Mr.513
Registrierter Benutzer
@ikemi gebe ich in Punkten Bespielbarkeit und Verarbeitung Recht, wobei ich eine Siebensaitige in der Hand hatte.
In Kopenhagen hatte ich im Zuge einer Dienstreise durch die zufällige Begebenheit, dass ggü. dem Hotel ein Gitarrenladen war (einer von denen, die man sowieso mal besuchen sollte, wenn man verreist und Gitarre spielt), eine Ibanez Q... mit sieben Saiten Multiscale und fanned Frets getestet. A) Dauerte die Eingewöhnung länger, B) fühlte sie sich 'preiswert' an.
Das ist bei der Kaizen nicht der Fall. Nicht so aufgefallen war mir bei der Ibanez die optische Täuschung, die den Hals besonders mit Blick auf die untere Griffbrettkante gebogen wie eine Banane erscheinen lässt. Die Architekten antiker Tempel in Hellas oder Rom nutzten die Kunst der Kurvatur, um ihre Riesenbauten nicht so massiv bombastisch wirken zu lassen.
Das Gegenbeispiel sieht man an der Walhalla in Donaustauf, die durch Orthogonalität (und parallele Linien) wie ein Klotz wirkt.
Soweit ich weiß, ist die Kaizen nicht (mehr) limitiert. Es gibt aber wohl sowas wie ein First Batch. Bei ihnen ist auf der Halsplatte vermerkt, dass sie Nr. × von 75 sind. Auch gibt es welche, die mit Gigbag ausgeliefert wurden. Ein Koffer ist mittlerweile IST-Ausstattung.
Zum Preis: Ja, preiswert ist sie nicht, aber sie hat eben auch einige Features, die man - kostensparend - nicht als Gleichteil an anderen EBMM verwendet. Ein Hals mit fanned Frets muss in einer eigenen Straße gebaut werden, Pickups, Steg, Halsplatte, Sattel, Mechaniken alles keine Gleichteile. Und die Gitarrenkorpusform braucht mehr Zeit.
Wenn sich @Vicious6circle über die aufgesetzte Abdeckplatte echauffiert, kann ich nur sagen:
So ein riesen Trumm sitzt auch auf der Parker Fly Deluxe.
Warum werden bei - selbst fünfstellig neu bespreisten - Stratocasters aus dem CS die Abdeckungen aufgesetzt? Und selbst bei den Tom Anderson oder (überteuerten) Maybachs ist das so. Und die haben eine einfache, plane rechteckige Form. Warum kosten Strats oder Teles soviel, wenn man für alle Holzarbeiten max. 30 h braucht als Einzelperson?
Und bei Strat und Tele wäre es aufgrund des uncontourierten Rückens um ein vielfaches leichter, die Fräsung für einen eingelassenen Deckel zu machen.
Und der Deckel ist nicht aus Plastik, sondern Metall.
Bei der Kaizen machte man es nicht und wird dafür Gründe gehabt haben. Störte es ästhetisch oder haptisch bei Erstkontakt? Nein.
Blöd ist, dass man für Sechs- und Siebensaiter unterschiedliche Farb- und Ausstattungsvarianten anbietet, die eben teilweise nur hier oder da möglich sind.
So gibt es eine Version mit Chromhardware und komplettem Ahornhals in der Bodyfarbe Honey Suckle nur als Sechssaiter. EBMM ist nicht willens, das bei Siebenern anzubieten. Sonst ist der Hals aus Ahorn mit Ebenholzgriffbrett. Sollten die Modelle, die ein Händler von EBMM einkaufte, vergriffen sein, muss man aktuell 9-12 Monate warten.
Tonal, trotz einfacher Elektrik, ist sie gut zu gebrauchen für alle Zerrstufen.
Das nachfolgende Video zeigt ab etwa 6:50 min das Innenleben. Hierbei sind auf dem PCB Trimmpoti zur Klanganpassung zu sehen. Bei der 7er, die ich in den Fingern hatte, waren keine auf dem PCB sichtbar. Somit vermute ich, dass das bei der Vorserie noch montiert war, Herr Abasi aber das für ihn optimale Voicing festlegte und man das dann fix auf die Platine brachte.
View: https://www.youtube.com/watch?v=Akb3nCLrzeE
Das aufliegende Vibrato lässt sich leichtgängig bedienen.
Alles in allem ist sie eine sehr interessante Gitarre.
Um ein Nordlicht zu bedienen: Will it chugg? - Ja, auch das.
Does it djent? - Ist das nicht gleichbedeutend mit 'chugg'? Wenn nicht, dann ebenso.
