Marktanalyse: Sind Ladengeschäfte oldschool?

  • Ersteller guitarneedle
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Wo kauft ihr eure Instrumente?

  • Bei meinem Händler vor Ort

    Stimmen: 23 30,7%
  • Im Netz und vor Ort, wo es sich grade ergibt

    Stimmen: 41 54,7%
  • Im Internet, weil die Preise günstiger sind

    Stimmen: 3 4,0%
  • Im Internet, weil das Angebot größer ist

    Stimmen: 4 5,3%
  • Im Internet, weil ich Rückgaberecht habe

    Stimmen: 1 1,3%
  • Im Internet, weil es keinen örtlichen Händler gibt

    Stimmen: 3 4,0%

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    75
guitarneedle
guitarneedle
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Moin Freunde.
Ich sehe von Berufs wegen viele Musikläden. Dabei höre ich immer wieder dieselbe Diskussion:
Der Kunde kommt in den Laden, lässt sich beraten, verabschiedet sich und war von da an nicht mehr gesehen.
Mich würde einfach mal interessieren, wieso das so ist. Wie ist euer Kaufverhalten, kauft ihr lieber im Laden, oder seid ihr einer der oben genannten Kunden? Und wenn ja, woran liegt es? Ist es nur der günstige Preis im Netz? Ich kann mir das eigentlich nicht vorstellen. Oder liegt es am Verkäufer? Schildert mir doch mal eure Erfahrungen, BITTE OHNE NAMEN ZU NENNEN. Sonst wird das Thema vielleicht schnell wieder gelöscht... freue mich auf eure Beiträge!
 
Eigenschaft
 
Ich gehe mittlerweile nicht mehr in kleine Musikläden, höchstens wenn es auf dem Weg ich liegt und ich einen Satz Saiten oder was in der Kategorie brauch. Halt Dinge die man eben so mit nimmt, aber für die sich das Bestellen nicht lohnt.

Das hängt damit zusammen dass ich keine Beratung von einem Verkäufer haben will dessen Aufgabe es ist zu verkaufen - um im Zweifel auch nicht unbedingt kompetenter ist als ich. Da informiere ich mich lieber selber. Sprich: Hier wird ein Service geboten den ich nicht brauche.
Zudem entspricht die Auswahl selten dem was ich dort gerne hätte.

Dazu kommt dass so einige von den kleinen Klitschen auch von komischen Leuten geführt werden. Klar, in manchen Musikläden wird man wirklich freundlich behandelt, aber die Regel ist das lange nicht. Bevor ich mich mit unfreundlichen und wenig hilfreichen Personal rumschlage klicke ich lieber dreimal im Onlineshop oder teste auf eigener Faust in einem der servicefreien, aber gut sortierten Musikdiscounter. Einen davon hab ich in der Nähe, da kann man dann ganz gut hin.
 
Also eigentlich wie es sich grad ergibt.

Es ist ja nun leider nicht so, das selbst in einer Stadt wie Hamburg das Sortiment im Musikalienfachgeschäft unheimlich groß ist...und hier meine ich primär Kleinkram wie Saiten. (Das ein Laden nicht alle Instrumente und Verstärker führen kann, ist mir klar)
Diese kaufe ich dann entweder im Netz, oder aber um es schneller zu haben, vor Ort in einem Geschäft.

Welche Geschäfte ich dann aufsuche hängt stark davon ab, welchen Eindruck der Laden auf mich macht. Da muss ich meinem Vorposter auch zustimmen, viele kleine Läden sind da recht skuril...
Also sollte ich mal einen wirklich coolen kleinen Laden finden, würde ich den sicher auch oft besuchen und unterstützen.

Bei Großanschaffungen ist es dann immer so die Frage des Geldbeutels.....also mein Erstinstrument habe ich in einem Fachgeschäft erstanden. Danach kam viel aus dem Netz dazu, aufgrund des niedrigeren Preises. Als Lehrling/Zivi hat man eben nicht die großen Rücklagen im Hintergrund....
 
Das hängt damit zusammen dass ich keine Beratung von einem Verkäufer haben will dessen Aufgabe es ist zu verkaufen - um im Zweifel auch nicht unbedingt kompetenter ist als ich. Da informiere ich mich lieber selber. Sprich: Hier wird ein Service geboten den ich nicht brauche.
Zudem entspricht die Auswahl selten dem was ich dort gerne hätte.
Du sprichst mir aus der Seele :) Ich hatte da ja mit ähnlichen Gedanken, die ich dann weitergesponnen habe, mal einen Thread zu eröffnet:
https://www.musiker-board.de/divers...-fuer-konsumgueter-ohne-beratung-verkauf.html
Mir geht es wirklich nicht darum, kostenlose Beratung abzustauben und dann irgendwo billig zu kaufen. Es ist nur so, dass ich eben online alles bekomme, was es gibt. Und der einzige Grund für einen Laden ist eben für mich, Dinge anzutesten, die ich nicht blind kaufen möchte. Beratung brauche ich nicht. Zumal ich es noch nichtmal optimal finde, wenn Verkäufer und Berater die gleiche Person sind.
 
Interessante Frage.

Ich versuche, die kleinen Läden zu unterstützen, aber oft kriege ich da nicht, was ich will. Welcher kleine Musikladen verkauft schon Charvel? Welcher örtliche Musikladen hat einen E-Bow vorrätig?

Saiten und Kabel kaufe ich oft bei den Kleinen, ebenso Plektren. Aber bei Instrumenten hat der Örtliche mich nicht als Zielgruppe. Die hier im Ort haben eine kleine Werkstatt, da lasse ich Sachen machen, die ich selber nicht kann oder will, z.B. Bundarbeiten oder Bias einmessen. Ich finde es wichtig, dass die Kleinen überleben, denn irgendwie hat so ein kleiner Gitarrenladen doch eine Rockromantik, die Schmidt und Co nicht bieten können. Bei den großen Läden mache ich große Anschaffungen, weil es die Dinge dort halt nun mal gibt und das teilweise regional exklusiv. Die Beratung ist übrigens ungefähr gleich gut, in beiden Läden arbeiten auch nur Musiker, die sich was nebenbei verdienen. Ein Problem ist auch oft, dass der kleine Laden in der Fußgängerzone liegt und keine Parkplätze hat. Früher, als ich noch Röhrenamps gespielt habe, war das ein Problem, denn wer schleppt einen alten Röhrencombo gerne in und durch die Fußgängerzone einer kleineren Großstadt? Die großen Läden haben auch große Parkplätze.

Die kleinen Läden können die Kampfpreise der Internetversender nicht halten. Da kostet die Gitarre etwas mehr. Wenn sie meine Marke hätten, würde ich die 50 Euro bestimmt drauflegen, aber der Laden vor Ort hatte eine Soloist, und die auch sehr lange, bis sie für unter 1000 wegging, weil sie keiner kaufte. Man kann da auch schon Schnäppchen schlagen, aber ich z.B. spiele keine 24-Bund-Gitarren und konnte mit der Soloist nix anfangen und musste dann wieder zum großen Konkurrenten, weil der Charvel hatte. Momentan haben sie eine schöne Framus Morrigan. Aber momentan suche ich keine Gitarre...
 
Ich versuche wenn immer möglich mein Musikgeschäft vor Ort zu berücksichtigen. Ich gehe hauptsächlich dorthin, weil ich mit dem Inhaber persönlich befreundet bin. Die Auswahl ist zwar nicht sehr gross (nur wenige Marken), aber wenn er etwas nicht hat und ich zum Voraus schon genau weiss, was ich will, bestellt er mir das. Ich habe allerdings auch keine Hemmungen, mal "fremdzugehen" und etwas bei der Konkurrenz zu kaufen, die ein ungleich grösseres Sortiment hat.

Im Internet habe ich auch schon bestellt, aber das waren jeweils günstige Restposten oder Artikel, die in der Schweiz nicht erhältlich sind. Bei allfälligen Reklamationen, Reparaturen etc. ist es am einfachsten, wenn man das Ding einfach in den Laden bringen kann, wo man es gekauft hat, bei den Versandgeschäften würden da Portokosten und der ganze Verpackungsaufwand anfallen.
 
Ich finde es wichtig, dass die Kleinen überleben, denn irgendwie hat so ein kleiner Gitarrenladen doch eine Rockromantik, die Schmidt und Co nicht bieten können.
Ich weiß nicht so recht - braucht es für die Rockromantik einen eigenen kommerziellen Anbieter?
Wenn ich diese haben will gehe ich eher zu einer Jamsession oder sowas.


Ich denke es ist einfach der Lauf der Dinge dass sich Geschäftsmodelle ändern. Und das finde ich auch nicht schlimm.
 
Ich möchte mich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht weiter dazu äussern, aber das bestätigt bisher auch mein Bild. Freue mich über weitere Beiträge!
 
Also ich bin ja eher so jemand, der persönliche Beratung und einen Menschen aus Fleisch und Blut als Verkäufer bevorzugt. Wenn ich ein Problem hab, kann ich da hin und muss nicht erst lästige emails schreiben oder kann einfach durchklingeln.
Außerdem kann ich im Laden die Sachen ausprobieren und gleich entscheiden, ob sie mir gefallen oder nicht. Da muss ich auch nicht warten, bis mir die Post/DPU das Paket erst bringt und es womöglich noch kaputt ist.

Das Beste - ich kann bar bezahlen :) ;) :D
 
Ich glaube, da spielen die Erfahrungen, die man so gemacht hat, eine erhebliche Rolle.
Nicht weit weg von meinem Wohnort befindet sich eines der größten Musikgeschäfte Deutschlands. Ich bin etliche Male dort gewesen und habe auch schon eingekauft, vor allem Instrumente für die Schule.

Ein wesentlich kleineres Musikgeschäft, ca. 20km davon entfernt bietet mir einen deutlich besseren Service und auch bessere Beratung, sogar die Preise sind gleich.
Daher kaufe ich seit Jahren, egal ob Instrumente, PA oder Zubehör jeglicher Art nur noch dort.

Im Internet bestelle ich so gut wie nie. Ich zahle - ähnlich wie ninanna es bereits geschrieben hat - in bar und kann dann später gegebenenfalls Reklamationen bequemer durchführen.

OT: Ich kaufe auch lieber in kleinen Bäckereien, Metzgereien oder Tante -Emma-Läden ein als in den großen Supermärkten.:)
 
Instrumente und Verstärker habe ich bislang ausschließlich im Musikgeschäft vor Ort gekauft. Der Laden ist zwar nicht so ganz klein, aber weit entfernt von der Größe und der Auswahl der größeren Online-Anbieter.
Ich habe auch lieber direkten Kontakt mit Verkäufern aus Fleisch und Blut, lasse mich gern beraten oder fachsimpele einfach mit ihnen. Ich mag es einfach, in ein Geschäft zu marschieren, das Instrument zu sehen, zu spielen, es zur Theke mitzunehmen, es dort bar zu bezahlen und es dann mitzunehmen.
Meistens kann man auch beim Preis noch ein bisschen feilschen - als Stammkunde hat da immer ein bisschen Spielraum.

Außerdem mag ich es, bei Reklamationen einen direkten Ansprechpartner zu haben: Wenn der Verstärker mal streikt, dann fahr ich eben hin, gebe ihn im Laden ab und der kümmert sich um die Reparatur und alles weitere.

Ich schließe es allerdings nicht für alle Zukunf aus, dass ich einmal eine Gitarre online bestellen werde, die mein Laden nicht im Sortiment hat.

Gruß
Hank
 
Das Problem bei den hiesigen Musikläden ist, dass die leider nicht mein Métier bedienen.
Ich kann in den 3 vorhandenen wählen zwischen einem Laden, der sich auf Klassik "spezialisiert" hat, einer auf Akustische Gitarren und Klaviere (is halt nen Klavierbaumeister) und einem Drummerladen.
Alle haben keine (!) Ahnung vom E-Gitarren / -Bass Bereich, daher kann ich mich dort nicht wirklich beraten lassen. Als ich mir damals eine Strat kaufen wollte, wollten die mir eine 59€ billigst Gitarre andrehen.
Ich kann natürlich auch bestellen, dann bezahle ich aber den Listenpreis, der den Internetpreis um ca. 20% übersteigt.

Daher kann ich maximal 50km mit dem Zug nach Erfurt fahren, und dort einkaufen, was ich auch gelegentlich mache, wenn ein neues Instrument ansteht.
Die haben auch eine gute Beratung, und legen auf Nachfrage Spielereien wie nen gutes Gigbag, Plektren und Saiten dazu. Und ich bezahle minimal über dem Internetpreis (1-2%).
Vor allem der Vorteil der bequemeren Situation kann ich dort nutzen, per Post finde ich das immer sehr "unbequem" und "unpersönlich".
Zumal ich beim lokalen Händler wirklich anspielen kann, und mein favourisiertes Instrument mitnehmen kann, und beim Internethändler bekomme ich irgendeins...

edit:
Noch etwas anzufügen: das schlimme ist auch in den hiesigen Musikläden, dass wenn man was bestellt, es erstens anzahlen muss, und dann noch verbindlich kaufen... :bad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Teilweise liegt es meiner Meinung nach auch an den Läden selbst. Ich habe leider sowohl in kleinen wie in großen Einzelhandelsgeschäften die Erfahrung gemacht, dass der eigentliche Vorteil, nämlich die kundengerechte Beratung, überhaupt nicht zum Tragen kommt. Ein Beispiel: ich war vor einiger Zeit bei einem großen Einzelhändler im Rheinland, wollte mir eine günstige aber gute Akustik zulegen. Ich bin bestimmt eine Viertelstunde zwischen den ausgestellten Instrumenten herumgestrichen, ohne dass mich auch nur einer der "Verkäufer" überhaupt angesprochen hätte. Ich dachte dann: naja, vielleicht liegst ja an mir, und habe meinerseits einem der Jungs eine Frage hinsichtlich Material und Beleistung einer speziellen Fender, die mich klanglich interessiert hat, gestellt. Die konnte der aber nur unzureichen beantworten. Anstatt dann bei seinen Kollegen nachzufragen, oder mir andere Instrumente anzubieten, hat der sogenannte Verkäufer sich direkt wieder getrollt, um sich weiter mit seinen Verkäuferkumpels zu unterhalten. Dafür brauche ich nun wirklich keinen Einzelhandel, da bekomme ich ja online mehr Informationen :mad: Klar habe ich in dem Laden dann auch nichts gekauft. Und das, obwohl ich zum Laden und zurück nach Hause 50 km fahren musste. Dass ein Laden, der sich so wenig Mühe gibt, dann Geschäft an die Online-Händler verliert, liegt doch wohl auf der Hand.

Gruß
 
oje, ich kann da nix ankreuzen, weil mehreres oder nix richtig zutrifft:D

aaalso:

1. ich hab hier in der Prärie keinen kompetenten Musikladen im radius von 35km...Erst dann fangen die kompetenten Läden an von der Entfernung ....
Die kompetentesten Läden sind ca. 200km und weiter entfernt auch was die Auswahl betrifft und die Beratung sowieso.

2. mittlerweile gibt es Internet Läden bei uns , aber v.a. auch im europäischen Ausland (siehe England!!!!!) , die schnell und zuverlässig und in einer sehr guten Qualität liefern zu einem Preis , den andere Läden hier nicht haben.

3. bin ich schon 3 mal zu einem sehr guten Musik Laden 250 km einfache Strecke gefahrn , hab mich dort beraten lassen und Geräte wie Instrumente ausgecheckt UND hab sie dann auch dort gekauft und mit nach Hause genommen und insgesamt dort schon gut 3000 Euro liegen lassen. Für meine Gibson ES 335 bin ich vor gut 10 Jahren auch mal gut 900km hin und zurück zu einem Musikladen gefahrn (zusammen mit meinem Gitarrenlehrer) und hab die auch gekauft und mitgenommen.:great:

Also ich zeig sowohl Einsatz für die guten Läden hier, nehm aber auch gute Angebote aus dem europäischen Ausland wahr , sowie auch von Internetläden in Alemannia.......
Wenn es in meiner näheren Umgebung einen grossen und v.a. GUTEN Musikladen gäbe , dann wär der natürlich erste Anlaufstelle....aber is halt nich .....:bad:

@GUITARNEEDLE: UND WAS KREUZ ICH DA OBEN JETZ BITTESCHÖN AN? :D
 
Ich gehe in den Laden, wenn ich was brauche. Allerdings ist der Laden enorm gewachsen seit früher, und die meisten Dinge, die ich anfrage werden dann eben bestellt. So muss ich keine Katze im Sack kaufen und habe trotzdem alle Vorteile des direkten Handels: weniger Wartezeiten, man hat die Ware in der Hand, bevor man das Geld auf den Tisch legt, und wenn was nicht passt kann man (häufig) für sofortigen Ersatz sorgen.
Es ist aber auch klar: je länger man selbst in seinem Fachgebiet aktiv ist, desto schwieriger ist es, einen Verkäufer zu finden der mehr Ahnung hat als man selbst. Und gerade deswegen sind manchmal die kleinen Läden, die irgendwie seit 30 Jahren oder mehr überlebt haben, diejenigen, wo man wirklich kompetente (weil erfahrene) Leute finden kann. Natürlich braucht ein Metal Klampfer nicht in einen Volksmusikladen laufen wenn er Amps testen will; aber wenn man z.B. seine gute alte Klampfe einstellen oder warten lassen will, dann kann man im Musikalien-Superstore, der aus Gründen des Image und der Finanzoptimierung nur noch junge Verkäufer beschäftigt, vermutlich niemanden finden der genauso erfahren und sorgsam mit dem Instrument umzugehen weiß.
Aber es gibt natürlich auch immer Ausnahmen, gut wenn man weiß wo man diese findet. Sei es um davon zu profitieren, oder sie zu vermeiden. ;)
Ich jedenfalls bevorzuge den direkten Handel, auch wenn man durch das Internet und die gigantische Auswahl schon sehr verwöhnt ist. Dafür wird aber auch mehr Schrott angeboten als je zuvor, einfach weil viele Leute auch ohne Testmöglichkeit kaufen.
 
Ich kaufe mittlerweile nur noch im Internet. Das hat aber einige Gründe: mein Musikladen um die Ecke ist erstens schweineteuer. Für einen Satz Saiten zahle ich dort durchschnittlich 1-5(!)€ mehr als bei den großen Onlineanbietern. Neulich wollte ich dem Laden dann noch eine Chance geben und dort meinen neuen Amp kaufen. Tja, der Amp war zum Einen nicht vorrätig (siehe das Angebot ist größer) und zum Anderen hat man mir auch nicht angeboten das Teil zu bestellen!
Das Argument, die Beratung und der Service wären doch so toll in kleinen Läden usw. lasse ich da mittlerweile auch nicht mehr zählen. Ein Bekannter hat diesen Laden besucht, um dort seine Gitarre einstellen zu lassen, natürlich mit dem Vorsatz das auch ordentlich zu bezahlen. Was sagt der Verkäufer? ''Nee, keine Lust, die haste nicht hier gekauft, machen wir nicht!''

Man könnte jetzt sagen ''Hey, wechsel einfach den Shop!'', aber das geht auch nicht so einfach. Das ist hier auf dem Land blöderweise der einzige Laden, der wenigstens eine annehmbare Auswahl hat, die anderen sind noch mieser sortiert!
Daher nur noch Internet, es sei denn, hier ändert sich demnächst mal was.

MfG
 
Ich kann es nicht so ganz eindeutig sagen, da ich sowohl bei den lokalen (im weitesten Sinne - also Umkreis von ca. 150 km) Händlern kaufe als auch im Internet bestelle. Von der Quantität hält es sich wohl die Waage, vom Warenwert habe ich deutlich mehr in Musikläden gelassen als bei Onlineshops.
Ich denke, dass sich die Position von kleinen Händlern kontinuierlich verschlechtert, klar, sie haben einfach nicht die finanziellen Möglichkeiten und Raumressourcen, ihren Kunden eine breite Produktpalette in größtmöglicher Vielfalt zu bieten. Gerade im Vergleich zu den wirklich großen Händlern im Umfeld haben sie da natürlich ganz schlechte Karten. Dazu kommt noch, dass sie die marktüblichen Preise nicht halten können oder wollen. Mittlerweile ist es ja so, dass sich die Preise im Großen und Ganzen egalisiert haben, sowohl bei größeren Händlern als auch bei den üblichen Onlineshops werden die Teile zu genau den gleichen Preisen gehandelt.

Es ist ja schon fast normal, dass sich gerade größere Händler an einem gewissen Onlineshop orientieren und das auch klar zugeben. Ist auch nicht gerade gesund sowas.
Mittlerweilen brauchst du bei der Preisverhandlung nur auf den Online-Anbieter zu verweisen, dann wird kurz online geguckt und schon hast du den gleichen Preis wie bei einer Online-Bestellung.

Umso schwerer fällt es mir, zu verstehen, warum der 1-Mann-Shop in der benachbarten Kreis-Stadt seine Waren zu enorm höheren Preisen anbietet. Gerade er mit seinen überschaubaren Personal- und Mietkosten muss doch in der Lage sein, gute Preise zu machen.

Am meisten nervt mich bei vielen Händlern, dass man nur in seltenen Fällen Personal vorfindet, was einen wirklich fachkundig beraten kann. Meistens habe ich den Eindruck, es handelt sich eher um Praktikanten und/oder Musiker, die sich nebenbei was verdienen wollen, aber eigentlich keine richtige Ahnung vom Beraten haben. Mehr so Kumpeltypen eben, die einen auch entsprechend behandeln. Finde ich prinzipiell nicht schlimm, aber seriös ist doch was anderes.
Nerviger ist da nur noch das andere Extrem, besserwisserische Oberlehrertypen, die dich spüren lassen, dass du selbst so was von gar keine Ahnung hast. Gegen diese bin ich allergisch, wass sich in völliger Kaufweigerung äußert.
Das sind so die Extreme, weswegen ich nur ungern zu Händler x oder y gehe. Auf der anderen Seite habe ich wiederum fast nur sehr gute Erfahrungen in einem der größten Musikhäuser Deutschlands (selbst sagt es von sich, Europas) gemacht. Da bin ich immer wieder gern und nehme auch die 110 km Fahrt (einfache Strecke) gern in Kauf.
 
Im Netz kauf ich nur, wenn ich es nicht im Real Life kriegen kann, also entweder längst vergriffene Second-Hand-Ware oder Geräte, die aus irgendeinem unerfindlichen Grunde sogar in Hamburg von keinem einzigen Händler geführt werden.

Das hängt damit zusammen dass ich keine Beratung von einem Verkäufer haben will dessen Aufgabe es ist zu verkaufen - um im Zweifel auch nicht unbedingt kompetenter ist als ich.
Wobei ich das mal in einem großen Geschäft erlebt hab, daß ich mich für ein noch nicht mal kleines Yamaha-Pult interessiert hab und ein Verkäufer mir den Rat "Nimm das bloß nicht!" gab mit Hinweis auf instabile Rackohren.

Zudem entspricht die Auswahl selten dem was ich dort gerne hätte.
Wenn ein Gitarrist das schon sagt, wie muß es erst uns Keyboardern gehen? Ich meine, geh mal als Keyboarder in eine kleine Klitsche. Häufig gibt's da absolut überhaupt keine Tasteninstrumente, nicht mal ein Akkordeon oder so. Und wenn sie Keyboards führen, dann Tischhupen von Yamaha und/oder Casio bis Mittelklasse, ein paar Digitalpianos (meist auch Yamaha und nie gehobene Modelle), und dann war's das. Okay, auf Wunsch können sie vielleicht auch mal ein Tyros bestellen oder so, wenn sie professionelle Alleinunterhalter als Teil der Stammkundschaft haben. Mit ganz viel Glück findet man irgendwo Läden auf gutem Kreisstadtniveau, die mal eine Workstation kriegen können, meinetwegen auch größere Digital Ensembles, weil sie ein paar Stammkunden haben, die so was spielen. Da kriegt man eventuell auch etwas, das den Namen Synthesizer verdient, und sei es nur deshalb, weil der Händler es sich leisten konnte, auf den MicroKorg-Hype aufzuspringen und ein halbes bis ein Dutzend Körgchen in OVP im Showroom zu stapeln. Ein richtig anständiges Synthesizerangebot inklusive virtuell-analogen oder gar echtanalogen Synths, und zwar auch von Herstellern, die weder Yamaha noch Korg noch Roland heißen, findet man nur in den ganz großen Läden, ebenso Hammond/Rhodes-Klone. Ganz große Läden wiederum können sich nur halten, wenn sie genug Kundschaft haben, und dafür müssen sie entweder von genügend Ladenbesuchern aus der weitläufigen Umgebung besucht werden (weshalb etwa Musik Produktiv auch die halben Niederlande als Einzugsgebiet hat) oder gut vom Onlinehandel leben (kaum zu glauben, daß das Große T™ auch ein Ladengeschäft hat). So kommt's dann, daß so mancher armer Keyboarder 200 km und mehr pro Richtung fahren muß, um das Objekt seiner Begierde anzutesten, weil es mehr als 1200 € kostet und/oder keine Alleinunterhalter-Begleitautomatik hat, sei es ein Korg PS60, sei es ein Prophet '08, sei es ein Nord Stage.

Ausnahmen sind selten. Ich kannte mal einen relativ kleinen Laden, der in den späten 90ern auch schon mal Synths (Access Virus) und richtig ausgefuchste Workstations (Korg Trinity) da hatte. Aber solche Sachen führen die schon lange nicht mehr.

Neuware hab ich erst einmal bestellt, und das war kürzlich ein Mischpult, das aus irgendeinem Grunde von keinem lokalen Händler, der eigentlich Mackie im Programm hat, geführt wurde. Wobei das erschreckend wenig Händler sind, die Mackie führen.


Martman
 
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich wundere mich aber gerade ein wenig über das Umfrageergebnis. Ist es wirklich so dass niemand im Netz kauft weil die Preise niedriger sind? Oder liegt das daran dass ich für den Poll kein Multiple Choice gewählt habe? :rolleyes:
 
Hallo Guitarneedle,

ich denke das Argument "im Internet ist es billiger" zählt einfach nicht mehr. Sämtliche realen Händler die ich kenne sind sich der Konkurenz im www sehr bewusst und stellen ihre Preise darauf ein bzw. diskutieren nicht lange, wenn man sagt das man dieses oder jenes im www aber günstiger bekommen könnte, und steigen auf den niedrigeren Preis ein.
Ich muss sagen dass ich auch schon eine Menge in onlineshops bestellt habe und aufgrund eher negativer Erfahrungen mittlerweile den (ich nenne es mal) face to face Laden bevorzuge. Natürlich muss ich mir die Zeit nehmen dorthin zu fahren, aber was dann kommt überzeugt einfach. Die Tasse Kaffee, die nette kleine Plauderei über die neuesten Gerüchte, evtl. Giganfragen, und natürlich die Möglichkeit mal was neues anzuspielen und auszuprobieren. Das alles gibt es im www nicht. Alles was bei meinem Händler kaufe habe ich ausprobiert, gegengetestet und für gut befunden. Bei Bedarf kann ich auch mal einen Amp/ Gitarren (OHNE VORKASSE) mit zur Probe nehmen und ausgiebig testen.
Ich weiss, im www habe ich die Möglichkeit die Sachen die mir nicht gefallen nach kurzer Zeit wieder zurück zu senden, aber ich habe einfach keine Lust, erst den Laden anzurufen und um dieses "Rückfahrticket" zu bitten, dann die Sachen wieder zu vepacken, zur Post bringen usw. .....nö...... mach ich nicht.

Voraussetzung für den Shop meines Vertrauens ist natürlich ein vernünftiges Angebot an Waren. Der millionste Amp von Marshall/Orange/Fender/undwassonstgradsomodernist interessiert mich einfach nicht. Da muss der Händler schon etwas mehr bieten, findet aber meiner Meinung nach dafür aber auch dankbare Abnehmer.

Ich finde ein gut sortierter kleiner Laden schlägt jeden onlineshop, Ebucht und kölner Grossdealer um Längen, und deshalb gehe ich zu "meinem" Händler. Und wenn ich dann schon mal dort bin, dann kaufe ich auch den Kleinkram wie Saiten und Plecks dort und um ehrlich zu sein und komischerweise ohne auf den Preis zu achten. Das muss wohl am Vertrauen liegen das ich "meinem" Händler entgegen bringe und er mir.

Grüsse

Zündapp
 
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