Tobse
PA-Praxis
Hallo Kollegen,
bin wieder da hier jetzt auch meinen Senf dazu..
Erst mal mein Beileid zu deinen schlechten Erfahrungen, sowas kann einem (und auch der Band) wirklich den Tag versauen! Tut mir leid das ihr das gleich 2 mal erleben musstet.
- zu eurer Problematik:
Es ist immer schwer im nachhinein, vor allem wenn man nicht anwesend ist, etwas zu der Situation zu sagen. Das ganze hört sich für mich aber sehr nach nicht wirklich kompetenten Kollegen an. An ein Sterben der Konsole glaube ich hier nicht wirklich, es sind 4 Wege gewesen, da kann das halbe Pult+ Siderack in die Knie gehen und du kannst noch 4 Wege retten. Da müsste es ja schon einen Totalausfall gegeben haben und das war ja wohl nicht der Fall.Auch Sachen wie Übersprechen durch z.b. einen alten, gerockten Tisch kann man ja ausschliessen da ja wohl zumindest einer der Mixe ok war. Mein Fazit ist also, Material ok, Kollege überfordert oder einfach keine Erfahrung als Monitortech.
- zu beachten bei getrenntem Mix:
was abslout immer vorhanden sein MUSS sind genügend Returns, das hast du ja schon leidvoll festgestellt. Von beiden Plätzen muss es ein Talkbak zur Bühne geben. Wenn ich FOH mach lass ich mir auch immer das Talkback des Monitoplatzes auf den Splitter legen und hol mir das aufs FOH Pult, so kann ich im Notfall direkt über die PA (oder Kopfhörer) mithören was da passiert.. Auch lass ich mir FOH FX wie z.b. Delay gern aufs Monitorpult routen, um es z.b. Sängern mit IEM anzubieten, damit er damit arbeiten und spielen kann. Das natürlich nur bei Produktionen die ich kenne. Ein weiteres muss ist ein Intercom für die Show, da ist ja nichts mehr mit Talkback und gerade wenn man mit dem Kollegen noch kein gutes Team bildet ist das IMHO super wichtig.
-Notwendigkeit von getrennten Mixen allgemein.
Find ich natürlich ne super Sache lohnt sich aber IMHO erst ab 4-6 Mixen aufwärts oder halt sehr anspruchsvollen Mixen z.b. schwierige Musiker, aufwändige komplizierte Mikrofonierung, viele Instrumentenwechsel etc. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind lohnt sichs und kann ein Konzert und die Arbeit durchaus aufwerten, darunter ist es einfach Geldverschwendung.(Aber auch sowas kann ja gewollt sein)
-Mein Kontrollhören am Mon Platz:
Hattest du ja direkt angefragt. Ich arbeite Mit Cue Wedge, Kopfhörer und IEM. Meinen Kopfhörer benutze ich nur während des Konzerts zum Kontrollhören der Signale (wie am FOH auch). z.b. was krieg ich denn grad über die Ambienece, sind die Mikros noch sauber positioniert. etc. Für den eigentlichen Mix arbeite ich je nach Mix mit cue Wedge oder IEM. Ich lasse mir IMMER!! eine Cue Wedge an den Pultplatz stellen, gleiches Modell und Amping wie die Wedges auf der Bühne. Darüber werden alle Wedgemixe erstellt und kontorlliert. So einfach isses. Nen Wedgemix mit dem Kopfhörer zu bearbeiten ist IMHO bullshit (sorry für das harte Wort aber es ist auch wirklich blöde..), klingt ja ganz anderst. Zusätzlich besitze ich einen Ultimate Ears UE5 Ambience Hörer + ein Sennheiser EW300 Empfänger, Damit erstelle und kontorlliere ich die IEM Mixe.. Das mache ich immer direkt übers Pack nicht mit dem UE an der Konsole, da das Pack der Klang ja immer etwas beeinträchtig. Wird mit Shurepacks gearbeitet leih ich mir eins für mich zu. Also Mix immer mit dem Klangerzeuger erstellen und kontrollieren, den der Musiker vor sich hat.
