Magneten tauschen bei einem Humbucker. Wo gibts Alnico 8-Magneten?

Besten Dank für die Infos.
 
Ich habe mich vor einigen Monaten auch mal an den beliebten Humbucker-Mod aus dem Seymour Duncan-Forum gewagt und mir einen "Custom 8" gebaut. Dabei wird der Magnet eines SH-5, SH-11 oder SH-14 gegen einen Alnico 8-Magneten getauscht. Der eigentliche Tausch des Magneten ist innerhalb weniger Minuten erledigt, ich habe aber auch einen Open-Coil-Humbucker und muss mich nicht mit Kappen rumärgern. Auf die richtige Polarität habe ich dieses Mal auch gleich geachtet ;). Out-of-Phase-Sounds in der Mittelposition sind nicht ganz so mein Ding.

Eingebaut habe ich diesen PU in meine Les Paul Traditional Pro. Vorher waren da schon verschiedene PUs am Steg verbaut.
Der Burstbucker 3 ist mir mal vor längerer Zeit kaputt gegangen (Spulendraht gerissen, schlechte Verarbeitung von G., ein Stück des Drahtes hing als Schlaufe aus dem Bobbin).
Danach habe ich mal den Gibson Dirty Fingers getestet. Den finde ich eigentlich auch sehr gut, allerdings habe ich nur eine Les Paul und möchte daher etwas mehr Flexibilität, was mit diesem super aggressiven PU aber nicht so wirklich gelingt.
Der nächste Kandidat war ein Bareknuckle Holy Diver. Eigentlich wird er nicht für Singlecuts empfohlen, habe aber schon öfters gelesen, dass er trotzdem gut funktioniert. Das tut er auch, der Holy Diver klingt im Gegensatz zum Dirty Fingers wie Tag und Nacht. Er ist viel wärmer und auch organischer. Ansich ein super PU, da er auch sehr flexibel ist und nicht nur bei Hi-Gain und Metal überzeugend klingt. Durch die Wärme des Holy Diver hat mir allerdings etwas der aggressive Punch bei härteren Rhythmussounds gefehlt. Ich habe das Gefühl, dass der Holy Diver genau die Frequenzen betont, die die Les Paul schon von Haus aus liefert. Im Endeffekt war es auch so. Meiner Meinung nach klingt er in einer Strat-ähnlichen Gitarre einfach passender. Er gibt diesen Gitarren das, was ihnen teilweise vom Grundklang fehlt.

Ich habe schon längere Zeit mit dem Seymour Duncan SH-5 Custom geliebäugelt, da er in die Richtung eines heißen PAFs geht und auch flexibel ist. Im Prinzip das, was ich für meine Les Paul haben wollte. Custom Custom und Custom 5 fielen schon mal raus. Alnico 2 ist mir zu lose in den Bässen und der Custom 5 mit seinem Alnico 5 hat mir ein zu großes Mittenloch. So ganz überzeugt war ich vom SH-5 aber noch nicht, da die meiseten PUs mit Keramikmagneten doch etwas harsche Höhen haben und etwas Wärme fehlt. Dafür mag ich den Punch und die tighten Bässe. Im Seymour Duncan-Forum bin ich dann auf den Custom mit Alnico 8-Magneten aufmerksam geworden. Da werden seit über 10 Jahren munter Magneten getauscht oder die Spulen unterschiedlicher HBs (Hybrids) miteinander verbunden. Die Idee zum '59/Custom-Hybrid ist wohl auch da entstanden.

Alnico 8 wird von vielen als eine Mischung aus Keramik und Alnico beschrieben. Man hat zum einen den Punch, die Power und die Tightness eines Keramik-PUs, andererseits sind die Höhen etwas abgerundeter und wärmer und die Mitten sind auch sehr gut repräsentiert. Ich würde sagen, es ist eine Mischung der Eigenschaften von Keramik (Punch, Tightness, Bässe), Alnico 2 (Mittenspektrum) und Alnico 5 (Höhen).

