Mundharmonika spielen lernen - nur wie?

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Babsi04
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Ich habe von meinen Vater mal eine Mundharmonika vererbt bekommen. Die ist auch ein wenig kompliziert und eine die auf beiden Seiten spielbar ist. Ich weiß das Michael Hirte nur die eine Seite zum Spielen hat. Mein Vater hat aber auf 2 Seiten gespielt. Noten gibt es anscheinend nicht wirklich dafür.

Falls ihr nicht wißt, was ich meine, kann ich die Tage auch mal ein Foto davon reinsetzen. Aber ich möchte sie unbedingt spielen. Weiß auch jemand, was es damit sich auf hat, das sie zweiseitig bepielbar ist? Denn wie gesagt, die meisten Musiker spielen ja nur mit der einen Seite wie Michael Hirte sie hat.

Viele Grüße sagt

Babsi
 
Eigenschaft
 
Hallo Babsi
Da es verschiedene zweiseitige Mundharmonikas gibt, wäre ein Foto ganz interessant.
Kannst Du Buchstaben auf dem Deckel erkennen, die die Tonarten anzeigen?
Ich spiele eine Comet-Wender, kann Dir also Auskunft geben.

Habe jetzt aber nicht viel Zeit zum schreiben.
Muss gleich zum nächsten Kurs..
Gruß
Lisa
 
(...) Die ist auch ein wenig kompliziert und eine die auf beiden Seiten spielbar ist.

Dabei handelt es sich im Grunde um zwei Mundharmonikas, die in unterschiedlichen Tonarten gestimmt sind, in einem Gehäuse. Man bezeichnet sie als "Wender". Allerdings gibt es auch hier zwei Varianten, - die Oktav-gestimmten und die Tremolo-gestimmten Mundharmonikas. Der Unterschied liegt letztendlich im Klang, nicht in der Verwendbarkeit oder Spielweise.

Ob nun der (mehr oder weniger) großartige Michael Hirte (ich mag seine Handtechnik nicht, - ist mir zu hektisch) zwei einseitig bespielbare Mundharmonikas verschiedener Tonarten einsetzt oder stattdessen einen Wender äh... verwenden würde, macht im Grunde keinen Unterschied. ;)

Gruss, Dietlaib
 
Hallo Babsi

In einer Wender-Mundharmonika werden in der Regel 2 Tonarten im Quintabstand kombiniert. Es gibt Volkslieder, bei denen mitten in der Melodie die Tonart wechselt. Beispiel: "Lass doch der Jugend ihren Lauf". Das Lied hat eine A-B-A-Form. Besitzt man eine C-G-Wender, spielt man den A-Teil der Melodie auf der C-Dur-Seite und den B-Teil auf der G-Dur-Seite. Damit das gelingt, muß man üben, die Mundharmonika mitten im Spiel blitzschnell zu wenden. Mit der gebogenen Hohner-Comet gelingt mir das besonders gut, weil ich in dem Bogen irgendwie eine bessere Orientierung habe als auf einer geraden Wender.

Die mir bekannten Wender-Mundharmonikas sind im Richter-System gestimmt. Da Du leider kein Bild eingestellt hast, ist offen, ob es sich bei Deiner Wender um ein einreihiges Instrument wie die Puck-Wender oder um größere Modelle mit der von Dietlaib erwähnten Oktave- oder Tremolostimmung handelt.

Letztere unterscheiden sich in mehreren Details von den einreihigen Blues-Harps und sind daher nicht für das Bending-Spiel geeignet. Dafür klingen sie ganz toll, wenn man das zu diesen Instrumenten passende Repertoire in Akkordspielweise in der sogenannten "Straight Position" spielt. Was das bedeutet, ist nur für Blues-Harper interessant. Darüber brauchst Du Dir nicht den Kopf zu zerbrechen.