- Meine Arbeit am Mon Platz mit mir unbekannten Künstlern
Wenn diese Situation eintritt, lass ich mich voher ertsmal kurz vom FOH tech (wenn er die Band kennt) briefen. Was gibts zu beachten, was gibts für specials, was für Mixe sind gewünscht, welche Musiker sind kritisch, wer muss extrem gepampert werden, wie ist der Diva Faktor etc. Kurz vor dem Soundcheck suche ich die Band auf, stelle mich vor und mache das kurze Frage und Antwort spiel, wie gehts euch, habt ihr Spaß hier, bissel Smalltalk, dann kurz die technischen Geschichten: ich hab soundsoviel mixe für euch ihr habt das Material XY auf der Bühne was möchtet ihr mir noch sagen, wer Wünsche hat raus damit. Je mehr das ganze auf Smalltalk Ebene läuft desto besser. Die technischen Infos interessieren mich dabei gar nicht so arg, das muss mir kein Küntler erklären, ich kann meinen Job alleine. Wichtig ist mir dabei der psychologische Aspekt, extreme socialising quasi. Ich will das die Jungs mich kennen, mein Gesicht und meinen Namen kennen eine freundschaftliche Atmosphäre und das "WirSindHierGutAufgehoben" Gefühl entsteht. Und ich nutze die Zeit um mir die Künstler anzuschauen und evtl Problemkinder rauszufiltern...
Beim Soundcheck sollte ich dann eigentlich schon eine grobe Vorstellung der gewünschten Mixe haben, also biete ich jedem Musiker einen Mix an, er gibt mir ein Feedback dazu und ich setzte es um. so kommt man eigentlich recht schnell zum Ende. Wichtig ist das der Musiker ein vernünftiges Signal angeboten bekommt das er nur noch etwas verbessern muss (z.b. basedrum noch ein bissel lauter) und nicht bei 0 anfängt (gib mir mal irgendwie das Drumset) das kostet zuviel Zeit und Nerven
-zu Musiker die nicht genau wissen was sie wollen..
Hier wurde ja erwähnt das es für techs nicht leicht ist mit Musikern zu arbeiten die keine genauen Angaben machen (z.b. zu dumpf zu hell usw) das seh ich anderst. Wenn mir ein Musiker erklären muss was bei meinem Mix nicht stimmt habe ich IMHO einen scheiß job gemacht. Der ist zum Spielen auf der Bühne nicht zum diskutieren. Wenn es so einfach wäre das jeder genau sagt:"das will ich.. lauter... bissel leiser.. stop gut. jetzt das nächste.." dann könnt ich auch der catering Liesel erklären wie ein Pult funktioniert und müsste gar nicht erst aus dem Backstage kommen.. Wenn ein Musiker mit seinem Mix unzufrieden ist dann liegts an mir das zu ändern. Dann muss ich mich neben ihn stellen, versuche zu hören was ihn den stören könnte und ihm solange Alternativen anbieten bis er zufrieden ist. wenn ich als Monitoman nicht selber höre wann ein mix zu laut zu leise zu dumpf zu schrill ist dann habe ich IMHO nix hinter der Konsole verloren. Es ist mein Job dem Musiker gute Mixe anzubieten und nicht sein Job, mir zu sagen was ich tun soll...
- zur Arbeit mit Kollegen die man noch nicht kennt
Der Tech der die Band kennt und mit ihr reist sagt dem andern wies laufen wird. Das sollte eigentlich in einem kurzen 5 minuten Gespräch kurz vor Soundcheck möglich sein. Wenn ich der Band Tech bin muss ich meinem Kollegen natürlich auch wirklich sagen können was passiert, wenn ich der Haustech bin muss ich diese Ansagen auch annehmen, egal wie unsinnig sie in meinen Augen vllt sind. Das wäre auch der Zeitpunkt zu klären wer die Ansagen macht und wie der andere im Notfall bremsen kann wenns ihm zu schnell geht.. Mehr sollte es dazu nicht zu sagen geben.-.
