Mods zur Verbesserung des Sustains ?

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Sustain, der heilige Gral.
 
dünnen Ibanez "Wizards Neck"
Ach ja, 4.5 kg sollten für etwas Sustain sorgen...oder;-)?
Ein dünner Hals kann (muss nicht) ein Sustainkiller sein, da wirkt ein Body aus Stein auch nicht unbedingt Wunder. Beim Hals geht viel Schwingungsenergie verloren, weshalb man Hälsen einen größeren Einfluss auf den Klang einer E-Gitarre nachsagt als den Bodies.
Wenn dann noch ungünstige Resonanzfrequenzen aufeinander treffen, können sich Schwächen addieren. Du könntest mal versuchen, die Resonanzfrequenz des Halses zu verschieben, indem du ein Gewicht fest an die Kopflatte klemmst. Als “Fat Finger“ wird so etwas auch verkauft.

Ansonsten wurden ja schon viele mögliche Ursachen genannt. Es ist aus der Ferne ein Ratespiel ;).
 
Wenn der Hals und der Body eine material- oder konstruktionsbedingte niedrige Steifigkeit und dafür einen hohen Dämpfungsgrad haben, dann hilft dir die Masse auch nicht unbedingt weiter. Sie ist tendenziell sogar nachteilig, weil deine Gitarre durch eine höhere Masse eine geringere Eigenfrequenz haben wird.
Deswegen hat ein Steinberger-Paddel mit seinem steifen und leichten CFK-Hals und dem massearmen Paddelkorpus sicherlich auch ein ewiges Sustain - eben weil nichts der Saitenschwingung (und die soll ja möglichst lang sein und wird vom Tonabnehmer aufgenommen) "im Weg" steht.
Durchgesetzt hat sich das Konzept trotzdem nicht so wirklich... Langer Rede kurzer Sinn: Eine Gitarre lebt davon, dass man hier oder dort ein paar Frequenzen bedämpft, das macht wohl die Charakteristik eines Instruments aus. Man kann bei einem bestehenden System vielleicht hier und dort eine Komponente verändern, aber im Großen und ganzen wird eine Gitarre mit schlechtem Sustain (es sei denn, irgendwas ist wirklich lose) immer eine Gitarre mit schlechtem Sustain bleiben.
 
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Ich glaube da steckt sehr viel Aberglaube in diesem Thema "Schwingungsverhalten der Gitarre". Je nachdem wen man gerade fragt ist es mal
- Gut wenn die Gitarre schwingt, da dies irgendwie erst richtig den Instrumentencharakter in den Klang übertragen soll
- Schlecht wenn die Gitarre schwingt, da die Energie dafür verbraten wird anstatt in der Saitenschwingung zu landen (wo wir wohl beim Thema Sustain wären)

:ugly: ?
 
"Die Wahrheit ist irgendwo da draußen, Mulder."

"Ob wir sie jemals finden werden, Scully?"

;-) :-D
 
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Konsequent wäre es eben, auf jeder Gitarre einen Beschleunigungssensor anzubringen und durch Anregung mit einem Piezohammer die Frequency-Response-Funktion zu ermitteln. Dann wüsste man, nach dem Aufbau einer Datenbank mit ganz vielen Gitarren, ganz genau um die Stärken und Schwächen seines Instruments.
Aber wenn man das nicht tut, bleibt die Findung des Tons weiterhin Glückssache!
 
mit einem Piezohammer

Ich besitze sicher 50 Hämmer. Für einen ehemaligen Schmied wohl nichts ungewöhnliches. Aber dass ich nicht mal wusste dass es einen Piezohammer gibt...

Also bitte ich um Aufklärung: What the hell is a "Piezohammer"???

Ich werde den Begriff jetzt nicht in eine Suchmaschine eingeben.
 
Das ist ein Hammer mit einem Kraftsensor an der Spitze. Der Sensor funktioniert über den piezoelektrischen Effekt (Ladungsverschiebung durch Krafteinwirkung). Ich glaube der korrektere Begriff wäre auch "Impulshammer".
 
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Danke! Macht mich aber jetzt doch neugierig. Muss ich wohl doch noch mal weiter recherchieren...
 