Das passende Repertoire für diese Instrumente zusammensuchen ist ganz wichtig. Das hat mehrere Gründe.
Die sogenannte Richter-Skala weist in Anordnung und Auswahl der Töne einige Besonderheiten auf. Diese Besonderheiten führen dazu, dass unter und über der sogenannten Kernoktave einzelne Töne der Tonleiter fehlen. Außerdem sind die im Richter-System gestimmten Mundharmonikas diatonische Instrumente. Manche Lieder lassen sich deshalb nicht auf einer im Richter-System gestimmten Mundharmonika ohne Bendings spielen.
Die von Richter erdachte Aufteilung zwischen Blas- und Ziehtönen ist so eingerichtet, dass benachbarte Töne stets einen Akkord ergeben. Diese Akkorde passen zu der Tonart der Mundharmonika. Solange sich eine Melodie in der zur Mundharmonika passenden Tonart "bewegt" , keine der in der Mundharmonika fehlenden Töne benötigt werden und sich die Melodie mit den Hauptakkorden der Tonart ausreichend harmonisieren lässt, lässt sich die Melodie auf der Mundharmonika problemlos mit Akkordbegleitung spielen. Sobald jedoch Moll-Parallelen oder Harmonien aus anderen Tonarten benötigt werden, muß man "tricksen" wie z.B. mehrere Mundharmonikas mit verschiedenen Tonarten spielen.

Für Anfänger ist es das beste, ein Repertoire zusammen zu stellen, das sich ohne "Trickserei" auf der Mundharmonika spielen läßt. Eine Notensammlung, die in besonderer Weise die Möglichkeiten einer Wender-Mundharmonika berücksichtigt, kenne ich auch nicht. Deshalb stelle ich solche Notensammlungen selbst her.

Gruß
Lisa
 
Die mir bekannten Wender-Mundharmonikas sind im Richter-System gestimmt.

Ich konnte bislang nur doppeltönig gestimmte Wender im Netz finden und kenne selbst auch keine anderen. Hast Du mal einen Link?

Gruss, Dietlaib
 
Hallo Dietlaib
Hier eine Linksammlung

Richter-Stimmung / eintönig
Hohner Double Puck http://de.playhohner.com/instrumente/mundharmonika/historische-kollektion/double-puck/

Richter-Stimmung / doppeltönig Tremolo
Hohner Echo-Harp-Serie und 6-fach-Kreuzwender http://de.playhohner.com/instrumente/mundharmonika/tremolo/

Thomann Wender 48 Harp Tremolo
https://www.thomann.de/de/thomann_wender_48_mundharmonika.htm?sid=6935af622a81c456113262e9eb9d302b
In der Produktbeschreibung fehlen Hinweise auf Stimmung und Tonraum. Das Instrument ist in der Produktkategorie "tremolo gestimmte Mundharmonikas" zu finden.

Solo-Stimmung / doppeltönig Tremolo
Seydel Mountain-Harp http://www.seydel1847.de/epages/Sey...bProducts/20800&ChangeAction=SelectSubProduct


Richter-Stimmung / doppeltönig Oktave
Hohner Comet-Wender http://de.playhohner.com/instrumente/mundharmonika/octave/comet-wender/


Seydel entwickelte eine alternative "2-Tonarten-Mundharmonika" mit Schieber. Anstatt beim Wechsel von C-Dur nach G-Dur (oder D/A) das Instrument zu wenden, drückt man wie bei einer chromatischen Mundharmonika einen Schieber.
Weitere besondere Merkmale:
Diese Instrumente sind nicht doppeltönig sondern einreihig.
Die Töne sind nicht im Richter-System, sondern im Solo-Stimmsystem angeordnet.
Die Instrumente lassen sich mit Bending-Technik spielen.
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...ops/Seydel/Products/24480/SubProducts/24480CG
Irische Version der "Sampler" von Seydel:
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...ops/Seydel/Products/24480/SubProducts/24480GD

Tutorial
http://www.seydel1847.de/epages/Sey...hops/Seydel/Categories/Products/SAMPLER-Tutor


Von Suzuki habe ich noch keine Wender entdeckt.