- generell zur Arbeit mit 2 Pultleuten..
wie hier schon angesprochen wurde macht des extrem viel Sinn eine klare Richtline zu haben. Einer führt, der andere zieht nach. Mit 2 Alphatieren die unter Umständen noch eine andere Arbeitsweise haben kanns nur schief gehen. IMHO und auch durch meine Erfahrungen bestätigt ist das einzig sinvolle wenn der Mon Tech vorlegt. Er hat die direkte Einsicht zur Bühne, sieht welcher Musiker soweit ist, ob alles gepachtet ist usw. Und er hat ja mehr mixe zu betreuen. Er erstellt bei der (fast)gleichen kanalzahl mixe im meistens zweistelligen Bereich, der FOH Kollege nur einen einzigen. Also braucht er länger und legt damit vor und gibt die Zeit vor. Wenn ich es als FOH tech nicht schaffe einen Kanal auf der PA an den Start zu bringen bis der Monitorkollege das Ding auf x Mixe hat, dann sollte ich mir ernsthaft Gedanken machen...
- zu "der Sound ändert sich zwischen Soundcheck und show"
ja ist ja ein bekanntes Problem. Gibts ja beim FOH auch.. Gründe gibt es wie sicherlich bekannt ist viele.. Leute im Venue, andere Temperatur, Luftfeuchtigkeit, die berühmte Bühnenlüftung, die erst zur Show angeht und genau am Sidefill vorbeibläst, Musiker die viel moutivierter reinhauen wie beim Soundcheck usw. Aber genau dann zeichnet sich ja ein guter Monitortech aus,, Er sollte die Mixe die die Musiker beim SOundcheck befriedigt haben zumindest grob im Kopf haben und dann wenn nötig korrigieren. das kann natürlich mal 1,2 Songs dauern wenn man die Band nicht gut kennt, dann sollte es aber laufen und nicht die Show gefährden.
- ein paar allgemeine Dinge zur Diskussion hier..
Hier wurden schon ein paar Dinge gesagt die mich mal wieder schlucken liessen.. Ich möchte NIEMAND direkt angreifen, bitte nicht falsch verstehen, es ist nur meine Meinung. Aussagen wie,, Dann macht man erst Mon Check und dann FOH und dann zusammen usw sind IMHO nicht wirklich toll und zeugen von genauer der fehlenden Mon ERfahrung die ich schon ein paar mal angespochen habe.. Natürlcih Arbeitet man parallel, wo bleibt denn sonst die Zeitersparniss.. Es sollte bei 2 guten Pultleute auch nicht nötig sein mehere Lieder zu spielen usw.. Man macht einenn Linecheck, bei dem Arbeitet der MON Mann seine mixe und er FOH Mann seinen Venuesound ab.. wenn man durch alle Kanäle durch ist, kann mann noch wenn genug Zeit ist eins anspielen und dann ist aber auch gut.. Als FOH Techm muss mir doch ein Linecheck reichen wenn ich das komplette Monitoring los bin.. Und als Mon Tech sollte doch jeder Musiker schon ne gute Basis haben, wenn der Linecheck rum ist. Dann ist in dem einen Song noch Zeit für Feinheiten und dann ist gut. Natrürlich kann man mal mehr machen wenn man Zeit und die Band lust hat. Aber sorry wie will man denn sonst auf Festivals bestehen.. Die Standartsituation ist ja du hast rund 40 Kanäle aufm Tisch und noch 10 Minuten Zeit übrig von deinen 20-30 changeover und dann muss alles durchsein.. Arbeitsweisen wie jetzt machen wir mal ein bisschen FOH dann Monitor fallen spätestens dann in sich zusammen. Und da kommts ja drauf an.. Und deshlab arbeitet man da ja auch mit 2 Leuten..
Das ist ein Problem das ich immer wieder sehe.. Viele Leute haben eine falsche Vorstellung vom Monitormix.. Aussagen wie: die müssen mir sagen was sie hören wollen, oder jetzt teilen wir das in Mon und FOH usw sind IMHo einfach falsch. Dazu kommt auch das der psycholgische Aspekt oft zu kurz kommt. Ein Musiker wünscht sich da ja nciht nur den tech der hinter vielen Knöpfchen steht sondern einen Ansprechpartner der sich um ihn kümmert und ihm wenn nötig auch die Windeln wechselt.
-Mein Rat an dich zu deiner Problematik..
ist schwer abzugeben. Es ist halt Situationsbezogen. Hat die Produktion genügend Geld um einen eigenen Monitotech mitzunehmen? dann schlag zu. Wenn nein: Kannst du sicherstellen das in Zukunft nur noch kompetentere Kollegen hinterm Pult stehen wie bisher? wenn ja dann mach das..
wenn nein: Willst du vllt hinters Mon Pult und den Kollegen den FOH überlassen?
