Monochord bauen, Schalllochposition und welche Saiten?

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Hallo Zusammen,

ich bräuchte mal etwas Hilfe bei meinem Projekt.
Ich würde gerne ein Monochord bauen. Nun habe ich mir schon diverse Seiten und Videos diesbezüglich angeschaut und alles soweit verstanden...
Bis auf, dass Schallloch. Es gibt sie auf der Decke, an den Seiten, Einzelne, Doppelte und Multiple.
das Monochord welches ich bauen möchte soll sehr basslastig werden, sprich ein recht grosser Korpus.
Hier mal die Maße:

1200 mm X 500 mm X 200 (L. B. H. ) Decke und Boden sind leicht gewölbt. Zum Verständnis: ( ) Die Klammern aber um 90 grad drehen.
Gestimmt werden soll es in B

Was ich inzwischen weiss, kleine Schalllöcher sind gut für Bässe. Aber was ist klein bei den oben genannten Dimensionen... Braucht es Schalllochverstärkungen?
Und die Position, Oben, oder doch lieber an den Seiten? Was ist der Unterschied?
Und zu guter Letzt, die Saiten. Welche eignen sich speziell für mein Projekt? gibt es bestimmte Durchmesser die zu berücksichtigen sind?

Ich hoffe es gibt hier Menschen die mir helfen können, denn ich bin damit etwas Überfordert :)

Vielen Dank und einen Lieben Gruß,
Tom
 
Tom,
zuerst mal eine Frage: handelt es sich um ein Monochord im üblichen Sinn als physikalisches Demonstrationsstück, oder um ein Instrument zur Erzeuging von Musik?

Im ersten Fall sind Größe und Lage des/der Schallochs/-löcher wohl unerheblich - ein Holzkörper, wie du ihn beschreibst würde auch ohne Schallöch die Töne der Saite(n) hörbar machen. Es gab mal Autoharp-Modelle ohne Schalloch, die angeblich nicht schlechter klangen, als die üblichen mit Schalloch.

Handelt es sich um ein Musikinstrument, das einen kräftigen aber schönen Klang haben soll, dann würde ich mich nach der Bauweise bestehender Instrumente dieser Klasse richten, die da sind, z.B. Hummel, Scheitholt (deutsch), épinette des Vosges (französisch), mountain dulcimer (nordamerikanisch), langeleik (norwegisch). Mit Googles Hilfe findest du Abbildungen all dieser Instrumente.
Ein Fachmann auf diesem Gebiet ist Ulricus, ein norddeutscher Hummelbauer - hier seine Webadresse.
Cheers,
Jed
 
Hei Jed,
es soll für Klangtherapien, in der Meditation oder in diesem speziellen Fall zum aktivieren den Kronenchakras eingesetzt werden.
Von daher ist ein guter Klang unabdingbar. 46 Saiten wird es insgesamt haben.
Vielen Dank für die Informationen die du mir genannt hast, ich schau mal was für mich am brauchbarsten erscheint.
worum es mir aber in erster Linie auch geht, natürlich könnte ich einfach kopieren und alles ist gut. Aber, ich möchte dass was ich mache auch verstehen, und zwar als einen Prozess des lernens und des Weiterentwickelns. Kennst du den aha Effekt wenn sich dir auf einmal alles erschließt was vorher nur unverständlich war?
Einfach nur schön :)
Nochmals danke für deine Antwort.
LG,
Tom
 
Aber, ich möchte dass was ich mache auch verstehen, und zwar als einen Prozess des lernens und des Weiterentwickelns.
Taugt vielleicht als Steinbruch:
Martin Kesselring, Seiteninstrumente selbst gebaut, 2 Bde, Zytglogge Vlg, Schweiz

Fängt einfach an, wird komplexer, aber dadurch passt das vielleicht zur gewünschten Lernkurve.
 
Besten Dank rw, werde ich mir kaufen.
entspanntes Wochenende Dir.
LG
 
Dankeschön! Ebenfalls!
 
Ich hoffe es gibt hier Menschen die mir helfen können, denn ich bin damit etwas Überfordert
Monochords und auch Monochordbauer gibt es ja inzwischen jede Menge. Ich habe vor ca. 35 Jahren mal einen Selbstbaukurs bei dem Schweizer Joachim Marz von Naturtonmusik belegt und mir eins mit seiner Hilfe selbst gebaut, mit Decken aus Zedernholz. Eine recht schlichte Variante mit ca. 130 cm Länge und damals auf Cis gestimmt, aber A war auch möglich. In A ist es "relativ" basslastig, so wie du es haben möchtest. Es wurde mit Klavierdraht bespannt, welcher echt robust ist und super klingt. Es war ca. drei Tage lang sehr viel Arbeit, auch trotz fachlicher Hilfe, vielen vorgefertigten Teilen und sehr gutem Werkzeug. Joachim Marz ist inzwischen als Musiktherapeut unterwegs und hat den Instrumentenbau an Martin Kucera übergeben.