Gruß
Lisa

Nachtrag: neue Links in die Tabelle einsortiert
 
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Hallo Lisa,

vielen Dank für die Zusammenstellung der Links. Die doppeltönigen Mundharmonikas entsprechen weitestgehend den Wendern, die mir bislang bekannt waren. Die Hohner "Double Puck" ist da tatsächlich die einzige einfachtönige Ausnahme. Vermutlich liege ich mit meiner Annahme, dass Babsi04 eine Tremolo- oder Oktav-gestimmte Mundharmonika geerbt hat, gar nicht falsch, ausser natürlich, sie hat tatsächlich eine "Double Puck" von ihrem Vater bekommen. :)

Die Seydel Sampler scheint eine ganz neue Mundharmonika-Art zu sein. Passt aber schon irgendwie zur Wender-Thematik. Schön, dass ich nun davon weiss und schade, dass ich mich bislang noch nicht intensiv genug mit dem Mundharmonikaspielen beschäftigt habe. ;)

Gruss, Dietlaib
 
Hallo Dietlaib
Interessant wäre noch zu wissen, ob Babsi nun eine Wender von Hohner hat, deren Töne allesamt im Richter-System angeordnet sind oder ob sie ein Instrument von Seydel hat. Die Mountain-Harp (auch Bergzauber genannt) von Seydel hat ja die sogenannte "Solo-Stimmung". Diese "Solo-Stimmung" weist gegenüber der "Richter-Stimmung" einige Unterschiede auf, die sich deutlich hörbar auf das Akkordspiel und auch auf das Melodiespiel auswirken. Deshalb muss man sie auch etwas anders spielen, als die "Richter-Wender".

Die Idee, aus der Solo-Wender (Mountain-Harp) ein Instrument mit Schieber (Sampler) abzuleiten, finde ich sehr naheliegend. Bei der Suche nach Melodien, die auf Mundharmonikas im Richter-System in Straight-Position spielbar sind, fand ich so manche Melodie, in der mir die Wende-Technik nicht weiter half, weil es einfach zu kurz und zu schnell hätte hin und her gehen müssen. Solche Melodien lassen sich nur mit zwei Mundharmonikas in der Hand realisieren. Eine klemmt man zwischen Daumen und Zeigefinger, die andere zwischen Zeigefinger und Mittelfinger. Und dann heißt es gut treffen, wenn man hin und her wechselt. Wenn man so wie ich das Spiel in Straight-Position ohne Bendings bevorzugt, bleibt dann auf Richter-Instrumenten immer noch das Problem mit den "Tonleiterlücken". Dieses Problem gibt es mit dem Solo-Stimmsystem nicht. Dafür hat man da andere Akkorde, mit denen man sich erst einmal arrangieren muß.

Noch besitze ich keine Sampler. Das Konzept reizt mich aber sehr. Mal schaun ...

Wenn Du Zeit hast, grabe Dich mal bei Seydel durch die Hintergrundinformationen. Die Firma realisiert mit ihren paar Basis-Modellen eine unglaubliche Vielfalt an Stimmsystemen und Tonarten. Wer bereit ist, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, kann sich mit Hilfe des Customizers sogar ein Instrument mit eigenem Stimmsystem bauen lassen. Hohners Schwerpunkt scheint mehr auf Modellvielfalt zu liegen.


Gruß
Lisa
 
Falls ihr nicht wißt, was ich meine, kann ich die Tage auch mal ein Foto davon reinsetzen.

Viele Grüße sagt

Babsi

Nun, was ist mit dem zugesagten Foto ? Wäre schön, wenn du auf Antworten reagieren würdest.
 
