Meine ARIA Western klingt wie ne Konserve

  • Ersteller Assist91
  • Erstellt am
... and now to something completely different: Was heißt, "je mehr ich spiele"? Eine ganz böse These: Hattest Du sie evtl. in der letzten Heizungsperiode gekauft?

Hintergrund: Damals war's trocken. Jetzt ist es Sommer und die Luft ist in der Regel feuchter. Bei mir neigen die Instrumente auch dazu, bei feuchterer Luft etwas topfig zu klingen.
 
Je mehr ich spiele heisst je mehr ich der Gitarre mächtig werde ;-) habe sie vor 5 Jahren bekommen ..
 
Habe jetzt Martin Phosphorbronze drauf..Klingt schöner aber leider nicht viel voluminöser...
 
Tja, dann brauchst Du im wharsten Sinne des Wortes mehr Volumen.
Das geht zum Einen ueber eine Verbesserung der Effektivitaet der Decke - also schlankweg eine "bessere" Gitarre - und/oder eine Vebesserung des Volumens, hier also eine "groessere" Gitarre. Allerdings ist das nicht immer zielfuehrend. Die Gibson SJ-200 (was die wohl groesste "handlebare" Gitarre ist) heisst auch "der fluesternde Riese".
Wenn es LAUT sein soll, dann ist eine Westerly-Guild D50 oder D60 mit Ahorn-Zargen und -Boden wohl das lauteste, was geht (und meine Banjo-Killer-Custom-Dread ist ein Hybrid aus verschiedenen Guild-Features), aber die ist zu laut fuer viele Sachen. Wenn ich mich selber im Akkordspiel begleiten soll, dann ist die Klampe zu laut um darueber zu singen. Wenn ich Fiddles, Accordeons und Banjos "killen" will, danist DAS Ding genau richtig.
Dummerweise ist das die einizige Gitarre dieser Art auf diesem Planeten, halt massgeschneidert um in Irish Folk und Bluegras-Sessions mit solchen Laermerzeugern fertig zu werden.
 
Ich werde bei Gelegenheit mal ein paar anspielen gehen, aber leider kann man ja nicht alles auf einmal kaufen ^^
 
Naja wie klingt ne Konserve? ;-) dünn, schepprig...

Ganz ehrlich: Unter "Konserve" hätte ich mir jetzt sowas vorgestellt, wie meine Triumphator Wandergitarre - extrem mittenreich, sodass ein Schnalzen mit den Saiten klingt, als hätte man mit einem Stock auf eine Dose gehauen. Unter "dünn und schepprig" stelle ich mir dagegen was vor, wo die Bässe gänzlich verloren sind und es bei den Hochmitten anfängt. :D

An der Stelle schmeiße ich mal noch eine Hohner in den Raum: http://www.hohner.info/pages/de/index.php5?1443
 
Also, irgendwie kommt mir das hier geschilderte Phänomen bekannt vor. Es tritt wohl bei alten Gitarren auf, die nicht oder nur wenig gespielt wurden.

Es scheint so zu sein, dass Gitarrendecken bei längerem Nichtgebrauch "verhärten" und dann überhaupt nicht mehr klingen. Ich hab das schon mehrfach erlebt, z.B. bei meiner alten Yamaha Konzertgitarre nach 2 Jahrzehnten Ruhe.

Meine Vermutung: Es gibt im Holz Bestandteile wie zum Beispiel Harze, die mit der Zeit härten und wenn die Deck sich nicht ab und zu freischwingt, wird sie langsam steif. Bei Laminatdecken hätte ich speziell den Kleber zwischen den Holzschichten im
Verdacht.