Nachdem ich den PU in meine Gitarre eingelötet habe konnte ich ihn zuerst nur an meinem PodXT testen, da mein Amp gerade defekt war und musste auch gleich etwas an den Presets rumschrauben. Am Anfang hat er mir noch nicht so ganz gefallen, aber nach ein paar Tagen wurde es immer besser. Besonders als ich dann meinen Amp wieder repariert habe, wurde mir das klar. Ich versuche mal so gut es geht den Sound zu beschreiben, was ich immer etwas schwierig finde:
Der Custom klingt in meinen Ohren sehr fett und breit, allerdings nicht zu übertrieben. Wenn man den JB mit seinen stark betonten Mitten als Skalpell bezeichnen würde, würde ich den Custom 8 einen Vorschlaghammer nennen. Die Stärke des PUs liegen vor allem im Rhythmus, da er wirklich eine Wand liefern kann. Trotzdem hat er keinen übertriebenen Output. Die Bezeichnung "PAF on Steroids" finde ich sehr passend, man hört schon eine gewisse Affinität raus, wenn auch eine sehr kraftvolle. Die Höhen finde ich sind durch den Alnico 8 angenehm abgerundet worden. Dieses harsche ist nicht vorhanden, trotzdem sind die Bässe schön straff und das Mittenspektrum finde ich sehr komplex ausgeprägt (schöne "chunky" Tiefmitten :rock:), aber nicht nervend penetrant. Ich würde sagen, dass der Custom 8 ein sehr breites Frequenzband wiedergibt. Bässe, Mitten und Höhen klingen ziemlich ausgeglichen, keine dieser Frequenzen wird übertrieben stark betont (wie z.B. die Hochmitten beim JB). Er bietet von allen etwas, aber davon reichlich. Der PU fühlt sich trotz des Medium-Outputs ziemlich "muskulös" an. Tiefer als Drop-D oder D-Standard stimme ich die Les Paul nicht, aber matschen tut er nicht. Ich weiß jedoch nicht, wie es sich bei wirklich tiefen Tunings verhält.
Im Hi-Gain und Metal fühlt er sich also schon mal wohl, er klingt nicht zu modern, einen kleinen Vintagetouch hat er schon, was sich besonders in etwas weniger verzerrten Gefilden zeigt. Das gelingt ihm auch sehr gut. Man sollte jetzt keinen "authentischen" PAF-Sound von 1959 erwarten, dafür ist der Custom 8 etwas zu kraftvoll und modern vom Voicing (dafür finde ich meinen '59 mit Alnico 8 besser). Bluesige und rockige Sounds bringt er auch überzeugend rüber (da tut die "Alnico-Wärme" IMHO ganz gut) und er klart auch gut auf.

Solieren geht auch ganz gut. Dem normalen Custom mit Keramik wird ja oft etwas die Härte und Sterilität in den hohen Lagen negativ angekreidet. Das empfinde ich mit dem Alnico 8 nicht so, der dem PU etwas Wärme verleiht. Für richtiges Shredden etc. gibt es aber sicher noch passendere Alternativen.

Mit dem Custom 8 klingt die Paula jetzt so, wie ich es mir vorgestellt habe. Nicht zu vintagig und schwach vom Output, aber auch nicht übertrieben heiß. Das Voicing ist wie schon beschrieben gewissermaßen etwas "moderner" mit einem leichten rockigen Vintagetouch.
 
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Der Wechsel selber ist ein Kinderspiel, nur achte darauf, wie rum der Magnet eingebaut werden muss ;)
Welche Seiten des Magneten müssen da beachtet werden bzw. wie teste ich die richtige Polarität? Im 1. Video hat er ja nur an der einen Seite getestet - reicht das schon?
 
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Welche Seiten des Magneten müssen da beachtet werden bzw. wie teste ich die richtige Polarität? Im 1. Video hat er ja nur an der einen Seite getestet - reicht das schon?

Welche Seiten .....?? Na Nordpol und Südpol natürlich.
Erst ne Markierung an dem eingebauten Magneten machen (Filzer o.ä.),
dann ausbauen und mit dem Austauschmagneten testen. Gleiche Pole
stoßen sich ab, unterschiedliche ziehen sich an.
Dann den neuen mit gleicher Polarität wie den Originalmagneten einbauen.

