Mikro für sehr tiefe und sehr hohe Töne?

Wenn man richtigen Baß haben will (unter 50 Hz), so gibt es keine Alternative: so tief greifen nur Kugel, am besten Kleinmembran-Kugel (die haben die Höhe weniger problematisch, als Großmembraner).

Wenn man extreme Höhe will, dann braucht man gute Kleinmembran-Niere. Beides zusammen hat man mit Breiter Niere, allerdings gibt es nur bei Schoeps und bei Neumann, nicht billig... Man kann in einer Stereopaar je 2 Nieren und 2 Kugel benutzen und abmischen, so wird Gleiches wie mit Breiter Niere.
 
Wenn man richtigen Baß haben will (unter 50 Hz), so gibt es keine Alternative: so tief greifen nur Kugel, am besten Kleinmembran-Kugel (die haben die Höhe weniger problematisch, als Großmembraner).
Das ist so imho nicht wahr.

Ich habe mit vielen unterschiedlichen Mikrofonen (Niere, Halbkugel, Dynamisch, Grenzfläche, etc) schon Frequenzen deutlich unter 50Hz aufgenommen und davon oft genug eher zuviel als zuwenig.

Gerade bei Orchesteraufnahmen nimmt man soweit ich weiss um die tiefen Frequenzen abzubilden gerne Druckempfänger-Mikrofone (im Gegensatz zu den verbreiteten Druckgradientenempfängern). Druckempfänger sind prinzipbedingt Kugel-Mikrofone (zB Neumann M150). Vllt kommt daher diese Behauptung.

Aber so wie der Satz da steht, ist das nicht richtig.
 
Keine Niere kann unter 50 Hz nehmen. Nur eine Ausnahme: wenn die Klangquelle in ein paas cm von der Kapsel entfernt ist. Und auch das nicht für alle Mikrofone, Vokalmikrofone nehmen auch von Nahquelle kein Baß.

Wenn bis Klangquelle über 1 Meter ist, kann Niere nix, etwa ab 100-200 Hz hat sie Abfall etwa 6 dB/Oktave. Frequenzgang von Hersteller zeigt für Niere immer Nahfeld-Frequenzgang.
http://www.sengpielaudio.com/TraueKeinemGeradenFrequenzgang.pdf

Aber so wie der Satz da steht, ist das nicht richtig.
Was ist nicht richtig? Kennst du eine Niere onhe Baßabfall? Welche? :)
 
Hallo,

Keine Niere kann unter 50 Hz nehmen. Nur eine Ausnahme: wenn die Klangquelle in ein paas cm von der Kapsel entfernt ist. Und auch das nicht für alle Mikrofone, Vokalmikrofone nehmen auch von Nahquelle kein Baß.

Wenn bis Klangquelle über 1 Meter ist, kann Niere nix, etwa ab 100-200 Hz hat sie Abfall etwa 6 dB/Oktave. Frequenzgang von Hersteller zeigt für Niere immer Nahfeld-Frequenzgang.
http://www.sengpielaudio.com/TraueKeinemGeradenFrequenzgang.pdf

Sengpiel in Ehren, aber Deine Pauschalaussage "Wenn die Klangquelle über 1 m ist, kann Niere nix" ist in meinen Augen Unfug. Du hast bereits Schoeps und Neumann genannt - warum verwendet man namentlich bei Klassik-Aufnahmen eigentlich so viele KM 184 (bzw. neuerdings auch die D-Version) oder entsprechende Schoepse? Sind die Tontechniker, die das tun, Anfänger?

Meinst Du mit Vokalmikrofonen, die "auch von Nahquelle keinen Baß nehmen", normale Bühnenmikrofone? Dann wüßte ich gerne, warum die allermeisten davon einen Nahbesprechungseffekt haben.

Also bitte: Etwas genauer ausdrücken und ganz klare Belege bringen.

Viele Grüße
Klaus
 
warum verwendet man namentlich bei Klassik-Aufnahmen eigentlich so viele KM 184 (bzw. neuerdings auch die D-Version) oder entsprechende Schoepse? Sind die Tontechniker, die das tun, Anfänger?

Aus zwei Gründen:
1. man braucht nicht immer vollen Baß. Die Aufgabe hier war ja, Baß ohne Absenkung abnehmen, oder? Aber man braucht manchmal gerade etwas kleinere Empfindlichkeit im Baßbereich.

