MIDI doch eigentlich boring old fart, oder?

Goewolf
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Als Gitarrist nutze ich MIDI zum Ansteuern meine Headrush Prime mit einem iPad, hab auch mal mit Keyboards rumgespielt, ist lange her. Was mich wundert: warum gibt es diese Steinzeittechnologie eigentlich noch? Was könnte man heute mit einem Ethernet/WLAN gesteuertem Controlling System inkl. Router alles anstellen, statt dessen gurkt da immer noch dieses 256 bit Monster rum? Ja, ich hatte auch mal einen C64, ist so 42 Jahre her, der hatte die gleiche Technik, seitdem hat sich bei Computern so einiges getan. Ist das Konservativismus, Sturheit, ist man zu faul was Neues einzuführen, zu doof oder scheuen Hersteller das Risiko. Man stele sich vor, unsere Rechner liefen heute noch unter Basic. Wieso gibt es da unter den Major Playern keine technologie-Konferenzen (oder gibt es die?), um neue Standards zu setzen?
Ihr könnt mich jetzt gern virtuell verhauen aber ich kapier das wirklich nicht. Man stelle sich vor, man hat einen zenttralen Rechner/iPad, auf dem alle Infos einlaufen, sich die Instrumente mit Echt-Namen anmelden und alle Systemparameter steuerbar sind, das in Kombi mit einer Setliste, so dass die ganze Band von Song zu Song von einer zentralen Stelle aus kontrolliert und gesteuert werden kann, dass dann noch mit Mixer/PA vernetzt und meinetwegen durch Siri anpassbar, wenn z.B. Gitarre zu laut. (noch besser, KI analysiert und optimiert von allein, sollte eigentlich kein Problem sein, wenn die Audiodaten auch jeweils pro Spur digitalisiert vorliegen). Das hätte was!!
Also, warum gibt es noch MIDI????????
 
Also, warum gibt es noch MIDI????????

Als großen Vorteil von MIDI sehe ich erst einmal: Es ist leichtgewichtig und funktioniert. Dann gibt's ja noch MIDI 2.0 *) oder OSC **), ist aber wieder das Henne/Ei-Problem,vermute ich. In meiner Ausblidung (1997 - 2000) gab es viele Artikel,die dasunbedingte nahe Ende von ipv4 proklamierten und müsse/soll/könnte doch endlich auf ipv6 umsteigen. Heute muss man immer noch herumgurken (Tunnel,Dual Stck), weil's noch nicht alle können/wollen.

Wir schreibern seit 150 Jahren auf einem Schreibmaschinenlaypout, welches uresprünglich entworfen wurde, um nicht zu schnell zu tippen. Es ggibt ekien logische Erklärung, warum man in der Rugeposition der rechten Hand auf der detuschen Tastatur jklö hat. Sind ja jetzt nicht so die Häufigsten Buchstaben.

Vielleicht ... einfach Technoskleorse?

Grüße
Omega Miuns

*)

**)
 
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Zudem haben ja viele heutige Geräte LAN, WLAN und BT an Bord...

Ich bleib trotzdem bei Midi - ist schlank und hat alles was ich brauche.
 
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Röhre oder Transistor…!?!
 
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- Es gibt keinen Markt. Für Musiker erscheinen Instrumente/Equipment teuer, deren Hersteller als große unbewegliche Monopolisten, aber diese Zeit ist längst vorbei, übrig ist bei fast allen Herstellern nur noch eine Fassade die mit Ideen aus Brainstorming und dem Backbone in China zu überleben versuchen. Kapital für einen neuen Branchenstandard ist hier nicht vorhanden, geschweige denn die Bereitschaft "Risiko" zu gehen.
- Midi ist sehr schnell, manchmal wurde "früher" einiges richtig gemacht und es ist (selbst mit neuer Technologie) schwer etwas vergleichbar (schnelles) zu erstellen. Beispiel ist auch die Tastatur und Maus am Computer. Die schnellsten sind mechanische Mäuse und Tastaturen (so wie früher) selbst die (Röhren-) Bildschirme sind schneller als LED erst mit Oled gibt es hier etwas vergleichbares. Bei vielen Servern gibt es noch PS2 Anschlüsse (weil für USB erst einiges funktionieren muss ...)
- AI ist eine Lüge/Falle.
--Funktioniert es wie viele denken und man könnte alle "unliebsamen" Tätigkeiten auf AI auslagern von AI ausführen lassen, dann kann es auch die primäre Tätigkeit ausführen (besser als der "Künstler") Es ist viel leichter mit AI einen fertigen Track zu erzeugen als in den ganzen Wahnsinn von Spuren/Instrumente/Mix/Effekte einzusteigen.
--Funktioniert es nicht, dann wird AI nur so tun als könnte es dieses oder jenes und es wird Jahre dauern bis wir draufkommen, dass es nur Show war, oder gar nicht weil die eine Show die andere "deckt".