;)
 
Es muss die Polarität der langen Kanten beachtet werden. Jeder Coil hat sozusagen eine eigene Polarität. Setzt man den Magneten "verkehrt herum" rein, ist der Humbucker in der Mittelstellung zu Modellen des gleichen Herstellers Out-Of-Phase. Ist im Prinzip auch nicht schlimm, jedenfalls bei einem 4-adrigem Modell. Dann kann man einfach die Kabel für Hot und Ground tauschen.

Man kann diesen "Effekt" aber bewusst einsetzen, wenn man die Humbucker zweier unterschiedlicher Hersteller in einer Gitarre verbaut hat, deren Polarität unterschiedlich ist (z.B. Seymour Duncan - DiMarzio) und die Humbucker nur eine Ader mit Braided Wire als Erdung haben. Damit kann man sie in die "richtige" Phase bringen.

Jeder Hersteller kocht da sein eigenes Süppchen.
 
Welche Seiten .....?? Na Nordpol und Südpol natürlich.
Erst ne Markierung an dem eingebauten Magneten machen (Filzer o.ä.),
dann ausbauen und mit dem Austauschmagneten testen. Gleiche Pole
stoßen sich ab, unterschiedliche ziehen sich an.
Dann den neuen mit gleicher Polarität wie den Originalmagneten einbauen.

;)
Leider war meine internetverbindung jetzt über 2 Stunden weg - wollte im vorangegangenen Beitrag die Frage noch etwas ausführlicher formulieren.

Also Nord- und Südpol sowie die Anziehung der Pole ist schon klar, aber so ein Magnet hat 6 Kanten (oder Seiten).Im Video testet er ja nur an der "langen" Seite; wenn das der ganze Test war, fein.

Aber Stratz hat ja die nötige Erklärung bereits gegeben, vielen Dank!
 
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Schalt doch einfach einen Alnico-III-Magneten und einen Alnico-V-Magneten in Reihe ...

:evil:
 
Schalt doch einfach einen Alnico-III-Magneten und einen Alnico-V-Magneten in Reihe ...

:evil:
hehe, wie das wohl wieder geht? - werde mal die suchmaschine bemühen...
Hab' den "Custom 8 mod" wieder rückgängig gemacht und auf die originalen Magneten getauscht. Das Ganze wurde nun ein "Peter Green mod" (ala V100 Lemon Drop) :twisted:
 
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@cyaneo
Du hast die Magnete von zwei Wilkinson-Humbuckern getauscht? Hat Dir der Sound nach dem Tausch nicht so gefallen?

Einem PAF kann man mit einem Alnico 8 etwas mehr Power geben. Besonders bei Alnico 5-PAFs hat man ja oft das "Problem", dass die Mitten etwas gescoopt sind und bei einem Alnico 2-PAF sind die Bässe vielleicht etwas zu lose. Ob einem das gefällt oder nicht, hängt natürlich auch vom persönlichen Geschmack und den Soundvorstellungen ab. Nicht jeder will und braucht z.B. einen PU mit straffen Bässen.
Mit einem Alnico 4-Magneten in einem Hals-Humbucker kann man diese Position etwas "aufklaren" und "ausdünnen". Besonders in fett klingenden Gitarren wie z.B. Les Pauls (Ausnahmen bestätigen die Regel) kann ein "dunkler" PU schon mal etwas zu viel sein.
 
@cyaneo
Du hast die Magnete von zwei Wilkinson-Humbuckern getauscht? Hat Dir der Sound nach dem Tausch nicht so gefallen?
Doch, ich war sehr positiv überrascht, wie sich das Klangbild "nur" durch den Tausch von Magneten verändert.
Da ich gerne experimentiere und mich schon öfter über die im Vergleich zur V100CS hohen Preise einer V100 Lemon Drop gewundert habe, wollte ich wissen was bei dieser gegenüber einer "normalen" V100 - mal abgesehen von der Optik - so alles anders ist.
Durch den Green mod soll vom Sound eine V100 Lemon Drop dabei herauskommen.

Darum habe ich die originalen Alnico V Magneten wieder reingemacht aber den Magneten des Hals-Humbuckers sowie den Hals-Humbucker selber um 180° verdreht eingebaut.