Wenn nein dann lass das ganze und fahr die 4 Wege von vorne und gut ist. das sollte ja für dich kein problem sein und du stellst damit eine gewisse Minstequalität sicher. Und die Tatsache, dass du ja dann 2 Jobs machst und das Ergenniss besser ist wie mit 2 Technikern kann dir ja auch bei der nächsten Gehaltsverhandlung mit den Jungs zugute kommen . Und wenn ihr öfter im Süddeutschen Raum unterwegs seit oder eine Tour ansteht, mich kann man buchen
-Zu meiner Aussage allgemein:
Vllt meint der ein oder andere einen für mich untypischen, leicht gereizten Ton feststellen zu können. Das mag wahr sein, ich habe aber versuchst dagegen anzukämpfen . Es ist nur so, das Diskussionen über dieses Thema immer wieder aufkommen und ich den Eindruck habe das sich da sehr gerne viele Leute daran beteiligen, denen die wirkliche Erfahrung fehlt um genaue Aussagen machen zu können. Und das ist auf Dauer doch ein wenig.. sagen wir mal ansterngend.. ich will das jetzt keinem aus dem aktuellen thread unterstellen, es ist mehr ein allgemeines Problem das mich speziell an dieser Diskussion sehr stört. Deshalb habe ich versucht hier meine Meinung zu dem Thema halbwegs genau und sachlich darzustellen. Das das nur eine Meinung und nicht die allzwecklösung ist, ist mir völlig klar. Wichtig ist das Ergbniss: Wenn die Musiker von der Bühne kommen, strahlen und sich bedanken wars richtig. Wenn der Sound jedoch schlechter ist, als bei einem Monitoring aus der Front, so war der gewählte sicher nicht der richtige Weg.,.Wichtig vllt noch: Ich beziehe meine Aussagen natürlich auf Bands, die in der Lage sind anständig und professionell zu arbeiten und nicht auf die Schülerprügelpunkband aus der Nachbargarage. trotzdem..
locker bleiben
Tobse
bin wieder da hier jetzt auch meinen Senf dazu..
Erst mal mein Beileid zu deinen schlechten Erfahrungen, sowas kann einem (und auch der Band) wirklich den Tag versauen! Tut mir leid das ihr das gleich 2 mal erleben musstet.
- zu eurer Problematik:
Es ist immer schwer im nachhinein, vor allem wenn man nicht anwesend ist, etwas zu der Situation zu sagen. Das ganze hört sich für mich aber sehr nach nicht wirklich kompetenten Kollegen an. An ein Sterben der Konsole glaube ich hier nicht wirklich, es sind 4 Wege gewesen, da kann das halbe Pult+ Siderack in die Knie gehen und du kannst noch 4 Wege retten. Da müsste es ja schon einen Totalausfall gegeben haben und das war ja wohl nicht der Fall.Auch Sachen wie Übersprechen durch z.b. einen alten, gerockten Tisch kann man ja ausschliessen da ja wohl zumindest einer der Mixe ok war. Mein Fazit ist also, Material ok, Kollege überfordert oder einfach keine Erfahrung als Monitortech.
- zu beachten bei getrenntem Mix:
was abslout immer vorhanden sein MUSS sind genügend Returns, das hast du ja schon leidvoll festgestellt. Von beiden Plätzen muss es ein Talkbak zur Bühne geben. Wenn ich FOH mach lass ich mir auch immer das Talkback des Monitoplatzes auf den Splitter legen und hol mir das aufs FOH Pult, so kann ich im Notfall direkt über die PA (oder Kopfhörer) mithören was da passiert.. Auch lass ich mir FOH FX wie z.b. Delay gern aufs Monitorpult routen, um es z.b. Sängern mit IEM anzubieten, damit er damit arbeiten und spielen kann. Das natürlich nur bei Produktionen die ich kenne. Ein weiteres muss ist ein Intercom für die Show, da ist ja nichts mehr mit Talkback und gerade wenn man mit dem Kollegen noch kein gutes Team bildet ist das IMHO super wichtig.
-Notwendigkeit von getrennten Mixen allgemein.