Für mich (als Programmierer und SW-Entwicker) ist es fast ein Wunder was Midi alles kann oder was vor Jahrzehnten mit limitiertester HW alles möglich war. Es ist auch in gewissem Sinne eine Schande, weil wir mit fast unbegrenzten HW Möglichkeiten oft nicht im Stande sind vergleichbares zu schaffen. "Wir" (heute) sind nicht ganz so super-klug, hoch-entwickelt und best-ausgebildet wie wir glauben. "Die" (früher) sind auch nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen.
 
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Ich spiele seit 15 Jahren E-Gitarre, hatte mit zwei Bands unzählige Live Auftritte, hatte mit Sicherheit an die 30 verschiedenen Amps (Röhre und Transistor, auch MIDI-fähige Konsorten) und hab schon Kemper besessen sowie aktuell ein Headrush Prime und ein ToneX. Bis auf, dass ich meinen Ex-Grandmeister mit dem dazugehörigen Fußpedal per MIDI gesteuert habe und den Kemper mit dem Uno4Kemper Chip über einen Behringer FCB1010 habe ich keinerlei Erfahrung mit MIDI, hab es nie gelernt und nie wirklich verstanden. Mal abgesehen davon, dass ich auch nichts programmieren könnte. Ich vermisse es auch nicht und bin froh dieses Rabbit Hole bisher übersprungen zu haben mal.

Ist das Konservativismus, Sturheit, ist man zu faul was Neues einzuführen, zu doof oder scheuen Hersteller das Risiko.

... Was ich damit sagen will: Ich verstehe den TE und warte ebenfalls auf eine Technologie, die "jeder" bedienen kann, auch ohne Informatiker sein (provokant formuliert). :D
 
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*edit*
Na, irgendeine Zuordnung von Steuersignalen zur gewünschten Funktion musst Du bei jeder Technik vornehmen, dass ist doch kein Problem von MIDI.
Wie soll das automatisch gehen, es sei denn, man hätte eine propietäre Lösung, bei der der Hersteller schon alles vorgibt. Aber dann kann ich nicht mehr Controller X mit Amp Y kombinieren...
 
Grund: edit->Vollzitat Vorpost
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Man stelle sich vor, man hat einen zenttralen Rechner/iPad, auf dem alle Infos einlaufen, sich die Instrumente mit Echt-Namen anmelden und alle Systemparameter steuerbar sind, ...
... und mit welchem Echtzeit-Betriebssystem soll das gesteuert werden ? :gruebel: :D
 

SCNR, das habe ich während der Studienzeit benutzt 🤓
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Heutzutage wohl eher
 
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Mit dem "Steinzeit MIDI" kann ich nach wie vor ganz einfach Geräte verbinden und die tun was sie sollen.
Ich kann sogar selber einfache Hardware entwerfen und die tut auch einfach so.
Problematisch wird es, wenn USB MIDI ins Spiel kommt. Ich bin echt froh, wenn es noch die alte 5-polige DIN Anschlüsse mit dem Steinzeit MIDI gibt.

Andere Protokolle über mehrere Software Layer sind nämlich nicht unbedingt einfacher zu handhaben. Wenn's tut, prima, aber wehe, wenn nicht.
 
Also, warum gibt es noch MIDI????????
Weil es funktioniert und exakt den einen Job, den es hat, perfekt erledigt. Robust und zuverlässig. Ja, man braucht ein bissel, um sich einzufuchsen, aber das ist m.E. nichts gegen die Stabilität, die man damit erhält. Und es ist ein universeller Standard, der sich eingebürgert hat.

