Mein 2.tes Selbstbauprojekt

[prover]

Die Hölzer sind mindestens 8 Jahre alt und stammen aus den USA, ich denke die sind recht gut abgelagert, hoffe ich ... Alles andere wäre ärgerlich

 

[mathez]

Bin jetzt kein Spezi, aber hier steht:

"Als Faustformel kann man aber davon ausgehen, dass das Holz pro Zentimeter Dicke ein Jahr braucht."

https://www.festool.de/Aktionen/Fes..._holzkunde/Holzfeuchte1_und_Holztrocknung.pdf

S.3 bzw. S.34

Mindestens 8 Jahre, bei guter Lagerung, müsste da bei dir eigentlich langen

 

[prover]

Am Wochenende ging es nun weiter mit dem fertigstellen des Halses. Die Konturen von Hals und Kopfplatte wurden auf die Endmaße getrimmt:

Hier sieht man an den Markierungen, dass noch einiges vom groß zugesägten Hals auf der Unterseite weggenommen werden muss, noch hat der
Hals bis zur Kopfplatte die gleiche Stärke:


Hier ist der Halsfuß eingezeichnet:



Hier sieht man die Hinterseite der Kopfplatte, grob eingezeichnet ist die ungefähre Form der Volute:



Als nächstes habe ich den Trussrodkanal und die Aussparung am Halsende für die Spoke Wheel Mutter gefräst:



Das Fingerbrett wurde aus dem zweiten birdseye-Klotz mit der Bandsäge herausgesägt, abgerichtet bzw. seitlich getrimmt und mit der Trussrod-Aussparung versehen:



Als letzten Handgriff für das Fingerbrett habe ich die Aussparung für den Sattel gefräst, das war etwas kitzelig, da an dieser Stelle vom Fingerbrett gerade mal 1,5 mm übrig bleiben. Im Nachhinein dachte ich mir es wäre besser die Aussparung nach dem Kleben des Fingerbretts durchzuführen, aber der Fräser war scharf und es ging gut, wie man an dem Photo sehen kann:



Ich hatte gestern noch ein bisschen Zeit und widmete mich der Schablone für die Deckenwölbung. Der erste Schritt für das Carven der Decke ist das Wegnehmen eines Keils von Material ausgehend von einer Linie paralle zu den Floyd Rose Schrauben hin zu den Hörnern (siehe letzte Seite in diesem Thread). Das habe ich mit meiner Kopierfräse durchgeführt, das Resultat sieht so aus:



In Bezug auf die Decke bin ich von der ursprünglichen Wahl für Wölkchenahorn abgewichen, da leider meine Auswahl nicht mehr vorrätig ist und Topsets mit weniger Wolken immer noch um die 250€ kosten... Ich entschied mich für ein TOpset aus Riegelahorn, ich werde demnächst ein Photo einstellen.
In den nächsten Tagen/Wochen möchte ich mich darauf konzetrieren die Carving-Schablone fertigzustellen und das Fingerbrett soweit fertig zu machen (Bünde sägen und Inlays anbringen).

So long

 

[prover]

Die Löcher für die Dot-Inlays sind gebohrt:



Die Riegelahorndecke ist eingetroffen:


gleich zugeschnitten und auf dem Body geklebt:



Heute Abend werde ich sie mit dem Kopierfräser trimmen.

 

[Don Rollo]

Cool, das sieht doch schon so langsam nach Gitarre aus

 

[prover]

Ja, langsam bekommt das ganze eine Form. Es ist immer wieder faszinierend den Formprozess des Instruments unter den eigenen Händen zu erleben.
In diesem Sinne ging es auch an diesem Wochenende weiter. Ich habe den Korpus bündig gefräst bis auf die Hörner wg. der Gefahr des Ausreissens.
Den Überstand an den Hörnern habe ich mit Muskelkraft weggefeilt:



Als nächstes folgte die für die Peavey Wolfgang typische Vertiefung am oberen Ende der Kopfplatte, dei Löcher für die Mechaniken habe ich auch gleich gebohrt:



