Mal abgesehen davon, dass sich die Gitarre dann eh viel besser ins Bandgefüge einbringt.
Ja...das ist immer so das Image, das die Mitten haben. Das erzählt man sich so.
Ich mach mal ein Beispiel:
in unserer Band spielen beide Gitarristen unsere Peavy 6505er auf
(zur Info: 6505 Regler gehen von 0 bis 10)
Low- 8
Mid - 3
High - 6
resonance - 10
presence- 7
Tuning: Drop A
Mit einem Tubescreamer davor
Das sieht jetzt auf den ersten Blick wie ein sehr mittenarmer Sound aus.
Da der 6505 aber von Haus aus schon sehr mittenlastig ist, ist der sound ziemlich ausgeglichen.
Dieser Sound passt sich ganz hervorragend ins Bandgefüge ein.
Gitarre macht richtig Dampf, die Bassgitarre verschmilzt schön mit der Gitarre,
es matscht kein Stück, und der Gesang ist auch bei moderater Lautstärke gut zu hören. Auch das Schlagzeug geht nicht unter.
Dann haben wir irgendwann mal rumrobiert, sowas wie:
Low- 4
Mid - 7
High - 6
resonance - 6
presence- 7
Das Resultat war verheerend. Ziemlich matschig das Ganze, wenig Druck, Bassgitarre klang irgendwie losgelöst von den Gitarren,
Gesang musste megalaut gedreht werden, um überhaupt irgendwie gehört zu werden. Ganz furchtbar.
...am Ende sind wir wieder zurück zu den ursprünglichen Settings und alles war wieder in Ordnung.
Was ich damit sagen will:
Diese Du-musst-Mitten-haben-damit-es-nichts-matscht-Attitüde, die man im Internet so häufig liest, ist nicht immer die ultimative Wahrheit.
Nur...manchmal halt doch. Kommt ja auch immer auf die Musik drauf an. Oder auch ganz wichtig: Was der Basser für einen Sound fährt.
Eine Leadgitarre profitiert von so vielen Mitten schon eher, solange man es nicht übertreibt.
Und bei anderen Verstärkern kann es ja noch mal wieder anders aussehen.
Deswegen kommt man am Ende um das Ausprobieren nicht drumherum.
Nur sollte man die "Nee...die Mitten müsen auf 7, das haben die Typen im Musiker-Board gesagt!"-Haltung beim Ausprobieren aussen vor lassen.
Nur mal so.