SixStringAddict
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Ich entschuldige mich jetzt schon einmal, der Post wird lang, aber ich habe einfach das dringende Bedürfnis, mir das von der Seele zu schreiben. Auch wenn ich gar nicht sicher bin, ob das letztlich in einer Frage endet oder einfach mal therapeutisches Schreiben ist.
Ausschlaggebendes Moment für mein gegenwärtiges In-Frage-Stellen meiner Fähigkeiten war unser letzter Gig, bei dem ich mit meiner eigenen Performance ÜBERHAUPT nicht zufrieden war. Das Publikum hat es nicht gestört (anscheinend), aber ich habe mich total unwohl und unsicher gefühlt und dann auch noch beim letzten Song (Pantera - Walk) total das Solo verkackt.
So, jetzt müsst ihr wahrscheinlich erst einmal etwas zu meiner Vita wissen. Ich spiele seit meinem 14. Lebensjahr, anfangs mit Unterricht und sehr intensiv, schon recht früh (ab 16) in eigenen Bands und dann eigentlich immer in verschiedenen Bands bis heute. Mittlerweile spiele ich in einer Coverband, in der wir aber die Helden unserer Jugend covern (Pantera, Biohazard, Disturbed, RATM, aber auch ruhigeres wie Kraftklub oder so) und damit auch relativ erfolgreich sind. Aber wie es so ist, wir stehen alle mit beiden Beinen im Leben und ich selbst bin mittlerweile auch Papa und schon Studium mit anschließendem Berufseinstieg haben viel Zeit geraubt, in der ich nicht so viel Gitarre spielen konnte, wie ich wollte. Daher bin - würde ich sagen - nach 20 Jahren auf dem Instrument weiß Gott nicht da, wo ich sein könnte oder wo andere nach 5 Jahren sind.
Jedenfalls ärgert mich das - massiv! Ich bin auch recht perfektionistisch veranlagt und will die Sachen 100% beherrschen. Klappt das nicht, ärgert es mich umso mehr.
Jedenfalls bin ich nach besagtem Gig in mich gegangen und habe mal überlegt, was eigentlich „falsch“ gelaufen ist / läuft. Und ich habe ein paar Sachen herausgefunden, die eigentlich logisch sind, wo sich bei mir aber über Jahre (!) der Schlendrian eingeschlichen hat:
a) Ich glaube, ich habe jahrelang „falsch“ geübt, habe sehr viel Zeit rumgenudelt, wenig bis kaum Theorie gepaukt. Dafür habe ich mich sehr auf Spieltechniken konzentriert und bin daher recht gut im Legatospiel und v.a. bei Bendings und Vibrato (man muss ja auch einmal was positives sagen ).
b) Ich habe ein sehr unpräzises Spiel, „sloppy“ würde man vielleicht sagen, weil ich so gut wie nie mit Metronom geübt habe.
Ich bin mir aber auch immer unsicher, ob ich nicht auf hohem Niveau klage. Aber naja, solange es mich stört, ist es Grund zur Klage, oder?
Jedenfalls habe ich für mich jetzt entschieden, dass ich jetzt konsequenter wirklich üben möchte und das, was mich an meinem eigenen Spiel am meisten stört, verbessern möchte. Also habe ich mir jetzt einen Übungsplan zurechtgelegt (wie man sie oft im Netz findet) mit Schwerpunkt auf dem Rhythmusspiel, weil mich das derzeit am meisten ankotzt. Ich möchte 4x die Woche mindestens 1 Std. üben, das ist auch machbar, auch wenn meine Frau das nicht so doll findet, aber naja, es ist mein einziges Hobby! Und ab sofort immer mit Metronom!!!
Keine Ahnung, ob ihr darauf jetzt irgendwie antworten könnt, vielleicht sind solche Krisen auch normal. Allzuoft hört man ja nur: „Oh, nach soundso viel Jahren sollte man das aber kennen/können/wissen/beherrschen.“ Aber um mit einer konkreten Frage zu enden: ich habe mir ein paar Ziele gesetzt, bin aber nicht sicher, ob es sich dabei eher um Lang- oder Kurzzeitziele handelt. Vielleicht könnt ihr mir ja dabei helfen:
Was ich können möchte:
1) Rhythmuspyramide absolut sicher hoch und runter bis 16tel bis 180 bpm (bin derzeit bei 140 bpm)
2) Schnelle Läufe sauber im Alternate Picking
3) Legatospiel weiter ausfeilen
4) Absolut sicheres Beherrschen Dur-/Moll-/Pentatonikskalen in allen Tonarten
5) Modes endlich verstehen und anwenden können
6) Sicheres Beherrschen der Griffsätze der wichtigsten Akkorde in allen Lagen
7) Downstrokes 8tel möglichst schnell und präzise
8) Besserer Sound / Sicheres Beherrschen des Amps (bei mir ein Kemper)
9) Ein paar leichte Akustiksongs im Repertoire zum „Aus-dem-Ärmel-Schütteln“
10) Grundlegende Zupfpatterns auf der Aku ausbauen und sichern
Danke für Eure Zeit und Geduld. Musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Ausschlaggebendes Moment für mein gegenwärtiges In-Frage-Stellen meiner Fähigkeiten war unser letzter Gig, bei dem ich mit meiner eigenen Performance ÜBERHAUPT nicht zufrieden war. Das Publikum hat es nicht gestört (anscheinend), aber ich habe mich total unwohl und unsicher gefühlt und dann auch noch beim letzten Song (Pantera - Walk) total das Solo verkackt.