2. Manche Tonmeister haben ihre Ausbildung in den Zeiten von "schwarzer Scheibe" bekommen, Schallplatte erträgt es nicht, wenn Baß in Stereo in Gegenphase ist. Deshalb war AB-Stereo nur wenig für Schallplatten-Aufnahmen brauchbar. Auch für alte Rundfunk brauchte man Verfahren, die monokompatibel wären. AB-Stereo hat keine Mono-Kompatibilität. Mit Kugel kann man andere Stereoverfahren (so wie ORTF oder NOS) nicht realisieren (es sei denn nur Jecklin-Scheibe, aber sie hat nur beschränkte Verwendung). Deshalb verwendete man damals die Kugel hauptsächlich nur in Decca Tree. Heute aber ist man frei mit Aufnahmemittel, Rundfunk ist schon lange nur in Stereo, für CD ist kein Problem bei Herstellung, auch wenn die tiefen Frequenzen gegenphasig sind. Trotzdem sind viele einfach gewöhnt, mit Nieren zu arbeiten... Wer aber einmal versucht hat, ORTF mit Nieren und AB mit Kugel für klassische Musik zu vergleichen, kommt nie zurück zu ORTF. So denke ich. Versuche mal selber - statt zu streiten! :) Ich habe selbst viele Varianten ausprobiert - auch Jecklin-Scheibe. Was besseres für Klassik als AB kenne ich nicht.

Meine Beobachtungen zeigen aber deutlich: die Tontechniker nehmen immer häufiger Mikrofone wie Sennheiser MKH20, Schoeps MK2S oder DPA 4006. Für Konsumerbereich ist Niere zwar besser: man erreicht mit Nieren nie solche Klangqualität, wie mit Kugel, aber bei fehlenden Kenntnissen bekommt man mit Nieren leichter brauchbaren (wenn auch keine besten) Ergebnisse. Mit Kugel, im Gegensatz, muß man immer gut wissen, was man will. Aber man kann auch viel besseres erreichen.
 
Der Thread ging eigentlich um E-Bass und Okarina. Und ein max Budget von 150EUR.

Ist ein AB-Paar mit MKH20 dann der richtige Rat? :screwy:

No Offence!
 
Der Thread ging eigentlich um E-Bass und Okarina. Und ein max Budget von 150EUR.

Ist ein AB-Paar mit MKH20 dann der richtige Rat? :screwy:

No Offence!

Für solche Fälle gibt es Behringer B5. Niere und Kugel zusammen für 79 €. Ich habe Miks zwar selber nicht getestet, und ich erwarte von so Billigschrott nichts, was MKH20 geben kann, aber Kugel bleibt Kugel. Für Klassik sowieso besser, als Niere von gleichem Preis. Nur immer: wissen, was du machst. Zuerst denken, dann machen! :)

Ich habe auch mit Jecklin-Scheibe experimentiert. Manche halten sie für Kopfhörer-Stereo-Verfahren. Allerdings ist zweite Version mit Basis 36 cm schon kaum so direkt Kopfhörerorientiert. Und Jecklin-Scheibe arbeitet mit Kugel. Hall ist kleiner, als bei AB, es kommt auch Pegeldifferenz. Ich habe eine Variante gemacht, wo ich Basis weit variieren kann, von 10 bis 60 cm. So kann ich Wirkungsgrad von Scheibe auch variieren. M.E. kann man solche Reihe zusammenstellen: XY - ORTF - NOS - Jecklin 16 cm - Jecklin 36 cm - Jecklin 60 cm - AB 40 cm - AB 60 cm - AB 100 cm. Erste drei brauchen Nieren, dann kommt Kugel in Einsatz. Von Anfang Richtung Ende der Kette ist Räumlichkeit immer besser, so auch Tiefenwiedergabe.

Wenn ein Raum zu stark hallig ist, kann man statt AB Jecklin 36 cm benutzen. Wenn man gar keine Raumakustik braucht - dann XY mit Winkel 120°-140°. Aber dort, wo die Musik auch im Konzert gut klingt, paßt AB am besten. Für Chor, für Orchester, für Orgel.

Gruß,
Salicional
 
Ich sage nur, lieber eine gute Niere als eine schlechte Kugel! Die Kugel setzt ja auch immer einen guten Raum voraus.

@salicional
Warst Du hier schon mal unter einem anderen Namen angemeldet?

Übrigens würde ich einen Bassverstärker auch nicht grade aus einem Meter Abstand aufnehmen, sondern näher rangehen. Da kann ich dann auch eine Niere nehmen.
 