Wie oben geschrieben, eine Stillimitierung sehe ich nicht.
In Kopenhagen hatte ich im Zuge einer Dienstreise durch die zufällige Begebenheit, dass ggü. dem Hotel ein Gitarrenladen war (einer von denen, die man sowieso mal besuchen sollte, wenn man verreist und Gitarre spielt), eine Ibanez Q... mit sieben Saiten Multiscale und fanned Frets getestet. A) Dauerte die Eingewöhnung länger, B) fühlte sie sich 'preiswert' an.
Das ist bei der Kaizen nicht der Fall. Nicht so aufgefallen war mir bei der Ibanez die optische Täuschung, die den Hals besonders mit Blick auf die untere Griffbrettkante gebogen wie eine Banane erscheinen lässt. Die Architekten antiker Tempel in Hellas oder Rom nutzten die Kunst der Kurvatur, um ihre Riesenbauten nicht so massiv bombastisch wirken zu lassen.
Das Gegenbeispiel sieht man an der Walhalla in Donaustauf, die durch Orthogonalität (und parallele Linien) wie ein Klotz wirkt.
Soweit ich weiß, ist die Kaizen nicht (mehr) limitiert. Es gibt aber wohl sowas wie ein First Batch. Bei ihnen ist auf der Halsplatte vermerkt, dass sie Nr. × von 75 sind. Auch gibt es welche, die mit Gigbag ausgeliefert wurden. Ein Koffer ist mittlerweile IST-Ausstattung.
Zum Preis: Ja, preiswert ist sie nicht, aber sie hat eben auch einige Features, die man - kostensparend - nicht als Gleichteil an anderen EBMM verwendet. Ein Hals mit fanned Frets muss in einer eigenen Straße gebaut werden, Pickups, Steg, Halsplatte, Sattel, Mechaniken alles keine Gleichteile. Und die Gitarrenkorpusform braucht mehr Zeit.
Wenn sich @Vicious6circle über die aufgesetzte Abdeckplatte echauffiert, kann ich nur sagen:
So ein riesen Trumm sitzt auch auf der Parker Fly Deluxe.
Warum werden bei - selbst fünfstellig neu bespreisten - Stratocasters aus dem CS die Abdeckungen aufgesetzt? Und selbst bei den Tom Anderson oder (überteuerten) Maybachs ist das so. Und die haben eine einfache, plane rechteckige Form. Warum kosten Strats oder Teles soviel, wenn man für alle Holzarbeiten max. 30 h braucht als Einzelperson?
Und bei Strat und Tele wäre es aufgrund des uncontourierten Rückens um ein vielfaches leichter, die Fräsung für einen eingelassenen Deckel zu machen.
Und der Deckel ist nicht aus Plastik, sondern Metall.
Bei der Kaizen machte man es nicht und wird dafür Gründe gehabt haben. Störte es ästhetisch oder haptisch bei Erstkontakt? Nein.
Blöd ist, dass man für Sechs- und Siebensaiter unterschiedliche Farb- und Ausstattungsvarianten anbietet, die eben teilweise nur hier oder da möglich sind.
So gibt es eine Version mit Chromhardware und komplettem Ahornhals in der Bodyfarbe Honey Suckle nur als Sechssaiter. EBMM ist nicht willens, das bei Siebenern anzubieten. Sonst ist der Hals aus Ahorn mit Ebenholzgriffbrett. Sollten die Modelle, die ein Händler von EBMM einkaufte, vergriffen sein, muss man aktuell 9-12 Monate warten.
Tonal, trotz einfacher Elektrik, ist sie gut zu gebrauchen für alle Zerrstufen.
Das nachfolgende Video zeigt ab etwa 6:50 min das Innenleben. Hierbei sind auf dem PCB Trimmpoti zur Klanganpassung zu sehen. Bei der 7er, die ich in den Fingern hatte, waren keine auf dem PCB sichtbar. Somit vermute ich, dass das bei der Vorserie noch montiert war, Herr Abasi aber das für ihn optimale Voicing festlegte und man das dann fix auf die Platine brachte.
View: https://www.youtube.com/watch?v=Akb3nCLrzeE
Das aufliegende Vibrato lässt sich leichtgängig bedienen.
Alles in allem ist sie eine sehr interessante Gitarre.
Um ein Nordlicht zu bedienen: Will it chugg? - Ja, auch das.
Does it djent? - Ist das nicht gleichbedeutend mit 'chugg'? Wenn nicht, dann ebenso.
Wie oben geschrieben, eine Stillimitierung sehe ich nicht.
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