Masterwork Troy Serie + Erweiterung

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Hallo!

Nachdem die zu meinem Basix mitgelieferten Paiste 101-Becken mit unserer musikalischen Entwicklung und unseren Ansprüchen nicht mehr mithalten konnten, mussten neue her. Neben den immer wieder genannten Zultan Rockbeat fiel außerdem der Name der noch nicht ganz so bekannten türkischen Beckenschmiede Masterwork und dort speziell des Einsteigersets Troy.

Preislich im gleichen Segment wie das Zultan und aus der gleichen handgehämmerten B20-Legierung entschied ich mich für das Troy, da das Rockbeat zu der Zeit größere Lieferzeiten hatte. Das Set aus 14"-Hihat, 16"-Crash und 20"-Ride + Stofftasche kostete rund 330 Euro. Für das Zusatzset aus 18"-Crash und Splash-Becken wurden noch einmal 220 Euro fällig. Dafür erhält man ein schön aufeinander abgestimmtes Beckenset, mit dem sich wunderbar arbeiten lässt. Ich bin noch weit davon entfernt, auch nur das Potential der Hihat voll auszuspielen, versuche mich aber dennoch mal an einer Beschreibung.

Um einen kleinen Eindruck vom Klang der Becken zu geben, hänge ich hier Ausschnitte zweier Stücke aus unserer Probe an, bei denen sie zum Einsatz gekommen sind. Die Aufnahmequalität ist trotz Kondensatormikros nicht optimal, insbesondere etwas dumpf, aber ich hoffe, die Qualität und Variabilität der Becken ist trotzdem zu erahnen. Das Schlagzeug wurde nicht direkt abgenommen, sondern mit zwei Mikros der komplette Probenraum aufgezeichnet. Dementsprechend ist da von der Aufnahmequalität noch viel Luft nach oben.

Zu den Becken im Einzelnen:

Die Hihat:

Die Hihat hat geschlossen einen definierten, eher flachen Klang, der sich auch bei schnellen 16teln oder 32teln nicht in Klangbrei auflöst. Leicht geöffnet zischt sie angenehm, während sie offen sehr trashig daher kommt, mit einem klaren metallischen Ausdruck (zu hören in "Heiß wie Feuer").

Meiner Einschätzung nach eine sehr gute Einsteiger-Hihat, die, je nach Spielvermögen, eine gute Akzentuierung und ein variantenreiches Spiel ermöglicht.

Das Ride-Becken:

Ich bevorzuge einen "pingigeren" Klang mit weniger Nachhall und diesen liefert das Troy-Ride. Klare Ansprache und filigraner Klang beim Spiel auf der Fläche, ein eher tiefer, harmonischer mit vielen Untertönen beim Randspiel und eine Glocke, die diesen Namen auch verdient, laden zum Experimentieren und Ausloten der Fähigkeiten der Ride ein.

Es ist demnach gut geeignet für eine Vielzahl von Musikstilen, wenn es nicht die ganz harte Tour sein soll.

Das 16"-Crash:

Ein Crash-Becken, dass kaum Wünsche offen lässt. Klanglich gut abgestimmt auf Hihat und Ride sind sowohl Abschläge verschiedener Härte, Beckenrauschen und die Glocke in vollem Umfang einsetzbar. Gut zu hören im Song "Kalt - Instrumental").

Das 18"-Crash:

Die Crash aus dem Erweiterungsset passt perfekt zur kleineren Schwester, so dass sich auch bei starkem Beckeneinsatz ein harmonisches Klangbild ergibt. Auch hier gilt: Für den kleinen Preis eine große Wirkung.

Das Splash:

Das setze ich noch recht selten ein, da es, zumindest in unseren Stücken mehr als Effekt-"Gerät" zu gebrauchen ist, am Klang ist jedoch absolut nichts auszusetzen.

Fazit:

Für Einsteiger eine uneingeschränkte Kaufempfehlung von mir, wenn die Becken grundsätzlich zum Musikstil und der Spielweise des Drummers passen. Das komplette Set gibt es neu für 550 Euro und man kann mit Fug und Recht sagen, dass es jeden Euro wert ist.