Vorerst bleibt's beim "Peter Green mod", aber der "Custom 8 mod" wird sicher wieder angewendet - jetzt weiß ich ja, wies geht :D

Wobei ich sicherlich noch die Kombination aus beiden Mods testen werde - also den Peter Green mod aber mit den Alnico 8 (Bridge) & Alnico 4 (Neck) Magneten...


PS: Danke für Deine ausführliche Erklärung!
 
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Hi, wie beurteilt ihr die HB's einer RGN-Les-Paul mit AlNiCö8? Habe mir jetzt bei einem Forum's-Mitglied ausgetauschte PU bestellt. In den Soundfiles auf Youtube kommen die ganz schön wuchtig, jedoch nicht so, dass man meinen könnte, sie klingen schon zu brettig. Wenn meine Experimente gut klappen, möchte ich mehrere Gitten mit AlNiCo8 pimpen.
 
Die FGN-Les Pauls habe ich bisher nur trocken angespielt, aber ich habe etwas Erfahrung mit einem Seymour Duncan TB-1 '59 mit Alnico 8 gemacht. So weit auseinander sollten die beiden PUs nicht liegen.
Im Vergleich zum normalen '59 mit Alnico 5 ist der Sound insgesamt schon "kräftiger". Ich habe das Gefühl, dass ein Alnico 8 alle Frequenzen etwas pusht. Insgesamt aber trotzdem ziemlich ausgewogen, einen Peak in einem Frequenzbereich gibt es nicht. Alnico 8 wird als eine Mischung aus Keramik und Alnico beschrieben. Das kann ich unterschreiben. Der "Punch", den Keramik liefert ist definitiv da, die Bässe schön straff, wenn auch vielleicht nicht ganz so straff wie bei einem Keramik-PU. Die Mitten sind im Gegensatz zu Alnico 5 auch gut ausgeprägt und Höhen sind auch genug vorhanden, allerdings nicht so "brizzelig" und "harsch", wie das bei manchen Keramik-PUs ist. Ich würde sie als "abgerundet" beschreiben.

Ähnliche Erfahrungen habe ich auch mit meinem "Custom 8" gemacht. Der ist allerdings mit 14-15K und AWG43-Draht (die Trembucker haben immer etwas mehr Output) auch etwas stärker. Der '59 hat hingegen mehr Vintagecharakter, der PAF kommt also immer noch gut durch, nur etwas "kräftiger". Ich habe ihn nur in einer Powerstrat gespielt und da klang es an meinem Pod XT mit Eruption-Preset sehr nach Van Halen. Der Sound war näher am Original als mit anderen PUs, die in der Gitarre verbaut waren. Van Halen hat damals ja auch eine Ibanez Destroyer gespielt und in dieser waren "Super 70"-Humbucker verbaut. Das waren auch PAFs mit Alnico 8, denen von FGN also ähnlich. Welche PUs er für Aufnahmen gespielt hat ist aber eine andere Frage.
Sogar gute Cleansounds sind möglich. Der Vorteil eines starken Magneten liegt IMHO auch darin, dass der PU etwas mehr Muskeln bekommt, die DC aber nicht steigt und damit den Amp früher zum zerren bringt. Je nach Einsatzzweck ist das mal mehr oder weniger gewünscht.

Meiner Meinung nach funktioniert ein Alnico 8-Mod sehr gut bei PAFs oder PUs mit mittlerem Output (z.B. SD Custom-Reihe). In einem "heißen" PU wird er schon eine ziemliche Wand abliefern.
Allerdings würde ich nicht unbedingt einen Alnico 8 in einen Halshumbucker einbauen. Der Magnettyp ist schon sehr stark und hat einen ordentlichen Stringpull. Ich weiß nicht, wie FGN das gelöst hat, aber vielleicht sind die Magneten etwas "degaussed"? In einem Test habe ich mal gelesen, dass die DC bei 7,19K liegen soll. Das wäre ja nicht zuviel.

Gut harmoniert ein Steg-HB mit Alnico 8 meiner Erfahrung nach mit Alnico 2- oder 4-PUs am Hals. Wobei ich Alnico 4-Humbucker eher in Gitarren mit mehr Fundament bevorzuge. In einer Powerstrat mit 24 Bünden empfinde ich einen PAF mit Alnico 4 etwas zu dünn.
 
