Hier ein mögliches Vorgehen.
1) Der Drummer ist die Bank. Insbesondere am Anfang spielt er die knalligen Rim-Shots. Die liegen ganz oft auf der 2 und 4. Damit hat man schon einmal einen Referenzpunkt.
2) Kurz hören, ob da etwas nach Odd-Meters klingt (5/4, 3/4, 7/8 oder so). Ist nicht der Fall. Also ist eine natürliche Annahme zum Zählen:
- 1 und 2 und 3 und 4 und
- oder verkürzt: 1 + 2 + 3 + 4 +
- also sehr wahrscheinlich 4/4
3) Mit dieser Vermutung kann man dann den Song durchhören und mit wechselndem Erfolg immer wieder richtig mitzäheln (fängt man halt auf der 2 oder 4 an, na und?). Dabei wird auch deutlich, dass er um die 1 und 4 gerne rhythmisch verziert. Betrachten wir das erst einmal eher als Nebel und hören uns stur durch. // Man wird auch häufig Noten bemerken, die wischen der Zählung liegen: Willkommen in der Welt der 16-tel (präzise 32-tel und mehr mach(t)en nur Drummer wie Ian Paice und so.)
4) Wenn das so ungefähr passt, auch Tempoänderungen scheinen zu fehlen (schneller werden zB), kann man auf Feinheiten gucken, wie
- Betonungen des Schlagzeugs (siehe @McCoy 's Beitrag)
- Was machen Bass, Gitarre, Gesang?
- Aber vielleicht erst Schritte 6+7
5) Man tut immer gut daran, eine möglichst einfache und hindurchtragende Rhythmik herauszuhören. Verfeinern, verzieren, usw. kann man dann immer noch.
6) Tempo ermitteln. Nun ja, am besten abschnittsweise mit Stoppuhr. Also dort, wo man klar 1 + 2 + 3 + 4 + erkannt hat, einfach noch mal hören (vielleicht das Video verlangsamen) und ... Zeit stoppen. Da kriegt man ganz gute Anhaltspunkte.
7) Ja und damit ... tusch tadaa ... könnte man zuhören, Zeiten verschiedener Abschnitte nehmen UND die Anzahl Takte dieser Abschnitte schnöde berechnen. Guck 'mal: die Songstruktur ...
8) Die ganz Verwegenen erhören nun auch Melodien, damit Skala/Skalen, Kadenzen. Die Fauleren googlen vielleicht zum Song
Abschließend: Nun ja, das ist ein iterativer Prozess