmonika studieren zu müssen, also ohne erdrückenden Theoretischen Ballast. Da führt an dieser Stelle genau das Punkt-Strich System wesentlich schneller zum Erfolg. Dieses System hat sich Weltweit sehr gut bewährt. Kann also nicht so schlecht sein wie du das hier darzustellen versuchst. Sehr viele haben auf diese einfache weise schnell, billig, weil selbst, das Mundharmonika spielen gelernt.


Sehr viele hervorragende bekannte Seeleute sind auf den großen Meeren gefahren ohne schwimmen zu können. Hätten diese vorher erst einen Schwimmkurs besuchen müssen ?

Was wichtig war, war ein Seetüchtiges Schiff. Das gleiche gilt für die Mundharmonika. Das wichtigste ist, dass diese Mundharmonika in einem technisch einwandfreien Zustand ist und alle Töne einwandfrei stimmen. Da interessiert der Tonraum nachrangig. Bezogene praktische Tipps, wie z.B. die Mundharmonika in Händen gehalten und an den Mund geführt wird, Atemtechnik beim spielen richtig einsetzen, all diese Dinge halte ich für wesentlich wichtiger. Als 0 Anfänger beginnt man in aller Regel mit einfachen Melodien wie z. B. für Kinder eben Kinderlieder und für Erwachsene eben Volkslieder bzw. Folk. Bei diesen Melodien gibt es keine Ton Versetzungen. Diese können auf jeder Harp, egal ob Solo oder Richter Stimmung gespielt werden. Tonraum und Noten werden dann wichtig wenn sich das Spielvermögen nach Fortschritt und bedarf erweitert. Wichtig ist im besonderen die Erwartung in der Entwicklung von Musikgeschmack, also welcher Musikstil bevorzugt wird. Damit hat sich der Wissenshorizont schon weiter entwickelt. Und spätestens an dieser Stelle weiß der betreffende selbst für welches Mundharmonikamodell er/sie sich entscheiden muss. Und wer dann gern schwierige Klassik spielen möchte - kommt an einer 4 Oktav umfassenden Chromatik nicht herum - der muss ohnehin mehr lernen als nur flüssig Noten lesen zu können. Warum also soll in eine solche natürliche Entwicklung vorher schon unbedingt durch theoretische Besserwisserei eingegriffen werden? Zuviel Theorie kann wie bekannt auch viel kaputt machen. Nicht jedes Kind, nicht jeder Jugendlicher hat Reiche Eltern die einen teuren Mundharmonikakurs oder gar ein Musikstudium bezahlen können um später einmal ein Mundharmonika Virtuose zu werden. Viele Mundharmonikaspieler mussten sich das Spielen selbst beibringen, und kannten keine Noten und hatten keine Ahnung von Tonraum oder Tonarten oder Quintenabstand oder Solo oder Richter Stimmung und dergleichen mehr und können trotzdem Mundharmonika spielen. Das muss man fairer weise schon von zwei seiten sehen.

Es wäre falsch anzunehmen, nur wer Noten lesen kann ist der bessere Mundharmonikaspieler. So wie bei meinem Beispiel der Seefahrer so gibt es hervorragende Mundharmonikaspieler u.a. Musiker die keine bis wenig Noten kennen und trotzdem die richtigen Töne treffen. Gerade solche entwickeln ein unglaublich feines, sehr sensibles Gehör für Töne. Und was nutzt alle Mundharmonische Theorie oder Virtuosität wenn dabei das Gefühl zum Spiel, zur Melodie fehlt. Das ist wie bei Sängern die gut auswendig gelernt ihr Lied vortragen, aber ohne jedes Gefühl zum Inhaltlichen Text, zu den Tönen automatisiert singen.

Soviel zu Theorie und Praxis. Praktisches Üben und praktische Erfahrung machen jede, aber auch jede Theorie wett. Eine einfache Binsenweisheit; Theorie funktioniert nicht ohne Praxis. Praxis jedoch funktioniert auch ohne Theorie.

Bei einem Kind ist das aber etwas anderes. Da gebe ich dir recht wenn du von Methodischem heranführen sprichst. Wenn du als Mundharmonika Lehrerin deinen Schülern das so gut beibringen bzw. vermitteln kannst, dann freu dich. Denn das spricht für dich. Viele Lehrer behaupten ja wenn das Kind nichts lernt es sei dumm, bemerken aber ihre eigene Unfähigkeit dem Kind Lehrstoff verständlich zu vermitteln nicht. Dafür gibt es genügend Geschichtliche Beispiele. Ich behaupte, es gibt mehr dumme Lehrer als dumme Schüler. Bei einem Erwachsenen der nicht vom Mundharmonikaspielen lebt, sondern nebenbei seinen Job machen muss um zu überleben hat nicht so viel Zeit und Kraft sich mit Theorie voll zu stopfen. Dieser möchte einfach leicht, bequem und möglichst zeitnah Mundharmonika spielen lernen. Gerade für diese ist dieses leicht und schnell erlernbare bewährte Punkt-Strich System sehr effektiv.

