
Karu-Lp
Gesperrter Benutzer

Genre: Thrash Metal
Label: Megaforce
Songanzahl: 10 (12 mit den Coverversionen der Neuauflage von 1988)
Laufzeit: 51:16 min
Besetzung:
Rythm Guitar, Vocals: James Hetfield
Lead Guitar: Kirk Hammett
Bass, attended Vocals: Cliff Burton
Drums: Lars Ulrich
Tracklist:
Hit the Lights
The four Horsemen
Motorbreath
Jump in the fire
(Anesthesia) Pulling Teeth
Whiplash
Phantom Lord
No Remorse
Seek & Destroy
Metal Militia
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Bonus Tracks (Elektra Neuauflage):
Am I Evil?
Blitzkrieg
Anmerkung: Die Bonustracks sind ebenfalls auf der "Garage Inc." Lp vorhanden und werden nicht behandelt.
Wir befinden uns im New York des Jahres 1983. Eine damals noch in den meisten Staaten von Amerika und dem Rest der Welt relativ unbekannte Band namens Metallica sorgen seit ungefähr einem Jahr für Aufruhe in der Bay Area. Sie spielten sich die Seele aus dem Leib und gewannen mit jedem Auftritt mehr Fans. Nach dem Wechsel von ihrem ersten Bassisten Ron McGovney zu dem damaligen in der Szene einmaligen Cliff Burton und dem Rausschmiss von Dave Mustain, dessen Nachfolger bekanntlich Kirk Hammett wurde, gehen die vier Jungs an die Arbeit für ihr erstes Album. Kill 'Em All.
Technisch geht das Album komplett in Ordnung. Natürlich kann Kill 'Em All nicht mit einem ...And Justice For All mithalten, aber für das damalige Alter der Jungs und die Zeit war das Ergebnis schon außerordentlich.
Textlich tun sich noch größere Welten zwischen den beiden genannten Alben, und auch z.b Master of Puppets, auf. Die Themen sind nicht sonderlich kreativ, aber auch nicht schlecht beschrieben. Ich persönlich finde, die Platte hat einen sehr hohen Wiederhörwert, das muss aber jeder für sich entscheiden.
Hit The Lights
Der erste Song, den das Songwriterduo Hetfield/Ulrich gemeinsam ausgearbeitet hat. Der Anfang besteht aus einem Herumgeschrammel eines Powerchords sowie dasselbe Spiel nochmal einen Ton höher. Dann leitet Hetfield das eigentliche Riff mit einem Pickslide ein und der Hörer wird zum ersten Mal umgehauen. Zumindest war das bei mir '83 so. Treibende Geschwindigkeit gekoppelt mit der, für damalige Verhältnisse, aggressiven Grundstruktur der Riffs und die Soli nach jedem Refrain zeigten, wohin die Reise gehen sollte. Den Gesang sollte man eher als Schreien bezeichnen, allerdings gewöhnt man sich schnell daran und irgendwann mag man es sogar. Meiner Meinung nach einer der besten Songs des Albums.
The Four Horsemen
Dieses Stück handelt von einer Abwandlung der Apokalyptischen Reitern und deren Taten. Allerdings bringen sie nicht den Weltuntergang, sondern "nur" den Tot. Soviel zur textlichen Tiefe. Der Song besteht in der ersten Hälfte aus zwei Riffs, die beide eingänglich sind. Danach zieht die Geschwindigkeit an, entwickelt aber nie die Dynamik eines Hit the Lights oder Whiplash. Das Solo gehört zu den langsameren von Kill 'Em all und ist sehr solide. Der Song ist bei weitem nicht schlecht, nur ist die Position innerhalb des Albums m.M.n. nicht gut gewählt.
Motorbreath
Nachdem The Four Horsemen mich beim ersten Anhören eher entäuscht hatte, verliebte ich mich sofort in Motorbreath.
Intressanterweiße ist dies der einzige Song in der Geschichte von Metallica, an dem nur James gearbeitet hat. Die Lyrics handelt vom vollkommenen Auskosten des Lebens.
Motorbreath beginnt mit einem Drum"solo" von Lars, das in ein schnelles Übergangsriff gleitet. Darauf folgt der Rythmuspart, der einfach aber effizient daherkommt und gen Ende nochmal einen Zahn zulegt. Das Solo ist ein Glanzstück, welches in zwei Teile geteilt wurde und das Ende von des Stückes einleitet. Einziger Kritikpunkt ist die Dauer. Mit 3:08 Minuten ist es das kürzeste, von Metallica selbst geschriebene, Werk und das merkt man auch. Trotzdem grandiose Arbeit mit einfachen Mitteln, Respekt.
