Meine mitteltönige E-Gitarre

Gestern habe ich neue Saiten auf meiner neuen Lieblingsgitarre :love: aufgezogen, die alten waren bestimmt 20 Jahre alt.

Dann der Kackophonie-Schock: Die Gitarre war in sich total verstimmt und kein Bund passte mehr. Musste ich am Ende alles neu bebunden? :eek2:

Zum Glück hat es aber genügt, die Saiten am 12. Bund wieder auf Oktavreinheit auszurichten, dann passte auch der Rest wieder. Deswegen habe ich den 12. Bund nicht entfernt, sondern zum Eichen stehen gelassen.💡:giggle:
 
Mir als neugierigem (und bisher stummem) Mitleser stellt sich da die Frage: Wieso hat man auf seiner Lieblingsgitarre 20 Jahre alte Rostseile drauf?
 
Weil sie mindestens 20 Jahre in der Ecke gestanden ist. Deswegen neue Lieblingsgitarre. ;)
 
Aahhh, jetzt, ja! ;-)
 
Zu sagen das klingt ungewohnt ist milde, ich finde, es klingt gruselig. So klingt meine Gitarre nach kaltem Wetter und 4 Wochen im Schrank, dann muss ich sie stimmen.

Ich mag meiner Gewöhnung unterliegen, aber das Beispiel klingt nach ungestimmter Gitarre
 
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@TE335 Hör dir mal dieses Beispiel an, findest du den Klang immer noch schräg? Also mal abgesehen von meiner schlampigen Spielweise natürlich. ;)

Diesmal ist es ohne Amp-Simulation direkt auf die Festplatte aufgenommen, ich habe nur etwas Hall dazu gegeben.
 

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  • Dust in the Wind.mp3
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Übersteuert immer noch etwas, aber die Intonation ist jetzt sehr viel besser als beim ersten Beispiel, klingt schön :great:
 
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Man muss bei der E-Gitarre sehr behutsam spielen, sie ist ein Hypersensibelchen. Einmal ein bisschen fester zugegriffen und schon ist der Ton um 10 Cent nach oben verstimmt ... :rolleyes:
 
@TE335 Hör dir mal dieses Beispiel an, findest du den Klang immer noch schräg? Also mal abgesehen von meiner schlampigen Spielweise natürlich. ;)
Bin zwar nicht TE335, aber in meinen Ohren klingt es immer noch etwas schräg. Allerdings ist die Intonation einzelner Saiten auch etwas diffus, sind die u.U. etwas alt?
 
Die Saiten habe ich erst vor ein paar Tagen gewechselt. Nicht immer greife ich sauber und manchmal mit zu viel Druck. Mitteltönige Musik klingt aber sowieso anders als gleichstufige, harmonischer und entspannter.
 
In der mitteltönigen Stimmung klingen angezerrte Dur-Akkorde überraschend gut. Hier mal zur Abwechslung meine mitteltönige Autoharp mit Flanger und Verzerrer. Das Stück besteht nur aus Dur-Akkorden, es ist kein einziger Power-Chord dabei.
 

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  • Sheila.mp3
    4 MB
@TE335 Hör dir mal dieses Beispiel an, findest du den Klang immer noch schräg? ...
Mmh, etwas besser, aber es kitzelt im Ohr, ich kann es nicht beschreiben, aber dennoch ein klasse Projekt. Dafür gebe ich mal Kekse.
 
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Hm, Ohrkitzler klingt ja nicht schlecht ... danke für die Kekse! :)
 
Das sind Plastikstreifen aus dem 3D-Drucker, die ich mit doppelseitiger Klebefolie auf das Griffbrett gepappt habe. Sie halten nicht ewig, aber sie lassen sich sehr schnell austauschen und umstimmen. Ich überlege noch, ob ich wirklich feste Bünde einziehe oder ob ich bei den Klebebünden bleibe (z. B. aus Nylon statt PLA).

Ich war es leid, ständig verschlissene Bünde austauschen zu müssen. PLA (Maisstärke) ist als 3D-Druckmaterial dafür zu weich. Andererseits hatte ich keine Lust, meinen Drucker auf Nylon umzurüsten, weil er gerade perfekt mit PLA läuft (war ein längerer, mit Rückschlägen gepflasterter Weg dahin). So bin ich auf die Idee gekommen, einfach einen Anglerfaden als Krone in die PLA-Bünde einzuarbeiten. Diese Nylonfäden sind glatt und hart wie Glas, damit sind die Bünde praktisch unkaputtbar und auch Dirty Glissandi (Bendings) funzen wieder problemlos. Dafür musste ich nur eine Führungsrille und Führungsnoppen in die PLA-Bünde einarbeiten, die Krone besteht aus 0,5mm dickem Anglerfaden:

Klebebünde.jpg


Der Nylonfaden wird dünn mit Sofortkleber eingeschlonzt und mittels der Führungsnoppen auf dem Bund zentriert. Anschließend mit einem Messer o. ä. längs über den Bund fahren und so den Faden tief in die Führungsrille drücken. Nun muss man nur noch die doppelseitige Klebefolie auf der Unterseite anbringen, überstehende Reste kann man mit der Papierschere entfernen. Die Führungsnoppen werden mit der Bundzange abgeknipst, wenn die Bünde auf die richtige Länge gebracht werden.

Die neuen Bünde stimme ich 3 Cent zu tief, so kann ich den variablen Fingerdruck auf die Saiten kompensieren und bekomme außerdem ein schön mittiges Vibrato. Holzwerker können ihre Bünde mit dem Nylontrick übrigens auch aus Holz sägen.
💡:cool:
 
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