Mit Gruppenunterricht(VHS) starten?

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Mat82
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Hallo,

ich bin Mattes und neu hier im Forum! Ich spiele Gitarre und singe dazu. Alles im allen würde ich Anfänger/Fortgeschrittener Anfänger Niveau sagen. Ich möchte neben meinen Gitarren Künsten auch meine Gesangskünste verbessern. Es geht mir vor allem darum zunächst die richtige Technik beim Singen zu erlernen.

Jetzt ist es bei mir so, dass ich zeitlich und finanziell mit dem Gitarrenunterricht doch stark ausgelastet bin. Ich möchte aber dennoch eine richtige Atemtechnik lernen und etwas machen um mir ein wenig das Lampemfieber beim Vorsingen zu nehmen. Jetzt habe ich so einen VHS Kurs entdeckt, der 3 Monate geht und sich speziell an Anfänger richtet. Hat da jemand vielleicht Erfahrung mit Gruppenunterricht? Oder sollte ich warten bis ich ein Niveau auf der Gitarre erreicht hab, bei dem ich die Unterrichtsintensität verringern kann, um mir dann Einzelstunden zu nehmen? Oder will ich vielleicht sogar zu viel auf Einmal?

Ich wäre für jeden Tip dankbar!

MfG
 
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Von Gesang hab ich nicht viel Ahnung...hab aber mit so einem VHS-Kurs meine Gitarren-"Karriere" gestartet ;-)

Hat mir damals sehr geholfen und war ein guter Einstieg für kleines Geld. (mittlerweile nehme ich Einzelunterricht an der Musikschule).
 
Willkommen,

der allgemeine Tenor aus diversen Threads hier im Musikerboard lautet, dass man bei Einzelunterricht nach frühestens (!) 6 Monaten die ersten Fortschritte merkt. Daher - so meine persönliche Meinung - kann ich mir nicht vorstellen, dass man nach drei Monaten Gruppenunterricht bereits irgendeine "richtige" Technik beherrschen kann. Was bietet denn der Kurs als Lernziel und Unterrichtsinhalt überhaupt an?

Meiner Erfahrung nach ist es einfacher, in solch einem kurzen Zeitraum auf der Gitarre Fortschritte zu machen als beim Gesang. Wenn du also wirklich Singen lernen willst, solltest du eher deinen Gitarrenunterricht unterbrechen. Natürlich steht es dir auch frei, ohne Unterricht zu singen.
 
der allgemeine Tenor aus diversen Threads hier im Musikerboard lautet, dass man bei Einzelunterricht nach frühestens (!) 6 Monaten die ersten Fortschritte merkt. Daher - so meine persönliche Meinung - kann ich mir nicht vorstellen, dass man nach drei Monaten Gruppenunterricht bereits irgendeine "richtige" Technik beherrschen kann. Was bietet denn der Kurs als Lernziel und Unterrichtsinhalt überhaupt an?
Nach frühestens 6 Monaten die ersten Fortschritte hört sich für mich aber dann doch sehr langsam an. Es kommt natürlich sehr darauf an wie viel Unterricht man hat und noch mehr wie viel man dazwischen übt, aber das hört sich für mich doch sehr lange an für die ersten Fortschritte. Dass man in dieser Zeit nicht die komplette Technik drauf hat ist klar, aber erste Fortschritte würde ich schon eher nach ein paar Wochen erwarten.

Letztendlich hilft wahrscheinlich nur: Probieren geht über Studieren, weil man ja keine Ahnung hat, was genau da überhaupt vermittelt oder geübt wird. Aber wenn man in den 3 Monaten schon alleine die korrekte Atmung oder ein bisschen Resonanzgefühl lernt, ist das ja schon mal was wert.
 
Nach frühestens 6 Monaten die ersten Fortschritte hört sich für mich aber dann doch sehr langsam an.

Es sind nicht meine eigenen Erkenntnisse, sondern der Tenor aus 8 Jahren Musikerboard-Aktivität. Überwiegend von praktizierenden GL geäußert. Die Frage nach "wie lange dauert es" kommt ja immer mal wieder.

Ich halte die Aussage aber für durchaus realistisch. Denn sie bestreitet ja nicht, dass man auch früher Fortschritte machen kann, sondern sagt nur, dass man sie erst dann merkt bzw einsetzen kann. In der Regel braucht es seine Zeit, bis Geübtes ohne Konzentration automatisiert wird. Und Konzentration lenkt halt vom Hören und Singen ab..

