Die Anfänge des Death Und Black Metals
Death Metal
Ende der 80er schwächeln die Großen wie Judas Priest, Iron Maiden, Saxon und Co.; auch aus der Thrashszene kommen wenig Impulse. Death Metal fristet bis Ende der 80er zusammen mit dem Black Metal ein Underground-Dasein. Die einzig heftige Band ist bisher Venom. Der Death Metal trat mit mächtigen, schweren Schritten auf die Bildfläche und sollte seinen langen und schweren weg antreten.
Namengebend hissten 2 Bands, inspiriert durch Reign in Blood der Thrashmetal Combo Slayer
(praktisch die Urväter brutaler Musik) als erste die Fahne eines neuen Genres:
Possessed welche man heute wohl eher kaum als typische Todesblei-Combo erkennen würde, aber ihr Stil enthielt bereits einige typische Eigenschaften. Ihr Song Death Metal ging somit in die Geschichte ein.
Death - die zweite Band, war die legendäre Gruppe um Chuck Schuldiner (R.I.P.). bringen 1987 (daher auch der Name) Scream bloody gore heraus und die Sache kommt ins Rollen
Ja, die Anfänge waren zumindest in Hinblick auf Lyrics, Artworks und Produktionen ziemlich primitiv, wie man an Titeln wie Scream Bloody Gore unschwer erkennen kann. Das war aber gut so Schockwirkung war wichtig und notwendig, um ein paar Türen und Tore einzutreten.
Auch die Musiklandschaft bebte, und das war gut so.
Das anfängliche lyrische Schema war schlicht, horrorfilminspiriert und fantasybasierend.
Dämonen, Zombies, GutsnGore...
Doch hinter all der schleimigen, fiktiven Hülle stand schon eine
Message:
Life aint fun Krieg, Krankheit Tod... die Menschen verschlossen die Augen davor.
Ihnen ging es gut so waren sie blind(Mentally Blind!), während andere verhungerten oder anderweitig ins verseuchte Gras bissen.
Humankritik war schon seither ein wichtiger Punkt im Death Metal-Genre.
Grundlegend für den Death Metal ist die hohe Geschwindigkeit der Drums und Gitarren, brutale Texte und der/das grunzartige Gesang/Geschrei. Nie zuvor hatte man solch wütende und brutale Klänge vernommen. Der Double-Bass regierte und die Riffs sägten die ersten Schneisen in die musikalisch verweichlichte Landschaft, während tiefe Vocals Gift und Galle predigten, also die ideale Musik für Splatterfreaks und Fans, denen der Metal nicht hart genug sein kann. Gerade die Splatterthematik sollte Cannibal Corpse später noch zum Verhängnis werden
Wichtig war dabei schon immer eine Prise Selbstironie und Humor, denn ernst nehmen konnte man schon Songs wie Zombie Ritual wohl kaum(auch wenn es immer wieder Idioten außer- und sogar innerhalb der Szene - gab und geben wird).
Doch schon bald wurden die Botschaften(welche anfangs auch hauptsächlich Beiwerk waren) mit ihren Schreibern reifer, realitätsnäher und klarer.
Es war von Beginn an klar, dass Death Metal wie so viele andere Musikarten mehr als nur Musik war... eine Szene bildete sich, mit einer treuen Anhängerschaft und eigener (Lebens-) Einstellung: Death Metal is life!
Death to false Metal!
Unter diesem Leitspruch erblickten rundum den Globus neue Todesblei-Formationen das Licht der Welt.
Aus den USA kamen Bands wie Morbid Angel, Malevolent Creation, Deicide oder Cannibal Corpse. Neben den in den USA entstandenen Bands entwickelten sich im hohen Norden noch etliche andre die dann den typisch schwedischen Stil
entwickelten. Hier trieben Entombed, Unleashed, Dismember, Grave, ... und wie sie alle hießen ihr Unwesen. Finnlands Amorphis waren (neben Nocturnus) eine der ersten Bands, die erstmals auch elektronische Instrumente einsetzten.
Norwegens Horden hielten sich eher zurück fanden aber in den folgenden Jahren im Black Metal (Darkthrone, Mayhem, Burzum, ...) ihre Bestimmung.
Die neue Subkultur begann stark zu wachsen bis Anfang der 90er die Musikindustrie auf sie aufmerksam wurde...
Death Metal, Grind Core und teils auch Thrash traten aus dem Untergrund.
In atemberaubender Geschwindigkeit und einer explosionsartigen Entwicklung Richtung Kommerz und Vermarktung stand die Szene schon Mitte der 90er vor dem vorläufigen Aus.
