Kurzer Nachtrag:
pico schrieb:
Wenn ich etwas aufnehme, dann hab ich da entweder ein Signal Rechts oder Links, je nachdem in welchen Input ich da meine Quelle rein stecke oder bei einer Mono-Spur halt nur ein Signal. So sieht das in einem Screeshot dann aus
Man kann und sollte in Cubase in den VST-Verbindungen einen Mono-Eingangs-Bus einrichten. Wählt man den als Eingang einer Stereospur bekommt bei der Aufnahme an ein Mono-File (mit EINER Wellenform) auf eben dieser STEREO-Spur. Also das Gleiche, was ich mit dem verschieben einer Mono-Datei auf eine Stereo-Spur gemacht habe...
Ansonsten:
Eigentlich wollte ich ja nur Eines sagen:
"Legt man auf einen Mono-Kanal im Cubase via Insert einen Stereoeffekt, bleibt alles Mono - nur verteilt auf zwei Kanäle, so wie jede andere Mono-Spur auch."
Oder um das Cubase-Handbuch zu zitieren:
Wenn Sie eine Mono-Audiospur haben und auf dieser ei-
nen Stereo-Insert-Effekt verwenden möchten (z.B. einen
Stereo-Chorus oder einen AutoPanner), können Sie den
Effekt nicht wie gewohnt hinzufügen. Das liegt daran, dass
Sie mit einer Mono-Audiospur arbeiten und der Insert-Ef-
fekt in diesem Fall auch in mono ausgegeben wird - die
Stereo-Information des Effekts geht also verloren.
Ich weiss nun immer noch nicht genau, ob wir uns da einig sind oder nicht?
das würde ja dann
1. bedeuten, dass man alles auf Stereo-Spuren aufnehmen müsste - was ja, wie man oben sieht nicht geht - bzw. jede aufgenommene Mono-Spur auf eine Stereo-Spur kopieren müsste und
Aufnehmen geht schon, siehe oben. Ansonsten: Die meisten Stereoeffekte verwendet man ja als SEND-Effekte. Da geht dann die Mono-Spur über den Auxweg in einen Stereo-Kanal (=Return) und da geht's auch Stereo weiter auf den Master-Bus. (Was viele noch nicht mal entdeckt haben oder den Sinn nicht verstehen ist, dass z.B. im Cubase der Aux-Weg einen eigenen Panner hat. DAS macht Sinn in Zeiten von True-Stereo-Effekten.)
Wenn man Stereo-Inserts auf einer Mono-Spur verwenden möchte - dann ja, dann muss man entweder ganz einfach das File auf eine Stereospur verschieben bzw. gleich auf einer solchen via Mono-Eingangs-Bus aufnehmen) oder halt umständlich klassisch den Umweg gehen, wie auf einem analogen Pult, also auf einen Stereobus routen und da den Stereoeffekt in den Insert stecken. So wurde das Jahrzehnte lang gemacht. Vielleicht bekommt man ja auch DAMIT etwas Vintage-Wärme in den kalten digitalen Signalfluss von Cubase.
Das Ganze ist doch weder "Rocket Science", noch sind das große Geheimnisse. Wir reden hier doch über die absoluten Grundlagen, das Einmaleins der Tontechnik. Insofern verwundert mich die Verwirrung hier wirklich enorm.
Aber ich glaube, wir reden anneinander vorbei. Erklär mir doch einfach mal, wie Du vorgehst, wenn Du auf eine Mono-Gitarre z.B. einen Stereo-Chorus und ein Stereo-Delay legst. Wahrscheinlich grundsätzlich über den Aux-weg, dann ist Dir das "Problem" einfach noch nie begegnet.
2. dass die ganze Welt, die mit Software arbeitet seit Jahren alles falsch macht und die Hardwarefraktion auch
Auch nein, natürlich nicht. Siehe oben. Mag sein, dass der ein oder andere Anfänger oder auch Fortgeschrittene nie gehört hat, dass sein Stereo-Insert im Mono-Kanal gar kein Stereo macht. Ich kenne Leute (Amateure), denen fällt es nicht auf, wenn eine Box verpolt ist, haben aber Equipment für 100.000 EUR. Kein Witz.
3. selbst Raumakustik dann eigentlich falsch ist
Wenn ich in einen Raum eine Signalquelle habe, dann ist diese zuerst einmal Mono - der Stereo-Effekt entsteht ja erst durch unterschiedliche Laufzeiten und Reflektionen der Schallwellen zu den Ohren des Hörers.
Langsam komm ich echt nicht mehr mit. Den Zusammenhang mit dem Thema verstehe ich jetzt nicht mehr. Stereo und Mono sind was das natürliche Hören angeht natürlich grundsätzlich fehl am Platze, aber wenn man so will: In der Natur gibt es überhaupt kein "Mono". Es gibt auch keine Mono- oder Punktschallquellen! Ein Instrument z.B. strahlt ja in alle Richtungen völlig unterschiedlich Schall ab. Selbst ein raschelndes Blatt. Alles. Auch in einer reflexionsfreien Umgebung hast Du also beim natürlichen Hören "Stereo" (d.h. in dem Zusammenhang: am linken Ohr ein anderes Signal als am Rechten) und selbstverständlich auch Lokalisation.
Das was Du da jetzt hörst - ich hab das mal gemacht, aber mit einem reinen Sinuston - sind irgendwelche von Cubase verursachten Fehler, die ich als Bug bezeichnen würde.
Um das auf das Raum-Akustische Beispiel zu übertragen, stellt Cubase da anscheinend 2 Schallquellen in den Raum, wo es dann zwischen den beiden Schallquellen schon zu Überlagerungen kommt. Das hat möglicherweise mit den 3 unterschiedlichen Balance-Regel-Algorithmen zu tun (Stereo Balanced, -Dual und Combined Panner) zu tun, das hab ich jetzt nicht weiter untersucht.
Jetzt versteh ich nur noch Bahnhof.
"Was" höre ich "wo"? Was hast du mit dem Sinuston gemacht? Welche Fehler? Du behauptest doch hoffentlich nicht, dass der Unterschied zwischen dem Hall in Mono und dem Hall in Stereo auf einen BUG oder auf die "3 unterschiedlichen Balance-Regel-Algorithmen" zurückzuführen ist?!
Die Balance- und Stereo-Regler sind ja auch kein Hexenwerk. Balance macht links oder rechts einfach lauter. Mit dem Dual-Panner, kann man den L- und R-Kanal getrennt im Panorama verteilen, als wären es zwei unabhängige Mono-Kanäle. Letzteres kann z.B. sinnvoll sein, wenn man eine intensitätstereofone Aufnahme "einengen" bzw. in die richtige Perspektive im Panorama rücken will.
Es gibt natürlich unterschiedliche "Panning-Laws", die bestimmen ob und wie ein Signal beim Pannen im Pegel verändert werden soll. Meinst Du das?