Genau so, wie z.B. beim 6,35mm Klinkenstecker. Der ist ein uraltes Relikt der Fernmeldetechnologie aus dem frühen 20. Jahrhundert:

Bildschirmfoto 2024-08-16 um 12.13.36.png


Klar gibt es da mittlerweile auch wesentlich bessere Verbindungen. Aber warum, wenn die bewährte sich so gut bewährt hat und es immer noch tut. Manche Dinge funktionieren einfach so gut, dass da wenig Interesse an "besseren" Lösungen entsteht.
 
Jau! Ich warte schon auf die E-Gitarren mit USB-C oder RJ45 LAN :engel::evil::whistle::D:moose_head::eek2:

Wobei ... :gruebel: ich habe doch tatsächlich schon Instrumente mit USB gesehen, glücklicherweise aber nur als Edit - oder Ladeanschluss
 
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nd warte ebenfalls auf eine Technologie, die "jeder" bedienen kann, auch ohne Informatiker sein (provokant formuliert). :D
Sorry, aber MIDI ist aus meiner Sicht in der Anwendung echt nicht so komplex.

Fürs FCB1010 z.B. gibts soweit ich weiß software zum programmieren, in der DAW punkte ins Raster einbringen braucht auch nicht sooo viel einarbeitungszeit.

Und mal blöd gesagt, ein neuer Standard mit doppelt so vielen Möglichkeiten aber ähnlichen User interface wird wohl eher komplizierter als einfacher sein

Btw. Midi ist im vom Prinzip auch nicht viel anders als ein Lochstreifen oder Stiftwalze in einer Spieluhr, also die digitalisierung einer Erfindung aus dem Jahre 1796 (laut google) und Spieluhren laufen auch „rock solid“ ❤️

Der punkt ist wie schon vorher gesagt:
- zuverlässig
- schon Vorhanden
- kenne keine Anwendung wo es nicht reichen würde, manche bands steuern über MIDI die
- lichtshow
- alle fx umschaltungen
- expressionpedale
… und es wäre sogar noch mehr möglich.
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Man stelle sich vor, man hat einen zenttralen Rechner/iPad, auf dem alle Infos einlaufen, sich die Instrumente mit Echt-Namen anmelden und alle Systemparameter steuerbar sind, das in Kombi mit einer Setliste, so dass die ganze Band von Song zu Song von einer zentralen Stelle aus kontrolliert und gesteuert werden kann
Wäre denkbar wenn leute heute noch lesen könnten, wenn man in diversen FB gruppen rumschaut sind user nichtmal in der Lage eine Midi Implementationstabelle ihres Gerätes in der Anleitung zu finden, obwohl PDF reader die Funktion STRG+f haben.

Und wie weiter oben geschrieben, die Notwendigkeit ist nicht da was zu erfindenden was bestenfalls ein Promille Bereich der User nutzen würden


meinetwegen durch Siri anpassbar
Ich denke alles WIFI zu vernetzen macht dich ziemlich angreifbar.
Der 0815 User kann oftmals gerade so ein Netzwerk zur Mixersteuerung zum Laufen bringen.
 
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... und mit welchem Echtzeit-Betriebssystem soll das gesteuert werden ? :gruebel: :D
IOS? Meine Äpfelchen kommunizieren alle ganz prima miteinander!! Muß man gar nix machen, machen die von ganz allein unter gleicher Apple ID.
 
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Sorry, aber MIDI ist aus meiner Sicht in der Anwendung echt nicht so komplex.

Fürs FCB1010 z.B. gibts soweit ich weiß software zum programmieren, in der DAW punkte ins Raster einbringen braucht auch nicht sooo viel einarbeitungszeit.

Ich denke das kommt immer darauf an, ob man sowieso viel Musik am oder mit dem PC macht oder nicht. Und ich zähle mich zu den letzteren.

Für manche Leute ist es ein Klacks die 4x12er Box einmal komplett auseinander zu löten und wieder mit anderer Impedanz zusammen zu löten. Da gucken viele wie ein Schwein ins Uhrwerk.

Bei mir ist es im digitalen Bereich bei der Musik so, obwohl ich in der IT arbeite und den ganzen Tag am PC sitze paradoxer Weise. Aber vielleicht ist es dann genau mein Ausgleich zuhause Musik zu machen ohne was „programmieren“ zu müssen.

Sorry für kurzes Off Topic.
 
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- Midi ist sehr schnell
31250 Bit/s sind anno 2024 das genaue Gegenteil von schnell, aber für die entspr. Anwendungen i.d.R. ausreichend.

... und mit welchem Echtzeit-Betriebssystem soll das gesteuert werden ? :gruebel: :D
Naja, Echtzeit-OS heißt ja nur, dass die Antwortzeiten deterministisch sind. Über Geschwindigkeit sagt das noch nichts :)

Wobei ... :gruebel: ich habe doch tatsächlich schon Instrumente mit USB gesehen, glücklicherweise aber nur als Edit - oder Ladeanschluss
...und dann aber i.d.R. ohne Midi aber mit halbgarem Bluetooth Stack und damit in einem Live-Rig unbrauchbar... Für die Armee der Wohnzimmer- und Youtube-Gitarristen dann aber ausreichend, halt Zielgruppen- und absatzorientiert.
 
Interessanter Gedanke vom TE!
Wenn man bedenkt, dass in vielen aktuellen elektronischen Musikinstrumenten wieder das CV/gate Einzug erhalten hat, könnte man meinen dass die Entwicklung genau in die entgegengesetzte Richtung läuft. ...
 
MIDI 2.0 ist ja unterwegs, wie bereits geschrieben wurde. Interessant und ganz entscheidend ist, dass es abwärtskompatibel zu MIDI 1.0 ist. Und das zeigt auch genau, warum MIDI 1.0 sich so lange gehalten hat: weil es eine extrem weit verbreitete Technik ist.

Es gab schon mehrfach in den letzten Jahrzehnten Initativen, einen neuen MIDI-Standard zu schaffen. Nichts davon hat sich richtig durchgesetzt, weil eben nicht alle Hersteller und Musiker mitziehen. MIDI 1.0 ist auch flexibel genug, um sich in Grenzen dem Fortschritt anzupassen: z.B. durch den GS/XG-Standard bei MIDI-Files, den MIDI Tuning Standard, MIDI Machine Control, MIDI via USB.

Und es wird ja eben in allen möglichen Szenarien eingesetzt: Steuern von Lichtshows, Steuern von (Gitarren-)Effekten, Bühnentechnik, Ein- und Ausgabe bei Notensatzprogrammen, Erstellen von Klingeltönen, Umsetzen von beliebigen kinetischen oder sensorischen Messwerten in musikalisch wirksame Daten, Ansteuern von mechanischen Musikinstrumenten...und das alles für Geräte verschiedener Hersteller.

Es geht also bei weitem nicht mehr nur um das, wofür MIDI am Anfang mal gedacht war, nämlich das Verbinden von Keyboards und das Übertragen musikalischer Daten. Mittlerweile hat sich der Standard als so flexibel und so offen bewährt, dass damit viel mehr gemacht wird.

Selbst wenn sich ein neuer Standard etablieren wollen würde, hätte er es gegen MIDI 1.0 schwer. Denn die MIDI Manufacturers Association verdient kein großes Geld mit dem Standard, sondern wird von ihren Mitgliedern finanziert. Eine Neuentwicklung würde aber Geld kosten, und das muss erstmal vorfinanziert werden. Und ein neuer Standard müsste alles mindestens genauso gut wie MIDI 1.0 und noch besser machen. Und wenn nicht von Anfang an alle großen Player dabei sind, wird sich ein neuer Standard in diesem Gebiet nicht durchsetzen.
 
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@HaraldS
Sehr gut zusammengefasst.

Invest ohne Nutzen ist halt auch nicht sinnvoll und wenn ich mich im bekanntenkreis so umschaue, da gibts kaum leute die auch nur ansatzweise die Möglichkeiten von MIDI ausreizen
 
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Naja, Echtzeit-OS heißt ja nur, dass die Antwortzeiten deterministisch sind. Über Geschwindigkeit sagt das noch nichts :)
Von Geschwindigkeit war auch nicht die Rede ;)
aber:
Man stelle sich vor, man hat einen zenttralen Rechner/iPad, auf dem alle Infos einlaufen, sich die Instrumente mit Echt-Namen anmelden und alle Systemparameter steuerbar sind, das in Kombi mit einer Setliste, so dass die ganze Band von Song zu Song von einer zentralen Stelle aus kontrolliert und gesteuert werden kann, dass dann noch mit Mixer/PA vernetzt
für eine solche Anwendung würde ich mir schon etwas Determinismus wünschen :evil:
oder besser: ohne wäre imho schlicht undurchführbar
 

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