Ein Monochord selbst zu bauen ist zwar theoretisch recht einfach, "wenn man keine gewölbte Decke möchte", aber es erfordert doch schon einiges an Aufwand, gutes Werkzeug und vor allem auch gute Materialien zum Bauen. Hast du etwas Erfahrung mit Holz- und Instrumentenbau und Zugang zu gutem Baumaterial? Wenn nicht, dann würde ich dir einen Baukurs empfehlen. Die werden inzwischen von einigen Leuten angeboten. Naturtonmusik bietet die auch an, aber da hast du halt recht ordentliche Preise, dafür aber sicher auch ein gutes Instrument am Ende. Preiswerter findest du es auch, z.B. in der Klangwerkstatt, aber da sind die Kurse auch immer schnell ausgebucht. Dieses Monochord hier wird als Bausatz im Kurs angeboten, das könnte deinen Wünschen entgegenkommen.
 
Jed
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: nur Zitat
Hallo funstrumentalist,
vielen Dank für dein Feedback, ich bin nicht ganz ungeschickt im Umgang mit Holz/ Metallen ( stelle auch Bronze selbst her und giesse Objekte ) die Materialien und wenn nötig hilfe bekomme ich beim Tischler meines Vertrauens. Ein Kurs ist nicht so meins, da ich gerne für mich arbeite und mir das gewusel dann doch zu viel wäre.
LG
 
Ein Kurs ist nicht so meins, da ich gerne für mich arbeite und mir das gewusel dann doch zu viel wäre.
Das verstehe ich gut, eigentlich bastle ich auch sehr gerne alleine vor mich hin;), aber das hat mich damals schon gereizt und ich habe viel gelernt dabei.

Die Schalllöcher finde ich besser platziert an der langen, schmalen Seite des Monochords. Die Decke ist ja normalerweise relativ dünn und da sind Schalllöcher immer problematisch zwecks Rissgefahr. Das kann nach Jahren immer noch zum Problem werden.

Als Seitenteil wo die Stimmwirbel eingeschraubt werden würde ich dir eine dicke Multiplexplatte empfehlen, da ansonsten die Wirbel durch den Zug recht schnell locker werden können in Naturholz.

Als Besaitung habe ich seit Jahren 0,60 mm Klavierdraht:

0,60 mm Klavierdraht.jpg


Den habe ich in verschiedenen Dicken, da ich früher auch mal alle möglichen Klimperkisten gebaut habe. Ich habe ihn jetzt schon weit über dreißig Jahre und er ist in Ölpapier gewickelt und zeigt noch keine Rostspuren.

Ich habe mein Monochord vor ca. einem halben Jahr mal wieder neu bespannt und den Draht problemlos verwenden können. Den habe ich als Rollenware gekauft in einem Musikgeschäft, die haben ihn mir bestellt nach Wunsch. Röslau gibt es immer noch:

https://www.roeslau-draht.com/produkte/
 
Braucht es Schalllochverstärkungen?
Gerade mal noch ein Gedanke zur Schalllochverstärkung welcher mir in den Sinn kam. Neulich waren wir mit der Drehleier meiner Frau zur Inspektion in der Werkstatt und da war das gerade Thema, denn es lag eine neue Decke da, mit eingeklebter Schalllochverstärkung, da konnte ich das mal von innen bestaunen und ihn auch befragen, denn ich bin ziemlich neugierig 😁
Er sagte dazu, dass er da früher "Lehrgeld" bezahlt hätte und inzwischen jedes Schallloch rundum reichlich verstärkt. Hier hab ich auch gerade einen interessanten Artikel aus dem Gitarrenbau dazu gefunden:

https://www.stollguitars.de/de/schallloch-der-gitarre-groesse-position-form-einfluss-klang/
 
