Ich handhabe das ähnlich:
Grundsätzlich ist die Transpose-Funktion erstmal tabu. Jedenfalls ist "in C ist das aber einfacher zu greifen" für mich kein Grund, sie zu benutzen.
Ich mache das eher dann, wenn es mal schnell gehen muss, wenn noch rumprobiert wird o.ä. - Beispiele:
1) Wir haben einen neuen Song, mit dessen Tonart der Sänger nicht klarkommt. Dann probieren wir schonmal mehrere Tonarten in kurzer Folge aus und sehen, welche passt. Bei sowas benutze ich schonmal den Transposer.
2) s.o. Ich bekomme ein Leadsheet mit "nicht-klingend-notierten" Akkorden (typischerweise von Bläsern
oder Gitarristen, wo dan oben drüber steht "Kapo im 3.Bund"). Wenn ich dann auf die Schnelle mitspielen können muss, dann kommt der Transposer zum Einsatz. Wenn ich dann Ruhe habe, transponiere ich mir das eben durch und übe das richtig.
Ich hasse solche Sheets und die Leute bekommen auch gleich einen entsprechenden Kommentar von mir. Wenn ein Gitarrist oder Bläser unbedingt anders greifen möchte als es klingt, dann muss ER umdenken, nicht der Rest der Band. Noch ein Beispiel, wo man den Transpose gut gebrauchen kann, ist übrigens der umgekehrte Fall: Ich habe auf den Tasten einen Bläsersatz arrangiert und muss den dann den Bläsern verklickern "du spielst da C - äh nee, warte, für dich ist das ja A..."
3) Ich muss einen Song, der mir schon in Fleisch und Blut übergegangen ist, ausnahmsweise in einer anderen Tonart spielen. Man hat die Originalgriffe so sehr drin, dass man ständig wieder in der mal gelernten Tonart landet. Um das zu vermeiden: Transpose.
Schwierig wird es nur, wenn die Orgel zum Einsatz kommt, die hat nämlich keinen Transpose-Schalter. Und wenn eines gar nicht ghet, dann auf zwei Tastaturen gleichzeitig spielen, die unterschiedlich transponieren...