Natürlich kann der Prozess durch indviduelle Faktoren wie Naturbegabung, Vorkenntnisse, Ehrgeiz, Zeit beeinflusst werden. Aber bei solchen Durchschnittsdaten gehe ich von einer "Durchschnittsalltagsbelastung" aus. Also die Zeit, die neben Schule, Ausbildung, Beruf, Freunden und anderen Hobbys noch bleibt.

Und wenn jemand schon sagt, er sei durch Gitarrenunterricht bereits ausgelastet, dann glaube ich nicht, dass er übermäßig viel Zeit zum Singenüben hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde ich von der Definition des Fortschritts abhängig machen oder es anders formulieren. Erste Fortschritte machen meine Schüler bereits in der Probestunde - sonst kämen sie ja gar nicht wieder ;). Man könnte vielleicht sagen, daß es min. 6 Monate dauert, ein solides Fundament zu legen. Aber erste Fortschritte sind doch was anderes, ich erkläre jemandem, daß er den Mund richtig aufmachen soll und voilà, ein gewaltiger Fortschritt im Klang innerhalb von ein paar Minuten - und den bemerkt der Schüler auch, ist happy und schon habe ich wieder eine arme Seele eingefangen :evil:. Das ist natürlich nicht die Richtschnur für den gesamten Werdegang, aber das würde ich als erste Fortschritte bezeichnen.

Oh, und um auf die Frage zu antworten, von Gruppenunterricht halte ich beim Singen überhaupt nix. Dann spar dir lieber das Geld und experimentier' selbst ein wenig herum. Fortschritte kannst du auch alleine machen, gute Tipps dazu findest du hier im Forum :)
 
Jou - klingt besser ...

Meist lautet die Frage ja meistens etwa: "Wie lange dauert, bis man einigermaßen Singen kann?"...

Da treffen die 6 Monate wohl eher zu. Ein paar Fortschritte sollte man auch voher schon merken.
 
Das würde ich von der Definition des Fortschritts abhängig machen oder es anders formulieren. Erste Fortschritte machen meine Schüler bereits in der Probestunde - sonst kämen sie ja gar nicht wieder ;). Man könnte vielleicht sagen, daß es min. 6 Monate dauert, ein solides Fundament zu legen. Aber erste Fortschritte sind doch was anderes, ich erkläre jemandem, daß er den Mund richtig aufmachen soll und voilà, ein gewaltiger Fortschritt im Klang innerhalb von ein paar Minuten - und den bemerkt der Schüler auch, ist happy und schon habe ich wieder eine arme Seele eingefangen :evil:. Das ist natürlich nicht die Richtschnur für den gesamten Werdegang, aber das würde ich als erste Fortschritte bezeichnen.

Oh, und um auf die Frage zu antworten, von Gruppenunterricht halte ich beim Singen überhaupt nix. Dann spar dir lieber das Geld und experimentier' selbst ein wenig herum. Fortschritte kannst du auch alleine machen, gute Tipps dazu findest du hier im Forum :)
Ja sowas hätte ich mir auch unter erste Fortschritte vorgestellt. Und das wäre schon ziemlich deprimierend, wenn man dafür 6 Monate brauchen sollte. Gruppenunterricht hängt natürlich von der Qualität ab. Ich kenne schon ein paar Leute, die z.B. auf "master classes" schwören, anstatt Einzelunterricht zu nehmen.
 
Moin,

erstmal vielen Dank für die vielen schnellen Antworten. Da bin ja ich ja jetzt schon ganz baff :great:.

Also bei mir sieht es so aus, dass ich relativ lange Arbeiten muss, dann zuhause ca. ne Stunde Gitarre richtig übe und dann noch ne halbe Stunde ein bißchen mit der Gitarre daddeln. Dann wird mein Hundi noch groß ausgeführt und die Freundin 2 mal gestreichelt.

In der Kursbeschreibung steht, dass einfache Atem- und Stimmübung erlernt werden sollen und dann gemeinsam Kanon und einfache ein- und Mehrstimmige Lieder gesungen werden soll. Hmm leider relativ wenig Info. Mir geht es eigentlich nicht darum um das "wie lange brauche ich", sondern mehr darum "macht es überhaupt Sinn", oder ist das Geld und Zeitverschwendung? So wie ich das lese wäre ein Buch, bzw. die Tips aus dem Forum mit dann irgendwann Gesangsunterricht besser als der Gruppenunterricht.

Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung gemacht?