Hallo Zungenreiter,

hatte bis jetzt noch keine Zeit da ich auch noch andere Dinge um die Ohren habe und am renovieren war. Fotos kommen übrigens gleich. Probiere es einfach mal.

Die Mundharmonika ist von der Mark Bandmaster. Woher stammt diese genau? Mein Vater hat damals gemeint, es wäre eine Firma aus der ehemaligen DDR, aber ich weiß es halt nicht genau.

Gruß Babsi

- - - Aktualisiert - - -

CIMG9702.jpg

CIMG9703.jpg

CIMG9704.jpg

So das sind nun endlich die Fotos. Hoffe man kann was drauf erkennen. Müsste ich auch unbedingt mal reinigen.

PS: Danke Lisa für die wertvollen Tipps, auch diesbezüglich mit der Reinigung.

Hab auch noch mir damals mal eine einfache Kindermundharmonika gekauft. Damals war das im Beiheft und da stand was mit Carolin Reiber drauf. Leider hab ich nur noch die Mundharmonika und das Beiheft nicht mehr.

Gruß Babsi
 
Hi Babsi

- Hersteller ? -
Da auf der Mundharmonika der Hinweis DDR steht, muß man forschen, welche Mundharmonikahersteller in Ostdeutschland zu der Zeit produzierten, als Dein Vater das Instrument gekauft hat. Eine Firma, die heute noch in diesem Gebiet produziert, ist die bereits oben erwähnte Firma Seydel. Wenn man im Netz nach Bandmaster + Mundharmonika sucht, findet man Hinweise, dass Seydel ein Modell mit diesem Namen produzierte. Das Foto in Wikipedia zeigt aber eine andere Ausführung. Die Bildersuche erweckt den Eindruck, dass der Name "Bandmaster" eine Mundharmonika-Serie oder das Pseudonym für einen Hersteller war, dessen Name in der DDR nicht genannt wurde (werden durfte ?). Verschiedene Bilderfunde belegen auch chromatische Instrumente mit dem Schriftzug "Bandmaster"

Hier http://www.flickr.com/photos/25370639@N04/3357775407 wird der Hersteller Seydel mit einer Bandmaster-Chromatik-MuHa in Verbindung gebracht. Und es ist zu lesen "Made in Germany".
Auch bei dieser doppelseitigen "Bandmaster" wird Seydel als Hersteller genannt. http://www.flickr.com/photos/25370639@N04/3639403542

Und hier wurde mal eine "Bandmaster" in Solostimmung angeboten http://www.ebay.de/itm/Mundharmonika-Blues-Bandmaster-Solist-H-/111073681762

Ein Solist-Modell gibt es bei Seydel immer noch: http://www.seydel1847.de/epages/Sey...roducts/11601LC&ChangeAction=SelectSubProduct Der Name Bandmaster bei diesem Modell allerdings verschwunden.

Wenn Du es genauer wissen möchtest, setze Dich am besten mit Seydel in Verbindung.


- Tonraumbestimmung -


16 Löcher nebeneinander - hmm - Mit dieser Zahl auf den Tonraum und das Stimmsystem zu schließen, ist ein Lotteriespiel.
Die Doppelreihe kann ebenfalls zweierlei bedeuten: Tremolo- oder Oktavestimmung.
Kannst Du versuchen, die Löcher einzeln anzublasen? Dafür gibt es einen simplen Trick:

  1. Falte einen Papierstreifen über die Mundharmonika.
  2. Markiere die Größe einer Kanalöffnung auf das Papier.
  3. Schneide in das Papier ein Loch, das etwas kleiner ist als die Markierung

Mit diesem Hilfsmittel versuche folgendes herauszufinden:

  1. Kannst Du je Loch nur einen Ton ziehen oder (!) blasen? Oder bekommst Du je Loch 2 Töne, indem Du ziehst und (!) bläst?
  2. Hast Du die Möglichkeit, die Töne aufzunehmen? Und kannst Du die Aufnahme als Tondatei verschicken?