Konsequent wäre es eben, auf jeder Gitarre einen Beschleunigungssensor anzubringen und durch Anregung mit einem Piezohammer die Frequency-Response-Funktion zu ermitteln. Dann wüsste man, nach dem Aufbau einer Datenbank mit ganz vielen Gitarren, ganz genau um die Stärken und Schwächen seines Instruments.
Aber wenn man das nicht tut, bleibt die Findung des Tons weiterhin Glückssache!
Pah! Das Mojo lässt sich nicht messen! :cool:
 
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Keine Ahnung, warum ihr eure Gitarren immer so schlecht reden müsst.

In den USA klingt jede Gitarre amazing und spielt sich absolut sick und sieht stunning aus. Einfach awesome eben - auch wenn sie von einem indischen Fischer aus einem verrotteten Pappkarton zusammengeschustert wurde.

Und da jede Gitarre in excellent condition ist, muss man sich auch nicht über Belanglosikeiten wie fehlendes Sustain, schlechte Saitenlage oder anderen Quatsch unterhalten.

Am Ende wird ein guter Gitarrist aus jeder Hinterhofklampfe was vernünftiges rausholen. Manchmal ist ja auch die Herausforderung das Ziel.
 
Eigentlich klingt es ziemlich logisch, dass eine Gitarre umso mehr Sustain hat je weniger sie selbst "mitschwingt".
Ich habe in meinem Besitz eine Ibanez S540 aus den frühen 90ern die beim Spielen deutlich stärker resoniert als meine anderen Gitarren. Auch sonst hat sie eigentlich alles was man gemeinhin als "Sustainkiller" bezeichnen würde, also Locking-Trem und einen dünnen Hals und Body.
Wenn man bei dieser Gitarre einen Akkord anschlägt vibriert die ganze Gitarre enorm.
Das Sustain ist aber nicht kürzer, sondern eher gleichlang oder sogar noch länger als auf meinen anderen, deutlich schwächer resonierenden Gitarren (Paula, Strat, Explorer, Squier 51)...verrückte Welt.

Kann das jemand erklären? Ich bilde mir zwar ein, dass diese eine Ibanez damals einfach ein Glücksgriff war (es ist auch einfach eine unglaublich gute Gitarre, habe vor dem Kauf den ganzen Laden durchgetestet...das war die beste Klampfe), aber evtl. gibt es ja noch weniger mystische Erklärungen für das Phänomen?!
 
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Hallo, ich klinke mich nach langer Zeit wieder ein...
Ich war zuletzt am 15.4.18 in diesem Thread unterwegs und hatte das Sustain meiner Ibanez RG bemängelt.
Jetzt möchte ich denen die mir mit Rat und guten Tipps zur Seite gestanden haben auch erzählen, wie es weiter gegangen ist.
Nachdem ich die Klampfe schon fast verkaufen wollte, habe ich sie letztens zu einem guten Gitarrenbauer (und nicht zum Schrauber im nächsten Laden, der es auch nicht viel besser als ich hinbekommen hatte) gebracht. Der hat mir für 130€ die Bünde neu abgerichtet und eine sehr gute Einstellung hinbekommen. Die zu große Halstasche wurde mit Furnier angepasst
Leute- ich bin wieder glücklich mit meiner alten Ibanez!:great:
 
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Eigentlich klingt es ziemlich logisch, dass eine Gitarre umso mehr Sustain hat je weniger sie selbst "mitschwingt".
Ich habe in meinem Besitz eine Ibanez S540 aus den frühen 90ern die beim Spielen deutlich stärker resoniert als meine anderen Gitarren. Auch sonst hat sie eigentlich alles was man gemeinhin als "Sustainkiller" bezeichnen würde, also Locking-Trem und einen dünnen Hals und Body.
Wenn man bei dieser Gitarre einen Akkord anschlägt vibriert die ganze Gitarre enorm.
Das Sustain ist aber nicht kürzer, sondern eher gleichlang oder sogar noch länger als auf meinen anderen, deutlich schwächer resonierenden Gitarren (Paula, Strat, Explorer, Squier 51)...verrückte Welt.

Kann das jemand erklären? Ich bilde mir zwar ein, dass diese eine Ibanez damals einfach ein Glücksgriff war (es ist auch einfach eine unglaublich gute Gitarre, habe vor dem Kauf den ganzen Laden durchgetestet...das war die beste Klampfe), aber evtl. gibt es ja noch weniger mystische Erklärungen für das Phänomen?!

