Maximale Lautstärke einer Aufnahme erreichen

Gute Idee, sollte aber am ende noch etwas Lehrreiches für den @datoni rausschauen, finde ich. also nicht nur machen sondern auch etwas beschreiben wo die knackpunkte dabei waren und wie sie behandelt wurden. Eh schon wissen, nicht Fische schenken sondern Fischen lehren.
 
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Imho ist aber der Pegel (und um das gehts dann ja beim Komprimieren) nur ein Teil dessen was beim Zuhörer dieses Gefühl der Dynamik auslöst. Da steckt noch viel in der Veränderung der Klangfarbe, der Art der Darbietung usw.
bei dem Abhören der Aufnahme kann man ruhig die Pegelsprünge zähmen ohne dass damit das dramatische des Songs verloren geht.
Absolut richtig, piano-Passagen sind immer obertonärmer als wenn jemand forte singt oder spielt. Daher lässt sich psychoakustisch das piano selbst dann vom forte unterscheiden, wenn man beides auf den gleich technischen Pegel bringen würde.
Aber als jemand, der rein von der "klassischen" durch und durch akustischen Musik und entsprechenden Ensembles her kommt, würde ich immer versuchen, so viel wie möglich von den ursprünglichen Live-Pegelumfängen in einer Aufnahme zu retten. Dabei ist mir bewusst, dass sich in einer üblichen Abhörsituation über Lautsprecher kaum mehr als ca. 20-30 dB Dynamikumfang wiedergeben lässt. Mit Kopfhörer und unter idealen Bedingungen einer hervorragenden Anlage und eines sehr stillen und akustisch optimierten Abhörraumes geht etwas mehr, aber 40 dB sind auch da schon sehr anspruchsvoll und ca. 50 dB schätze ich als Grenze ein, die über Lautsprecher möglich sind (vielleicht im aller-allerbesten Fall 60 dB).

Vor kurzem habe ich ein Konzert mit neuer Musik aufgenommen, ein Quartett mit Saxophon, Akkordeon, Viola und Kontrabass. Der reale Dynamikumfang lag locker bei 60-70 dB über ein ganzes Stück und über das ganze Programm. Die Aufnahmetechnik fängt das heutzutage locker ein, das war kein Problem. Aber das ganze soll bei YouTube veröffentlicht werden, so dass ich einerseits schauen musste, einen LUFS-Wert von 14 einzuhalten und dabei die Dynamik nicht allzusehr platt zu machen. Es war aber möglich, so dass am Ende über das ganze Programm rund 40 dB Dynamik und LUFS 14 erreicht wurden (LUFS wird ja ermittelt über die Dauer).

als alternative zum Kompressor habe ich den *-Rider zu schätzen gelernt. Das ist quasi ein automatisierter Finger am Fader und hat den Vorteil den Sound des Instruments/derStimme nicht so stark zu beeinflussen, wie es ein extrem eingestellter Kompressor tun kann.
Danke für den Tipp, den Vocal-Rider kannte ich noch nicht (in meinem Genre offensichtlich nicht so verbreitet), werde ich mal ausprobieren.
Im Prinzip ist die Wirkung aber schon ähnlich der eines Kompressors, wird doch die Dynamik über die automatisierte Fader-Regelung letztendlich eingeengt, also komprimiert. Aber wohl in der Tat in Form einer linearen Regelung rein über die Lautstärkekurve, wie man sie manuell auch einzeichnen würde bei Bedarf, und damit ohne die Gefahr von Artefakten wie sie bei nicht-linearen Regelungen auftreten können.

Allerdings habe ich das Glück, dass die akustischen, "klassischen" Ensembles, die ich normalerweise aufnehme, in sich dynamisch sehr ausbalanciert spielen, so dass ich ´nur´ dafür sorgen muss, diesen live schon optimierten Klang aufnahmetechnisch so optimal wie möglich zu konservieren (was aber Manipulationen in Dynamik und Balance nicht ausschließt wegen der Begrenztheit der Wiedergabe, s.o.).
 