Längst fällig war das Abtragen der überschüssigen Materials (Dicke) an der Halsrückseite, wobei man hier beachten muss, dass
die Wolfgang-Hälse vom 12.ten zum 3.ten Bund hin dünner werden und dann in Richtung des 1 Bund wieder etwas dicker.
Auch der Halsfuss hat jetzt die richtige Dicke und Winkel:



Erster Eindruck von Korpus und Hals zusammen:



Die Wolfgang besitzt auf der Rückseite der Halstasche eine Aussparung, was ein besseres Greifen der hohen Bünde ermöglichen soll, diese
Aussparung galt es noch zu formen, hier die verschiedenen Stadien:



Die Aussparung ist noch nicht ganz perfekt, wie man sieht, das muss noch nachgearbeitet werden.

 

[prover]

Hallo zusammen,

bedingt durch die recht dünne Bauweise der Wolfyhälse sind die Originale aus Stabilitäts- und Steifigkeitsgründen mit zwei Kohlefaserstäben links und rechts vom Trussrodkanal in zwei eigene Fräsungen versehen. Die Stäbe kriege ich bei Rall, das ist kein Problem. Hat jemand Erfahrungen mit dem Einbau solcher Kohlefaserstäben gemacht und gibt es Dinge, die speziell beachtet werden müssen (außer in Bezug auf den Umgang mit Kohlefasermaterialien)?

So long!

 

[Fepo]

Ich habe davon leider keine Ahnung, aber Dein Bericht und der Bau sind einfach Spitze.
Tolle Arbeit

 

[prover]

Es ging wieder einmal etwas voran, ich habe mich entschlossen die Decke doch direkt zu carven, da sich die Arbeit an der dünnen Decken-Schablone (ca. 20mm) als zu schwierig erwiesen hat. Man braucht doch eine Schablone die schon die Dicke vom Korpus aufweist, da sonst das hantieren damit sehr schwierig wird zudem ist das Konstrukt fragil (an der dünnsten Stelle am Rand sind nur noch knapp 6mm Material). Ich werde die Schablone (muss noch ein geeignetes Stück Holz finden) aus dem vollen mit Referenz auf die fertig gecarvte Decke anfertigen (für spätere Bauten).

Nun habe ich mit der Fräse zwei Stufen in die Decke gefräst, die sollen die Arbeit etwas erleichtern:



Dannach begann ich die obere Stufe zu raspeln bis die erste Kante verschwunden ist (mit einem Bleistift markiert). Hier sind die verschiedenen Phasen:



In dieser Phase habe ich dann ausgehend von den Bohrungen der FR hin zu den Hörnern einen Materialkeil ausgefräst (bei FR 0mm, bei oberem Horn -5mm):



Dann wurde die erste Stufe und auch der Übergang in Richtung Body-Mitte weiter bearbeitet:



Hier sieht man recht schön den aggresiven Carve von der rechten Seite und auch , dass sich die Decke vom FR zu den Hörnern hin verjüngt:



Ich bin mit der ersten Stufe noch nicht ganz fertig (linke obere Hälfte fehlt noch), beim Rest habe ich ganz leicht die jetzt verschwundene Kante eingezeichnet, damit ich eine Orientierung für das abhobeln der zweiten Stufe habe. Für diese kann man leider keine Raspel verwenden, da der Radius zu eng ist, ein kleiner Hobel muss ran:



Alles in allem eine recht schweißtreibende Angelegenheit, die Wölbung wird dafür aber richtig geil!