MfG
 
Naja, es gibt Workshops und Workshops. Je individueller man auf jeden Teilnehmer eingeht desto besser. Ich hatte mal vor x Jahren (muss wohl so 12 Jahre (!) her sein im Rahmen eines Jugendförderprogramms) einen VHS Kurs über drei Wochenenden, bei dem Atemübungen, Vokalisen, Kanon und Chor gesungen wurde. Gelernt habe ich: nix. Die Atemübungen hatte ich nicht verstanden, sie falsch gemacht und davon nur aufstoßen müssen (soviel zu Bauchatmung ;)). Der Stimmumfang ist klein geblieben und heiser war ich auch jedes Mal. Ich sang nach dem Workshop genauso schlecht wie vorher. Aber es wurde auch nie auf die Leute einzeln eingegangen.

Es gibt aber auch Workshops, bei dem jeder einmal einzeln drankommt und Tipps bekommt. Aber da sind meistens auch alle auf dem gleichen Niveau, dauern länger als ein paar Wochenenden und sind auch viel teurer. Meistens sind dann auch Classes eines kommerziellen Gesangssystems und im Grunde Werbeveranstaltungen.
Ich finde es tatsächlich nützlicher Probestunden zu machen, um einen passenden Lehrer zu finden und dann zumindest eine 10er Karte Einzelunterricht zu kaufen für die Basics.
 
Ich kenne schon ein paar Leute, die z.B. auf "master classes" schwören, anstatt Einzelunterricht zu nehmen.
Master Classes sind eine coole Sache, wenn man schon was kann. Ich habe bisher keine gesehen, die für den kompletten Anfänger gedacht waren - aber da kann ich mich auch täuschen.

Trotzdem bleibe ich dabei, gerade am Anfang ist Einzelunterricht der richtige Weg. Man muß ja keine 2 Jahre am Stück nehmen, sondern kann auch mal eine Art Crashkurs machen, ein paar Stunden, damit man hinterher alleine in die ungefähr richtige Richtung stolpern kann. Das wird wohl kaum teurer sein, als ein VHS-Kurs und bringt mAn wesentlich mehr, weil es eben Einzelunterricht ist. Auf ein Buch, das für Einsteiger völlig bedenkenlos zu empfehlen ist, warten wir alle immer noch, glaube ich. Und die DVD-Kurse mit magischen Zaubermethoden sind ohnehin vor allem Geldmacherei. Allerdings könnte man sich von dem Geld, was man beim "Ken Tamplin Sing Better Than Anyone Else in 5 Days Platinum Package"* spart, bereits einen kleinen Gebrauchtwagen oder einen schnieken Karibikurlaub leisten :hat:



*Disclaimer: der offizielle Name kann abweichen :)
 
"macht es überhaupt Sinn", oder ist das Geld und Zeitverschwendung?

Vielleicht hat da ja jemand Erfahrung gemacht?

Erfahrungen anderer User nützen dir für so eine Frage nichts. Wie du vielleicht rausgelesen hast, fängt nicht jeder auf dem gleichen Level (=0) an. Viele nehmen nie Unterricht und können es trotzdem. Andere nehmen Unterricht und brauchen dennoch sehr lange, weil sie ungünstigere Voraussetzungen.

Das ist einfach zu individuell, um das allgemein zu beantworten.
 
Ich sehe es wie sing-it.de.
Fortschritte geschehen kontinuierlich von der ersten Stunde an. Wie lange es dauert, bis jemand bestimmte Dinge verinnerlicht hat ist individuell.
Manches baut aufeinander auf und manches entwickelt sich im Untergrund mit. Ich habe es jetzt schon einige Male erlebt, daß ich mit einer Schülerin wochenlang an der Kopfstimme und den Übergängen gearbeitet habe. Und wenn ich dann mit dem Belting beginne klappt es auf Anhieb ohne vorher geübt worden zu sein.

Einige meiner SchülerInnen kommen zu zweit in den Unterricht. Teils um Geld zu sparen, teils weil sie einfach keine Lust darauf hatten, alleine zu sein. Man sollte meinen, das sich so die Zeit für jede Einzelne reduziert und das stimmt auch. Aber man kann eben auch vom zuschauen viel lernen. Das wirkt sich meistens positiv aus.

Workshops gibt es wie schon gesagt wurde solche und solche. In der VHS geht es meist eher um Spaß am singen, denn diese Gruppen sind sehr inhomogen und bestehen zum Großteil aus HobysängerInnen auf Anfängerniveau und mit wenig Geduld viel zu üben.