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@Stratz Wieder sehr gut beschrieben, dem kann ich nur beipflichten (zumindest im dem Bereich, wo ich bisher Erfahrung sammeln konnte)!

Ich kenne den Unterschied einer FGN-Les Pauls zu einer einer V100 nicht, aber ich berschreibe es mal so:
Von A5 auf A4 im Hals hat den Sound etwas aufgehellt, von A5 auf A8 im Steg hat ihn im Bass und in den Höhen gepusht (aber ohne dabei matschig zu werden); beide passen so auch gut zusammen.

Ich habe den Magneten des Humbuckers der Pacifica 112J meiner Tochter durch einem Alnico 8 ersetzt: mehr Output, jeder Bereich ist jetzt "kräftiger"; Hat einfach an Sound zugelegt, im Gain & Zerrbereich "fetzt" die Pacifica jetzt so richtig. :m_git1:


Muss jetzt einen weiteren A8 kaufen, weil den darf ich lt. meiner Tochter nicht mehr rausnehmen. :D

Wo bestellt ihr eure Magneten? Ich habe sie bisher von axesrus.co.uk
 
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Hi,

habe erst gestern auch einen A8 von axesrus in UK bestellt. Die kriegst du allerdings auch beim Trash Container wenn du nachfragst. Um die 10€ mit Versand. Alle anderen Varianten Alnico 2 und 5 gibts da auch. Nur mit Alnico 4 bin ich mir nicht sicher.

Mit meinem A8 werde ich einen SH4 modden. Werde mal meine Meinung zu dem Mod kund tun sobald er eingebaut ist.
 
Hi,

habe erst gestern auch einen A8 von axesrus in UK bestellt. Die kriegst du allerdings auch beim Trash Container wenn du nachfragst. Um die 10€ mit Versand. Alle anderen Varianten Alnico 2 und 5 gibts da auch. Nur mit Alnico 4 bin ich mir nicht sicher.

Mit meinem A8 werde ich einen SH4 modden. Werde mal meine Meinung zu dem Mod kund tun sobald er eingebaut ist.

Die A8 von axesrus (62mm x 12mm x 3mm) sind im Vergleich zu den Magneten der Wilkinsons flacher und im Vergleich zu dem der 112J flacher und breiter.
Bis ca. 41 Euro (und ab ca. 410 Euro) versendet axesrus versandkostenfrei.

Welche Abmessungen hat der A8 vom Trashcontainer?
 
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Ich habe meine vom Trashcontainer. Musste allerdings ein paar Tage warten, bis sie verfügbar waren. Im normalen Sortiment sind sie nicht aufgeführt. Am schnellsten kommt man an die üblichen Verdächtigen Alnico 2, 5 und Keramik. Die meisten Humbucker verwenden diese Magneten. Obwohl Alnico 3 und 4 auch immer beliebter werden, da die ersten PAFs sehr häufig diese Magnete verbaut hatten. Damals wurde halt genommen, was da war.

Die Abmessungen habe ich nicht im Kopf, aber er war von der Größe vergleichbar mit denen von Seymour Duncan. So lange sie zwischen die beiden Bobbins passen, sollte es keine Probleme geben.
Es gibt ansonsten noch doppelt dicke Keramikmagnete (z.B. DiMarzio Super Distortion, Seymour Duncan SH-6) und kurze Varianten der Modelle in Standarddicke (T-Top Humbucker mit kurzen Alnico 5).

Im Seymour Duncan Forum ist der Trend des lustigen Magnetetauschens schon seit über 10 Jahren im Gange. Von da habe ich auch den Tipp mit dem Alnico 8 und dem Alnico 4. Es haben auch schon einige einen SH-4 JB mit einem Alnico 8 gemoddet. Hört sich auf jeden Fall interessant an.

Bevor man gleich losrennt und sich neue PUs holt, kann man ruhig erstmal mit dem Vorhandenen spielen: Pickuphöhe, Schrauben, die Schrauben eventuell gegen andere tauschen (DiMarzio verbaut nicht ohne Grund Schrauben mit Imbuskopf, das ist nicht nur Optik), Magnete austauschen. Im Prinzip ist das wie ein Equalizer.