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Bei den klassischen Darbietungen bin ich voll bei dir, Shallow ist aber eben durchund durch ein Pop Song und da wären imho schon 20-30 dB Dynamikumfang schon recht viel.
diese Vocal Rider und der gleichen regeln klarerweise die Dynamic aber eben nicht so feingranular wie es Kompressoren tun. Die haben weichere Regelfahrten, vergleichbar mit einer Mischautomation, die sicher die beste Variante für derlei Aufgaben wäre, da es ja nicht wie der Name andeutet ein gerechneter Automatismus ist, sonder manuell gefahren wird, diese Faderfahrten aufgezeichnet werden um sie danach immer wieder zu wiederholen. Da hat man definitiv die beste Kontrolle über das Geschehen, dafür ist es die aufwändigste Technik.
 
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Gute Idee, sollte aber am ende noch etwas Lehrreiches für den @datoni rausschauen, finde ich. also nicht nur machen sondern auch etwas beschreiben wo die knackpunkte dabei waren und wie sie behandelt wurden. Eh schon wissen, nicht Fische schenken sondern Fischen lehren.
Das war der Plan.
 
Warum „war“?;)
 
Da der Plan bereits in und von meinem Kopf hergestellt wurde ist er bereits existent und liegt somit in der Vergangenheit…
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wenn ich die Spuren bekomme, was noch unsichere Zukunft ist, wird der Plan wiederbelebt und ist dann wieder in der Gegenwart existent.
 
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Bei den klassischen Darbietungen bin ich voll bei dir, Shallow ist aber eben durchund durch ein Pop Song und da wären imho schon 20-30 dB Dynamikumfang schon recht viel.
Völlig richtig. Allerdings hat er mich wegen seiner tendenziell akustisch-´klassischen´ Anmutung mit akustischer Solo-Gitarre am Anfang usw. so angesprochen und getriggert, dass ich dazu etwas anmerken wollte aus meinem Betrachtungswinkel.
Wenn es um typischen Pop geht, halte ich mich normalerweise raus, das ist nicht mein Metier, dazu können hier andere deutlich kompetentere Dinge beitragen (die ich aber immer mal wieder auch durchlese, man kann ja nur lernen, wie jetzt z.B. das mit dem Vocal Rider).
 
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Da der Plan bereits in und von meinem Kopf hergestellt wurde ist er bereits existent und liegt somit in der Vergangenheit…
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Wenn ich die Spuren bekomme, was noch unsichere Zukunft ist, wird der Plan wiederbelebt und ist dann wieder in der Gegenwart existent.
Gerne mach ich das, bin aber gleich am Weg zum Musizieren und muss das aufs neue Jahr verschieben. Damit ich das mit den Einzelspuren auch richtig mache - in welcher Form sollten die vorliegen?

Die vielfach zu leise Gitarre am Anfang, ja das war so eine Geschichte. Als ich mit der Aufnahme anfing orientierte ich mich am Original und die Gitarre war sehr präsent. Nachdem ich eigentlich nur eine Gitarrenversion plante kam nach dem Einsingen meiner Kollegin immer mehr die Idee doch mal mehr zu versuchen, ich ich auch ein gesamtes Arrangement einspielen kann. Ich hatte Riesen Timingfehler drinnen und musste die mal ausbügeln. Und dann war mein Intro sehr präsent und ab dem Part meiner Kollegin fiel das Ganze wie eine Hintergrundmusik zusammen. Ich hab dann einfach die Gitarre zurückgenommen und es klang für mich homogener. Dass ich auch meinen Gesang etwas absenken hätte sollen, daran hab ich nicht gedacht, das hab ich jetzt durch euch dazugelernt.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch und alles Liebe und Gute fürs neue Jahr.

Aufnahmelehrling ;) datoni
 
Gerne mach ich das, bin aber gleich am Weg zum Musizieren und muss das aufs neue Jahr verschieben. Damit ich das mit den Einzelspuren auch richtig mache - in welcher Form sollten die vorliegen?
Kein Stress.
Samplerate am besten lassen wie sie ist, Format: WAV, 24 bit, Alle Spuren mit gleichem Startpunkt (0), gerne mit BPM-Angabe wenn du hast.
Edit: und alle Spuren natürlich trocken, also ohne jedwede Effekte.
 
