Massiv ist doch ein total aus dem Boden gestampftes Konzept von Sony BMG.
Wir hatten bisher jeden Deutschrapper in den Charts, aber Massiv ist eine gekonnt gefüllte Marktlücke.
Türsteher-Format, durchweg nur Themen wie Gewalt und Drogen, die extrem aufgetragen rüberkommen. Dazu etwas Publicity wie die Schlägerei in Duisburg oder aktuell der Vorfall (was ein Zufall, so parallel zum neuen Release).
Um sich jetzt auch noch langhaltig zu etablieren, macht der gute Herr jetzt auf gefühlvoll und emotional.
Hießen die Lieder auf dem, schon 2 mal veröffentlichten, Debutalbum "Blut Gegen Blut" noch "Blut gegen Blut", "Der Araber in Handschellen", "Wir sind in Überzahl" oder das berühmte Ghettolied, geht er jetzt mit Liedern wie "Mama", "Es tut mir Leid" oder "Wir sind alle gleich" an die Front. Letzterer Titel übrigens äußerst interessant wenn man zeitgleich propagiert "Wir sind Kanacken" (ein weiterer Liedtitel).
Im Grunde genommen finde ich Massiv unter Anderen deshalb weit unerträglicher als Bushido. Denn im Vergleich zu Massiv wirkt Bushido auf mich ein Stück weit, reifer und realitätsnäher. Bei ihm ist es klar und transparent, dass seine Musik nur eine "Rolle" ist, eine Art geschaffenes Produkt mit dem dazugehörigen Image.
Massiv (und seine Hintermänner) versuchen das Getue krampfhaft authentisch darzustellen, ich selbst befürchte sogar, er meint das alles furchtbar ernst.
Er kann aber im Punkto Medienpräsenz immernoch nicht mit seinen Genregenossen mithalten und muss sich seine Promo noch mit Skandalen und reißenden Reportagen erarbeiten. Sony BMG freut sich und RTL hat wieder ein paar Lücken in den üblichen Vorabend-Klattschmagazinen gefüllt.
Massiv bleibt für mich nur ein schlechter Entertainer, der seine Texte nichtmals selbst schreibt.
Und das sage ich nicht, weil aus dem Ruhrgebiet komme.