Wenn Du festgestellt hast, dass aus jedem Loch entweder
  1. immer nur 1 Ton (nur blasen oder zienen) kommt oder
  2. immer 2 Töne (blasen und ziehen) gespielt werden können,

und Du hörend eine Tonleiter erkennen kannst, ist es Dir vielleicht möglich folgendes zu beantworten:
Fehlen Töne in der Tonleiter? > Das dürfte dann ein Hinweis auf das Richter-Stimmsystem sein. > Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Richter-Harmonika
Wenn keine Töne fehlen, ist das ein Hinweis auf das Solo-Stimmsystem.

Ganz prima wäre, wenn Du Dir ein Stimmgerät besorgen/leihen kannst und dann damit herausfindest, welcher Ton an welcher Stelle "sitzt".
Eine grafische Übersicht über die Töne ist der erste Schritt, das Instrument zu verstehen und erleichtert Dir das Erlernen der ersten Melodien enorm.

Gruß
Lisa
 
Hallo Lisa,

das ist ja kompliziert mit meiner Mundharmonika. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Aber wieso hat sich mein Vater damals so ein DDR-Produkt gekauft? Ich weiß auch leider nicht mehr woher das überhaupt bezogen hat, denn Internet gab es seinerzeit jedenfalls bei uns noch nicht. Er hat aber jahrelang sehr gut drauf gespielt und konnte die Technik bestens beherrschen.

Waren die damals günstiger im Preis und wie konnte er sie überhaupt bezogen haben? Denn wir waren damals nie in der ehemaligen DDR mal gewesen. Die Links werde ich mir mal in Ruhe anschauen. Brauchst Du noch ein anderes Foto oder reichen die zur Begutachtung?

Vielen Dank erstmal für die Infos und Tipps. Werde mich am Wochenende damit mal auseinander setzen.

Gruß Barbara
 
DDR Produkte im Westen zu bekommen war wohl gewiss nicht das Kunststück.
Was dort alles produziert wurde, was sich im eigenen Land niemand leisten konnte..
Günstig waren die Arbeitskräfte dort allemal.

...von Unternehmen wie IKEA mal ganz zu schweigen, die direkt in DDR-Gefängnissen(!!) haben produzieren lassen.
 
Hallo Babsi
Kompliziert ist das eigentlich nicht. Einmal die Tonleiter rauf und runter spielen. Dann weiß man, was Sache ist. Grundsätzlich gibt es halt mehrere Möglichkeiten. Solange ich das Instrument nicht höre, bleibt es deshalb hier bei wilden Ratereien.
Da Seydel seine Mountain-Harp in Solo-Stimmung baut/e besteht die Möglichkeit, dass das bei Deinem Instrument auch der Fall ist. Aber es gibt halt eben auch die Wender im Richter-Stimmsystem - zumindest von Hohner. Bei Seydel dagegen nicht, also zumindest aktuell nicht. Über "Früher" sind die Infos rar. Ob Deine Mundharmonika nun tatsächlich von der in DDR-Zeiten verstaatlichten Firma Seydel gebaut wurde, ist ja auch noch nicht klar. > Stochern im Nebel! Also lass mal tuuuten! :D Nur darauf kommt es an!

Als Dein Vater sich die Mundharmonika gekauft hat, hat er vielleicht ein zweiseitiges Instrument gesucht, auf dem im Gegensatz zur Richter-Mundharmonika keine Lücken in der Tonleiter waren. Wenn damals von Hohner wie heute nur Richter-Wender produziert wurden, waren die DDR-Mundharmonikas möglicherweise die einzigen Solo-Wender. Da in der DDR gebaute Instrumente seinerzeit von "Musima" in den Westen exportiert wurden, war es nicht schwer, da dran zu kommen.

