So, ich möchte noch einmal ein Update geben. Eines vorneweg: ich bin gerade sehr glücklich und wie aus heiterem Himmel sind alle Probleme nun wie weggespült.
Nachdem ich den Celestion G12H in den DRRI gebaut hatte, gefiel mir die Sache ja schon besser, wenngleich ich aber nicht ganz zufrieden war.
In der Zwischenzeit kam der Mesa Boogie Express 5:25 mit 10" Speaker an. Fazit nach zwei, drei Tagen probieren und testen:
Die Overdrive und Distortionsounds gefallen mir großartig. Clean klingt der Express ebenfalls wunderschön, allerdings eben doch anders als der Deluxe Reverb mit mehr Mitten und nicht diesen ganz hohen Höhen und gleichzeitig auch nicht diesem Bass eines 12er Speakers. Aber wirklich sehr sehr schön und wahnsinnig flexibel. Ich habe noch nie einen Amp gespielt, der so unterschiedlich klingen kann - schon im Cleanbereich! Dazu sehr kompakt, schick und mit einem wirklich wunderbaren Hall, der schönste Federhall, den ich bis jetzt gehört habe.
Mit etwas Getüftel fand ich auch eine Einstellung, die dem Fender Blackface Clean schon sehr nahe kommt, aber es geht dann doch mehr in Richtung Princeton und praktisch noch weiter in diese Richtung. Nun, weil mir das zunächst als toller Kompromiss erschien, habe ich mich damit abgefunden, den geliebten Deluxe Reverb zu verkaufen (weil ich das Geld für den Mesa zusätzlich momentan nicht übrig habe).
Aus schlechtem Gewissen dem Amp gegenüber und von Wehmut begleitet habe ich vorhin wie aus einer Eingebung heraus doch noch mal mit etwas Abstand den Deluxe Reverb eingeschaltet und es im Normal Kanal (der ohne Bright Cap) mit meinen Bodentretern versucht und komischerweise war mir da sofort klar, dass der Sound sich überhaupt nicht hinter dem Leadsound des Mesa Boogie verstecken muss. Ich habe dann noch einmal eine dreiviertel Stunde an den Effekten und dem Amp herumgedreht und alle möglichen sinnvollen Einstellkombinationen getestet und bin jetzt mit dem Ergebnis total zufrieden. Ich weiß nicht, ob ich durch den vergleich mit dem Mesa neue Ohren bekommen habe, ob die Messlatte ein Stück runter gesetzt wurde oder ob ich es schlicht seit dem Celestion Speaker am Normal Kanal nur halbherzig versucht hatte, jedenfalls klang es jetzt wunderbar. Im Vibratokanal ist das Gebrizzel in den Höhen immer noch leicht da, aber die Kombination aus Speaker und Normal Kanal mit richtig eingestelltem Höhen- und Bassanteil sowie darauf abgestimmten Effekten macht mich jetzt wirklich glücklich.
Und dann die Albert Lee in den Vibratokanal, Höhen auf 6 und Bass auf 4 - ein Traum - übrigens auch ohne den Jensen. Wunderbar ausgewogen, weich und doch klar, schöne Höhen, schöne Bässe, einfach gut. Nein, ich könnte nicht auf den DR verzichten und es tut mir Leid, dass ich ihn beinahe abgeschoben hätte. Das kommt nie wieder vor, ich habe es ihn geschworen. Trotzdem komisch, auf welchen abstrusen Wegen man das gleiche Equipment auf einmal neu hört und wie man manchmal was anderes zum Testen um zu wissen, wie gut man es doch eigentlich hat (wenn das meine Freundin hört, kriege ich gleich eine angesetzt).
Die größten Problem rückblickend waren:
- falscher Speaker
- falscher Kanal
- die Annahme, man könnte bei diesem Amp mit einer Treble / Bass Einstellung clean und verzerrt abdecken.
Wenn ich jetzt noch irgendeinen Weg finden würde, wie ich den Kanal am Amp wechseln kann, ohne umstecken zu müssen. Geht da so ein Lehle Switch - oder gibt es noch eine einfachere Lösung?
Ich werde in der kommenden Zeit noch einmal mit ein paar Pedalen rumspielen und mir irgendwann noch mal ein paar Engl Combos zu Geüte führen für amtliche Steve Morse Sounds und gut is!
Danke für die Hilfe noch mal!
PS: Übrigens, wer an dem Mesa Boogie Interesse hat, kann mir ja eine PN schicken, ansonsten geht er Sonntag Abend bei ebay auf Achse