Find ich natürlich ne super Sache lohnt sich aber IMHO erst ab 4-6 Mixen aufwärts oder halt sehr anspruchsvollen Mixen z.b. schwierige Musiker, aufwändige komplizierte Mikrofonierung, viele Instrumentenwechsel etc. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind lohnt sichs und kann ein Konzert und die Arbeit durchaus aufwerten, darunter ist es einfach Geldverschwendung.(Aber auch sowas kann ja gewollt sein)
-Mein Kontrollhören am Mon Platz:
Hattest du ja direkt angefragt. Ich arbeite Mit Cue Wedge, Kopfhörer und IEM. Meinen Kopfhörer benutze ich nur während des Konzerts zum Kontrollhören der Signale (wie am FOH auch). z.b. was krieg ich denn grad über die Ambienece, sind die Mikros noch sauber positioniert. etc. Für den eigentlichen Mix arbeite ich je nach Mix mit cue Wedge oder IEM. Ich lasse mir IMMER!! eine Cue Wedge an den Pultplatz stellen, gleiches Modell und Amping wie die Wedges auf der Bühne. Darüber werden alle Wedgemixe erstellt und kontorlliert. So einfach isses. Nen Wedgemix mit dem Kopfhörer zu bearbeiten ist IMHO bullshit (sorry für das harte Wort aber es ist auch wirklich blöde..), klingt ja ganz anderst. Zusätzlich besitze ich einen Ultimate Ears UE5 Ambience Hörer + ein Sennheiser EW300 Empfänger, Damit erstelle und kontorlliere ich die IEM Mixe.. Das mache ich immer direkt übers Pack nicht mit dem UE an der Konsole, da das Pack der Klang ja immer etwas beeinträchtig. Wird mit Shurepacks gearbeitet leih ich mir eins für mich zu. Also Mix immer mit dem Klangerzeuger erstellen und kontrollieren, den der Musiker vor sich hat.
- Meine Arbeit am Mon Platz mit mir unbekannten Künstlern
Wenn diese Situation eintritt, lass ich mich voher ertsmal kurz vom FOH tech (wenn er die Band kennt) briefen. Was gibts zu beachten, was gibts für specials, was für Mixe sind gewünscht, welche Musiker sind kritisch, wer muss extrem gepampert werden, wie ist der Diva Faktor etc. Kurz vor dem Soundcheck suche ich die Band auf, stelle mich vor und mache das kurze Frage und Antwort spiel, wie gehts euch, habt ihr Spaß hier, bissel Smalltalk, dann kurz die technischen Geschichten: ich hab soundsoviel mixe für euch ihr habt das Material XY auf der Bühne was möchtet ihr mir noch sagen, wer Wünsche hat raus damit. Je mehr das ganze auf Smalltalk Ebene läuft desto besser. Die technischen Infos interessieren mich dabei gar nicht so arg, das muss mir kein Küntler erklären, ich kann meinen Job alleine. Wichtig ist mir dabei der psychologische Aspekt, extreme socialising quasi. Ich will das die Jungs mich kennen, mein Gesicht und meinen Namen kennen eine freundschaftliche Atmosphäre und das "WirSindHierGutAufgehoben" Gefühl entsteht. Und ich nutze die Zeit um mir die Künstler anzuschauen und evtl Problemkinder rauszufiltern...
Beim Soundcheck sollte ich dann eigentlich schon eine grobe Vorstellung der gewünschten Mixe haben, also biete ich jedem Musiker einen Mix an, er gibt mir ein Feedback dazu und ich setzte es um. so kommt man eigentlich recht schnell zum Ende. Wichtig ist das der Musiker ein vernünftiges Signal angeboten bekommt das er nur noch etwas verbessern muss (z.b. basedrum noch ein bissel lauter) und nicht bei 0 anfängt (gib mir mal irgendwie das Drumset) das kostet zuviel Zeit und Nerven
-zu Musiker die nicht genau wissen was sie wollen..
