Müssen Konzert-Gitarren eigentlich eingespielt werden, damit sie gut klingen ?

  • Ersteller zahneissen
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Slow, sorry für den leicht polemischen Klang, aber mir platzt bei Argumenten, die genau haarscharf vorbeigehen, wie der Gitarren-/Geigenvergleich die Hutschnur. Ja, Geigen sind Stricher, Gitarren Schläger und Zupfer, aber das ist genau irrelevant. Es dreht sich hier entweder um Veränderungen des Instrumentes oder um Veränderungen des Musikers. Nichts anderes.
 
Naja, es gäbe durchaus Argumente, wieso eine Geige und eine Gitarre in der Hinsicht nicht vergleichbar sind:
Zum einen die gewölbte Decke, die deutlich stabiler ist, als die Decke der Gitarre und folglich auch viel weniger schwingt.
Auch der Energieeintrag in das System ist deutlich anders: Viel mehr kleinere Energieeinheiten beim Streichen vs einen starken Anschlag. (schlechter Vergleich: beim Schmieden haut man auch lieber einmal mit nem Hammer um das Metall zu verformen, als tausend Mal mit nem Waschlappen)
Das sind schon wesentliche Unterschiede.

Die ganze Argumentation hier ist aber relativ unsinnig, solange nicht mal jemand ernsthafte Testreihen macht.

Die Physik mit Holz und Schwingungen ist derart komplex, dass man da sicherlich nicht mit "nach meinem einen Argument, muss es so sein" argumentieren kann..
 
Cork eben nein. Ein wichtiges Qualitäts-Merkmal der Gitarre ist der Sustain. Sonst klingt die Gitarre halt wie ein Spielzeug. Bei der Geige wird die Tonlänge mit der Reibung durch den Bogen vorgegeben. Das heisst die Klangerzeugung ist komplett unterschiedlich. Durch das Kollophonium und die Reibung kommt dann noch die Sägezahnschwingung hervor.
Wenn man getreu Karl Popper, sagt: "dieser Schwan ist weiss", dann bedeutet das eben nicht "alle Schwäne sind weiss". Deswegen hat halt auch der von Dumbledore zitierte Karl Popper den induktiven Schluss als komplett unwissenschaftlich angesehen.
Falsifikation wäre also in dem Fall nur anzuwenden, wenn behauptet worden wäre, alle Instrumente verbessern sich durch einspielen. Dann wäre ein vernünftiger Gegenbeweis halt die Sache mit der Geige.

Schau alle meine Beiträge an. Ich bin mit meinen Aussagen behutsam, habe keinerlei absolute Wahrheitsansprüche sondern bin gerne bereit Subjektivität zuzugestehen. Und dann habe ich es nicht verdient unfair angegangen zu werden.

Aber Unplugged Error genauso wenig. Ich finde es toll, wenn ein instrument mehr als tote Materie für jemanden darstellt.
 
Slow, also gibt es zwischen "das Instrument wird eingespielt" und "der Musiker spielt sich ein" noch irgendwas dazwischen? Maximal beides, minimal gar nichts. Nun wissen wir aber, dass ein gewisser "Einspieleffekt" existiert. Nicht nur bei der Gitarre, auch bei anderen Instrumenten und auch Tätigkeiten.
Oder, um es mal ganz auf ein anderes Niveau zu heben: Wenn das Gesamtsystem "Fahrrad fahrender Mensch" eine schnelle Erhöhung des Leistungsniveaus erzielt, ist dann das Fahrrad besser geworden oder hat der Mensch besser Fahrrad fahren gelernt?
Es kommt hier weder auf das Instrument, noch auf die Tätigkeit an. Es ist einzig nur die Frage zu beantworten, wer oder was sich in der Rückkoplungsschleife anpasst. Der Mensch oder das Material.
 
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Nylonsaiten müssen ständig nachgestimmt werden. Wenn Du den Eindruck hast, dass sie tagelang die Stimmung halten, ist es eigentlich schon Zeit, einen neuen Satz aufzuziehen. Nylonsaiten lassen nach einer Weile (hängt von der Spielintensität, Handschweiß, Umweltbedingungen, Marke usw. ab) in ihrer Materialgüte und folglich auch in ihrem Schwingungsverhalten nach. Einige Konzertgitarristen wechseln deshalb konsequent einige Tage vor dem nächsten Auftritt die Saiten. Andersherum gibt es manche, die lassen den Satz wegen der Stimmstabilität so lange wie möglich auf dem Instrument und nehmen dafür Abstriche in der Tonqualität in Kauf. Es ist also keine Show, wenn Konzertgitarristen oder Flamencistas zwischen zwei Stücken nachstimmen.

Danke für die hilfreichen Infos :) Da sieht man mal das eine Eigenschaft die von einem Laien als "schlecht" empfunden wird, in Wirklichkeit sogar ein Zeichen dafür ist, das die Seiten noch nicht ausgetauscht werden müssen.
Bin froh, dass ich ein Stimmgerät habe sonst wär das Stimmen der Gitarre für mich ein ziemlicher Akt.
:D

lg, Rington
 
Duno
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hatschipu
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gidarr
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hatschipu
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  • Grund: dafür bitte das --> "Anliegen und Beschwerden" sub benutzen, danke.
... hier noch etwas IMHO ziemlich Spannendes zu dem Thema, ein Interview mit Dammann: http://www.roxele.de/03/musik/dam/Dam-Inter.html

Zitat: "Als erstes muß ich Daniel Friedrich erwähnen. Ich hatte von ihm eine Gitarre mit Fichtendeckevon 1968 auf der ich 6 Jahre intensivst Gitarre gespielt und studiert habe. Sie hat auch die Spieltechnik meiner rechten Hand geprägt."
 
Vielleicht kann man bei den Geigenbauern nachlesen. Die produzieren und messen schon ein paar Jahre länger. Fragen wir also einen Geigenbauer . . .
 
also ich verstehe ich richtig, dass du diesen thread wiederbelebt hast um klar zu machen dass du keine neuen Informationen hast?
 

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