Modifikation Fender Bassman ltd59 auf handverdrahtet

  • Ersteller ikarus90
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Captain Körg wurde ja schon genannt, bei Tube Amp Doctor haben sie solche Umbauten auf Basis eines Fender Platinen-Amps auch schon gemacht.
Günstig wird das nicht, das wird wohl in etwa soviel kosten, wie der Amp-Kit ohne Gehäuse und der Zusammenbau-Service. Aktuelle Preise findest Du dafür auf der Homepage.

Ich persönlich finde die im TAD-Kit verbauten Trafos, Potis etc. hochwertiger als das im Fender-Amp verbauten, dementsprechend stellt sich dann wirklich die Frage, ob Du nicht besser fährst, den jetzigen zu verkaufen und gleich einen aufgebauten TAD-Amp zu ordern.

Alternativ (noch besser, wie ich finde):
Einen Marble Roadking in 4x10 zu ordern. Marble wickelt sogar die Trafos noch selbst und Du hättest in dem Fall sogar schon einen Federhall zusätzlich.
Lässt sich direkt oder z.B. bei Real Guitars in Leverkusen ordern.

Weitere gute Alternative wäre der Victoria 45410.
 
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...Ich würde gerne meinen Fender Bassman ltd59 auf Handverdrahtet umbauen lassen. Kennt jemand einen guten Amptech in Deutschland (vorzugsweise Süddeutschland), der mit einer solchen Modifikation Erfahrung hat?

Servus,

ich habe das schon mal für einen Kunden mit einem Super Reverb gemacht, der Tweed Disease hatte. Dann habe ich vor einiger Zeit einen originalen Bassman z.T. für ebendiesen Kunden wieder neu aufgebaut, weil der Vorbesitzer zuviel darin herumgepfuscht hatte.

Wenn Du mit Deinem Bassman den mit Platinenaufbau meinst, den habe ich auch. Umbau auf PTP mit allem Drum und Dran ist möglich, ja. Aber wie richtigerweise schon geschrieben wurde: "Günstig" ist das eben nicht, weil Du musst Dir einen Neuaufbau vorstellen, der einfach Zeit und Bauteile kostet.
 
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Ich würde als Gedankenanregung noch folgenden Punkt einbringen, um vielleicht kostenmäßig was Attraktiveres bei gleichem Ziel hinzubekommen.

Grundsätzlich sind Platinen nix Böses. Die besten HiFi-Amps (beispielsweise) sind auf Platinen. Computer funktionieren nur so. Und so weiter. Das Problem bei Gitarrenamps ist, dass man eben zum Teil billig gemachte Platinen mit schlechtem Design/Layout hat, und dazu kommen dann noch zweifelhafte (oder fehlerhafte) Komponentenentscheidungen bzw. Schaltungen der Hersteller.

Daher haben Platinenamps zurecht einen schlechten Ruf - es geht oft was kaputt (oft auch nur mechanisch, z.B. durch platinenverbaute Potis oder Röhrenfassungen), das ist dann schwer zu reparieren (weil man halt schlecht drankommt und ggf. erstmal eine Platine ausbauen und irgendwelche Leitungen ablöten oder abstecken muss), und das macht eine Reparatur dann teuer und unattraktiv.

Ein altes "Rattennest" mit Eylets/Turrets oder Point-To-Point ist halt nicht so schön aufgeräumt und bringt eigene Probleme mit sich (z.B. die richtigen Massepunkte usw), aber wenn was ist - Zack, Chassis raus, und schon kann am offenen Herzen munter mit viel Platz drauflos gelötet werden.

Aber ein Umbau vom Einen aufs Andere ist halt schon ein Ding, und "besser" wird dadurch per se nix ... es wird halt maximal "langlebiger", und wenn es mit der Langlebigkeit nicht klappt, dann wird das Teil zumindest leichter wartbar. Da bietet sich ein klassisches Fender-Style Layout/Design an, das macht jeder Tech auf und fühlt sich schnell zu Hause.

Anstatt eines solchen Komplett-Umbaus würde ich mich eher auf das Ausmerzen von Schwachpunkten und die technisch/mechanische Stabilität konzentrieren.

Hier ist ein detailliertes Video, das die (dir vielleicht auch bekannten) Stärken/Schwächen der Fender Reissues adressiert und viele Optimierungspotenziale aufzeigt (natürlich immer 'mit Meinung', aber der Lyle ist schon ein akribisch/guter):


(das wird natürlich nicht alles 1:1 für deinen Amp gelten, aber so von der Richtung her ... Botschaft ist "man kann verdammt viel machen, was den Amp "besser" macht, ohne dass man alles umbauen muss").

