Mit einem Mesa Boogie aus der Mark Serie sollte das kein Problem sein. Meine Favoriten wären in dem Fall natürlich ein Mark IIC+ ein Mark V oder, wenn es ansonsten nicht ganz so vielseitig sein soll wie beim V evtl ein IV. Auch die Mesa Preamps mit ähnlichem Charakter, also der Studio und der Quad kommen der Sache sehr Nahe.
Der Wechsel von Marshall (die damals im Metal jeder spielte) zum Boogie (den damals im Metal niemand spielte) zeigt, dass Hetfield unbedingt auf der Suche nach einem eigenständigen Sound war. Und den hatten Metallica ja auch. Hetfield gab und gibt sich auch bis heute wie kaum ein anderer großer Gitarrist Mühe, zu verschleiern, was er da genau benutzt hat, bzw. benutzt. Auf keinem des zahlreichen Metallica-Video-Materials sieht man, was wie im Studio für die Aufnahmen eingesetzt wurde. Ich finde diese Geheimniskrämerei unverständlich, seine Spielweise (und dadurch sein Sound) lässt sich eh nicht 1:1 kopieren. Andererseits: So entstehen Legenden ...
Der Boogie allein liefert den typischen Sound nicht, da ist noch massiv mit Peripherie-Geräten dran gedreht worden.
Ich hatte Ender der 90er mal längere Zeit ein Mark IIC+ eines Bekannten geliehen, weil ich unbedingt mal dem "... and Justice"-Sound nachspüren wollte. Die passende Gitarre 84er Explorer mit EMGs hatte ich, die Scheibe konnte ich - natürlich nicht ganz so wie der Meister selbst ... - auch hoch und runter spielen. Das Ergebnis war aber ernüchternd: Der Boogie allein erzeugt nicht ansatzweise
den Metallica-Sound, bei weitem nicht. Gerade der "...and Justice"-Sound ist ein reines Studio-Produkt, so hat das live auch nie geklungen. Von den von Hetfield lange live eingesetzten Triaxis-Preamps ist auch bekannt, dass sie gemoddet waren.
Das alles lässt sich also sowieso nicht exakt reproduzieren. In einer Gitarre&Bass war übrigens letztes Jahr ein Interview mit einer guten deutschen Metallica-Coverband, die sich logischerweise extrem mit den Sounds ausseinandergesetzt haben. Wenn ich mich recht erinnere, benutzen die den GSP-2102-Preamp mit Röhrenendstufen, weil sie mit dem nach eigener Aussage nach langen Programmierorgien den authentischsten Sound der "MOP/AJFA/BA-Phase hinbekommen hätten.