Deinem ersten Satz stimme ich nicht ganz zu. Resonanz bedeutet ja, das mehrere "schwingungsfähige Bauteile" beteiligt sind und in Schwingung geraten und sich die Energie austauschen. Hier ist es genauer beschrieben: https://de.wikipedia.org/wiki/Resonanz

Ist bei meiner neuen CC Paula und der ES 335 auch so. Die Paula hat einen 'dicken' 58iger Hals und ist sehr leicht, die ES hat einen flachen und eine Spur breiteren Hals. Dennoch resonieren sie beide enorm, die ES dazu noch sehr laut, was ja auch Energie wegnehmen müsste! Das Sustain ist bei beiden Gitarren enorm, bei der Paula in allen Lagen auffällig noch dazu in den Grundtönen!!!!! Ich kann mir das nur so erklären, dass beide sehr schnell in Resonanz kommen, also dazu wenig Energie benötigen, kaum Dämpfung erfahren (Steiffigkeit) und sich dadurch das Sustain erklärt.

Auffällig ist auch der Attack beider Gitarren. Es muss die Steiffigkeit der Konstruktion sein, die eine gute Resonanz bei fast allen Tönen begünstigt, u. a. durch die Wahl der Hölzer eine Dämpfung unterdrückt und allem noch dazu eine entsprechende eigenen Klangfarbe aufdrückt.
 
Irgendwo hier im Forum gab es doch bei bolt-on-Gitarren auch mal den "Geheimtrick" mit dem Lösen und Anziehen des Halses unter Spannung. Sollte ja angeblich auch das Sustain verbessern....
Die Schecter Omen ist jetzt auch nicht die hochwertigste Gitarre, wenn auch in ihrer Preisklasse recht ordentlich. Große Umbauten würde ich da jetzt nicht unbedingt machen.
 
Das mit dem "Räsonieren" und dem Sustain ist IMO eine sehr Komplexe Frage, wo der erste Gedanke alleine bestimmt nicht der komplett zielführende ist.

Klar ist für mich erst einmal, dass die Energie, die beim Anschlag in eine E-Gitarre-Saite gesteckt wird, zu einem Teil in elektrische Energie gewandelt wird und der Rest letztlich durch Reibung/Verformung in Wärme verwandelt wird.
Hier wäre schon mal spannend, ob hier 90%, 50% 10% oder eher nur 0.0001% als elektrische Energie anfallen.
Ohne es wirklich zu wissen, ist meine Hypothese, dass eher letzteres der Fall ist (...genährt aus der Erfahrung, dass eine E-Gitarre ohne eingebaute PU nicht nennenswert mehr Sustain hat!).

Folglich ist Reibung und Material Verformung (die dann zu Wärme wird), der Weg auf dem die Energie "verbraucht" wird. Anders ausgedrückt: Alles was verhindert, dass es zur Wärmewandlung kommt verlängert das Sustain. So weit so klar.
Wenn man sich jetzt das Phänomen der Resonanz anschaut, dann ist bei Eigenresonanz, die Wandlung in Wärme (Bzw. besser Wärmeleistung, da pro Zeit..) besonders gering!!
Statt dessen wird der schwingende Körper selbst in Bewegung gesetzt, also statt in Wärme, wird ein Teil der Energie in kinetische Energie umgewandelt. Die wiederum regt auch die Saite wieder zum Schwingen an und so fort.
Bei eine Gitarre, die eine starke Eigenresonanz zeigt, wird also die Energie weniger effizient bzw. langsamer in Wärme umgewandelt, als bei einem "perfekt" gedämpften System.

Pferdefuß an dieser Betrachtung ist wieder die Frage nach der Quantifizierung der Anteile. Wird bei Eigenresonanz nur 0.00001 % der Energie in Kinetische Energie gewandelt, die dann evtl. auch nur zu 0.0001% zurück in die Saiten-Schwingung fließt, dann ist der Effekt insgesamt komplett vernachlässigbar. Die gute Nachricht ist dann aber, das es dann auch kein Nachteil ist, eine wildschwingende Gitarre zu haben.... es macht einfach nichts aus.
...und ich nehme an, dass es genauso auch ist..
 
Mit Erstaunen lese ich in diesem Thread über die vielen hardware technischen Möglichekeiten zur Sustainverbesserung ...


... während ich wieder einmal Metronom-Übungen zum Zeigefingervibrato in 1/16 Triolen bei 90 BPM in hohen Lagen mache, um dort mein schwaches Sustain bei Soloparts zu verbessern ...


Grüße aus Franken - wolbai
 
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