Habe den Threadtitel gelesen und die letzten drei Statements.
Ich schildere deshalb nur kurz meine Sicht- / Denkweise:
Mit 5 Jahren begann ich Akkordeon zu spielen.
Mit ca. 14 Jahren spielte ich bereits vor Verwand- und Bekanntschaft an Geburtstagen für ca. 2-3 Stunden live und ohne Technik.
Im Zuge meiner Selbständigkeit, biete ich Alleinunterhaltung mit dem Akkordeon an. Ca. 12 Jahe lang spielte ich ohne jegliche Technik. Die Begeisterung des Publikums richtete sich auf meine Spielweise. Aber es fehlte was. Den Durchbruch hatte ich nicht erreichen können. Die Zusammenarbeit mit Musikern als Duo oder Trio gestaltet sich nach eigener Erfahrung als sehr mühselig und unverlässlich. Also entschloss ich mich, 2007 eine Entertainerausstattung für Akkordeon zu kaufen. Ein Vermögen sollte es nicht kosten (mit Keyboard wäre ich günstiger gefahren), deshalb wurde es eine Hohner Bravo III Vox Midi mit Korg i5m Expander. Die ersten Gehversuche vor Publikum waren nicht sehr zufriedenstellend. Ohne Technik war ich bessere Reaktionen gewohnt. Doch man wächst mit der Herausforderung und dem Umgang der Technik. Seit gut einem Jahr sind die Leute begeistert - ich habe also den Geschmack der Lieder getroffen und das technische KnowHow mit meiner Midianlage - Routine.
Selbstverständlich könnte ich mit der Midianlage auch Midifiles abspielen. Aber diese klingen blechern und benötigen eine umfangreiche Bearbeitung. Diese Zeit investiere ich lieber mit dem Üben der Lieder und trage diese live, also handgequetscht vor. Es bleibt also bei 70% Handarbeit. Den Klangteppich, also Schlagzeug / Rhythmen übernimmt mein Drumcomputer. Das Publikum ist begeistert, da mein Akkordeon ja auch akkustisch zu hören ist. Wer sich also neben mich hinstellt, wird hören, dass ich wirklich alles selbst spiele. Die Leute tun dies natürlich und sind dann um so begeisterter. Folgeaufträge und Erfolgserlebnisse - ein Glücksrausch - die Belohnung für jahrelange Arbeit und finanziellen Aufwändungen, die man als Musiker eben hat.
Mit dem Akkordeon möchte ich beweisen, dass man eben nicht nur Humbahumbatätärä spielen kann, sondern auch rockig und modern.
Wer sich mit CDs oder Midifiles vor Leute stellt und sich Musiker nennt, den kann ich eigentlich nur belächeln. Sicherlich ein einfacher Weg, aber die Leute sind nicht so doof, wie man denkt. Die merken das. Dann kann man gleich einen auf DJ machen und auf Unterhaltungsentertainment setzen. Das wäre ehrlicher...........