Alternativen dazu sind wie bereits angedeutet das Zultan Rockbeat oder auch die in diesem Forum ebenfalls besprochenen Armoni Cymbals.

Bei Interesse nehme ich die Becken auch noch mal einzeln ab und lade Klangbeispiele hier hoch.

Grüße,
Kashban
 
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Hi,

also erstmal vielen Dank für dein Review ! Die Troys sind echt super, ich für meinen Teil hätte allerdings etwas länger auf die Rockbeats gewartet, da bekommt man nahezu das Gleiche für noch weniger Geld.

Einige Sachen wären noch Erwähnenswert:
Wie ist die Verarbeitung der Becken ?
Hast du Möglichkeiten zum Vergleich von gleichen Becken untereinander gehabt ? Wenn ja, wie groß war die Streuung ?
Du hast doch Aufnahmemöglichkeiten, wieso hast du die Becken dann nicht seperat vom Bandkontext aufgenommen ? So lässt sich der Sound nicht besonders gut erkennen.
Ich weiss, Klang lässt sich schlecht beschreiben, aber die Beschreibung von Crashes und Splash ist leider ziemlich allgemein und ungenau. Gute Soundfiles sagen hier mehr als tausend Worte :)

Genug gemeckert, Danke für die Mühe :)
 
Hallo Benschi!

Zu Deinen Fragen:

Die Becken sind sehr gut verarbeitet, bis auf zwei winzige Stellen bei der 18"-Crash und dem Splash, wo noch dunkles Material hervorguckt. Wie gesagt, sehr winzig und ohne Auswirkung auf den Klang. Sehen kann man es auch nur, wenn man von nah genau hinschaut.

Einen Beckenvergleich konnte ich nicht machen, da ich nur das eine Set habe.

Ich habe bisher noch keine Einzelaufnahmen der Becken, weil mir die Idee zu der Rezension erst heute gekommen ist und sie während meiner Mittagspause geschrieben habe... da hatte ich nur Zugriff auf unser Probenmaterial und Fotos von meinem Drumset. Ich werde die Becken beim nächsten Mal, dass ich in den Probenraum komme, mal einzeln aufnehmen.

Bis dahin,
Kashban
 
Okey dokey, ich habe mir nach der letzten Probe die Zeit genommen und die Becken ab.

Hier könnt ihr Hörproben der Becken herunterladen:

Hihat
Crash 16"
Ride 20"
Crash 18"
Splash

Viel Spaß beim Anhören!

Grüße,
Kashban
 
Cool!!! Super bereicherndes und informatives Review, Danke fürs Teilen mit uns!!!!
 
Bei Ebay ist im Moment ein 16er Troy drinne.
Überlege ob ich mir das als 2. Crashbecken kaufen soll.
Oder doch lieber ein anderes?
Masterwork sind mir völlig unbekannt.
 
Ich überlege mir einen Opel Astra zu kaufen, bin den aber noch nie gefahren und kenne den nur von Bildern ! Soll ich ?

Mal ehrlich: Woher sollen wir wissen ob dir das gefällt ? Wenn du es wirklich für günstig bekommst dann kannst du das waagen. Oder du hast zu viel Geld und kannst es dir erlauben, mal Blind Kohle für sowas zu investieren. Verkauft bekommst du es sicherlich wieder, die Troy´s haben an und für sich einen guten Ruf und werden gerne bei Anfängern empfohlen.
 
mhm also dafür das es so ziemlich die gleichen Becken wie Rockbeats oder Samatyas (welche ich selbst spiele) sind finde ich sie überteuert! Über Sound und Qualität will ich garnicht urteilen, finde nur den Preis unangemessen, bei dieser Konkurrenz
 
Ich habe die Troy Becken auch mal anspielen dürfen und sie haben mir ehrlich gesagt ein klein bisschen besser gefallen als die Rockbeats - gerade das Ride. Ganz gleich sind sie dann doch nicht (oder sollten das nur Unterschiede hervorgerufen durch Handhämmerung gewesen sein?).
 
rockbeats und troy sind in der herstellung gleich ;)
 
Benschi
  • Gelöscht von bob
  • Grund: Doppelpost
(oder sollten das nur Unterschiede hervorgerufen durch Handhämmerung gewesen sein?).