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So eine kleine Mischung würde ich schon auch machen.... (;

diese Vocal Rider und der gleichen regeln klarerweise die Dynamic aber eben nicht so feingranular wie es Kompressoren tun

Vocal Rider haben nicht wirklich viel mit einem Kompressor zu tun. Der zieht keine leisen Passagen hoch und lässt den Rest unverändert, so wie man das mit einem Vocal Rider tun könnte. Bestenfalls kommt eine Mischung aus Expander und Kompressor dem nahe.
 
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Ich hoffe ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr. Die Einzelspuren hab ich jetzt hochgeladen und den Hall soweit als möglich entfernt. Freut mich dass mein Material überhaupt interessant um ist einen Mix zu machen. Wie schon geschrieben hab ich ziemliche Timingfehler, sobald ich was bereinige fehlts halt an anderer Stelle. Aber mit diesen Erfahrungen und euren Tipps kann ich beim nächsten Projekt schon einiges besser machen. Anbei der Link zur Dropbox mit den Wave Dateien. Da meine Software bzw. PC schon 13 Jahre alt sind, hoffe ich dass die Dateien halbwegs brauchbar ist. Das Songtempo ist 96bpm.

https://www.dropbox.com/sh/ku40eao7zs6lp1r/AADdgehLVmytdSXKG0uTHCaqa?dl=0
 
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Wow. OK. Erst mal danke für die Spuren!

Also, Wo fang ich an.... Am besten am Anfang.
Gearbeitet hab ich mit Reaper und den Tukan-Plugins, die kostenlos sind, Ich den Entwickler persönlich kenne und die mehr als nur brauchbar sind (Schleichwerbung)

Ich hab als erstes die Vocals aufgeräumt. Ein bisschen EQ, ein 1176 Kompressor für die Peaks, ein La2a für die Gleichmäßigkeit (je komp etwa 7db GR), SEHR VIEL DE-ESSER.
Male:
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Female:
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Bildschirmfoto 2023-01-03 um 13.40.11.png

Der Sphinx ist ein De-Noser. Insgesamt hab ich mit den Female extrem kämpfen müssen. Da kam dann später noch Multiband für die Höhen dazu und noch mehr EQ. Bis zum Ende bin ich nicht zufrieden gewesen!

Danach bin ich die Instrumente durchgegangen. Kick und Snare hab ich gegated und komprimiert. Das meiste hab ich mit dem EQ bearbeitet. Bei den Strings am Ende hab ich Höhen etwas rausgenommen um sie etwas nach hinten zu schieben.
Gitarren gab es jede Menge Spuren. Das hab ich genutzt um ein Stereopanorama zu bekommen. Teilweise waren die Spuren SEHR leise und ich musste mit nem Gain-Plugin (PreAmp) nachhelfen. Der Bass hat nen Distressor bekommen, damit der nicht so aus dem Ruder läuft.

Ich hab 2 Reverbs genutzt (1 für Vocals, 1 für den Rest). Langes Predelay für die Vox um sie im Vordergrund zu behalten, kurzes Predelay für die Instrumente um sie etwas nach hinten zu rücken.

Außer den Female-Vocals hab ich nichts automatisiert. Die werden mit der Zeit manchmal einfach etwas lauter um im Mix Präsent zu bleiben.

Auf der Summe sind ein Limiter und ein True-Peak Limiter. Außerdem noch ein Multiband um die Höhen (6k aufwärts) zu bändigen. Zur Kontrolle Goniometer und Levelmeter.

Insgesamt ist der Mix noch ausbaufähig. Leider ist meine Zeit eher knapp bemessen und die Spuren geben teilweise nicht mehr her (Sorry). Jemand anderes hätte es vielleicht auch ganz anders gemacht. Ich kenne das Original nicht und hab es mir auch nicht angehört. Bin auf -12 Lufts rausgekommen. Also Richtung YouTube und hab versucht darauf zu achten, dass es über mobile Geräte OK ist. Vielleicht kommt ja der ein oder andere Mix noch von jemand anderem. Falls du noch Fragen hast, frag natürlich gerne nach. Kann auch noch weitere Screenshots machen, falls Bedarf (hilft meist eher weniger weiter... am besten selber machen, dann kann man die eigenen Wünsche umsetzen. Ich empfehle auf jeden Fall auch eine vernünftige Abhöre, damit du hörst was du tust)

Und der Mix natürlich noch:


Edit: Ein paar der Spuren waren komplett leer. Da kam auch nach dem normalisieren nix.... Ich persönlich vermisse aber auch nix ;-)
 

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Freut mich dass mein Material überhaupt interessant um ist einen Mix zu machen.
Es ist sogar sehr interessant... weil gute Performance und das Original („official video“ auf YT) imh ears nicht gerade eine audiophile Glanzleistung darstellt :D
 
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und das Original („official video“ auf YT) imh ears nicht gerade eine audiophile Glanzleistung darstellt :D
Womit wohl wieder ein Beweiß geliefert wird dass die Masse sich eher weniger um die audiophile Qualität schert als mach ein Experte sich wünschen würde.:whistle:
 
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@Technika, manno jetzt bin ich einigermaßen geflasht, vielen, vielen Dank dafür. Diese ganzen Infos und die Arbeit die du dir da angetan hast gilt es jetzt mal für mich zu verarbeiten. Ich denke zuerst muss ich mich mehr mit der Aufnahmetechnik und der sauberen Instrumentierung an sich beschäftigen, mir ist klar dass ich besser aufnehmen lernen muss um dann mit den neuen Infos von diesem Forum einen stimmigen Mix zu erreichen. Meine anfängliche Frage ist jetzt mal weit in den Hintergrund gerückt, aber gut, die Infos sich daraus ergeben sind genial. Danke dafür, vielleicht hilfts auch dem einen oder anderen Newbie.
 
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Meine anfängliche Frage ist jetzt mal weit in den Hintergrund gerückt,
apropos... das Stück ist in der Hinsicht strukturbedingt ein besonderer Fall und da macht auch das Original (Video) einen überraschenden Knick, als der 2. Teil des weiblichen Gesangs einsetzt. Du scheinst es genauso gelöst zu haben, per „Fader runter“.
Es ist halt nicht das typische Strophe-Refrain/Hook-Schema.
 
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Diese ganzen Infos und die Arbeit die du dir da angetan hast gilt es jetzt mal für mich zu verarbeiten
Tu das. Wie gesagt war meine Zeit knapp und der Mix dadurch auch nicht ganz fertig. Die Male vocals müssten hinterherautomatisiert werden. Jetzt steht die Dame recht alleine da. Das Gesamtbild ist noch nicht ganz schlüssig.
Insgesamt wäre aber jetzt der Zeitpunkt an dem ich dem Künstler den roughmix zeigen und nach wünschen fragen würde. Dann würde es an die detailarbeit gehen.
Was ich auch nicht gemacht/gecheckt habe ist ob editing nötig ist. Bass und Kick zusammenrücken, Atmer leiser machen und solche Sachen halt. Das macht man natürlich vor dem Mix…. Wie gesagt, die Zeit. Vielleicht setz ich mich die Tage noch mal dran und mach es nach meiner Vorstellung fertig. An sich mag ich den Song sowie daran zu mischen.
 
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Ich hab bei den Female-Vox noch mal von vorne angefangen. Ich bin zu einem wesentlich entspannteren Ergebnis gekommen wenn ich zuerst mit einem Multibandkomp einmal für den Anfang die Tiefmitten bändige und sobald Energie (laut) in die Stimme kommt den Mittenbereich zwischen 500Hz und 2kHz stark drücke (-10db GR). Danach ein bisschen De-esser, Kompressoren (1176/la2a) und mit nem Pultec die 5kHz etwas Boosten. Hab das jetzt nur mit Kopfhörern gemacht. Aber ich denke, so ist besser....
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Hi :hat:

Wow, wunderschönes Cover. Hammer Vocal Performance:)

"Laut" ist halt immer so ein Ding. Laut ist dein Mix schon, aber was für mich nicht so ganz im Verhältnis dazu steht, ist das Lowend, Insbesondere bei der Bassgitarre. Man hört dann viele Mitten und Höhen, und erwartet auch viel Lowend, was aber nicht kommt, und den Mix dünn erscheinen lässt.

@Technika hat ein schönen Mix gemacht, gefällt mir, aber auch da --> Lowend vermisse ich.


Ich hab mich auch mal dran versucht. Hab vermutlich jetzt etwas übertrieben mit Lowend, dafür hört man umso besser was ich meine:D

 
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