Memento

  • Ersteller sepia-toned
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Verlass dich drauf! :)
 
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Ja!

DU hast Ausdruck...DU hast Gefühl...DU singst toll ! :)
 
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Na bitte, geht doch :))
 
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Oh, wow. Danke dir! Angedacht war das sicher schon mit dem aufnehmen lassen, aber nie konkret. Ein kleiner Traum wäre das schon. Mal sehen...

Eva Cassidy? Du wirfst aber große Namen in den Ring! Puh. So wirkliche Vorbilder könnte ich gar nicht benennen, meine musikalische Heimat liegt so in Richtung Jack Johnson, Matt Costa, Jason Mraz. Eva Cassidy ist definitiv großartig! Aber Vorbilder? Wenn man sich an wem orientieren sollte, dann wäre sie sicher die perfekte Kandidatin dafür. Aber als Vorbild? Das ist so weit weg von dem, was ich so vor mich hersinge, da würde ich mir fast vermessen vorkommen.
Ich habe vor allem deshalb an Eva Cassidy gedacht, weil sie eben KEIN großer Name war zu Lebzeiten. Klar, in ihrer Szene etabliert, aber eben kein "Weltstar" - das kam erst später. Wenn du jetzt weiter machst, dann steckt da wahrscheinlich noch was drinnen.

"Wahrscheinlich" deswegen, weil ich von einer Aufnahme nicht schließen kann, was du alles kannst. Du bist SEHR talentiert, eine einheitliche Klangfarbe zu erzeugen, mit Gitarre und Stimme - sehr schlüssig, das ist tatsächlich Profiniveau. Stellenweise, vor allem beim Refrain, lässt du am Ende einer Phrase den Ton "fallen". Passt hier stilistisch super rein, gut möglich dass du es deshalb absichtlich machst - oder dir passiert es so wie mir eher unbeabsichtigt, dann kann das bei anderen Nummern, die nicht diese Intimität haben, stören.

Sind aber alles schon Anmerkungen für ein hohes Niveau - eben wenn du es (semi-)professionell aufnehmen möchtest. Du scheinst noch nicht sicher zu sein, ob und wie viel Potential da ist. Ich bin jetzt kein "Experte", aber zumindest seit ein paar Jahren in der "Amateur"-Songwriterszene unterwegs und ein bisschen ein Gefühl, wer was drauf hat und wer nicht. Und bei dir ist (wahrscheinlich) viel Potential drinnen. ;) Freue mich auf dein nächstes Lied. :)
 
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"Wahrscheinlich" deswegen, weil ich von einer Aufnahme nicht schließen kann, was du alles kannst. Du bist SEHR talentiert, eine einheitliche Klangfarbe zu erzeugen, mit Gitarre und Stimme - sehr schlüssig, das ist tatsächlich Profiniveau. Stellenweise, vor allem beim Refrain, lässt du am Ende einer Phrase den Ton "fallen". Passt hier stilistisch super rein, gut möglich dass du es deshalb absichtlich machst - oder dir passiert es so wie mir eher unbeabsichtigt, dann kann das bei anderen Nummern, die nicht diese Intimität haben, stören.

Danke dir vielmals! :)

Ich glaube das allermeiste, was mit meiner Musik zu tun hat, ist viel mehr Gefühl als Verstand. Was ich also absichtlich mache und was nicht... - ich kann es nicht mal genau sagen. "Absichtlich" ist vielleicht auch das falsche Wort. Ich glaube das Gefühl ist mir bewusst. Der Weg dahin, der Klang, die Stimme, das WIE, ist unbewusst. Manchmal habe ich fast ein bisschen Angst, dass das sowas wie Anfängerglück ist und irgendwann verloren geht. Wenn mir die Technik wichtiger wird als das Gefühl.

Aber vielleicht will ich das auch gar nicht zu entscheiden haben. Ich bin da ganz bei Clueso: "Der Song ist der Chef". ;)
 
Ich PERSÖNLICH bin kein großer Fan von "Gefühl über Technik". Meiner Meinung nach ist das keine Konkurrenz, die viele hier erkennen zu scheinen, sondern eine gegenseitige Bedingung. Man beginnt meist aus dem Gefühl heraus, Musik zu machen, Songs zu schreiben. Manche sind "Talente", welche ohne viel nachzudenken es richtig erwischen und etwas besonders gut machen, was anderen schwer fällt. Doch sogar die größten und besten Talente können sich nie ihr Leben lang auf diese Fähigkeit allein verlassen.