Man kann auch mit Nieren leben. Man kann überhaupt alles machen: es gibt ja keine Audiopolizei! :)

Auf dem Markt gibt es über 90% Nieren. Sicher weil die meisten Liebhaber eher Pop und Band aufnehmen wollen als Klassik... Aber mir ist Pop irgendwie zu ekelig... Vielleicht deshalb unser Streit: wer Pop mag, dem ist Klangtreue weniger wichtig, als die Möglichkeit, in einem akustisch schlechten Raum die Aufnahmen zu machen: für Pop braucht man ja keine Räumlichkeit... Dort passen auch Super- und Hypernieren... Wenn es aber um die Klassik geht - so kann man zwar auch mit guten Nieren arbeiten, aber nur bedingt, als Notlösung... Falls möglich, lieber mit Kugel. Klangtreue wird viel, viel besser...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja Moment, bei der Großmembran-Kondensatorniere kann man doch schon mit deutlich mehr Abstand arbeiten als bei ner dynamischen Niere, oder nicht. Sollte für den vorliegenden Fall eigentlich reichen.
 
bobcät;3589889 schrieb:
Ja Moment, bei der Großmembran-Kondensatorniere kann man doch schon mit deutlich mehr Abstand arbeiten als bei ner dynamischen Niere, oder nicht. Sollte für den vorliegenden Fall eigentlich reichen.

Dynamische Mikrofone kommen gar nicht in Betracht, wenn es um die Aufnahme geht: sie haben gegen Kondensatoren zu ungleichmäßige Frequenzgang, und da sie zu kleine Empfindlichkeit haben, rauscht Paar Mikrofon - Vorverstärker deutlich über dem, was man mit Kondensator erreicht.

Genauso kommen Großmembran-Kondensator nicht in Betracht: auch Nieren haben im Baß praktisch Kugel-Charakteristik, dazu problematische Diskant. Anders zu sagen, Rauschen bekommen wir wir bei Kugel, von allen Seiten, aber Baßwiedergabe bleibt wie bei Nieren, schwach. Und generell: Problem oben kommt dann, wenn Wellenlänge mit Kapseldurchmesser vergleichbar wird. Klar, daß die Großmembraner prinzipbedingt schlechtere Diskant haben, als die Kleinmembraner...
 
Oh, jetzt bin ich aber mal gespannt auf die Klassikaufnahme in einem schönen grossen Kirchenraum mit E-Bass und Okarina...

It´s your turn now, Sali! :D
 
was hat E-Baß in der Kirche zu tun? In der Kiche spielt man Musik!

Für E-Baß braucht man ja weder Raum noch Mikrofon: Stecker von Baß an die Karte - und los! :)
 
was hat E-Baß in der Kirche zu tun? In der Kiche spielt man Musik!
So what?

Du antwortest hier die ganze Zeit auf einen Thread, in dem u.a. nach E-Bass gefragt wurde! Wenn Du Kirchenmusikaufnahmen mit Kleinmembran-Kugelmikrofonen diskutieren möchtest, kannst Du ja einen neuen Thread aufmachen.

Ich glaub ja, Du willst Dich einfach nur Wichtigmachen.

Für E-Baß braucht man ja weder Raum noch Mikrofon: Stecker von Baß an die Karte - und los! :)
Das wird wegen Fehlimpedanz nur in wenigen Fällen gut klingen. Wenigstens ein guter DI darfs ja schon sein. Die Kenntnisse an der Ecke sind offensichtlich begrenzt...
 
was hat E-Baß in der Kirche zu tun? In der Kiche spielt man Musik!

Deine Ansichten sind so altbacken wie deine Schreibweise. Tragen nur leider nix zum Thema bei, wie 901 schon sagt. Zumal du in einem Forum, in dem der Großteil Stromgitarren (bah, Teufelszeug) spielt, mit solchen Aussagen sicher Freunde sammelst.
 
Dynamische Mikrofone kommen gar nicht in Betracht, wenn es um die Aufnahme geht: sie haben gegen Kondensatoren zu ungleichmäßige Frequenzgang, und da sie zu kleine Empfindlichkeit haben, rauscht Paar Mikrofon - Vorverstärker deutlich über dem, was man mit Kondensator erreicht.

Genauso kommen Großmembran-Kondensator nicht in Betracht: auch Nieren haben im Baß praktisch Kugel-Charakteristik, dazu problematische Diskant. Anders zu sagen, Rauschen bekommen wir wir bei Kugel, von allen Seiten, aber Baßwiedergabe bleibt wie bei Nieren, schwach. Und generell: Problem oben kommt dann, wenn Wellenlänge mit Kapseldurchmesser vergleichbar wird. Klar, daß die Großmembraner prinzipbedingt schlechtere Diskant haben, als die Kleinmembraner...

