Motivationsverlust

  • Ersteller Unknownguitarher
  • Erstellt am
wenn dich improvisationen mittlerweile langweile, ein kleine geschichte von mir:
als ich angefangen habe, gitarre zu spielen, klipperte ich neben den paar akkorden die ich konnte immer auf der pentatonik und bluestonleiter. war nix großes, aber immerhin hat es spaß gemacht. ich spielte ein paar songs nach, hab über bluesschemata improvisiert und so weiter. aber irgendwann hab ich gemerkt, dass besonders meine "soli" sich mehr wie gedudel anhören. also habe ich versucht, kleine melodien zu erfinden. gleichzeitig (wie schon erwähnt) hörte ich mich in verschiedene gitarrengrößen ein, um ein gefühl für melodien und soli überhaupt zu bekommen. das klappte auch mit der zeit ganz gut, aber irgendwann war auch das nicht mehr genug. also suchte ich mir ne band (big band), in der ich einerseits viel dazu lernen musste, konnte und durfte, aber auch mal mich an ein paar solis versuchen durfte. und mittlerweile schätze ich mich als gar nicht so schlechter solist ein, kann auch mittlerweile verschiedene skalen nutzen und diese dann auch nach leadsheets improvisieren.
das sollte jetzt keine lobeshymne sein, sondern ich wollte eines verdeutlichen: man muss sich nicht nur ziele setzen, sondern, wenn man gelangweilt und nicht zufrieden ist, sich neue inspirationen suchen und wirklich an sich arbeiten, nicht nur mit der gitarre in der hand, sondern auch in bezug auf das gehör. man unterschätze nicht, was einem das spielen in einer band und mit anderen musikern an inspiration bringt, neben ner ganzen menge spaß. ein antrieb ist zum beispiel in diesem fall, wenn man ein soli über einen bestimmen song spielen soll, den man noch nicht kennt oder gar selbst geschrieben hat. in dem fall hat man auch eine motivation, eventuell etwas dazu lernen oder sich konkret hinzusetzen und nach ideen zu suchen. am ende freut man sich richtig, dass ganze mal im kontext zu hören, womöglich noch dinge zu verbessern und am ende steigt auch ein stück zufriedenheit mit auf, etwas geschafft zu haben, was wieder für neues motiviert. wenn man sich zu dem ein ziel setzt, nicht nur einen song spielen zu können, sondern meinetwegen skalen wechsel versucht oder ein paar schönen melodien einfließen zu lassen, dann hat man eine viel größere motivation und spürt irgendwann auch wieder einen fortschritt.
also versuch doch erst einmal dich mit anderen leuten zu treffen und zu jammen. dein übungswillen in allen ehren, aber ab einem gewissen punkt braucht man den einfluss von außen (meine erfahrung, aber die ist nicht nur an mir gemessen). und es ist nichts falsches, das instrument mal ruhen zu lassen, wenn man keine lust hat. nach ner woche nicht spielen klappt auch manches viel besser und man geht etwas frischer und vielleicht mit neuen ideen ans spielen.

hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen.
gruß
 
Aber dann hab ich mal ne Aufnahme gemacht, also ich hab nen kleinen Song für'n Mädchen geschrieben... Hab mir mal angemast das auszuschneiden^^Ich dachte: "Hä? das war grausam!!!!!" Naja, kurze Zeit später wollte jeder aus meinem Freundeskreis diesen Song haben, weil sie ihn so schön fanden:rolleyes:

Oh ja das kenn ich auch :D
Mit dem Unterschied das dieser Song wirklich schlecht ist, der verlässt nicht meine Festplatte (auch wenn sie sagt er sei super usw :rolleyes:)
Natürlich hat meine Freundin auch gleich n guten Einwand "Ich spiel jetzt 10 Jahre Geige, und erst vor 2 Jahren fand ich die Art wie ich spiele gut, das gleiche bei meinen Lehrern, Mitmusikikern..."
Das ist einfach etwas was man nicht erzwingen kann, man kann es nicht erzwingen weiterzukommen und auch nicht erzwingen etwas tolles zu machen.
Das kommt einfach so.
Zwar nicht ohne Übung (is ja klar :D) aber auf Teufel komm raus kommts erst recht nicht.
Einfach Spaß haben daran.

Wenn ich Spaß haben will dann such ich mir nen netten Song und lern den.
Wenn ich den dann so ca 10min geübt habe leg ich mich auf die Faule haut und mach mal n Bier auf und rauch eine (soll nicht zum rauchen und saufen animieren :D) hör den Song den ich grad durchgegangen bin. Und dann aufstehn, Gitarre um und gefälligst das Teil mitspielen, möglichst cool und lässig und mitbewegen zur Musik (man muss keine Salti drehen aber n bisschen shaken gehört einfach dazu).
Wenn man etwas in der Ruhe ohne Hektik und im Herumwatscheln, vorbeugen, passwort am pc eintippen (für was gibts Hammer Ons und Pull offs :D) auf die Reihe kriegt dann passt das schon ganz gut und macht wesentlich mehr Spaß als immer nur sitzen und Übungen oder sonstigen Schmarn zu machen.

Wer gut spielen will soll das spielen was er gern hat und daran Spaß haben.
Keine Übung kann dir Erfahrung beim Improvisieren bringen. Und keine Übung kann dir im Gesamtkontext einer Band weiterhelfen.
Da hilft nur, Musik machen, Musik machen und noch mehr Musik machen.

So seh das zumindest ich.
Aktueller Lernsong: Just Like Lightnin - Satriani.
Solo ist zwar wie gewohnt ein wenig kompliziert, aber nichts was nicht wird, dafür kann man im Verse ganz schön abgehen :D
 

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