Pavarotti war ein großartiger Sänger, wunderschöne Stimme - und nach ein paar Jahren ausgebrannt, weil ihm die notwendige Technik fehlte, um auch schonend singen zu können. Er ist dann in Unterricht gegangen, um seine Karriere weiter verfolgen zu können.
Ein befreundeter Musiker, der seit zehn Jahren Musik macht, hat super Texte und ist auf der Bühne charmant. Aber er hat in den letzten zwei Jahren gemerkt, seit er in Wien wohnt, dass musikalisch sich was tun muss - er arbeitet auch bewusst an seiner Technik.
Und schließlich wurde mir nach ein paar Auftritten freundlich gesagt: "Deine Songs sind gut - trotz deines Gesangs!" Ich hab bis dahin auf der Bühne nach Gefühl gesungen, und teilweise kam das genial an. Tatsächlich war ich aber limitiert in meinem Ausdruck, weil ich eben nur eine bestimmte Schiene mit Herzblut singen konnte. Deswegen arbeite ich seitdem extra hart daran, dass meine Technik besser wird.

Technik ist für mich ein Hilfsmittel, um auf längere Zeit den gewünschten "Sound" zu haben. Und das Spannende ist: je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr Ausdrucksmöglichkeiten meiner Stimme lerne ich kennen. Ich bin in einer Rockband, wo ich Backvocals machen soll. Der Schlagzeuger (Bandleader, sympathisch, echter Rocker, der NULL Plan von Gesangstheorie hat) sagt mir, dass mir einfach die Wucht in der Stimme fehlt, quasi das "Schreiende". Zufälligerweise erzählt mir meine Gesangslehrerin gleichzeitig, was für tolle neue Erkenntnisse sie bei der Gesangstheorie gemacht hat. Es geht um einen "doppelten Stimmsitz", wo der Ton nicht nur obe, sondern auch im Körper an einem bestimmten Punkt sitzt. Ich höre diese beiden Aussagen und verstehe: SO kann ich mehr Power in meinen Gesang kriegen!

Dasselbe gilt auch für alle anderen Instrumente. Das Wichtigste ist und bleibt: ein Gefühl haben, eine Vision. Die meisten Musiker scheitern nicht an der Technik, sondern an der Vision - wenn auch unbewusst, beherrscht du das. Wenn du dieses "Gefühl" für dich pflegst, quasi "abrufbar" machst, dann wirst du IMMER die Leute so beeindrucken könne, wie du es bei uns gemacht hast. Wenn dann noch Technik hinzukommt, damit du noch MEHR Gefühle rüberbringen kannst... das ist für mich der Gedankengang, der mich motiviert weiter zu üben. :)

Ich stimme insofern Clueso nur halb zu: "Der Song ist der Chef - also muss ich was für ihn tun." ;)
 
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Von "Gefühl über Technik" kann nicht die Rede sein. Ich denke auch nicht, dass sepia das ausdrücken wollte.
Aber ich kann als selbst Betroffener ihre Befürchtungen absolut verstehen und teile sie vollkommen.
Ob ein technisch perfekterer Song als Song besser ist und funktioniert, das steht ohnehin auf einem anderen Blatt und wäre im Einzelfall zu diskutieren.

Ja, die Vision ist ein guter Begriff.

Im Idealfall sollte Technik (Gesangs-, Spiel-, Aufnahmetechnik...) das Werkzeug sein, um Vision, Intuition und Gefühl umzusetzen.
Beide Sachen miteinander zu verheiraten und trotzdem unabhängig voneinander frei agieren zu lassen, ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.
Es braucht seine Zeit und einiges an Übung/Beschäftigung, bevor technische Aspekte und Fertigkeiten so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass sie die Intuition nicht behindern, zensieren oder gar überschatten.
Nicht umsonst trennt man das im professionellen Bereich meist. Jeder ist auf einen Teilbereich spezialisiert und überlässt die anderen Bereiche anderen Spezis.
Wenn man selbst Songs schreibt und performt, hat man diesen Luxus natürlich nicht.