So, jetzt müsst ihr wahrscheinlich erst einmal etwas zu meiner Vita wissen. Ich spiele seit meinem 14. Lebensjahr, anfangs mit Unterricht und sehr intensiv, schon recht früh (ab 16) in eigenen Bands und dann eigentlich immer in verschiedenen Bands bis heute. Mittlerweile spiele ich in einer Coverband, in der wir aber die Helden unserer Jugend covern (Pantera, Biohazard, Disturbed, RATM, aber auch ruhigeres wie Kraftklub oder so) und damit auch relativ erfolgreich sind. Aber wie es so ist, wir stehen alle mit beiden Beinen im Leben und ich selbst bin mittlerweile auch Papa und schon Studium mit anschließendem Berufseinstieg haben viel Zeit geraubt, in der ich nicht so viel Gitarre spielen konnte, wie ich wollte. Daher bin - würde ich sagen - nach 20 Jahren auf dem Instrument weiß Gott nicht da, wo ich sein könnte oder wo andere nach 5 Jahren sind.
Jedenfalls ärgert mich das - massiv! Ich bin auch recht perfektionistisch veranlagt und will die Sachen 100% beherrschen. Klappt das nicht, ärgert es mich umso mehr.
Jedenfalls bin ich nach besagtem Gig in mich gegangen und habe mal überlegt, was eigentlich „falsch“ gelaufen ist / läuft. Und ich habe ein paar Sachen herausgefunden, die eigentlich logisch sind, wo sich bei mir aber über Jahre (!) der Schlendrian eingeschlichen hat:
a) Ich glaube, ich habe jahrelang „falsch“ geübt, habe sehr viel Zeit rumgenudelt, wenig bis kaum Theorie gepaukt. Dafür habe ich mich sehr auf Spieltechniken konzentriert und bin daher recht gut im Legatospiel und v.a. bei Bendings und Vibrato (man muss ja auch einmal was positives sagen ).
b) Ich habe ein sehr unpräzises Spiel, „sloppy“ würde man vielleicht sagen, weil ich so gut wie nie mit Metronom geübt habe.
Ich bin mir aber auch immer unsicher, ob ich nicht auf hohem Niveau klage. Aber naja, solange es mich stört, ist es Grund zur Klage, oder?
Jedenfalls habe ich für mich jetzt entschieden, dass ich jetzt konsequenter wirklich üben möchte und das, was mich an meinem eigenen Spiel am meisten stört, verbessern möchte. Also habe ich mir jetzt einen Übungsplan zurechtgelegt (wie man sie oft im Netz findet) mit Schwerpunkt auf dem Rhythmusspiel, weil mich das derzeit am meisten ankotzt. Ich möchte 4x die Woche mindestens 1 Std. üben, das ist auch machbar, auch wenn meine Frau das nicht so doll findet, aber naja, es ist mein einziges Hobby! Und ab sofort immer mit Metronom!!!
Keine Ahnung, ob ihr darauf jetzt irgendwie antworten könnt, vielleicht sind solche Krisen auch normal. Allzuoft hört man ja nur: „Oh, nach soundso viel Jahren sollte man das aber kennen/können/wissen/beherrschen.“ Aber um mit einer konkreten Frage zu enden: ich habe mir ein paar Ziele gesetzt, bin aber nicht sicher, ob es sich dabei eher um Lang- oder Kurzzeitziele handelt. Vielleicht könnt ihr mir ja dabei helfen:
Was ich können möchte:
1) Rhythmuspyramide absolut sicher hoch und runter bis 16tel bis 180 bpm (bin derzeit bei 140 bpm)
2) Schnelle Läufe sauber im Alternate Picking
3) Legatospiel weiter ausfeilen
4) Absolut sicheres Beherrschen Dur-/Moll-/Pentatonikskalen in allen Tonarten
5) Modes endlich verstehen und anwenden können
6) Sicheres Beherrschen der Griffsätze der wichtigsten Akkorde in allen Lagen
7) Downstrokes 8tel möglichst schnell und präzise
8) Besserer Sound / Sicheres Beherrschen des Amps (bei mir ein Kemper)
9) Ein paar leichte Akustiksongs im Repertoire zum „Aus-dem-Ärmel-Schütteln“
10) Grundlegende Zupfpatterns auf der Aku ausbauen und sichern
Danke für Eure Zeit und Geduld. Musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
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