Hier wurde ja erwähnt das es für techs nicht leicht ist mit Musikern zu arbeiten die keine genauen Angaben machen (z.b. zu dumpf zu hell usw) das seh ich anderst. Wenn mir ein Musiker erklären muss was bei meinem Mix nicht stimmt habe ich IMHO einen scheiß job gemacht. Der ist zum Spielen auf der Bühne nicht zum diskutieren. Wenn es so einfach wäre das jeder genau sagt:"das will ich.. lauter... bissel leiser.. stop gut. jetzt das nächste.." dann könnt ich auch der catering Liesel erklären wie ein Pult funktioniert und müsste gar nicht erst aus dem Backstage kommen.. Wenn ein Musiker mit seinem Mix unzufrieden ist dann liegts an mir das zu ändern. Dann muss ich mich neben ihn stellen, versuche zu hören was ihn den stören könnte und ihm solange Alternativen anbieten bis er zufrieden ist. wenn ich als Monitoman nicht selber höre wann ein mix zu laut zu leise zu dumpf zu schrill ist dann habe ich IMHO nix hinter der Konsole verloren. Es ist mein Job dem Musiker gute Mixe anzubieten und nicht sein Job, mir zu sagen was ich tun soll...
- zur Arbeit mit Kollegen die man noch nicht kennt
Der Tech der die Band kennt und mit ihr reist sagt dem andern wies laufen wird. Das sollte eigentlich in einem kurzen 5 minuten Gespräch kurz vor Soundcheck möglich sein. Wenn ich der Band Tech bin muss ich meinem Kollegen natürlich auch wirklich sagen können was passiert, wenn ich der Haustech bin muss ich diese Ansagen auch annehmen, egal wie unsinnig sie in meinen Augen vllt sind. Das wäre auch der Zeitpunkt zu klären wer die Ansagen macht und wie der andere im Notfall bremsen kann wenns ihm zu schnell geht.. Mehr sollte es dazu nicht zu sagen geben.-.
- generell zur Arbeit mit 2 Pultleuten..
wie hier schon angesprochen wurde macht des extrem viel Sinn eine klare Richtline zu haben. Einer führt, der andere zieht nach. Mit 2 Alphatieren die unter Umständen noch eine andere Arbeitsweise haben kanns nur schief gehen. IMHO und auch durch meine Erfahrungen bestätigt ist das einzig sinvolle wenn der Mon Tech vorlegt. Er hat die direkte Einsicht zur Bühne, sieht welcher Musiker soweit ist, ob alles gepachtet ist usw. Und er hat ja mehr mixe zu betreuen. Er erstellt bei der (fast)gleichen kanalzahl mixe im meistens zweistelligen Bereich, der FOH Kollege nur einen einzigen. Also braucht er länger und legt damit vor und gibt die Zeit vor. Wenn ich es als FOH tech nicht schaffe einen Kanal auf der PA an den Start zu bringen bis der Monitorkollege das Ding auf x Mixe hat, dann sollte ich mir ernsthaft Gedanken machen...
- zu "der Sound ändert sich zwischen Soundcheck und show"
ja ist ja ein bekanntes Problem. Gibts ja beim FOH auch.. Gründe gibt es wie sicherlich bekannt ist viele.. Leute im Venue, andere Temperatur, Luftfeuchtigkeit, die berühmte Bühnenlüftung, die erst zur Show angeht und genau am Sidefill vorbeibläst, Musiker die viel moutivierter reinhauen wie beim Soundcheck usw. Aber genau dann zeichnet sich ja ein guter Monitortech aus,, Er sollte die Mixe die die Musiker beim SOundcheck befriedigt haben zumindest grob im Kopf haben und dann wenn nötig korrigieren. das kann natürlich mal 1,2 Songs dauern wenn man die Band nicht gut kennt, dann sollte es aber laufen und nicht die Show gefährden.
- ein paar allgemeine Dinge zur Diskussion hier..