(M)eine Lösung, die für mich gut funktioniert, wenn ich sie mir vergegenwärtige:
Ich versuche für mich bewusst zu erkennen und mich darauf einzustellen, wann ich "Technik mache" und wann ich intuitiv/kreativ unterwegs und "im Flow" bin.
Im letzten Fall bin ich nur auf meine Vision fixiert und in diesem Moment kann ich nur noch hoffen, dass meine technischen Skills ausreichen, um die Vision irgendwie adäquat umzusetzen.
 
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Ich finde, sepia ist schon sehr nah am Idealfall. Und wenn das bei ihr aus dem Bauch heraus passiert, braucht sie sich mmn keine weiteren Gedanken über Technik machen.

Ich finde es gut und richtig, dass es noch junge Musiker gibt, die intuitiv Songs schreiben und singen und sich dabei auf ihr Gefühl verlassen. Die Reaktionen hier sprechen ja dafür, dass der Weg für sie genau der richtige ist.

Technik ist natürlich ein gutes Hilfsmittel . Gedacht für den, der Hilfe braucht...;)
 
Ich PERSÖNLICH bin kein großer Fan von "Gefühl über Technik". Meiner Meinung nach ist das keine Konkurrenz, die viele hier erkennen zu scheinen, sondern eine gegenseitige Bedingung. Man beginnt meist aus dem Gefühl heraus, Musik zu machen, Songs zu schreiben.

Ich verstehe, was du meinst. Spiel-, Gesangs-, Aufnahmetechnik - das alles ist die Basis dafür, Gefühl zu transportieren und steht deshalb auch nicht in Konkurrenz mit dem Gefühl. Technik ist ein Mittel, um dem Gefühl Raum zu geben, aber sie ist meiner Meinung nach nicht der Raum selbst. Mit mehr Technik kommt also nicht automatisch mehr Gefühl, sie bietet dann aber mehr Möglichkeiten, die Tragweite dem Gefühl anzupassen. Ich sehe also, dass dich das motiviert, dass Technik und Gefühl nur in Balance gut funktionieren.
Für mich, die ich aber das alles hier völlig autodidaktisch angegangen bin, ohne jemals Gitarren- oder Gesangsunterricht gehabt zu haben, ist das ein wenig schwierig, denn:

Im Idealfall sollte Technik (Gesangs-, Spiel-, Aufnahmetechnik...) das Werkzeug sein, um Vision, Intuition und Gefühl umzusetzen.
Beide Sachen miteinander zu verheiraten und trotzdem unabhängig voneinander frei agieren zu lassen, ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung.
Es braucht seine Zeit und einiges an Übung/Beschäftigung, bevor technische Aspekte und Fertigkeiten so in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass sie die Intuition nicht behindern, zensieren oder gar überschatten.

Genau das meinte ich mit meiner Sorge, das Anfängerglück könnte mir verloren gehen. Wenn ich ein Bewusstsein für die technischen Mittel entwickle, die ich davor intuitiv verwendet habe, dann komme ich an den Punkt, wo ich plötzlich Entscheidungen treffen muss, wo ich vorher keine getroffen habe. Ich setze also bewusst Stilmittel oder technische Mittel ein, um etwas zu erreichen. Das steigert natürlich ohne Zweifel die Qualität - saubere Technik gegen Intuition - aber vielleicht führt es dazu, dass die Leichtigkeit auf der Strecke bleibt. Oder dazu, dass ich den Fokus auf die Technik lege und ich, indem ich sie (falsch) einsetze, dem Gefühl den Raum nehme. Ich denke das funktioniert in beide Richtungen, wenn man es nicht schafft, das alles in Einklang zu bringen.

Nicht, dass ich mich sträuben würde, meine Technik zu verbessern. Ich denk darüber nach, Gesangsunterricht zu nehmen und ich versuche mich mit jedem Song wieder ein wenig zu verbessern. Was das Songwriting angeht, aber natürlich auch, was zum Beispiel die Aufnahmetechnik angeht. Das ist alles in den Anfängen. Aber ich habe das Gefühl, dass es mitwachsen wird.

Ich finde, sepia ist schon sehr nah am Idealfall. Und wenn das bei ihr aus dem Bauch heraus passiert, braucht sie sich mmn keine weiteren Gedanken über Technik machen.

Ich finde es gut und richtig, dass es noch junge Musiker gibt, die intuitiv Songs schreiben und singen und sich dabei auf ihr Gefühl verlassen. Die Reaktionen hier sprechen ja dafür, dass der Weg für sie genau der richtige ist.