Besser ist es da wahrscheinlich, sich in einer Musikschule nach einm Gesangsworkshop oder Chor umzusehen. Ich habe selber jahrelang Workshops gegeben. In Musikschulen, Jugendzentren, an Schulen, sogar eine Zeitlang in einem Tanzstudio. Man kann in einer Gruppe keine Wunder in der Stimmbildung erwarten, denn die Lehrerin muss es schaffen, jedem gerecht zu werden. Die Bedürfnisse und Wünsche können weit auseinander driften und die Vorerfahrungen sehr unterschiedlich sein. Ich habe ein recht freies Workshopkonzept, in dem es viel um Improvisation geht und immer auch Soloparts vergeben werden. So konnte ich die unterschiedlichen Stimmen ganz gut kennenlernen und ihnen einigermaßen gerecht werden. Für mich hat sich das bewährt. In Wochenendkursen habe ich auch manchmal die Gruppe in Kleingruppen geteilt. Dann hab ich Einzelstimmbildung einbezogen und die kleinen Gruppen derweil etwas bestimmtes erarbeiten lassen. Das ist dann schon recht intensive Arbeit für den Einzelnen.

Mein Tipp ist, hör dich einfach mal um, was in deiner Gegend so angeboten wird und nach welchen Konzepten da unterrichtet wird.

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Master Classes sind eine coole Sache, wenn man schon was kann. Ich habe bisher keine gesehen, die für den kompletten Anfänger gedacht waren - aber da kann ich mich auch täuschen.

So ist es im Prinzip. Der Meister, bei dem ich eine Zeitlang Kurse gemacht habe hat allerdings auch AnfängerInnen genommen. Da waren Totalprofis dabei, Semiprofis und HobbysängerInnen. Aber das Kursniveau und der Anspruch an den Einzelnen ist natürlich höher als in einer Freizeitsinggruppe der VHS. Auf einem Meisterkurs geht es um Gesangstechnik.
 
In der VHS geht es meist eher um Spaß am singen, denn diese Gruppen sind sehr inhomogen und bestehen zum Großteil aus HobysängerInnen auf Anfängerniveau und mit wenig Geduld viel zu üben.

Das erinnert mich an einen Stepptanz-Kurs, den ich mal besucht habe. Der war nicht zeitlich limitiert, es stellte sich aber schnell heraus, dass es nicht um große Lernfortschritte ging, sondern um Hausfrauen-Bespaßung. Ziel war im Grunde, am Jahresende eine einfache Gruppenaufführungen hinzukriegen.

Ich würde daher auch von solchen Angeboten abraten.
 
Die VHS ist tendentiell an denjenigen Leuten orientiert, die sich ansonsten weniger leisten können, an deren Fortbildung und - ja - Bespaßung.
Ich habe selber mal versucht, in der VHS als Kursleiterin Fuss zu fassen und wurde diesbezüglich deutlich belehrt. Alle Kurse, die zu intellektuell daherkommen werden nicht stattfinden, weil sich zu wenig TeilnehmerInnen finden. Die Teilnehmerzahl ist wichtig, denn sonst lohnt sich die finanzielle Planung schnell nicht mehr.
 
Meinen Erfahrungen mit Chor, zeitlich begrenzten Projekten und Einzelunterricht:

Es geht mir vor allem darum zunächst die richtige Technik beim Singen zu erlernen.
Da bringt der VHS-Kurs nicht viel. Verschiedene Sänger haben unterschiedliche Baustellen, Stärken und Schwächen beim Gesang sind nicht immer gleich. Mit der Kommunikation sieht's ähnlich aus: Manche Leute können Anweisungen wie Kehlkopf heben oder Zwerchfell anspannen gut umsetzen, anderen helfen eher Klangvorstellungen oder Bilder (Stell dir vor, du saugst beim Singen Luft ein). Und dann ist noch die Frage, ob überhaupt versucht wird, Gesangstechnik zu vermitteln oder ob es eher beim gemeinsamen Singen bleibt.

Ein paar Stunden Einzelunterricht sind m.E. erfolgsversprechender.

Ich möchte aber [...] etwas machen um mir ein wenig das Lampemfieber beim Vorsingen zu nehmen.
Da sieht's schon anders aus. Eine bessere Umgebung für's erste Singen vor einer Gruppe kann ich mir für erwachsene Anfänger kaum vorstellen. Wobei natürlich der Einzelunterricht nochmal ein sanfterer Einstieg ins Singen vor Zuhörern wäre.

Der VHS-Kurs wird kaum viel Kosten und hoffentlich Spaß machen. Ich würde das einfach mal probieren.
 

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