Wie ich schon mal weiter vorne im Thread geschrieben habe, machen das die Hersteller auch nicht anders. Nicht jeder PU ist komplett anders. Die Custom-Reihe (SH-5, SH-11 und SH-14) unterscheidet sich nur durch die Magnete. SH-4 JB und SH-6 Distortion sind sich auch sehr ähnlich, wenn auch nicht gleich. Der Hauptunterschied ist, dass der SH-6 anstatt eines Alnico 5- einen doppeltdicken Keramikmagnet verbaut hat. SH-2 Jazz und APH-1 Alnico 2 Pro unterscheiden sich angeblich auch nur durch den Magneten (SH-2: Alnico 5 und APH-1 wie der Name schon sagt: Alnico 2). Der SH-10 Full Shred ist ein SH-14 Custom 5 mit Reihen an Schrauben, die allerdings einen Imbuskopf haben und nicht den sehr verbreiteten Kreuzschlitzkopf.

Wer einen Schritt weiter gehen möchte, baut sich einen Hybrid-Pickup. Dabei werden jeweils die Spulen unterschiedlicher PUs gemischt. Das ist dann schon etwas frickeliger, man muss aufpassen, dass man den Draht nicht beschädigt. Bei alten PAFs waren die Spulen auch nicht zu 100% gleich gewickelt (asymmetrisch). Es gab da immer gewisse Toleranzen. Gibson macht das bei den Burstbuckern auch wieder so. Der Humbucking-Effekt funktioniert dann aber nicht mehr ganz so gut. Der Sound ist etwas "luftiger".

DiMarzio hat eine Technik, die sich "Dual Resonance" nennt und noch weiter geht. Es werden Spulen mit unterschiedlicher Drahtdicke kombiniert. Jede Spule hat einen eigenen "Resonant Peak".
Seymour Duncan hat jeweils eine Spule vom Custom mit einer vom '59 kombiniert (SH-16 '59/Custom).
 
Was macht ihr, wenn ein Magnet dünner als der original verbaute ist? Ich habe bisher mit Heißkleber - deckelseitig - eine Art "Distanzstreifen" gemacht...
 
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Die FGN-Les Pauls habe ich bisher nur trocken angespielt, aber ich habe etwas Erfahrung mit einem Seymour Duncan TB-1 '59 mit Alnico 8 gemacht. So weit auseinander sollten die beiden PUs nicht liegen.
Im Vergleich zum normalen '59 mit Alnico 5 ist der Sound insgesamt schon "kräftiger". Ich habe das Gefühl, dass ein Alnico 8 alle Frequenzen etwas pusht. Insgesamt aber trotzdem ziemlich ausgewogen, einen Peak in einem Frequenzbereich gibt es nicht. Alnico 8 wird als eine Mischung aus Keramik und Alnico beschrieben. Das kann ich unterschreiben. Der "Punch", den Keramik liefert ist definitiv da, die Bässe schön straff, wenn auch vielleicht nicht ganz so straff wie bei einem Keramik-PU. Die Mitten sind im Gegensatz zu Alnico 5 auch gut ausgeprägt und Höhen sind auch genug vorhanden, allerdings nicht so "brizzelig" und "harsch", wie das bei manchen Keramik-PUs ist. Ich würde sie als "abgerundet" beschreiben.

Ähnliche Erfahrungen habe ich auch mit meinem "Custom 8" gemacht. Der ist allerdings mit 14-15K und AWG43-Draht (die Trembucker haben immer etwas mehr Output) auch etwas stärker. Der '59 hat hingegen mehr Vintagecharakter, der PAF kommt also immer noch gut durch, nur etwas "kräftiger". Ich habe ihn nur in einer Powerstrat gespielt und da klang es an meinem Pod XT mit Eruption-Preset sehr nach Van Halen. Der Sound war näher am Original als mit anderen PUs, die in der Gitarre verbaut waren. Van Halen hat damals ja auch eine Ibanez Destroyer gespielt und in dieser waren "Super 70"-Humbucker verbaut. Das waren auch PAFs mit Alnico 8, denen von FGN also ähnlich. Welche PUs er für Aufnahmen gespielt hat ist aber eine andere Frage.
Sogar gute Cleansounds sind möglich. Der Vorteil eines starken Magneten liegt IMHO auch darin, dass der PU etwas mehr Muskeln bekommt, die DC aber nicht steigt und damit den Amp früher zum zerren bringt. Je nach Einsatzzweck ist das mal mehr oder weniger gewünscht.