Technik ist natürlich ein gutes Hilfsmittel . Gedacht für den, der Hilfe braucht...;)

Ich danke dir! :) Sowas geht natürlich runter wie Öl.

Vielleicht geht es auch darum, einfach Schritt für Schritt und Song für Song zu wachsen. Die Technik zu verbessern - indem man weitermacht und -übt.
Sodass die Intuition weiterhin entscheidet, aber einfach einen größeren Werkzeugkoffer dabeihat. ;)
 
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Technik ist natürlich ein gutes Hilfsmittel . Gedacht für den, der Hilfe braucht...;)
Uh, da reagier ich etwas allergisch drauf - auch wenn ich weiß, dass du es keineswegs bös gemeint hast oder so. Aber ich persönlich glaube nicht daran, dass jemand einfach "talentiert" ist und deshalb auf einmal etwas besonders gut kann. Sepia HAT eine gute Technik, genau wie etwa die Leadsängerin meiner Rockband eine gute Technik hat, ohne je Gesangsunterricht genommen zu haben. Letztere liegt aber teilweise extrem neben dem Ton - eben weil sie inzwischen an die Grenzen kommt, wo Technik wieder notwendig wird.

Das Wundertalent, welches NIEMALS in seiner künstlerischen Karriere sich mit Technik auseinandersetzen musste, habe ich noch nicht erlebt. Es gibt höchstens das Talent, dass man etwas so sehr liebt, so sehr verinnerlicht hat, dass man eine bestimmte Sache besonders gut kann. Das führt dann aber oft dazu, dass diese KünstlerInnen halt genau für eine Art von Song bekannt werden. Ich PERSÖNLICH finde es schade, wenn die künstlerische Persönlichkeit eines Menschen nur auf eine Facette reduziert wird - weil für die anderen einfach nur die Fähigkeit fehlt, sie rüberzubringen.

Deswegen bin ich auch allgemein ein Anhänger der Wissenschaft. Bei allem Talent, bei aller "naturgegebenen Gabe" wird es immer Grenzen geben - wenn man sich dahingehend einschränken lässt, was einem halt leicht fällt, dann wird niemals etwas Neues, ganz Großes geschehen können (bin kein Anhänger von Naturrecht oder so). MEINER MEINUNG NACH, will da jetzt niemandem irgendwelche gegenläufige Ansichten verbieten oder so. :)

@sepia
Schön dass wir uns verstehen. Das, was du ansprichst, ist tatsächlich ein Problem: die "Lockerheit" zu verlieren. Ich bin ganz ehrlich: das ist momentan ein Thema bei mir. Ich würde gerne den Rockgesang beherrschen, einfach geil Druck machen können - und das ist mir stimmlich einfach nicht gegeben, das fällt mir total schwer. Ich hab probiert es ohne Technik, aus dem Bauch zu machen (wie unsere Leadsängerin), aber das funktioniert einfach nicht bei mir! Deswegen häng ich bei der Technik und bin etwas verspannter auf der Bühne. Soll das so sein? Auf keinen Fall! Aber der nächste Schritt wird bei mir sein, dass ich genug üb und trainier, dass ich live nimmer darüber nachdenken muss, was ich tue. Bei Jazzpianisten ist das ganz prominent: die lernen Jahre lang Theorie, nur um live dann erst recht nicht mehr drüber nachzudenken - sondern es inzwischen einfach zu tun. ;)

Es ist ein sehr anstrengender Weg, deswegen ist auch die Frage, was du für dich siehst. Ich höre eine Frau mit viel Gefühl in der Stimme, Talent für das Feeling allgemein, die da viel ausbauen könnte. Aber vielleicht reicht es dir, wenn du mal eine EP mit lauter ruhigen Songs aufnimmst, wo deine Stimme in deiner jetzigen Form super glänzen kann. Da kann ich echt nur philosophieren, was für dich KÜNSTLERISCH interessant wäre, welche Richtungen dich interessieren...

Jedenfalls bin ich nach deinen Antworten überzeugt, dass du deinen Weg finden wirst. Du gehst auf Vorschläge ein, bleibst dir aber selbst treu - die wichtigsten Vorraussetzungen für ein allgemein zufriedenes Leben, egal was du machst. :)
 
Eigentlich habe ich ungutes Gefühl dabei, ausgerechnet diesen Thread mit einer so gelungenen Hörprobe zu einer Grundsatz-Diskussion über Gesangstechnik zu machen. Daher fass ich mich kurz:

Du müsstest zunächst, damit wir uns nicht missverstehen, genau definieren, was du unter "Technik" verstehst. Sonst reden wir nämlich am Ende von der gleichen Sache - benennen es nur anders. Jeder Sänger verwendet natürlich irgendeine Technik oder auch mehrere. Der Unterschied liegt für mich darin, ob er er es weiß, weil er sich damit beschäftigt hat, oder ob er seinem Geschmack und seinen Ohren folgt.

Mondluchs schrieb:
Ich würde gerne den Rockgesang beherrschen, einfach geil Druck machen können - und das ist mir stimmlich einfach nicht gegeben, das fällt mir total schwer. Ich hab probiert es ohne Technik, aus dem Bauch zu machen (wie unsere Leadsängerin), aber das funktioniert einfach nicht bei mir! Deswegen häng ich bei der Technik

Das finde ich auch völlig okay - aber umso weniger verstehe ich deine allergische Reaktion auf meinem Kommentar "Technik hilft dem, der Hilfe braucht". Denn genau das ist damit gemeint.

Du möchtest gern etwas können, was du von allein nicht kannst. Also suchst du dir Hilfe. Das ist deine Entscheidung. Sepia möchte vielleicht keine Rockröhre sein. Sie beherrscht das Handwerkszeug, was sie für ihre musiklaischen Visionen benötigt, annähernd perfekt und verzaubert uns alle damit. Sie braucht keine Hilfe dafür. Sie hat früh ein Talent gefunden, wonach andere lange suchen müssen. WArum also etwas anderes machen. So what? :nix:


Mondluchs schrieb:
Sepia HAT eine gute Technik

Eben. Ich würd es vielleicht nicht Technik nennen, sondern Geschmack. Sowie ein gutes Verhältnis zu ihrer Stimme, die es ihr ermöglicht, ihre Ideen umzusetzen. Du kannst das Technik nennen, ich nenne es Talent. Talent und Technik (in der PopRock-Gesangwelt) sind ja nur sehr vage Begriffe. Talent heißt im Prinzip nur, dass jemandem etwas leichter fällt als den meisten anderen, manchmal auch ohne es gezeigt oder gelehrt bekommen zu haben. Technik heißt in diesem Fall, etwas zu analysieren und zu definieren, um es benennen, reproduzieren und vermitteln zu können.

Und gerade bei der noch recht neuen Pop-Gesangstechnik gibt es da noch keine einheitlichen, wissenschaftlichen Definitionen (zum Glück). Jede Schule "vermarktet" ihre eigene Terminologie. Daher ist der Technikbegriff besonders in diesem Bereich mit Vorsicht zu genießen. Von den immer gleichen Basics - die Sepia schon drauf hat - natürlich angesehen.

Das Wundertalent, welches NIEMALS in seiner künstlerischen Karriere sich mit Technik auseinandersetzen musste, habe ich noch nicht erlebt.

Denk mal an den Ursprung der Rockmusik. Sie ist aus einem komplett unakademischen Verständnis heraus entstanden. Niemand hat in den 50er/ 60er oder 70er Jahren "Blues- und RocknRoll-Technik" unterrichtet. Die Leute haben geshoutet und geschrien, weil ihnen danach war.

Und das ist ja das Paradoxe am System: "Populäre Gesangstechnik" lehrt überwiegend das, was Leute ohne erlernte Technik einfach gemacht haben und was damals von etablierten Gesellschaftsschichten als "Geschrei" und "Buschmusik" tituliert wurde.

Das führt dann aber oft dazu, dass diese KünstlerInnen halt genau für eine Art von Song bekannt werden. Ich PERSÖNLICH finde es schade, wenn die künstlerische Persönlichkeit eines Menschen nur auf eine Facette reduziert wird - weil für die anderen einfach nur die Fähigkeit fehlt, sie rüberzubringen.

Ganz abgesehen davon, dass das mehr von der musikalischen Experimentierbereitschaft abhängt als von der Stimmtechnik (zB The Beatles), sehe ich das halt anders. Mir ist lieber, jemand findet eine persönliche NOte und Nische und ist darin auffällig oder sogar unschlagbar, als dieses ganze "Guckt mal, wir können alles ein bisschen" was heutzutage nach meinen subjektive Beobachtungen für viele eher das gewünschte Ziel ist. Es fällt immer schwerer, Künstler voneinander zu unterschieden. Das finde ich schade.

EDIT: Hoppala - nun isses doch länger geworden.:rolleyes:
 
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@antipasti
Ich stimme dir schon zu Beginn zu, dass wir hier keine großen Diskussionen machen sollten - auch wenn ich einige Punkte tatsächlich anregend und bereichernd finde, die du vorträgst. Wenn es dich reizt, könntest du die Beiträge ja in ein Thema "Technik und Gefühl im Pop - Gegenüberstellung" aussortieren. ;) Ich will jetzt kurz auf deine Punkte eingehen.

Technik hat für mich nichts mit bewusstem Singen zu tun - sondern einfach, ob gewisse Fertigkeiten da sind oder nicht. Stütze, aufmachen des Rachenbereichs, Atmung... das alles sind Hilfsmittel um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Hier mal beispielsweise die schon genannte Rockröhre unserer Band:

Die HAT eine gute Technik für den Stil, auch wenn sie mir nicht mehr als "Viel ausm Körper!" sagen kann. Da ist nichts mit analysiert und benannt, aber reproduzierbar (was wichtig ist). Ich auf der anderen Seite bin kein Stimmtalent - egal in welcher Richtung. Ich bin zwar ein FAN von Technik, kann auch teilweise benennen und analysieren was nicht klappt (beim Klavier gelingt mir das sehr gut), aber ich beherrsch sie deshalb noch nicht. Technik hat für mich als nichts mit Verkopfen zu tun! Du hast es später richtig benannt, dass es viel mehr davon abhängig ist, wie der künstlerische Experimentierwille aussieht - das wäre dann wohl eher das "Gefühl".

Meine "allergische Reaktion" war bewusst in diese Worte gekleidet, weil ich auf etwas an sich harmloses (deine Aussage) innerlich überzogen reagiere. Eben weil ich SEHR OFT gehört habe, dass man für gewisse Dinge (etwa singen) Talent braucht, dass jeder der da viel Unterricht nehmen will, niemals Pop/Rock singen kann. Die von dir angesprochenen Rockstars hatten ja auch eine geniale Technik - MÜSSEN sie haben, wenn sie nach ein paar Stunden Probe immer noch weitermachen wollten. Klar, manchen fiel es leichter, weil sie warum auch immer (unbewusst als Kleinkind schon die richtigen Übungen gemacht, physiognomische Vorteile) ohne viel nachzudenken die richtige Technik hatten. Ich finde es aber nicht paradox, diese Dinge wissenschaftlich zu untersuchen. Wissenschaft führt für mich zu einer Objektifizierung gewisser Dinge, sie ermöglicht uns darüber zu reden (siehe den recht populären "Wie kann ich diese eine Technik nachmachen?" - ohne wissenschaftlichen Zugang könnte man nur sagen "Das kann nur der, sorry!"). Bin deshalb auch kein Freund, wenn viel verschiedene Terminologie herumschwirrt - jede/r, der/die länger singt hat mindestens eine Geschichte, wo das Lernen nur an solchen Missverständnissen gescheitert ist.

Ich schweife weit aus und bleibe bei meinem Vorschlag, dass wir diese spannende Diskussion in einem Extrathema fortsetzen (falls Interesse besteht). Ansonsten verbleiben wir einfach so, dass ganz am Ende unterschiedliche Vorzüge haben: mir sind Leute, die eine so saubere Grundtechnik haben, dass sie alles halbwegs sauber singen KÖNNEN, sehr sympathisch. Hervorheben möchte ich, dass sie es nicht MÜSSEN - nur weil jemand nicht klassisch/rockig singen WILL, ist diese Person als Musiker um nichts schlechter für mich. Deshalb stelle ich auch, so wie du denk ich, ganz stark auf die künstlerische Vision ab.

Und ja, meins ist wohl auch bissi länger geworden...
 
Sei mir nicht bös: aber ähnliche Themen wurden im Fachbereich schon halbtot diskutiert. Ein neuer Thread ist nicht nötig.

Ich will dir weder widersprechen, noch dir zustimmen. Ich bleibe nur dabei: manche haben es, manche müssen lernen, manche finden es nie. Sepia hat es.

Das Video kann ich gerade nicht öffnen. Bin aber gespannt. Vielleicht klappt es ja morgen am PC.