Jump In The Fire
Satan sieht uns allen zu und lacht sich eins, wie wir uns gegenseitig umbringen und alle ins Feuer springen. Man kann hier die ersten Versuche von Hetfield sehen, sich in andere Personen oder Dinge hineinzuversetzen. Dies hat er ja bekanntlich mit "Master of Puppets" perfektioniert.
Aber zum Song selbst: Er groovt, lädt geradzu zum Takt-mitwippen ein. Das Riff ist wirklich gut und das Solo setzt dem ganzen die Krone auf. Zwar wiederholt sich der Song, doch stört dies nicht wirklich
(Anesthesia) Pulling Teeth
Ahh, das berühmt-berüchtigte Basssolo des Cliff Burton. Nein, Ich werde mich nicht in die Diskussionen einreihen, ob Cliff Gitarre auf einem Bass spielt oder nicht, dafür bin ich zu sehr Gitarrist und es ist mir auch relativ egal. Wichtig ist nur, dass dieses Solo genau erreicht hat, was es sollte: Die Leute aufhorchen lassen. Ob einem der Klang eines verzerrten Basses gefällt oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Ich mag es ganz gern.
Whiplash
Whiplash...der Name ist definitiv Programm. Übersetzt bedeutet es in etwa Schleudertrauma und wer den Song hört, weiß warum. Ein absolutes Headbangstück und um das Gefühl des Headbangens dreht sich auch der Text.
Das Riff ist minimalistisch wie eh und je, was allerdings durch Geschwindigkeit und das Solo kompensiert wird. Vor allem durch seine Power bei Gigs ist der Song zum Klassiker geworden, das wird mir jeder, der ihn schonmal Live von Metallica erlebt hat, bestätigen.
Mein Lieblingssong des Albums.
Phantom Lord
"Der Text handelt von einem mythischen Kampf zwischen Heavy Metal Bestien. Die Band widmete dieses Stück den Mitgliedern des Publikums, welche während Metallicas frühen Konzerte die Köpfe mit anderen Leuten aus dem Publikum zusammenstießen." so ein inoffizielles Statement dazu...ich lass das einfach mal so stehen und widme mich dem Song selbst.
Schönes Intro und ein schnelles, kreatives Riff. Das Solo gefällt mir sehr gut und bringt ein cooles Feeling rüber. Anzumerken ist außerdem noch, das Metallica hier zum ersten Mal einen cleanen Sound verwenden.
No Remorse
No Remorse beginnt gleich mit einem Solo und einem sehr straighten Riff das sich über den Song hinweg kaum ändert. Der Text handelt von Krieg und dem nicht verspüren von Reue während des Tötens bzw. dem verweigern von Hilfeleistung an Kameraden.
Seek & Destroy
Der wohl bekannteste Song des Albums. Und in so gut wie jedem Metallica Set ein fixer Bestandteil. Es geht um den Drang zu töten und die Suche einer Gruppe nach Opfern.
Das Stück startet mit einem eingängigen Riff von Hammett, in den Hetfield sogleich einsteigt. Die Band arbeitet sich so von Riff zu Riff bis die Stelle kommt wo es nochmal richtig schnell wird. Hetfield greift frontal mit seinem Downpicking Sound an und unerwartet explodiert plötzlich ein richtig gutes Solo. Danach kehrt der Song wieder zu etwas langsameren Gefilden zurück und endet. Besonders hier ist die tolle Live Performance hervorzuheben. Das Publikum wird sehr stark involviert und ist voll bei der Sache.
Metal Militia
Das letzte Stück der Platte. Zuallererst fällt einem die Geschwindigkeit auf, die alle bisherigen Songs überragt. Damit war der Grundstein für den "Outro-Thrasher" gelegt, wie er auf MoP, ...AJFA, DM und eben Kill'Em All zu finden ist. Ein Treibendes Riff, und ein sich die Seele aus dem Leib schreiender, Hetfield, machen das Ganze zum Hörgenuss. Das Album endet mit dem Einmarschieren von Truppen und der immer leiser werdenden Band.
Fazit:
Mit Kill 'Em All haben Metallica den Grundstein für ihren Erfolge gelegt. Die Produktion ist nicht die beste, Hetfields Gesang kaum als solcher zu bezeichnen und die Texte gehören auch nicht unbedingt zur Sonnenseite der Kreativität. Nichtsdestotrotz ist es ein großes Album und der Beginn einer neuen Ära des Metals geworden. Von mir gibts es 9/10 Punkten.
LG,
Karu
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