Gruß
Lisa
 
Hallo Babsi,

dem Foto nach zu urteilen müsste es sich um eine Wender Tremolo, hergestellt unter der Bezeichnung "Bandmaster" von der Fa. C.A.Seydel (Sachsen ) handeln. Diese sind meist auf der einen seite in der Tonart C und auf der anderen seite in der Tonart G gestimmt. Die meisten die Mundharmonika spielen lernen wollen beginnen in der Tonart C . Als Anfänger braucht man einzelne klare Töne um ein bestimmtes Lied, z.B. Hänschen klein, besser und kontrollierter spielen zu lernen. Dafür eignen sich z.B. eine kleine Okatv Mundharmonikas wie z.B. von Hohner, "Unsere Lieblinge" oder eine kleine Harp in Richterstimmung, im allgemeinen auch Blues Harp genannt.

Natürlichspielt auch dein Musikgeschmack eine wichtige Rolle bei der Wahl deiner Mundharmonika.

Streng genommen könnte man mit fast jeder Mundharmonika beginnen zu lernen wie z.B. einer Chromatik oder einer Tremolo etc. Um z.B. Auto fahren zu lernen sollte man nicht unbedingt mit einem 300 PS starken Motor anfangen.

Schön ist auf jeden Fall, dass du dich dafür interessierst ein Musikinstrument zu lernen.

Vielleicht hilft dir bei deiner suche auch der nachstehende Link.

http://www.seydel1847.de/epages/Seydel1847.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/Seydel/Categories/About_us/Geschichte

http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/muha/ampli.htm


Viel Glück !
 
Hallo Zungenreiter
Ist Dir eventuel auch bekannt, ob es sich bei dieser Wender-Tremolo um ein Instrument in Solo-Stimmung oder Richter-Stimmung handelt?

Wenn es sich tatsächlich um eine Wender in Solo-Stimmung handelt, wäre eine Blues-Harp in Richter-Stimmung keine sinnvolle methodische Hinführung zu diesem Instrument.

Gruß
Lisa
 
Hallo Lisa, ich bin mir nicht so sicher ob bei der Threadstellerin eine methodische Hinführung zur Mundharmonika im Vordergrund steht. Aber abgesehen davon dürfte es sich bei der ehemals hergestellten Bandmaster Tremolo Wendermundharmonika um eine Solostimmung - keine Richterstimmung - handeln. Hier wäre die Seydel Concerto eine Hervorragende Einführung. Im übrigen, hab mal deine HP angeschaut. Sehr beachtlich. Mit freundlichen Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Lisa

Die Threadstellerin hatte eingangs eine ganz einfache Frage gestellt. Nämlich, wie lerne ich Mundharmonika? Das war alles. Das heißt; hier handelt es sich sehr vermutlich um eine Anfängerin die bei 0 beginnt. Das bedeutet zunächst ganz behutsam anzufangen ohne sie durch zuviel Forderung/Theorie zu erschrecken. Man muss erst mal das Gefühl für eine Mundharmonika bekommen und entwickeln, wie das ist eine solche an den Mund zu halten, zu bewegen und durch blasen und ziehen erstmal Töne zu erzeugen. Einen Erfolg an zu streben, erstmal ein einfaches Lied, eine einfache Melodie zusammenhängend zu spielen. Danach folgt das richtige Tempo, schnell und langsam, laut und leise. Danach das Gefühl für ein Stück entwickeln. Damit hat ein Anfänger schon genug zu tun.


Du Lisa tust genau das Gegenteil. Nun, es gibt wie überall Theoretiker und Praktiker. Die Gefahr bei einem Anfänger ist, diesen durch zuviel Theorie nicht nur zu erschrecken sondern diesen sogar womöglich wieder von seinem Vorhaben Mundharmonika spielen zu lernen ab zu bringen. Das woll`n wir doch nicht ? Vermutlich hat sie das schon getan weil man gar nichts mehr von Babsi hört.