Hier wurden schon ein paar Dinge gesagt die mich mal wieder schlucken liessen.. Ich möchte NIEMAND direkt angreifen, bitte nicht falsch verstehen, es ist nur meine Meinung. Aussagen wie,, Dann macht man erst Mon Check und dann FOH und dann zusammen usw sind IMHO nicht wirklich toll und zeugen von genauer der fehlenden Mon ERfahrung die ich schon ein paar mal angespochen habe.. Natürlcih Arbeitet man parallel, wo bleibt denn sonst die Zeitersparniss.. Es sollte bei 2 guten Pultleute auch nicht nötig sein mehere Lieder zu spielen usw.. Man macht einenn Linecheck, bei dem Arbeitet der MON Mann seine mixe und er FOH Mann seinen Venuesound ab.. wenn man durch alle Kanäle durch ist, kann mann noch wenn genug Zeit ist eins anspielen und dann ist aber auch gut.. Als FOH Techm muss mir doch ein Linecheck reichen wenn ich das komplette Monitoring los bin.. Und als Mon Tech sollte doch jeder Musiker schon ne gute Basis haben, wenn der Linecheck rum ist. Dann ist in dem einen Song noch Zeit für Feinheiten und dann ist gut. Natrürlich kann man mal mehr machen wenn man Zeit und die Band lust hat. Aber sorry wie will man denn sonst auf Festivals bestehen.. Die Standartsituation ist ja du hast rund 40 Kanäle aufm Tisch und noch 10 Minuten Zeit übrig von deinen 20-30 changeover und dann muss alles durchsein.. Arbeitsweisen wie jetzt machen wir mal ein bisschen FOH dann Monitor fallen spätestens dann in sich zusammen. Und da kommts ja drauf an.. Und deshlab arbeitet man da ja auch mit 2 Leuten..
Das ist ein Problem das ich immer wieder sehe.. Viele Leute haben eine falsche Vorstellung vom Monitormix.. Aussagen wie: die müssen mir sagen was sie hören wollen, oder jetzt teilen wir das in Mon und FOH usw sind IMHo einfach falsch. Dazu kommt auch das der psycholgische Aspekt oft zu kurz kommt. Ein Musiker wünscht sich da ja nciht nur den tech der hinter vielen Knöpfchen steht sondern einen Ansprechpartner der sich um ihn kümmert und ihm wenn nötig auch die Windeln wechselt.
-Mein Rat an dich zu deiner Problematik..
ist schwer abzugeben. Es ist halt Situationsbezogen. Hat die Produktion genügend Geld um einen eigenen Monitotech mitzunehmen? dann schlag zu. Wenn nein: Kannst du sicherstellen das in Zukunft nur noch kompetentere Kollegen hinterm Pult stehen wie bisher? wenn ja dann mach das..
wenn nein: Willst du vllt hinters Mon Pult und den Kollegen den FOH überlassen?
Wenn nein dann lass das ganze und fahr die 4 Wege von vorne und gut ist. das sollte ja für dich kein problem sein und du stellst damit eine gewisse Minstequalität sicher. Und die Tatsache, dass du ja dann 2 Jobs machst und das Ergenniss besser ist wie mit 2 Technikern kann dir ja auch bei der nächsten Gehaltsverhandlung mit den Jungs zugute kommen . Und wenn ihr öfter im Süddeutschen Raum unterwegs seit oder eine Tour ansteht, mich kann man buchen
-Zu meiner Aussage allgemein:
Vllt meint der ein oder andere einen für mich untypischen, leicht gereizten Ton feststellen zu können. Das mag wahr sein, ich habe aber versuchst dagegen anzukämpfen . Es ist nur so, das Diskussionen über dieses Thema immer wieder aufkommen und ich den Eindruck habe das sich da sehr gerne viele Leute daran beteiligen, denen die wirkliche Erfahrung fehlt um genaue Aussagen machen zu können. Und das ist auf Dauer doch ein wenig.. sagen wir mal ansterngend.. ich will das jetzt keinem aus dem aktuellen thread unterstellen, es ist mehr ein allgemeines Problem das mich speziell an dieser Diskussion sehr stört. Deshalb habe ich versucht hier meine Meinung zu dem Thema halbwegs genau und sachlich darzustellen. Das das nur eine Meinung und nicht die allzwecklösung ist, ist mir völlig klar. Wichtig ist das Ergbniss: Wenn die Musiker von der Bühne kommen, strahlen und sich bedanken wars richtig. Wenn der Sound jedoch schlechter ist, als bei einem Monitoring aus der Front, so war der gewählte sicher nicht der richtige Weg.,.Wichtig vllt noch: Ich beziehe meine Aussagen natürlich auf Bands, die in der Lage sind anständig und professionell zu arbeiten und nicht auf die Schülerprügelpunkband aus der Nachbargarage. trotzdem..
locker bleiben
Tobse