Coole und sehr schön geschriebene Review! Und Katzenfotos geben immer einen Bonuspunkt!
Ich stimme mit fast allem überein was du schreibst. Es ist immer wichtig, bei diesen Vergleichen hervorzuheben, dass der Kemper auf Profiler-Basis arbeitet anstatt zu modeln. Das Modeling ist zwar oft - mathematisch gesehen - auch Profiling, aber halt in der Fabrik und z.T. auf Bauteil-Ebene durchgeführt. Der Kemper gibt dem Nutzer unmengen an Freiheiten.
Mein Lieblings-Bassist spielt seit Jahren alles über den Kemper und der Sound ist einfach übel geil - ich war sehr versucht, mir statt nem Helix einen Kemper zu holen. Wenn es den Floor vom Kemper schon gegeben hätte, wer weiß...
Gerade beim Bass scheiden sich ja schnell die Geister. Die einen können mit nem guten Pre-Amp und nem gut klingendem Instrument auch auskommen. Andere (wie ich z.B.) schrauben gerne am Sound, basteln herum, etc. Aber wenn man komplexe Set-Ups mit so nem Kemper oder nem Modeler vergleicht kann man sich das Leben sehr viel bequemer machen, würde ich sagen.
Helix ist der günstige der ausgewachsenen Modeling-Amps und ist für mich eine abgespeckte Version des AXE. Ich durfte Ihn schon mehrfach anspielen und kann absolut nichts negatives über den Sound berichten. Die Einstellungen und Routings sind mehr als ausreichend, aber nicht ganz so komplex. Daher gut zu handhaben und das ganze Handling/Feel ist super
Das Einzige, dass man ihm vorwerfen kann, wäre ein fehlendes Alleinstellungsmerkmal. Am Anfang war auch die Auswahl an BassAmps noch sehr bescheiden, inzwischen hat sich das aber auch gebessert, wie ich gehört habe.
Hier würd ich gerne Widerspruch einlegen! Die Routing-Möglichkeiten sind pervers, die Kombinationsmöglichkeiten aus zwei Pfaden, die an jeder Stelle splitbar sind (mit verschiedenen Split-Blocks) oder als 4 seperate Bahnen gefahren werden können kann einen schon erschlagen. Besonders, wenn man die 2 (oder 4, je nach LT oder nicht) FX-Loops mit einbaut. Besonders in Sachen gesplittete Signale kann man mit dem Bass da ne Menge anfangen.
Die gesamte CommandCenter-Funktonalität ist so umfangreich, dass es sogar im Netz inoffizielle "MIDI-Manuals" für das Helix gibt. Das Ansteuern von Amps über diverse Signale ist auch nicht zu verachten. Bei nem vollem Aufbau würde mein Helix den Sampler unserer Band per MIDI-Out ansteuern und nebenbei über USB-MIDI das Licht steuern.
Wenn ich dem Helix ein Alleinstellungsmerkmal geben würde, dann auf jeden Fall die ganzen Bonus-Features, Flexibilität und
besonders das Routing! Von all dem Geräten fühlt sich das Helix am ehesten wie ein "Computer" an
Ein Traum für Inear-Setups und den Mann hinter dem Mischpult
Überall den selben Sound - egal wo, vor allem auf und von der Bühne. Kein Speaker der aufwändig mikrofoniert werden muss. Endlich auch mal seinen geilen Ampsound über die PA schicken und nicht nur mit “DI”-Signal abgespeist werden.
Manche Techniker waren anfangs skeptisch, wenn alles nur aus den grünen Kästen kommt (unsere ganze Saiten-Fraktion spielt inzwischen über Kemper), aber nach dem Gig gab es meistens Lob, wie unkompliziert alles ist.
Gerade für den Bühnensound ist es z.B. super hilfreich über den Kemper ein LowCut einprogrammieren zu können, damit gar keine Dröhnfrequenzen im Bass entstehen. Einfach die Tiefmitten wieder etwas geboostet und man hat einen guten Abend ;-)
Das kann ich so unterschreiben! Vor zwei, drei Jahren war man schon ein Exot mit einem Modeler/Profiler. Aber wenn ich an meine letzten Gigs denke (auch sehr unterschiedliche Locations!), waren die weisen Männer hinter dem Pult immer sehr froh über mich und unseren Gitarristen. Plug & Play!
Auch wenn es mir schon manchmal fehlt, dass im Bühnensound nichts mehr von hinten die Hosenbeine zum schlackern bringt! Aber wenn man rational an die Sache ran geht ist das natürlich auch Schmarrn
Dass das selbe, saubere Signal an den Mischer geht ist einfach klasse und entfernt so viel redundante Fehlerquellen.