EDIT: aha - hier geht es jetzt.


Technik hat für mich nichts mit bewusstem Singen zu tun [...] Technik hat für mich als nichts mit Verkopfen zu tun! [...] Da ist nichts mit analysiert und benannt

Die ganze Diskussion ist ähnlich zielführend wie die Frage nach der Chronologie von Huhn und Ei.

Nicht die Technik selbst, sondern der Weg zum Technikbegriff ist ein analytischer Vorgang. Logisch, oder? Der Begriff "Technik" dient ja überwiegend der Einordnung zu vermittelnden und didaktischen Zwecken.

Eure Sängerin hat den Zugriff auf die Fähigkeiten, die sie für euren Stil braucht, ohne technische Anleitung erlangt. Ebenso wie Sepia. Du findest nach eigener Aussage diesen Zugriff nicht von allein. Also musst du es von jemandem lernen und dir erklären lassen. Und dieser Lern- und Vermittlungsprozess geht nun mal zunächst über den Intellekt. Erst durch den Erklärungsbedarf wird der Begriff "Technik" überhaupt notwendig und sinnvoll.

Wenn ich also schreibe "Technik hilft dem, der Hilfe braucht", dann meine ich damit natürlich: "Die Erklärbarkeit und Vermittlung von bestimmten Fertigkeiten kann dem helfen, dem sich diese Fertigkeiten nicht von allein erschließen". ;)

Daher verstehe ich nicht, wo du den Diskurs siehst. Das sind doch nur Wortklaubereien :nix:
 
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Dann werde ich dort mal vorbeischnuppern, kann sicher noch was dazulernen.

Ich schreib dir eine PN, weil es jetzt tatsächlich in persönliche ästhetische Vorstellungen geht, und davon sepia in ihrem Thema wohl nicht viel hat. Danke jedenfalls für deine interessanten Worte. :)

Und ich bin weiterhin gespannt auf neue Songs von sepia, freu mich schon. ;)
 
Dann lies sie doch bitte auch, denn:



Darum ging es mir in meinem letzten Beitrag mit keinem einzigen Wort ... wo bitte liest du das heraus?
Ich habe sie gelesen, bin in meiner Nachricht näher darauf eingegangen.

Ganz kurz hier, wie ich persönlich zu diesem Schluss kam: die Aussage, dass Technik nur für jene notwendig ist, welche Hilfe brauchen, impliziert, dass auch ohne bewusste Auseinandersetzung mit Technik ein Niveau erreicht werden kann, welches man als "ausreichend" betrachtet. Ich denke, dass Technik notwendig ist, um ein Level zu erreichen, das "ausreicht". Welches Niveau nun "ausreicht" ist, ist eine rein ästhetische Frage, deshalb die private Nachricht an dich. :)
 
Wunderschöner song und bis jetzt glaub ich sogar mein lieblingssong von dir. Es ist für mich irgendwie ein "perfekter song" - musste an "Herbstgewitter über dächern" von Reinhard Mey und "Book of love" von Stephen merrit denken. - also von der Thematik und der entsprechenden Herangehensweise her. Ich finde das immer sehr schön bei liebesliedern - und noch dazu hat dein song mehr story^^
 
Einfache Idee, große Wirkung! Ich mag deine Stimme und deine Aussprache, wie du dem Songtext durch deinen Gesang leben einhauchst.
 
Wunderschöner song und bis jetzt glaub ich sogar mein lieblingssong von dir. Es ist für mich irgendwie ein "perfekter song" - musste an "Herbstgewitter über dächern" von Reinhard Mey und "Book of love" von Stephen merrit denken. - also von der Thematik und der entsprechenden Herangehensweise her. Ich finde das immer sehr schön bei liebesliedern - und noch dazu hat dein song mehr story^^

Einfache Idee, große Wirkung! Ich mag deine Stimme und deine Aussprache, wie du dem Songtext durch deinen Gesang leben einhauchst.

Danke euch beiden für das positive Feedback :) Bei dem Song fällt mir auch selbst besonders stark auf, dass ich bestimmte Worte auf eine ganz bestimmte Art ausspreche.
Liegt mir sehr am Herzen die Nummer und ich freue mich, dass sie ankommt!
Und das Kompliment mit Reinhard Mey und Stephen Merrit - wow. Danke! :D
 

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