Melodisch Moll - modern und klassisch

Also, sag schon, wer hat das Vorwort, oder das Lektorat gemacht!
Immerhin zweifelsfrei sehr gute Jazz-Musiker, sicher kein van Halen oder irgendein Country-Musiker, die sicher nicht schlecht sind, aber sicher auch nichts mit Jazz zu tun haben...

Du hast ja da eine erlesene Liste an Theoretikern aufgeführt, die wirklich beeindruckend ist. Ich bin ganz geschockt, weil mir nicht bekannt war, daß Rameau, Bruckner, Webern, Berg und wie sie alle heißen, schon Jazz geschrieben haben. Es ist auch erstaunlich, daß ihr Jazz-Kompositionen bis heute wohl verschwunden sind, ich denke mal, sie werden in irgendwelchen geheimen Verliesen bei dir daheim aufbewahrt sein. Würde mich mal freuen, ein paar Originale dieser Jazz-Stücke zu Gesicht zu bekommen...:D

Wäre auch interessant zu wissen, was denn ein Bruckner über den Unterschied zwischen der klassischen Auffassung der melodischen Molltonleiter und der modernen Jazzauffassung so schreibt...
 
Da wo Jazz angeschrieben ist, ist wohl auch Jazz drin.

Aber wo ist es angeschrieben in diesem thread?
 
Wäre auch interessant zu wissen, was denn ein Bruckner über den Unterschied zwischen der klassischen Auffassung der melodischen Molltonleiter und der modernen Jazzauffassung so schreibt...

Anton Bruckner sagt in seinem Harmonielehrbuch:


ANTON BRUCKNER

HARMONIELEHRE - KONTRAPUNKT

1889


ZWEITES HAUPTSTÜCK

Diatonisches Forschreiten in der Moll-Tonleiter

Einleitung

A) Die Molltonleitern, Beisp. 134 bis 137, Seite 223

In Moll gibt es nach Sechter drei verschieden Arten von Skalen. Die erste von ihnen geht von der 1. Stufe aus nach aufwärts, aber nur bis zur 6., und dann zurück bis zur 1. Stufe; darauf geht man noch eine halbe Stufe tiefer, also in a-moll zum gis, und nimmt zum Schluss noch einmal die 1. Stufe.

Die zweite Art der Mollskala geht von der 1. bis zur 8. Stufe, aber nicht zurück. Dabei ist die 7. Stufe, damit sie Leiton in die Oktave wird, gegenüber der Vorzeichnung erhöht, und jetzt müssen wir auch die 6. Stufe erhöhen, damit von der 6. zur 7. Stufe statt der dissonierenden übermässigen Sekund f-gis die konsonierende grosse Sekund fis-gis erklingt. Jetzt hört sich die ganze Skala gut an, und deswegen heisst sie auch die aufstiegende melodische Mollskala.

Die dritte Art von Mollskala....



Alles wie es heute auch noch ist, also nichts neues im Jazz.


--
 
... also nichts neues im Jazz.

rein harmonisch gesehen hat der Jazz sowieso nicht viel Neues erfunden, behaupte ich mal. All die maj7, dom7/9, #9 und andere Alterationen, das gab es doch alles schon in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Hoch- und Spätromantik. Und auch bei Mozart kommen schon lupenreine II-V-I und Tritonussubstitutionen vor.
 
...die aufstiegende melodische Mollskala....[/B]

Alles wie es heute auch noch ist, also nichts neues im Jazz.

Also habe ich recht gehabt. Doch ein Unterschied zur heutigen Jazz-Auffassung der Skala - sonst wäre ja der Zusatz "aufstiegende" nicht notwendig gewesen, nicht?

Das Kürzel MMA drückt das auch deutlich aus. Denn diese Skala behält ihren Tonvorrat bei und wird ja nicht geändert - was dann doch durchaus neu ist, zumindest mit dieser Konsequenz.

Trotzdem - oder gerade deshalb - möchte ich deinen Bücherschrank haben, ein paar nette Exemplare habe ich allerdings auch, wobei ich bei solchen Dingen weniger Wert auf den antiquarischen, schon eher auf den inhaltlichen lege...
(Mir reicht auch eine Kopie...)
 
Also habe ich recht gehabt. Doch ein Unterschied zur heutigen Jazz-Auffassung der Skala - sonst wäre ja der Zusatz "aufstiegende" nicht notwendig gewesen, nicht?

Das Kürzel MMA drückt das auch deutlich aus. Denn diese Skala behält ihren Tonvorrat bei und wird ja nicht geändert - was dann doch durchaus neu ist, zumindest mit dieser Konsequenz.

Trotzdem - oder gerade deshalb - möchte ich deinen Bücherschrank haben, ein paar nette Exemplare habe ich allerdings auch, wobei ich bei solchen Dingen weniger Wert auf den antiquarischen, schon eher auf den inhaltlichen lege...
(Mir reicht auch eine Kopie...)

Du hast natürlich immer recht. Aber das ist nur was Anton Bruckner gesagt hat auf Seite 223. Das schöne an Bruckner ist, dass er so spät noch mit einer, wenn man so sagen will, antiquirten Harmonik wunderbare Musik geschrieben hat. Natürlich gab es schon zu seiner Zeit mehr als nur drei Molle, sogar einige mehr als drei.

Was denn Jazz anbelangt, eigentlich alle Arten von Musik, steht für mich immer die Person im Vordergrund - Musik als solche interessiert mich nicht, nur die Persönlichkeit dahinter.
 
Du hast natürlich immer recht.
Da haben wir mal irgendwas gemeinsam...

Aber das ist nur was Anton Bruckner gesagt hat auf Seite 223. Das schöne an Bruckner ist, dass er so spät noch mit einer, wenn man so sagen will, antiquirten Harmonik wunderbare Musik geschrieben hat. Natürlich gab es schon zu seiner Zeit mehr als nur drei Molle, sogar einige mehr als drei.
Ja. Aber auch Bach hatte schon unsere Skala benutzt, und zwar so wie im Jazz, nämlich als eigenständige Tonleiter, wenn auch nur stellenweise, aber eben doch...

Was denn Jazz anbelangt, eigentlich alle Arten von Musik, steht für mich immer die Person im Vordergrund - Musik als solche interessiert mich nicht, nur die Persönlichkeit dahinter.
Wie meinst denn das...?
 

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