Ein anderes Beispiel leicht Muha zu lernen; http://www.mundharmonikalernen.com/mundharmonikanoten.php

Zum Schluss dieser Thematik.
Die Unterscheidung ob Richterstimmung oder Solostimmung ist für einen 0 Anfänger nicht unbedingt wichtig zu wissen. Viel wichtiger ist, eine Mundharmonika zu spielen die leicht anspielbar ist, keine scharfen Kanten und Ecken hat, Kanäle gut getrennt sind, die eine gute bis hohe Dichtigkeit besitzt, - aprobo Dichtigkeit bedeutet mit wenig Atemluft leicht spielen zu können, ( was bei der Tremolo Wender Bandmaster nicht der Fall ist, die Klangfülle wie auch das Klangvolumen ist eher schwach, da ist die Hohner Echo Bell um längen voraus ) - die gut in der Hand liegt, die einzelnen Töne stimmen - also nicht verstimmt ist, und eine Mindestlautstärke besitzt die man hören kann. Nichts ist schlimmer als sich beim Mundharmonika spielen über das Instrument ärgern zu müssen. Das alles halte ich für absolut wichtiger als die Frage nach dem Tonraum. Insofern war meine Empfehlung an die Threadstellerin statt einer fragwürdig gebrauchten, überhaupt spielbaren, Bandmaster Wender Tremolo die sehr viel Luft braucht was gerade für einen Anfänger ohne Kenntnis von Atemtechnik sehr schwierig sein dürfte, mit der 10 Loch - das sind immerhin einen Tonumfang von 2½ - Oktav Concerto von Seydel, nicht falsch! Bei den meisten Mundharmonika Spielern ist ohnehin bei 3 Oktaven ( 12 Loch ) Schluss und wenige schaffen es noch bis 3,5 Oktaven ( 14 Loch ) . Nur absolute Spitzen Mundharmonika Virtuosen schaffen noch 4 Oktaven ( 16 Loch, 64 Stimmen ).

Ich persönlich halte von der kleinen Miniatur Mundharmonika für Kinder überhaupt nichts. Im Gegenteil. So was ist für Kinder viel zu gefährlich. Das kann ein geübter Erwachsener machen. Der kann dann die kleine Liliput zwischen die Lippen klemmen ohne seine Hände zu benützen und einen fetzigen Alpenkracher/Blues runter spielen. Ein richtiger Kracher wird es dann wenn noch mit Akkord und Bass dazu gespielt wird. Evtl. sogar noch mit Kontrabass, dass wäre die Krönung. Aber auch der Erwachsene könnte das kleine Ding u.U. verschlucken. Im übrigen gibt es ein Punkt-Strich Spielheft auch für die kleine 1oktavige 4loch Harp.

Und abschließend sei von mir zu diesem Thema gesagt, Mundharmonika aktiv zu spielen ist pure Praxis. In der Praxis liegt bekennende Wahrheit. Selbst wenn sich hier die Spreu vom Weizen trennt bleibt immer noch etwas gemeinsam, die Freude Mundharmonika zu spielen. Irgend jemand soll mal gesagt haben; die halbe Welt spielt Mundharmonika und die andere halbe Welt möchte es gern können.


 
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Hallo Lisa,


...

Ich persönlich halte von der kleinen Miniatur Mundharmonika für Kinder überhaupt nichts. Im Gegenteil. So was ist für Kinder viel zu gefährlich....

Da stimme ich Dir zu. Die habe ich für Kinder auch nie empfohlen.

Die Speedy ist allerdings extra für Kinder erdacht worden. Der robuste Korpus aus speichelfestem Kunsstoff hat die Größe einer Bluesharp. Alle Kanten sind abgerundet.

http://de.playhohner.com/instrumente/mundharmonika/beginner/speedy-yellow/
 
Die ganze Diskusion um nix...da gebe ich Zungenreiter Recht. Haupsächlich geht um: spielen - lernen - wie? Wichtigste überhaupt ist ÜBEN, ÜBEN...wie besessen!Atemtechnik trainieren, Grundlagen lernen. Wenn TE keine Noten lernen will, brauch auch nicht. Ich spiele über 4 Jahre Bluesharp, autodidaktisch - ohne jegliche Noten-Quinten-Skalen ect...ect... Kenntnissen, bin kein Orchestrermusiker.Hab damals auch ne ECHO 80 C/G gahabt, gespielt und immer nach "meine" Marke/Model gesucht. Heute spiele die alle, ob LO - Hohner - Seydel - Suzuki - auch Sonderstimmungen. Fazit : meine Wahl habe ich getroffen - Seydel Modele. Angefangen habe ich mit Golden Melody ( bis heute meine der besten!).Harp zu spielen ist kein Hokus-Pokus! Spielen ist die einzige Lösung!

Viel Spass dabei!

Gruß
Roman
 

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