Das ist sehr abhängig davon, welche Röhren und Bauteile drinnen sein sollen. Preise möcht ich hier nicht nennen. Die doch bei Interesse beim Erbauer selbst erfragen. Eines kann ich sagen: er ist den Preis wert!
Das kann ich mir denken! Man darf beim Preis auch nie vergessen, dass es ein handgebauter Verstärker ist in dem viel Arbeit drinn steckt und bei dem auf die Wünsche des Kunden rücksicht genommen wird! Sowas bekommt man eben nicht mal schnell an einem Samstagvormittag beim Händler um die Ecke...
Zudem soll mich der Verstärker mindestens die nächsten 10 Jahre lange begleiten und darum möchte ich keine Kompromisse eingehen.
Gruß,
Markus
PS: Im übrigen hat folgender Amp die gleiche Enstehungsgeschichte, wie ich sie mit dem JTM vorhabe... sehr lecker und er ist sogar hier im Forum vertreten...
Kleiner Bericht dazu!
Hallo,
in Anlehnung an die Aufbaubeschreibung im xxx-Forum ("der Nachfalke lernt fliegen") kann ich heute den fertigen Nighthawk 100 vorstellen, dessen erste Ideen so Anfang letzten Jahres in mir reiften und dann zu ersten Arbeiten daran im Sommer führten. Zur Information schreibe ich gleich dazu, dass ich den Amp ebenfalls bei historiclespaul.com vorgestellt habe.
Während dem Aufbau der letzten Classics hat die Idee für eine "kleine" Variante immer mehr an Reiz gewonnen. Dabei soll ein Rocker ohne großen Schnickschnack rauskommen. Um dennoch ausreichend flexibel zu sein standen drei Kanäle im Lastenheft, die jedoch alle auf eine gemeinsame Klangregelung gehen.
Entgegen den Sounds des Classic sollte der neue jedoch etwas anders ausgelegt werden, sich aber auch eher in der britischen Ecke tummeln. Der erste Kanal orientiert sich an den Non-Master-Volume Amps und verzichtet daher konsequenterweise auch auf ein Channelvolume (bei Clean sollte ja auch ein Gain-Regler reichen). Beim Runterreglen wird dabei der Sound etwas dünner, nach oben etwas dicker. Das ganze findet jedoch nur in der ersten Hälte des Regelwegs statt, darüber ist der Sound schön dicht. Wer es dann noch heller mag kann durch Ziehen des Potis noch mehr Höhen herauskitzeln.
Der zweite Kanal entfernt sich deutlicher von den klassischen 800er Tunings, inspiriert wurde ich eher vom Plexikanal des Classic wenn er mit dem Booster voll angeblasen wird, also in Summe dicker und dichter als der eher etwas dünnere klassische 800er. Durch die verwendeten Sozo Premium Caps kommt auch ein schöner Vintage-angehauchter Sound hinzu, sofern man das bei dem Gain, den der Kanal hat, noch sagen kann/möchte. Die Caps haben mich aber noch ordentlich Nerven gekostet, da sie am Anfang lediglich durch Einstreuempfindlichkeit bei viel Gain auf sich aufmerksam gemacht haben. Ich habe jedoch nicht durchgängig auf die Sozos gesetzt, sondern lediglich an einigen wichtigen Stellen für den ersten und zweiten Kanal. Im dritten High-Gain-Kanal sind diese nicht mehr stabil genug im Sound, hier brachten die TAD Mustards das Quäntchen mehr Stabilität im Bass.
Der dritte Kanal wird im Vergleich zum zweiten dann nochmals nachgefeuert um einen eher singenden Leadsound zu bekommen. Es ist also keine getrennte Kanalführung wie im Classic, sondern im Prinzip ein NMV-Konstrukt mit Booststufen davor und danach. Und wer mehr Gain möchte kann durch Ziehen des Volumereglers noch ne Schippe nachlegen.
Nach einem halben Jahr Planung von den ersten Ideen über die CAD-Files sind dann Anfang Januar die Chassis angekommen, wie immer in 2mm dickem V2A Edelstahl. Der mechanische Aufbau ist dabei nach bewährten Aufteilungen gebaut. Trafo und AÜ möglichst weit auseinander, 90° gegeneinander gedreht, Drossel in die Mitte. Vorstufenröhren nach vorne, Endstufe nach hinten, Boards dazwischen. Damit hängt der Amp als kleiner Nebeneffekt auch ausgewogen am Griff, was ich bei den alten Marshall irgendwie beim Tragen nie ab konnte. Diesen Aufbau habe ich das erste mal bei Mike Soldano gesehen, bei Ludwig aus Neuburg, Diezel und auch den neuen Marshalls ist es ebenfalls so (oder mit liegenden Trafos) gemacht, wobei Einstreuungen von NT in AÜ von vornherein soweit als möglich vermieden werden.
Die Eyeletboards bestehen aus 3mm dickem FR4, da verzieht sich nichts mehr! Der Aufbau der Boards ist dabei in Ludwig aus Neuburg-Manier gemacht, wie er es mit seinem British Purist vorgemacht hat. Auch an der Stelle vielen Dank für die inspirierenden Aufbauten Deiner Amps.
War am Anfang noch ein PPIMV-Regler in der Überlegung, so habe ich letztendlich auf einen normalen Master gesetzt, da mir der PPIMV in Verbindung mit viel Gain überhaupt nicht gefallen hat. Allein im ersten Kanal war das dagegen schon sehr lecker!
In der Mastersektion lässt sich dann die Gesamtlautstärke regeln, genauso wie Depth und Presence. Durch Ziehen des Depth-Potis kann noch die Gegenkopplung heraufgesetzt werden, was den Sound weicher und "älter" macht.
Alternativ ist auch eine FX-Loop integrierbar, hier kommt die parallel/seriell regelbare Loop aus dem Classic zum Einsatz, die aktiv und völlig klangneutral ist.