Auch, klar.

rockbeats und troy sind in der herstellung gleich ;)

Was ja nicht heisst das sie dann auch gleich klingen ;) Schließlich hat da eine große Fehlerquelle noch was mit zu tun: der Mensch !
Ausserdem kann die Materialbeschaffenheit abweichen, das Gewicht, die Form ..
Das sind manchmal minimale Unterschiede die sich jedoch sehr auf den Klang auswirken können !
 
Heute einen Gig mit den Masterwork Troys gehabt. Klangbild war echt sauber und warm, nur weiter zu empfehlen für den geringen Preis!
 
rockbeats und troy sind in der herstellung gleich ;)

Da muss ich Dir leider widersprechen. Ich war vor kurzem in der Türkei in einer Beckenfertigung und habe dort mal die gefragt, wie Masterwork handgemachte Becken zu dem Preis anbieten kann. Man muss ja bedenken, dass die ja mit Vertrieb, der mitverdient, und dem Musikhaus, soviel kosten. Die Rockbeats sind hingegen Direktvertrieb. Da bleibt also ein Zwischenhändler aus!
So werden Troy, Armoni, Fame B20, Agora und noch einige andere Becken dieser Preisklasse alle völlig anders und vor allem günstiger hergestellt, als die ganzen Zultan Rockbeat, F5 und sonstiges dieser Preisklasse von Zultan.
Troy etc werden gepresst. Dabei wird dem Becken schon das gesamte Shaping verpasst. Von der Bell bis zur Wölbung. Prinzipiell wäre es sogar möglich und wird sicher auch praktiziert, dass die Hämmerungsstrucktur mit eingepresst wird. Mit dem entsprechend hohen Druck alles möglich. Handgehämmert wird zwar auch noch, aber verhältnismäßig sehr wenig und es ist nicht mehr notwendig, dass Becken zu formen. Höchtens noch paar Korrekturen. Das Abdrehen,Bedrucken und polieren ist auch noch "handmade". Jedoch ist die Zeitersparnis beim "hand"-hammern der Grund, wieso die Teile einfach weitaus billiger sind.
Rockbeats werden hingegen nach dem traditionellen Verfahren hergestellt. Die Kuppe wird zwar gepresst, dass der Rohling durch das Hämmern zunächst mal in Form gebracht werden muss, frisst hier aber viel Zeit und macht die Becken teurer, aber auch hochwertiger.
Hier paar Bsp-Videos:
http://www.youtube.com/watch?v=JvKfR7rR6fQ
oder
http://www.samsuncymbals.com/pl3.htm#

Ich will zwar nicht behaupten, dass bei so manchen Becken das handhammered zu unrecht draufsteht, jedoch ist "100% Handhammerd" dann schon eher ein Etikettenschwindel ;-)

Edit: und noch was.....ich will die Troy keinesfalls schlechtreden!!!! Die sind hervorragend für wenig Geld. Jedoch wollte ich das oben zitierte mal richtig stellen.....;-)
 
ok dann entschuldignung, hab nur schion oft gelesen, dass die ganzen "Türken" gleich gemacht werden
 
Ja, das ist auch der Irrglaube, in dem man die Leute gern halten möchte. Ein 100% "handmade" Becken verkauft sich dann einfach doch besser als wenn man schreibt, dass es gepresst ist.
Aber ist ja ansich hier relativ unproblematisch, weil das Ergebnis wie Troy und Konsorten sich für das Geld echt sehen lassen kann.
 
Unglaublich gute Becken für den Preis, wer aber ein Crash mit guter Glocke sucht ist hier falsch. Aber für mich ist ein Crash zum Crashen da. Jedes Becken aus diesen Set klingt absolut nach Oberklasse. Hatte zuerst den A-Custom Satz probiert, aber da gefiel mir nur das 18er Crash und der Satz kostet fast das doppelte, aber der Troy haut mich echt komplett um.
 

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