Bei allem Respekt, ich seh den Sinn dieser Diskussion hier an der Stelle nicht.
Ich finde die Argumente, die aus deiner Sicht für ein Kleinmembraner sprechen, hier nicht passend.
Weder zur konkreten Situation, noch zum erreichenden Ziel.
Bereits in der Grundanforderung steht, dass ein Mikrofon gesucht wird, wo wenig Nachbearbeitung nötg ist.
Passt da ein neutrales Mikrofon mit der Notwendigkeit entsprechender EQ-Nachbearbeitung? Nein.
Alles andere ist graue Theorie.
Wieso sollte ein neutraleres Mikrofon a) nicht passen und b) EQ-Bearbeitung notwendig machen? Vielleicht gibt es bei
@cracked_copper ja einen Aha-Effekt, wenn sie ein KM-Mikro mit in die Testauswahl einbezieht? (Ein preiswerteres natürlich wie z.B. Oktava oder AKG C391B und ähnliche - Schopes etc. lasse ich hier mal außen vor. Bei einer Entfernung unter ca. 50 cm immer daran denken, auch mit Lo-Cut zu testen, egal welches Mikro.)
Vielleicht denkt sie dann ja "Genau so klingt meine Stimme und so will ich sie hören". Wenn es anders herum sein sollte, auch gut. Dann wäre die Entscheidung zugunsten eines GM-Mikros auf jeden Fall schon mal fundierter.
Außerdem schrieb ich weiter oben, dass der TE mit dem TLM 102 bestimmt glücklich werden würde. (Ich konnte aber leider nur diese Soundbeispiele hören da die anderen nicht mehr verfügbar waren.) Denn aus der Praxis weiß ich, dass letztendlich für die meisten die hier zur Diskussion stehenden Unterschiede weder im Detail heraus hörbar noch sonst bedeutungsvoll sind.
Die weitere Diskussion und die Anregungen ergaben sich, da es wohl doch um ein universelleres Mikrofon gehen sollte.
Da wäre dann ein Stativ dabei, ein Ploppschutz, Kabel und natürlich Mikrofon.
Das "gesparte" Geld dann zur Seite legen und nach ein zwei Jahren mit viel mehr praktischer Erfahrung und Wissen ein "richtiges" Mikrofon zulegen.
Gerade wenn man am Ende der Suche erst recht völlig verwirrt da steht, finde ich einen solchen Rat sehr gut. Zum Einstieg ist so ein Bundle eine gute Empfehlung. Wenn man nach einiger Zeit das Gefühl hat, es passt nicht (mehr) oder ist ausgereizt, kann man viel fundierter auf eine neue Suche gehen. Viele bleiben aber auch dabei weil es den Ansprüchen doch dauerhaft genügt.
Beginnt man so eine Argumentation? Die am Ende doch auf wackeligen Beinen steht?
Schwierig...
Ein Mikrofon ist ein technisches Werkzeug und gehorcht den akustisch-physikalischen Gesetzmäßigkeiten. Die prinzipiellen technischen Unterschiede zwischen GM und KM sind einfach (wenn auch nicht unbedingt simple) technische Fakten. Auch das weiter oben erwähnte Schopes Vocalmikrofon V 4 U mit Kleinmembran (!) und akustisch wirksamer Scheibe ist hinsichtlich der Ausgewogenheit des Frequenzgangs und des Polar-Diagramms immer noch vorbildlich und erheblich linearer als jedes GM-Mikro. Einzig die stärkere Bündelung ab 10 KHz aufwärts bis 20 KHz, die seitlichen Schall in diesem Frequenzbereich besser ausblendet (genau das bewirkt die Scheibe) hat es mit GM gemein. Und natürlich die freakigere Optik.
Prinzipiell richtig. Du weißt aber auch, dass das die Entscheidung in keinem Sinne leichter machen wird, oder?
Ich finde, man sollte die Leute da nicht allzu sehr missionieren. Wer eher Praktiker ist und sich nicht um die Technik dahinter schert, den sollte man auch lassen und entsprechend unterstützen - das ist ja auch völlig in Ordnung.
Ich nehme an, dass
@cracked_copper dieser Diskussion nur das entnimmt, was sie interessiert und ihr weiter hilft. Es ist an sich ja nichts ungewöhnliches, dass ein Thread sich schon mal etwas ausschweifender oder sogar OT entwickelt. Und da die Diskussion hier öffentlich ist, mag es sicher auch den einen oder anderen stummen Mitleser geben, der für die Fülle der Informationen und auch ob der Kontroversen dankbar ist.
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Die Veröffentlichungen von Wuttke sind ein wenig gefärbt.
Wuttke ist Ingenieur und seine Aussagen sind definitiv weder irrational noch esoterisch angehaucht. Das entspricht sicher auch meinem Naturell, weshalb ich ihn sehr schätze. Das außerordentliche Renommee das die Firma Schops und ihre Mikrofone weltweit haben gibt ihm meiner Meinung nach auch recht.
Wobei ich das empfohlene Buch auch sinnvoll finde. Für die meisten (mich eingeschlossen) gestaltet sich die Suche nach einem Mikrofon und seine korrekte Anwendung als ein Gang durch ein Labyrinth das immer unentwirrbarer zu werden droht, je mehr man sich damit beschäftigt. Da tut jeder fundierte Hinweis gut.