Hi funstrumentalist,

ich bin was das Schallloch angeht tatsächlich etwas schlauer geworden. Ich werde Selbiges jeweils auf beiden langen Seiten mittig platzieren. Was die Verstärkung angeht, so werde ich keine brauchen denn die Seitenteile bestehen aus 12 mm oder 15 mm Vollholz. Entweder Eiche, Buche oder Kirschholz. Das entscheide ich noch. Die Stirnseiten werden ebenfalls aus eines der genannten Hölzer. Allerdings wird hier der Aufbau in Schichtverleimung sein sprich, eine Lage Vollholz in entsprechender Stärke, dann eine Multiplex ( stärker als das Vollholz) und anschliessend wieder Vollholz. So dass ich auf ungefähr 35 bis 40 mm komme. Ach ja, aus den 1200 mm Gesamtlänge, werden nun 1400 mm :) Wenn ich schon dabei bin... Decke und Boden werden Konvex wie ich schon sagte. Was die Seitenteile anbelangt, auch sie werden ebenfalls leicht Konvex verbaut. Ich denke, dass dadurch die Resonanz nochmals verbessert wird... Wir werden Sehen. Interessant wird das Biegen der Decke und des Bodens und natürlich der Stege. Habe mir bei Kleinanzeigen ein Lattenrost aus Buche für umsonst besorgt und werde Dieses so modifizieren , dass ich damit die Biegearbeiten stressfrei hinbekomme. Dann noch einen Dampfkasten Bauen... Weisst du noch wieviel Stege du in deinem verbaut hast und in welchen Stärken? Ich dachte so an jeweils 6 oben und 6 unten, B 10 mm x H 20 mm x L 450 mm. Danke für deinen Tip mit dem Klavierdraht, werde ich auf jeden Fall beherzigen. Ich hatte mir gedacht so 4 oder 6 Saiten mit noch dickeren Basssaiten zu bespannen, meinst du das geht? Wie man sieht, noch viel zu tun ;) Ich habe angefangen die Pläne zu zeichnen, doch das meiste ist in meinem Kopf, noch...
Wünsche allen die mitlesen eine entspannte Woche :)
 
Uiii... da haste dir aber ein Projekt vorgenommen, klasse. Dann drück ich dir mal die Daumen für gutes Gelingen.

Ach ja, aus den 1200 mm Gesamtlänge, werden nun 1400 mm :) Wenn ich schon dabei bin...

Das kann nicht schaden, damit hast du sicher kein Problem der Kiste einen schönen bassigen Ton zu geben.

Was die Seitenteile anbelangt, auch sie werden ebenfalls leicht Konvex verbaut. Ich denke, dass dadurch die Resonanz nochmals verbessert wird...

Ich vermute, dass es eher nur ein Gimmick ist, bei der Größe des Resonanzkörpers wird das eher einen bescheidenen Beitrag leisten. Meins mit 130 cm und alles nur gerade gebaut hat ja schon ordentlich Wumms :giggle: Da ist vor allem die Stärke der Besaitung nicht zu unterschätzen. Zu dünne Saiten klingen u.U. auch dünn.

Weisst du noch wieviel Stege du in deinem verbaut hast und in welchen Stärken?

Das weis ich leider nicht mehr, ist ja schon Jahrzehnte her, ich vermute dass es höchstens vier waren. Aber ich habe auch nach ca. 20 Jahren Probleme mit der oberen Decke bekommen, die hat sich verzogen und ist eingerissen. Hab es immerhin gut reparieren können :)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich hatte mir gedacht so 4 oder 6 Saiten mit noch dickeren Basssaiten zu bespannen, meinst du das geht?

Das geht sicher, ich habe ja damals ein sogenanntes KOTAMO gebaut, da ist auf der Rückseite noch eine Koto mit und eine viersaitige Tanpura mit drauf. Du könntest auch wahlweise die Rückseite mit Bassaiten bestücken, das wäre auch interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry für die späte Antwort, bin immer recht buisy... wird echt Zeit für Urlaub.
Ja, Beidseitig hatte ich auch schon mit in Planung. Da die Unterseite eh gewölbt ist, muss dass Gestell sowieso drehbar sein. Mal ne Frage,
hast du/ Ihr Erfahrung mit Biegeholz? Für die Decken wäre es ne menge Arbeit weniger. ( Biegekasten bauen, Biegegestell bauen, die Möglichkeit dass es schief geht...) Das Biegeholz wäre nur minimal teurer als Buche in Multiplex. Was mir allerdings zu denken gibt, leidet dadurch nicht die Resonanz? Ich könnte mir vorstellen das ein auf die konventionelle Weise ordentlich gebogenes Holz einfach einen besseren Klang hat als das künstlich weich gemachte. Bin mir da aber nicht sicher. Anyway.
Mit den konvexen Seitenteilen hast du warscheinlich recht, das Innenvolumen erhöht sich nur um, ich rechne mal in Lietern, 0,35 l auf insgesamt etwa 152 l ohne die Seitenteile und Verstärkungen. Wird ne ordentliche Kiste...
Peace,
Tom
 