Dinge wie Solo oder Richter Stimmung. Welche Modelle, oder Tonraumbestimmung, Oder Hilfsmittel wie Löcher in Papier zu schneiden und exakt über bestimmte Tonkanäle zu führen oder sich vorher ein Stimmgerät zu besorgen. Ich bitte dich. All diese Dinge halte ich bei einem Anfänger im Anfangsstadium für nicht notwendig.

Ein gutes Bespiel mag die sehr einfache unkomplizierte Lernanleitung von Jochen Reißmüller sein. Das bewährte Punkt-Strich System und der angegebenen jeweiligen Kanäle eröffnet zunächst das Spielen auf der Mundharmonika.

http://www.muha-jochen.de/bestellung.htm oder http://www.muha-jochen.de/muhakurse.htm

Nix für ungut. Mann/Frau soll nicht den dritten,vierten Schritt vor dem ersten machen. Alles muss wachsen wie ein Baum. Es kommt nach und nach. Eins nach dem andern. Dabei spielt auch die Entwicklung des persönlichen Musik Geschmack´s eine ganz entscheidende Rolle. Ob er/sie sich für eine Tremolo, oder eine Oktav, oder eine Chromatik und bei welchem Hersteller entscheidet wird sich dann von ganz alleine zeigen. Vorher brauch ich diesem(r) nichts von Solo oder Richterstimmung bei bringen.

Im übrigen, ich kenne dieses von Babsi gezeigte Instrument lediglich aus den sehr spärlichen Angaben und kann folglich auch nur lediglich völlig unverbindliche Vermutungen äußern. Da hast du recht. Aber vielleicht erkennst du ja mehr. Mir geht es auch nicht um Solo oder um Richter Stimmung einer Mundharmonika. Mir geht es auch nicht darum, ob diese von Babsi angeführte Wender Tremolo überhaupt zum Spielen lernen geeignet ist, falls die einzelnen Töne auf dieser älteren gebrauchten Muha überhaupt stimmen. Mir geht es schlicht darum, eine der vielen Möglichkeiten auf zu zeigen mit welcher Mundharmonika das Spielen am Anfang leichter fällt.

Mit Mundharmonischen Grüßen

 
Hallo Zungenreiter

Über Sonderformen von Notationen gehen die Meinungen bekanntermaßen auseinander. Ich halte von solchen Umwegen wie dem Punkt-Strich-System nicht viel. Wenn man es richtig anpackt, lernen sowohl Kinder als auch Erwachsene das Mundharmonikaspiel ganz leicht sofort richtig nach Noten. Erst kürzlich erhielt ich dafür zum wiederholten Male die Bestätigung. In diesem Fall von der Mutter eines meiner Schüler. Ihr Sohn besucht seit Oktober meine neue Mundharmonikagruppe und lernt nach dem von mir geschriebenen Notenbuch. Sie ließ sich von der Begeisterung ihres Sohnes anstecken, besorgte sich ergänzend zur "Speedy" ihres Sohnes eine gängige Bluesharp und brachte sich dann mit meinem Notenbuch das Spiel nach Noten selbst bei. Sie berichtete mir, wie skeptisch sie vorher gewesen sei, dann aber voller Begeisterung feststellte, wie leicht das mit Hilfe meiner Methode war.

So viel zu Theorie und Praxis.

Praktische Hinführungen entwickeln sich, wie der Begriff schon sagt, aus der Praxis. In der Unterrichtsstunde fließt die Theorie nebenbei in kleinen Dosen ein. In einem methodisch aufgebauten Buch wird zwischen den praktischen Aufgaben immer das erklärt, was gerade gebraucht wird. Sucht ein Schüler eine Zusammenfassung der Informationen, ist es gut, wenn diese im Anhang des Buches zusammengestellt wurden. Da kann er dann das lesen, was er möchte. So bekommt jeder die Dosis an Wissen, die er braucht. Der/Die eine mehr der/die andere weniger.
Ein Thread ist aber zum einen kein Lehrbuch. Und zum zweiten sind in diesem Fall die Voraussetzungen nicht geklärt. Hier wurde der Wunsch geäußert, auf einem Instrument spielen zu lernen, von dem nicht bekannt ist, wie der Tonraum aufgebaut ist. Das herauszufinden ist meines Erachtes jedoch ganz wesentlich. Denn erst wenn der Tonraum des Instruments bekannt ist, können konkrete auf genau dieses Instrument bezogene Tipps zum Musizieren gegeben werden.