Meiner Meinung nach funktioniert ein Alnico 8-Mod sehr gut bei PAFs oder PUs mit mittlerem Output (z.B. SD Custom-Reihe). In einem "heißen" PU wird er schon eine ziemliche Wand abliefern.
Allerdings würde ich nicht unbedingt einen Alnico 8 in einen Halshumbucker einbauen. Der Magnettyp ist schon sehr stark und hat einen ordentlichen Stringpull. Ich weiß nicht, wie FGN das gelöst hat, aber vielleicht sind die Magneten etwas "degaussed"? In einem Test habe ich mal gelesen, dass die DC bei 7,19K liegen soll. Das wäre ja nicht zuviel.

Gut harmoniert ein Steg-HB mit Alnico 8 meiner Erfahrung nach mit Alnico 2- oder 4-PUs am Hals. Wobei ich Alnico 4-Humbucker eher in Gitarren mit mehr Fundament bevorzuge. In einer Powerstrat mit 24 Bünden empfinde ich einen PAF mit Alnico 4 etwas zu dünn.

Vielen Dank Stratz, für deine ausführliche Antwort.

Heute sind die AlNiCo8 PU's eingetroffen, die lasse ich komplett so, kommen nicht wieder in eine Paula. 1St evtl. in eine Hamer Flatop mit Linde-Korpus.
Dann hatte ich noch einen original verpackten Rockinger PAF ECT (Bridge) erstanden, der ebenfalls heute kam. Den PU könnte man doch von AlNiCo V auf AlNiCo IV umrüsten und neckseitig einbauen?
Ansonsten habe ich noch einen Regler konstruiert, der gleichzeitig bei einer Spule den Bass-Cut zuregelt und bei der anderen Spule den Highcut.
Wenn die Resonanzen gegeneinander verschoben sind, kann auch ooP volumenmäßig dzugemischt gemischt werden, mal schauen, was sich klanglich da herausholen läßt.
 
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Ein A4 am Hals wäre schon ein Test wert, sofern man mehr Höhe möchte (so hat sich das zumindest bei der Vintage ausgewirkt). Den Tipp mit dem Tausch auf A8 bzw. A4 habe ich übrigens auch aus dem Seymour Duncan Forum.

Noch etwas Input zum Thema Magnet & Polarität (falls von Interesse):
Lt. ProjectGuitar.com soll sich bei Humbuckern auf der Seite der "offenen" Schrauben immer der Südpol des Magneten befinden und auf der "geschlossenen" Seite der Nordpol. Ich habe das mit einem Poltester bei verschiedenen Gitarren unterschiedlicher Hersteller überprüft (V100, Godin, Yamaha, Gretsch, VGS und jede Gitarre mit HB, die ich beim Händler erwischen konnte), das scheint so zu stimmen.

Für iPhone Besitzer (ev. Android auch) gibt es auch eine App Namens "Virtual Pole Tester", damit habe ich das zusätzlich (übereinstimmend) überprüft.
 
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Habe bei den HB's einmal den Fest-Widerstand und Pol-Piece-Spacing gemessen. Im Spacing hat der Paf-Ect evtl einen halben mm mehr (50,5mm)
Das kann man vernachlässigen. Die RGN HB's haben beide 7,4 k, Der Rockinger Paf ect 8.4K. Jetzt werde ich den Rockinger an der Bridge verbauen, mit AlNiCo 8. Der RGN Neck kommt nach vorn, vorerst mit AlNico V, bis ich AlNiCo vier da habe.
Ich habe noch ein Paar mit AlNico-Polpieces (wahrscheinlich V) stagged HB's. Unten drunter ist ein Balken-Magnet, ich vermute Keramik. Wie verhält es sich da vom Sound, wenn unten ein AlNiCo 8 reinkommt?

Grüße
 
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