Nur zur Klärung: bei den Saiteninstrumenten, die ich kenne, die gewölbte Decken und Rücken haben (z.B. Geigenfamilie, amerikanische Mandolinen), sind Decke und Rücken geschnitzt, nicht gebogen. Und es handelt sich immer um Instrumente, bei denen der Steg etwa mittig aud der Decke und unter enormem Druck steht - bei einem zitherähnlichen Instrument ist das nicht der Fall.
Wozu soll die Wölbung denn gut sein?
Ratlos,
Jed
 
Moin Jed,
Mal zur Klärung, ist mir bewusst :) konntest du ja nicht wissen....
das wäre mal eine feine Sache für ein Monochord, geschnitzte Decken. wenn ich es könnte, würde ich es machen.
Gegenfrage, warum ist ein Cello gewölbt oder warum hat Gibson angefangen Archtop Gitarren zu bauen...
Der Klang ist einfach besser.
LG
 
Nur zur Klärung: bei den Saiteninstrumenten, die ich kenne, die gewölbte Decken und Rücken haben (z.B. Geigenfamilie, amerikanische Mandolinen), sind Decke und Rücken geschnitzt, nicht gebogen.
Oft sind sie, jedenfalls bei Zupfis, auch in höheren Preisklassen, gepresst, nicht geschnitzt.
 
Oft sind sie, jedenfalls bei Zupfis, auch in höheren Preisklassen, gepresst, nicht geschnitzt.
Ich habe davon gehört - hätte nicht gedacht, dass es sich um wertige Instrumente handelt. Gitarren, etwa?
Auf jeden Fall müsste der Aufwand an Gerät und Kraft eher etwas für die industrielle Fertigung als für ein Stück sein.
Cheers,
Jed
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ist zwar recht trockene Materie, aber hei.
Erklärt aber nicht, warum Streichinstrumente typischerwerse gewölbte Decken, typische Zupfinstrumente dagegen flache Decken haben. Auch nicht, warum die mandoline eine Ausnahme darstellt.:gruebel:
Ich glaube, die Antworte liegen eher im Handwerklichen, als im Physikalischen! :devilish:
Cheers,
Jed
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe davon gehört - hätte nicht gedacht, dass es sich um wertige Instrumente handelt. Gitarren, etwa?
Na klar, Gibson ES-Modelle z.B,.
Auf jeden Fall müsste der Aufwand an Gerät und Kraft eher etwas für die industrielle Fertigung als für ein Stück sein.
Grundsätzlich ja, wobei "Industrie" so na ja ist - sagen wir mal "manufakturiell". Wir sind hier eher am Handwerklichen als an der Fließfertigung der Autoindustrie.
Erklärt aber nicht, warum Streichinstrumente typischerwerse gewölbte Decken, typische Zupfinstrumente dagegen flache Decken haben.
Das gilt bei den Streichinstrumenten "so richtig" nur für die europäische Gamben-/Violinenfamilie. Rebec, (teilweise Hardangerfidel) etc. haben auch flache Decken. Allerdings ist ja beim Streichen die Bogenführung ein Problem, wenn der Steg nicht gewölbt ist. (Und dann wölbt man gleich Decke und Griffbrett mit.)
Auch nicht, warum die mandoline eine Ausnahme darstellt.:gruebel:
Ich glaube, die Antworte liegen eher im Handwerklichen, als im Physikalischen! :devilish:
Na ja, die europäischen Folk- und klassischen Mandos haben ja auch flache Decken. Die Mandos mit gewölbter Decke sind eigentlich ein Sonderweg von Gibson / Loar 8https://mandoline.de/bluegrass/index.htm). Der auch mit Flachmandos angefangen hat.
 
Tut es wohl, auch wenn hier andere Begrifflichkeiten verwendet werden und nicht explizit auf Streich oder Zupfinstrumente eingegangen wird. Mit der Phisik kannst du nicht verhandeln, oder war es die Schwerkraft? Egal, gilt für Beides. In einer Runden voluminösen Form wird der Ton länger gehalten in einem Kasten werden eher einzelne Töne besser zur Geltung kommen. Ich spiele Hang und Rav und auch hier haben wir eine konvexe Form. Es hat nichts mit dem Handwerklichen zu tun sondern einzig und allein um, wie sag ich es, genau um Re sonanz. Und diese ist bei einem Runden Körper nun mal besser.
Nichts desto trotz akzeptiere ich natürlich deine Meinung zu der Thematik.
Have a nice weekend,
Love peace and, a lot of fun :)
 

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