Um den Kreis wieder zu kriegen - ich würde von einem "guten" Tech erwarten, dass er sagt: "OK, kann verstehen, dass du deinen Amp optimieren willst. Ich kann dir den natürlich komplett umbauen, kostet mehr als ein neuer Amp in einer vergleichbaren Bauweise. Ich kann das Teil auch erstmal nur servicen und ein paar Kleinigkeiten fixen, kostet bisschen Zeit und du bist mit ein paar Hunnis dabei. Oder wir machen einen guten Mittelweg, ich beseitige die gravierenden Probleme und mache das Teil auch langfristig stabil - kostet mehr als der kleine Service, aber auch deutlich weniger als der komplette Neuafbau".

Das ist das, was ich mal zu den hier genannten Techs tragen würde und dann mal schauen, was so kommt.
 
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Grundsätzlich sind Platinen nix Böses.
Zustimmung.
Das Problem bei Gitarrenamps ist, dass man eben zum Teil billig gemachte Platinen mit schlechtem Design/Layout hat, und dazu kommen dann noch zweifelhafte (oder fehlerhafte) Komponentenentscheidungen bzw. Schaltungen der Hersteller.
Dann ist aber die billige Machart das Problem und nicht die Platinenbauweise, und von einer gewissen Qualitätsstufe an bestehen solche Probleme auch nicht. In der Ramschklasse kann man natürlich böse Überraschungen erleben, aber die taugt auch nicht für technologische Vergleiche.

Moderne Elektronik ist ohne Platinenbauweise nicht denkbar, und die Fertigungstechnik ist ausgereift und das Entwicklerwissen verfügbar. Wenn ausgerechnet für Gitarrenamps andere Gesetze gelten sollen als für den Rest der Welt, dann braucht man dafür sehr gute Begründungen.
Daher haben Platinenamps zurecht einen schlechten Ruf ...
Ist das wirklich so? Oder ist das eine Legende, die von Vintage-Style-Fans (und -Herstellern) am Leben gehalten wird, damit eigentlich überteuerte und technisch veraltete Ware sich weiterhin verkaufen lässt?
Ein altes "Rattennest" mit Eylets/Turrets oder Point-To-Point ist halt nicht so schön aufgeräumt und bringt eigene Probleme mit sich (z.B. die richtigen Massepunkte usw), aber wenn was ist - Zack, Chassis raus, und schon ...
Genau - wenn was ist. An einer sauber entworfenen und ordentlich hergestellten Platine ist aber nix.
... kann am offenen Herzen munter mit viel Platz drauflos gelötet werden.
Bastler mögen das, und das verstehe ich auch. Für Leute, die das Ding einfach nur benutzen wollen, ist das andere aber besser.
 
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Ob sich das lohnt, hat der TE doch gar nicht in den Raum gestellt. Er möchte wissen, ob man ihm Adressen benennen kann, die so etwas machen.
Und ich habe das absichtlich erwähnt weil es
- erstens dem TE erspart sich Absagen und eine ordentliche Enttäuschung einzufangen und
- zweitens weil dadurch ggf. eine brotlose Zeitverschwendung bei den Technikern verhindert wird die sich die Mühe machen da ordentlich zu antworten nur um dann ein "zu teuer" oder gar keine Antwort mehr zu bekommen.
Da ich solche Projekte schon angefragt bekommen habe und auch einige durchgeführt habe ist mir der entsprechende Aufwand durchaus bewußt und 90% der Anfragenden meldet sich meist nie wieder...
Die Nummer die ich erwähnt hab ist übrigens aus dem unteren Preisbereich weil wenn man aus dem 59Ltd was ordentliches machen will bleibt effektiv das Chassis und das Gehäuse übrig, den Rest kann man in die Rubrik "nicht zu gebrauchen" verbuchen. Insofern stellt sich mich dann auch im Gegenzug die Frage was einen dazu führt die antwortende Allgemeinheit hier so zu maßregeln und des weiteren warum ich hier eigentlich immer noch meine Zeit verschwende...
 