Natürlich kann man auch den Rat geben, das Instrument erst einmal weg zu legen und ein neues Instrument zu kaufen, von dem der Empfehlende den Tonraum kennt. Wenn dann aber falsche Informationen über ein Instrument gegeben werden, dessen Tonraum sich auf der Herstellerseite eindeutig feststellen läßt, ist das allerdings nicht sehr nützlich.

Ich habe Babsi so verstanden, dass sie auf ihrem Instrument spielen lernen möchte und nicht auf irgendeinem anderen. Ich bin davon überzeugt, dass das geht. Nur kann ich ihr nicht weiterhelfen, solange der Tonraum der Mundharmonika nicht bekannt ist.

Das einzige Instrument, das man als Vorstufe jeder beliebigen Mundharmonika empfehlen kann, um das Grundprinzip der Tonfolge in der Kernoktave kennenzulernen, ist die 4-Loch-Mundharmonika mit der 8-stufigen diatonischen Tonleiter. Hohner bietet so ein Instrument als Kinder-Instrument (Speedy) an. Das Instrument ist auch für Erwachsene, die keinerlei Erfahrung mit irgendwelchen Instrumenten haben, eine gute Einstiegshilfe. Denn auf dem Deckel der Speedy stehen die Noten drauf. Das macht es leicht, den Zusammenhang zwischen Tonkanzellen und Noten zu erkennen. Wer das blöd oder kindisch findet, soll es lassen.

Natürlich kann man auch ganz ohne Noten, einfach nur nach Gehör Mundharmonika spielen lernen. Dazu probiert man einfach herum und horcht genau hin, was dabei heraus kommt. Erkennt man einen Melodiefetzen, versucht man, sich zu merken, wie man den hinbekommen hat. Nach und nach ergeben sich immer mehr Puzzleteile. Die baut man dann zu einer Melodie zusammen. Blöd nur, wenn man ein Puzzlestück nicht findet, weil man auf einer Mundharmonika mit Richter-Stimmsystem spielt und der gesuchte Ton dort überhaupt nicht existiert. Aber klar, dass so etwas vorkommen kann, verrät man besser nicht gleich sofort. Und man verrät auch nicht, dass auf einer Mundharmonika im Solo-Stimmsystem genau diese Töne möglicherweise gefunden werden können. Dass aber auch auf einer Mundharmonika mit Solo-Stimmsystem immer nur eine diatonische Tonleiter zu finden ist und daher Melodien, in denen Versetzungen auftreten nur mit besonderen Spieltechniken oder auf einer chromatischen Mundharmonika gespielt werden können, das verrät man sinnvollerweise auch erst dann, wenn jemand ausgerechnet solche Melodien spielen möchte, die sich auf dem (leider nicht bekannten) Tonraum der Thread-Ersteller-Mundharmonika nicht spielen lassen. Hmmmmmm - Auch eine Taktik. :rolleyes: Aber nicht meine.

Grundsätzlich:
Wenn jemand irgendwelche von mir genutzte Fachbegriffe nicht kennt, kann er ja nachfragen oder sie markieren und mit Klick auf die rechte Maustaste den Suchbefehl aufrufen.

Im Unterricht miteinander musizieren und sprechen, ist vermutlich effektiver als schreiben. Im Zeitalter moderner Kommunikationsmedien tun sich da ja inzwischen die unterschiedlichsten Möglichkeiten auf.


Gruß
Lisa
 

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