 

[prover]

Um ein bisschen Abstand vom stundenlangen Schleifen und Hobeln zu nehmen habe ich gestern die Abalone Dots gesetzt und geklebt:

 

[prover]

Ich konnte während des verlängerten Wochenendes einige Fortschritte machen. Die Pickup- und die Tremmolo-Aussparungen sind nun ausgefräst:



Es fehlen noch die Aussparungen für die Pickup-Befestigungen. Viel wichtiger war die Halstasche, zunächst einmal grob ausgebohrt und dann mit der Fräse um 1° zurückgesetzt fein
ausgefräst:



Der Hals passt super gut rein, die Fräsung ist soweit gut gelungen:



Das sieht schon mal nach einer richtigen Gitarre aus :



Ich habe dann die Sidedots aus Abalone gesetzt und anschließend die Bundschlitze gesägt:



Die erst Stufe vom Carving musste anschließend auch dran glauben, somit war der erste Abschnitt des Carving-Prozesses beendet. Ansatzweise fing ich mit dem Glätten der zweiten Stufe:



So sieht das fast fertige Resultat für das erste Drittel des Korpus:



Noch ein paar Impressionen:



Es sind noch einige Fräsarbeiten zu erledigen, noch muss ich zwei Kanäle links und rechts vom Trussrod-Kanal für die Kohlefaserstäbe, die Aussparungen für die Pickup-Befestigungen, die Vertiefungen für die Deckel auf der Rückseite und natürlich eine Rundung der hinteren Umlaufkante fräsen.

Es ist noch viel zu tun, aber es geht voran

So long!

 

[six harvest]

Super ausführlicher Bericht, Klasse

LG

 

[prover]

Das Wochenende war irgendwie zu kurz, ein paar kleine Fortschritte konnte ich dennoch machen. Das Carving ist weiter gediehen, 2/3 sind fast fertig das letzte drittel habe ich ebenfalls angefangen:



Ich konnte noch die Aussparungen für die Kohlefaserstäbe am Hals fräsen, anschließend wurden die Stäbe reingeklebt:



Jetzt warte ich noch auf den Hotrod dann kann ich endlich das Fingerbrett kleben.

So long!

 

[Valvestate]

Wow, Das sieht wirklich sehr schön aus. Der Korpus und das Carvedtop sind sehr sexy. Weiter so.

 

[Claro]

Servus Prover,

der Korpus sieht nicht nur schön aus, es war wohl auch ganz schön viel Schnitz-, Schwitz- und Schleifarbeit.

Zwei Frage hab ich zum Hals:
1. Die beiden eingesetzten Kohlefaserstäbe dienen zur "Versteifung" des Halses, hab ich das richtig verstanden?
2. Besteht die Gefahr, dass sich ein derart versteifter Hals nicht mehr ordentlich einstellen lässt, weil "zu steif"?

Danke im Voraus.

Servus

 

[prover]

Hi Claro,

die Stäbe dienen zur Versteifung des Halses, weil es sich bei dem Hals um einen "Rennhals" handelt, der wirklich äußerst dünn ausgeführt ist, an der dünnste Stelle misst er gerade mal 1,65 cm ohne das Fingerbrett. Er sollte sich dennoch mit dem Trussrod gut einstellen lassen.

So long

 

[Claro]

Danke Prover, jetzt versteh ich's!

 

[prover]

Gestern habe ich den Hals seine runde Form gegeben und musste erneut spüren wie hart das Ahorn-Holz ist. Nach einiger Mühe ist der Halsrücken jetzt geformt, zu viel mehr bin ich nicht dazu gekommen,
hier sind ein paar Impressionen:



So long!

 

[prover]

Hallo zusammen,

Stück um Stück gedeiht das Projekt weiter, aber leider nicht in dem Tempo wie ich es gerne hätte, ich habe gerade echt viel zu tun und es bleibt leider nicht so viel Zeit für das Projekt. Nichts desto trotz habe ich nach dem Antreffen des Trussrods endlich das Fingerbrett kleben können. Der Hals ist nun bis auf den Radius (14") und das Bundieren fast fertig:



Die Wölbung ist ebenfalls fertig geformt und die Löcher für Potis und Toggle-Switch gebohrt:



Die Kante wurde ebenfalls mit einem Radiusfräser gefräst:

 

[Don Rollo]

Das sieht ja schon richtig gut aus.

Wo hast Du den Trussrod mit dieser Schraube her? Den wollte ich bei mir auch erst verbauen aber hatte leider damals bei den üblichen Verdächtigen kein Glück.