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Ist das wirklich so?
Schau dir mal die oben verlinkten Videos an. Leider ist es so, dass einige der großen Mainstream-Marken (Fender!) sehr konsequent auf Kosten optimiert haben. Problem sind dabei weniger die eigentlichen Platinen, sondern eher die verwendeten Komponenten sowie das Layout im Chassis und ein paar Grundsatzentscheidungen wie Fassungen/Buchsen auf Platine wo hohe mechanische Beanspruchung ist. Die Gitarristen lassen's mit sich machen...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Genau - wenn was ist. An einer sauber entworfenen und ordentlich hergestellten Platine ist aber nix.
Ergänzend dazu: An (Röhren)amps aber schon. Röhren gehen kaputt, nehmen Widerstände mit, Elkos werden alt, Buchsen/Fassungen leiern aus, Amps werden im Kofferraum hin- und hergeschüttelt... es besteht also grundsätzlich Service-Bedarf, außer vielleicht bei reinen stationären Wohnzimmer-Amps.
 
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...
- erstens dem TE erspart sich Absagen und eine ordentliche Enttäuschung einzufangen und
- zweitens weil dadurch ggf. eine brotlose Zeitverschwendung bei den Technikern verhindert wird die sich die Mühe machen da ordentlich zu antworten nur um dann ein "zu teuer" oder gar keine Antwort mehr zu bekommen.
...

100% Zustimmung.

Überdies an den TE: Ich hatte ja das Vergnügen, den bereits erwähnten, originalen Bassman gegen meinen 59'Ltd mit Platine klanglich zu vergleichen. In meinem Review schrieb ich einiges dazu.
Ja, man kann an einigen, bei Fender-Amps bekannten Stellen, "berüchtigte" Bauelemente austauschen. In diversen Threads (Blues Deluxe, Blues DeVille, Blues Junior) ist dies hinlänglich beschrieben, ich erwähne hier nur die Netzteil-Elkos zum Beispiel. Auch schadet ein generelles Überprüfen aller Lötstellen gar nichts. "Berüchtigte" Klinkenbuchsen scheiden aber z.B. schon aus, hier sind ordentliche verbaut.

So ganz grundsätzlich mal:

- der Platinen-Bassman klingt vergleichsweise zu diesem Original, welches ich hatte, verdammt (!) gut auch bereits mit Platine
- klangliches Tuning kann Veränderungen erreichen nur schon durch andere Elkos, durch anderes Biasing der Endröhren / andere Röhren generell
- spielen, d.h. Einspielen der Speaker (!) ist so wichtig für diesen Amp (meiner war vorher vom Vorbesitzer mit einer Les Paul "gequält". Die Speaker sind dadurch herrlich bewegt!).

Erinnert sei an die 12AX7, die ab Werk als V1 verbaut ist, und die meiner Meinung nach da nichts zu suchen hat. Da gehört eine 12AY7 rein.

Wenn ich mich nicht irre, ist auch irgendwo mal im Web geschrieben, dass der 59'Ltd einer der besten Fender-Neubauten vergleichsweise zu seinem Original ist, den Fender da jemals auf die Beine gestellt hat, weil er klanglich dem Original so nahe kommt (selbstverständlich unter dem Aspekt gesehen, dass es DAS Original gerade bei Fender mit seiner Experimentierlust ohnehin nicht gibt).

:hat:
 
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Ich finde Einiges widersprüchlich in dem Thread.
Im Prinzip kann ich sagen, dass einige meiner Lieblingsamps auf Platine gebaut sind - und aufgerechnet die Amps, die die häufigsten Reparaturen und Modifikationen hatten bei mir PTP aufgebaute Modelle sind.

Die Aussagen, dass man beim '59 LTD nur Chassis und Cab behalten könne und dass der besagte Amp einer der bestklingenden Fender RIs sei, scheinen auch eher widersprüchlich.
Ich würde auch letzterer Idee zuneigen.

In der Bucht gibt's fertig bestückte Turretboards für diesen Amp. Ich glaube unter 200Eur - wenn mein Gedächtnis nicht lügt.
Vielleicht würde das den Umbau dann erschwinglicher machen?
Ich glaube auch, daß man mit anderen Trafos zB noch spürbar etwas weiter kommt - aber man kann ja auch schrittweise umbauen und erst mal die Platine in Rente schicken.

Übrigens würde ich auch Ritter noch anfragen - auch wenn das eher Osten den Süden ist.

Insgesamt würde ich aber erwarten, dass eher einfache Maßnahmen wie Röhrenwechsel am Ende deutlichere Unterschiede bringen als PCP.
 

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