Sie war überlaufen worden...
Jedoch schon 1 bis 2 Jahre später interessierte sich aber bereits kein großes Label mehr für diese Musik.
Nachdem die Kommerz-Ströme nachgelassen hatten, blieb eine noch stärker verankerte Anhängerschaft zurück. Das Ende war der eigentliche Anfang der Bewegung. Während dieser Jahre im Abgrund brodelte es aber mächtig weiter im Hexenkessel. Das Genre war in relativ kurzer Zeit viel reicher an Facetten und Musikalität geworden. In knapp einem halben Jahrzehnt hatten sich etliche Subgenres ausgebildet.
Die Götter Suffocation waren schon früh ihrer Zeit voraus und verkannt sie erschufen den Brutal Death Metal in den Vereinigten Staaten.
Im hohen Norden hingegen ging es melodisch zur Sache At the Gates, Dark Tranquillity und In Flames waren die Namen der Nordmänner, welche den Melodic Death Metal gründeten.
So entstanden mit der Zeit auch alle anderen möglichen Mischformen von Death/Jazz (Atheist), Black/Death (Dissection), Death/Grind (Terrorizer, Kataklysm, Dying Fetus) bis hin zu Progressive Death (Nocturnus, Cynic, Opeth) oder gar DeathnRoll (Entombed).
Das alles Ende der 90er!
Das Todesblei war spätestens jetzt musikalisch, wie auch textlich sehr anspruchsvoll geworden. Die Szene ist voll von brillanten Musikern.
Die Entwicklung des Death Metal vom plumpen Splatterimage hin zu düster-philosophischen Gefilden, kann man wohl am besten mit dessen Urvätern von Death aufzeigen... Death: 1987 Scream Bloody Gore
Black Metal:
Der Black Metal entsteht eigentlich nur als Reaktion auf den Death Metal: die technische und ideologische Weiterentwicklung ist im Untergrund verpönt, da man vorher eine Einheit bildete und wenig Wert auf Kommerz legt. Bezeichnend für den Black Metal, dessen Urvater Cronos von Venom ist, ist die schlechte Produktion, primitives Rumgeholze, primitive Gitarrenarbeit und der hohe Kreischgesang. Textlich wird mit antireligiösem, okkultem Gehabe kokettiert; die Musik erzeugt eine recht düstere, teilweise bedrohliche Atmosphäre.
Besonders im Norden Europas keimt die Szene, deren Anführer der Norweger Euronymus, Gitarrist der Band Mayhem, ist (Pseudonyme sind in dieser Szene häufig verbreitet; viele Musiker schmücken sich mit Namen der Orks aus Tolkiens Herr der Ringe). Erster trauriger Höhepunkt des Aufschwungs dieser Szene ist der Selbstmord von Mayhemsänger Dead. Zur Perversion des Ganzen wird die Sache erst, als seine Bandmitglieder den Leichnam finden, die Reste seines Gehirns, das an der Wand klebt (er schoss sich in den Kopf), entweder aufessen oder per Päckchen an besondere Szenefreunde verschicken. Die Szene droht aufgrund diverser Kirchenbrände und Friedhofsschändungen ins Kriminelle abzudriften. Der Gipfel kommt, als Count Grishnak, Kopf der rechtsgerichteten Band Burzum, Euronymus 1993 ermordet. Angeblich soll die kommunistische Gesinnung Euronymus zu diesem Mord geführt haben.
Danach geht es musikalisch vorwärts. Bands wie Immortal, Darkthrone, Emperor, Ulver und Satyricon etablieren sich und gewinnen viele Fans. 1997 gelingt dann Dimmu Borgir zusammen mit Cradle of Filth der große Wurf: In ihrer Heimat Norwegen und England avancieren die Bands zu Superstars (große Plattenlabels, ausgedehnte Tourneen, gute Verkäufe) und werden seitdem vom Untergrund noch mehr gehasst.
Klischees des Black Metals: Antichristliche/Antireligiöse Haltung, Corpsepaint, Schwarzgefärbte Haare, Pentagramme, umgedrehte Kreuze, extrem viele und extrem hohe Nieten, Vampirismus. Leider bietet der Black Metal immer mehr Nährboden für Rechtsradikale, da die nordische Mythologie auch ein Faszinosum für die Rechten bildet und viele Bands nordische Götter verehren und mit den Rechten gemeinsame Sache machen (Marduk, Burzum wären nur einige Beispiele).
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ich habe wohlwissend die anfänge mit Black sabbath rausgelassen da das sonst noch länger geworden wäre...
Dave