Wenn z.B. meine alte Eko Ranger einige Zeit unbenutzt an der Wand hing, dann braucht sie erst einge Zeit um sich wieder freizuschwingen. Bei meiner Yamaha hat sich durch intensives Strumming zwar allmählich Besserung eingestellt, aber weil ich sowieso nicht Konzertgitarre spiele, habe ich sie einfach wieder weggepackt. Bei einer ersteigerten sehr schönen koreanischen Westerngitarre mit Laminatdecke habe ich mal 3 Wochen versucht, sie wieder zum Klingen zu zu bringen und sie dann entnervt weiterverkauft.
In einenem Laden hab ich mal eine Frau getroffen, die sich eine neue Gitarre kaufen wollte. Sie habe zu Hause eine Ibanez Concord und die habe beim letzen Spielen vor etwa 10 Jahren ganz toll geklungen. Aber nun sei sie irgendwie kaputt, es käme trotz neuer Saiten nichts mehr raus.

Mein Therapievorschlag:
Dicke billige Saiten drauf und ein paar Stunden lang Akkorde strummen was das Zeug hält. Wenn sich dann keine Besserung einstellt: "Pax Tecum".
 
Ich bin anderer Meinung.
Bei Gryphon Strings gab es einen Vergleich zwischen einer Martin D28, die Jahrzehnte nicht gespielt wurde ind einer D28, weniger als 10 Seriennummern entfernt, die andauernd gegigt wurde. I'm Doppelblindtest gab es keine Unterschiede zu hoeren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das geschilderte Phänomen habe ich so auch nur bei Laminatdecken erlebt. Auch die mir geschilderte Concord war wohl Laminat. Massivdecken kommen nach längerer Ruhe recht schnell wieder in die Gänge. Da es sich hier um eine neuere Aria mit Massivdecke zu handeln scheint, dürften die Probleme tatsächlich woanders liegen.
 
Ich glaube irgendwie nicht so ganz, dass die Gitarre so leise ist, dass man beim Spielen zu Hause einen Amp benötigt. (Da nirgends etwas von Band oder Proberaum stand, gehe ich mal davon aus, dass der TE die Gitarre vorrangig zu Hause nutzt).

Ich tippe bei der geschilderten Problemlage eigentlich eher auf die Spieltechnik. Gerade beim Zupfen auf der Westerngitarre darf bzw. muss man mit der rechten Hand schon etwas zulangen. Ich würde testweise mal mit 12er Saiten spielen und versuchen, übertrieben fest zu zupfen - darf ruhig etwas scheppern. Wenn es dann noch zu leise ist, ist was kaputt.
Von der maximal machbaren Lautstärke arbeitet man sich dann langsam zurück in den Bereich, in dem die Gitarre klingt, man eine gewisse Bandbreite an Dynamik zur Verfügung hat und man nur noch so fest anschlägt, dass man das auch mal ´ne Weile durchhält.

Wenn man die Klampfe immer nur vorsichtig streichelt, klingt es nicht.
 
nun macht den jungen doch nicht völlig kirre!
ich kenne Aria als gute marke ab einem bestimmten preis. die AD 28 ist eine einsteigergitarre mit massiver fichtendecke und lam. mahagoni B&S - also in etwa middle of the road.

zum einen, wie einer der vorredner schon sagte, die decke macht den sound und muss einschwingen.
zum zweiten, wie auch schon einer der vorredner sagte, der winkel zwischen stegeinlage hin zum bridge pin muss stimmen (in parametern).

viel wichtiger jedoch ist, dass der druck der von den saiten über die stegeinlage auf die decke kommt, auch dort ankommt!
ich habe es schon erlebt, das unter der plastikstegeinlage und ein streifen gummi drin lag, was natürlich den druck und die schwingungen erheblich minderten.
ein weiteres kriterium ist, dass um diesen schwung und den druck auf die decke zu übertragen, die stegeinlage plan aufliegen muss.
da die AD 28 stegeinlage und sattel aus plastik hat, würde ich dir zuerst empfehlen, schau mal nach, ob da was drunter liegt. dann check die auflagefläche - ist sie plan? und wenn die ein paar euro investieren willst, dann lass dir eine konchenstegeinlage einbauen und die gitarre (am besten als kompromiss) mit 11er saiten bestücken und sauber einstellen.
spiel das ding 2, 3 monate und du wirst sehen, es wird besser.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben