Hallo SixString,
ich würde dir auch als jemand der persönlich ambitioniert an dem Gerät ist folgendes raten:
1. Mach dir mal nicht so große Sorgen. Auf der Bühne verspielt haben sich absolute Vollprofis und dass auch
vor tausenden von Zuschauern, absolute perfektion oder Sicherheit bei einem Auftritt gibt es nicht!
2. Üben bringt dir nur dann etwas, wenn du es wirklich kontinuierlich machst und das heißt jeden Tag.
Du musst net jeden Tag 6h an dem Ding hängen, aber nimm dir zumindest mal 5 minuten für jeden
Song und spiel den langsam durch
3. Wenn du sagst, dass du nicht mit Metronom geübt hast hör ich so ein bisschen raus, dass du rythmisch
eventuell nicht immer ganz sicher bist. Um wirklich rythmisch wirklich sicher zu werden musst du den Punkt
erreichen, andem du nicht mehr über rythmik nachdenkst, sondern damit unterbewusst ein "körpergefühl" verbindest.
Um das zu kriegen kommt man am stundenlangen, monotonen rythmik klatschen meiner Meinung nach nicht vorbei.
Das is irre langweilig aber viel effektiver, als jeden Tag 16tel mit dem Metronom zu üben.
4. Technisch kommt die sauberkeit vor allem von der Hand die das Plektrum hält ( im Regelfall eines Rechtshänders also die rechte
).
Nimm dir jeden Tag 15 Minuten und mach irgend eine Etüde für die Rechte Hand. Ich empfehle da immer "Gurdian Angel" von Di Meola
(Beste Etüde ever!!), John Petrucci hat in seiner "Rock Disciplin" sammlung auch einige gute drin. Netter nebeneffekt dabei ist,
dass man wenn man sowas regelmäßig macht auch schneller wird, da bei den meisten Gitarristen ersteinmal die Plektrumhand die
Geschwindigkeit bremst und nicht die Hand am Griffbrett.
5. Viele Gitarristen üben hauptsächlich im sitzten, dass stehen auf der Bühne ist dann schon eine Umstellung. Deswegen die Hälfte
deiner Übezeit für jeden Song im Stehen üben
6. Wenn du im Stehen spielst, dann schau dir mald einen Guitarrengurt an. Probier mal ob dir das Spielen im stehen
leider fällt, wenn du den Gurt enger machst. Sieht zwar nicht ganz so cool aus aber kann eventuell helfen.
7. Für die Auftritt: Schau dass du viel Routine reinbekommst (normalerweise macht dass aber eh jeder so):
-->stets die gleiche Seitenstärke vom gleichen Hersteller verwenden (wenn du mehrere verschiedene Gitarren spielst)
-->Wenn du gitarren tiefer stimmst, pro Halbton tiefer eine Seiten stärke auch, also wenn du normalerweise 9er Seiten zockst,
und einen Gantzon runterstimmst 11er Seiten aufziehen. Das kommts ungefäir hin
-->Immer das gleiche Plektrum vom gleichen Herrsteller verwenden: Wenn du ein Plektrum ohne "Grip" spielst, dann schau mal ob du dir
mit einem Plektrum mit Grip nicht leichter tust, gerade wenn man beim Auftritten schwitzt und die Hände nass werden ist das unbezahlbar
--> Wenn du Effektgeärte/Bodenefffektgeräte schaltest immer den gleichen aufbau verwenden, wenn du die für jeden Song einzel abgespeichert hast
immer die selbe Reihenfolge usw.
8. Wenn du bei Auftritten stark schwitzt und du dich deswegen verspielt:
Lass dir kurz bevor es auf die Büne geht kaltes Wasser über folgende Stellen laufen:
-->Handgelenksansatz genau da wo die Arterien sitzen jeweils linke und rechte Hand
--> Oberen Nackenansatz am Kopf
Das isn guter Trick um zumindest für kurze Zeit den ganzen Körper runter zu kühlen und dein Pulsschlag etwas zu reduzieren.
9. Mein Geheimtipp:
Aufbauend auf der chinesischen Akupunktur bzw. den chinesischen Meridial-Systemen kannst du vor dem Auftritt
den Knotenpunkt für Fokus und Glück/Zufriedenheit aktivieren, indem du die beiden stellen ein paar minuten Lang
drückst oder Masierst.
Hände ausstrecken mit Handflächen nach oben.
-->Fokuspunkt: liegt genau innenseitig
am Handgelenksansatz (also linkte Hand-->rechts, rechte Hand-->links).
-->Glückspunkt: innenseite der ellenbeuge
Ich hab nach meiner Gitarrsitenausbildung ein verdammt schweres technisches Studium an
der Universität gemacht. Dort musste ich jede Menge Mathematikprüfungen bestehen,
bei dem ich mit entsprechenden Versangensängsten und Nervosität zu kämpfen hatte.
Mir hat das immer sehr geholfen. Vielleicht musst man auch einfach nur dran glauben
Lass dich unterkriegen, glaub an dich und mach weiter
Liebe Grüße
Martin