Ich erinnere mich, Du warst hier schon mal unter einem anderen Namen angemeldet und hast alle möglichen Threads hier vollgeschrieben. In der Absolutheit stimmen Deine Annahmen nur für einen geringen Ausschnitt der Musik. Es gibt mehr als Klassik oder Kirchenmusik.

Großmembraner haben durchaus einen Sinn und dynamische Mikros auch. Ich habe letztens mal eine Querflöte mit einem RE20 abgenommen und das klang sehr gut. Geht also auch. Von Sennheiser 441 will ich gar nicht reden.

Du musst hier Deine Vorliebe für Kleinmembrankondensator-Kugeln nicht in jeden Threard reinschreiben. Und bevor Du schreibst, liest Du besser mal genauer, worum es geht und machst auch mal ein paar Erfahrungen mit anderen Mikros und "Unterhaltungsmusik".
 
So Leute, da bin ich wieder :)

Bald ist es soweit, das Geld kommt im näher und ich muss mich langsam für ein Mikrofon entscheiden.
Jetzt möchte ich aber erst einmal die bisherigen Ergebnisse des Threads zusammenfassen:

Problematik:
Ich benutze das Vokalmikrofon E835 S von Sennheiser und bin mit dem Klang nicht zufrieden, vorallem bei der Flöte und dem Bass. Das liegt wohl daran, dass das Mikrofon am besten für Lippenkontakt bzw. Nahbesprechung geeignet ist.
Jetzt bin ich also auf der Suche nach einem guten Mikrofon für meine "Studio"-Aufnahmen. Also nichts mit live und so, Gesang fällt auch weg, dafür hab ich meinen Sennheiser, den verkaufe ich nicht.
Preislich sollte es zwischen 120-160€ liegen.

Bisherige Ergebnisse:
Es hat sich herausgestellt, dass ein Kondensatormikro hermuss. Bis hierhin wurden 3 mögliche Kandidaten genannt, das
SM-57 (erfolgreich niedergeschmettert)
Rode NT-1 A + Popshield (185€)
MXL 2006 (99€)

Natürlich sagt mir das Rode NT-1 A sehr zu, aber ich weiß nicht ob ich nicht vielleicht ein vergleichbar gutes Mikrofon für weniger Geld bekomme. Es ist halt recht teuer.
Das MXL 2006 ist schon super günstig, aber da weiß ich halt nicht ob es nicht zu günstig ist :redface: Ich will auf jeden Fall nicht noch einen Fehltritt landen. Dann spar ich lieber noch bisschen und kauf mir das Rode NT1-A.

Konkrete Frage:
Gibt es ein Kondensatormikrofon, dass preislich zwischen dem Rode NT1-A und dem MXL 2006 liegt, aber sich qualitativ trotzdem nicht sehr vor dem Rode verstecken muss?

Auf die Diskussion mit salicional und diesen Kugeln will ich jetzt nicht wirklich eingehen, das hat mich mehr verwirrt als geholfen und seine Idee kam ja auch allgemein nicht so gut an.

Danke schonmal für die Geduld die ihr mit mir aufbringt :) Ich hoffe bald gibt es ein Ergebnis.

Grüße
Jaeger


EDIT: Achja, wie im Erstpost erwähnt habe ich ein Tascam US-122L. Das heißt Phantomspeisung wäre optimal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Jaeger,

wenn die Alternative bei Dir MXL 2006 oder Rode NT1a heißt, dann würde ich glatt die noch fehlenden Euros zusammenkratzen und das Rode nehmen. Das MXL ist bestimmt kein schlechtes Mic, aber das Rode ist eben noch einen Zacken besser. Auch die sehr gute Verarbeitung sowie die 10 Jahre Garantie stellen da eine weitere Beruhigung dar.
Das NT1a ist auf jeden Fall in der Lage, auch mit höherpreisigen Mics noch gut mitzuhalten (und in seiner Preisklasse meines Erachtens ziemlich konkurrenzlos). Du wirst auf jeden Fall lange Freude daran haben.
Ich habe selbst mal den - unfairen - Test NT1a gegen Brauner Phantom AE gemacht, und das NT1a klang nicht um die Höhe der Preisdifferenz schlechter. Seit es sich gegen übermächtige Konkurrenz so tapfer geschlagen hat, habe ich auch eins ;) und bin damit sehr zufrieden.

Viele Grüße
Klaus
 

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