
turko
Helpful & Friendly User
- Zuletzt hier
- 24.04.25
- Registriert
- 30.09.08
- Beiträge
- 5.678
- Kekse
- 25.951
Seitdem ich hier im Forum zu Gast bin, lese ich immer wieder (und mir scheint, immer MEHR) über diese oder jene Probleme mit den Modes bzw. den Kirchentonleitern.
Nun möchte ich hier zur Debatte stellen, ob all das Getue um sie wirklich sinnvoll ist, oder ob es viele nicht mehr verwirrt, als es ihnen eine sinnvolle musikalische (!) Hilfe ist. Und hier rede ich hauptsächlich von Anfängern. Daß ein wirklich fortgeschrittener Musiker wissen muß - und HÖREN muß - ob eine Passage nun Dorisch ist oder Äolisch, ist für mich keine Frage.
Aber was bringt das ANFÄNGERN ?
Ist es wirklich sinnvoll, sich dem so oft geäußerten Wunsch ich will Improvisieren lernen über die Modi zu nähern ?
Wäre es nicht viel sinnvoller, sich einmal jahrelang mit den Drei- und Vierklängen zu beschäftigen und mit Tensions, und die immer wiederkehrenden harmonischen Phrasen und Sequenzen einmal zu verinnerlichen, sodaß man zumindest für danach folgende Improvisationen die wichtigen Töne im Ohr und im Hirn hat ? Die, die dann als Dreh- und Anker- und Zielpunkte dienen werden ? Abgesehen von Rhythmik ... !
Ich will bei Gott nicht behaupten, daß MEIN persönlicher Weg der einzig seeligmachende ist, aber nur zur Verdeutlichung, was ich meine, will ich aus meinem persönlichen Leben erwähnen, daß ich zuerst einmal 20 Jahre Musik gemacht habe (in Band gespielt, allein gespielt, arrangiert ...), ohne überhaupt eine Ahnung davon gehabt zu haben, daß es MODI überhaupt GIBT.
Erst DANN habe ich begonnen, mich für tiefergehende theoretische Studien zu interessieren, und bin draufgekommen, daß man durch die MODI vieles aus einem anderen, und theoretisch besser fundierten Blickwinkel betrachten kann. Und daß man dabei unwillkürlich eine mehr horizontale Denkweise fördert, was mir als alten Vertikaldenker besonders entgegengekommen ist. Und daß sie als Erklärung für die Zusammensetzung eines bestimmten Tonrecervoirs in bestimmten Situationen sehr gut geeignet und dafür verwendbar sind.
Wogegen ich mich nur wehre ist der Umstand, daß viele offenbar glauben, mit der Beherrschung einer dorischen und mixolydischen Tonleiter (z. B. auf der Gitarre) wäre der Endpunkt der Improvisationskunst erreicht, ohne sich überhaupt bewußt zu sein, was DORISCH überhaupt im Detail heißt, was es bedeutet, und wie es KLINGT.
Würde ich unterrichten (was ich nicht tue), würde ich das Thema MODI jedenfalls GAAAANZ am Ende der Ausbildung ansiedeln. Gewissermaßen noch als Beitrag zum Thema loose ends und zur Abrundung. Aber nicht als Basisbaustein zu Beginn. Auch, wenn es in der Probe sicher wahnsinnig cool klingt, wenn man sagen kann ich habe diese 4 Takte eher lydisch angelegt ...
Würde mich interssieren, was Ihr so zu diesem Thema meint ...
LG, Thomas
Nun möchte ich hier zur Debatte stellen, ob all das Getue um sie wirklich sinnvoll ist, oder ob es viele nicht mehr verwirrt, als es ihnen eine sinnvolle musikalische (!) Hilfe ist. Und hier rede ich hauptsächlich von Anfängern. Daß ein wirklich fortgeschrittener Musiker wissen muß - und HÖREN muß - ob eine Passage nun Dorisch ist oder Äolisch, ist für mich keine Frage.
Aber was bringt das ANFÄNGERN ?
Ist es wirklich sinnvoll, sich dem so oft geäußerten Wunsch ich will Improvisieren lernen über die Modi zu nähern ?
Wäre es nicht viel sinnvoller, sich einmal jahrelang mit den Drei- und Vierklängen zu beschäftigen und mit Tensions, und die immer wiederkehrenden harmonischen Phrasen und Sequenzen einmal zu verinnerlichen, sodaß man zumindest für danach folgende Improvisationen die wichtigen Töne im Ohr und im Hirn hat ? Die, die dann als Dreh- und Anker- und Zielpunkte dienen werden ? Abgesehen von Rhythmik ... !
Ich will bei Gott nicht behaupten, daß MEIN persönlicher Weg der einzig seeligmachende ist, aber nur zur Verdeutlichung, was ich meine, will ich aus meinem persönlichen Leben erwähnen, daß ich zuerst einmal 20 Jahre Musik gemacht habe (in Band gespielt, allein gespielt, arrangiert ...), ohne überhaupt eine Ahnung davon gehabt zu haben, daß es MODI überhaupt GIBT.
Erst DANN habe ich begonnen, mich für tiefergehende theoretische Studien zu interessieren, und bin draufgekommen, daß man durch die MODI vieles aus einem anderen, und theoretisch besser fundierten Blickwinkel betrachten kann. Und daß man dabei unwillkürlich eine mehr horizontale Denkweise fördert, was mir als alten Vertikaldenker besonders entgegengekommen ist. Und daß sie als Erklärung für die Zusammensetzung eines bestimmten Tonrecervoirs in bestimmten Situationen sehr gut geeignet und dafür verwendbar sind.
Wogegen ich mich nur wehre ist der Umstand, daß viele offenbar glauben, mit der Beherrschung einer dorischen und mixolydischen Tonleiter (z. B. auf der Gitarre) wäre der Endpunkt der Improvisationskunst erreicht, ohne sich überhaupt bewußt zu sein, was DORISCH überhaupt im Detail heißt, was es bedeutet, und wie es KLINGT.
Würde ich unterrichten (was ich nicht tue), würde ich das Thema MODI jedenfalls GAAAANZ am Ende der Ausbildung ansiedeln. Gewissermaßen noch als Beitrag zum Thema loose ends und zur Abrundung. Aber nicht als Basisbaustein zu Beginn. Auch, wenn es in der Probe sicher wahnsinnig cool klingt, wenn man sagen kann ich habe diese 4 Takte eher lydisch angelegt ...
Würde mich interssieren, was Ihr so zu diesem Thema meint ...
LG, Thomas
- Eigenschaft