Mag ja sein, daß es bei einigen gut läuft, aber Cubase Mac ist ein auf den Mac lieblos portiertes Windowsprogramm, was man an jeder Stelle merkt. Da ist ist zB in einem Dialog von ASIO die Rede, eine reine Windowstechnologie.
Die haben da irgendeine alte Crossplatform-Library als Basis, die meines Wissens sogar noch Carbon statt Cocoa ist - was sehr bald ein großes Problem werden wird, denn diese Carbon-Library war eigentlich nur als Übergang zwischen dem alten OS 9.x und OSX gedacht. Native OSX-Anwendungen nutzen Cocoa. Was interessiert den Anwender dieser interne Krams? Sehr viel, denn da geht's um die Integration ins System, die Verwendung vorhandener Resourcen und den Bedienkomfort zusammen mit Stabilität.
Wer viel mit MIDI arbeitet, sollte um Cubase jedenfalls einen großen Bogen machen, denn nur zusammen mit wenigen Interfaces ist ein stabiles Timing zu erreichen. An der MIDI-Sache hat sich bei Cubase seit den 90ern nichts mehr getan, und wenn man mit Classcompliant- Interfaces mit mehr als 4 Ausgängen arbeitet, kann man da sein blaues Wunder erleben.
Die besten Interfaces sind da entweder teuer (MOTU) oder nur noch gebraucht zu haben (Unitor8 MKII, AMT8). Das derzeit günstigste, timingstabile 8fach MIDI-Interface ist das MOTU MIDI Express 128 für 199.
Ich komme vom Atari ST und habe dort ausschließlich mit Cubase gearbeitet. Steinberg hat es damals geschafft, diese Atari-Version recht gut nach Windows zu Portieren, die bediente sich genauso. Die Versionen für das klassische MacOS waren dagegen alle eine Katastrophe, habe dort dann Logic genutzt. Cubase für OSX ist besser als die alten Versionen, aber einfach weit von dem entfernt, was die Atari-Version an Stabilität und MIDI-Timing bot.
Steinberg entwickelt in erster Linie für die Windowsplattform, und Cubase hat sich vom reinen MIDI-Sequenzer zu einer Audio-DAW mit MIDI-Zugabe entwickelt.
Daher: auf dem Mac fährt man besser mit Logic, Live, Reaper, DP oder ProTools.
@rusher: 12-15 Kanäle über USB2 kann schon verdammt eng werden, vor allem, wenn alles zusammen an einem Bus klemmt und man die Samplerate höher als CD-Qualität einstellt.
FireWire hat für kontinuierliche Datenströme den Vorteil, den Prozessor nicht zu brauchen, diese Schnittstelle wurde nämlich genau für sowas entwickelt, also zB für den Anschluss digitaler Videokameras. FireWire handelt sich selbst aus, wer Master ist, bei USB ist das festgelegt. FireWire kann DMA, also direkt ohne den Prozessor in den Speicher schreiben, was die Buslast reduziert. USB geht immer über den Prozessor, und wenn man beim Recording die Geräte auf diese Busse verteilt, kann man eine Überlastung des Busses vermeiden, vor allem bei USB. Äußert sich durch Audio-Aussetzer etc.
Die Datenströme im Rechner selbst unterscheiden sich wenig von dem, was FireWire macht, denn PCIe ist genauso seriell und DMA-fähig wie FireWire, da wird so oder so seriell/parallel gewandelt. Es gibt ja PCIe inzwischen auch als externe Variante, nennt sich Thunderbolt. Da wird noch mehr an Peripherie kommen, ein erstes Audiointerface ist bereits angekündigt, bei dem man Thunderbolt nachrüsten kann, und da wird noch mehr kommen, gerade für Multiport-Audio ein Segen, weil der Flaschenhals wegfällt.
Man liest ja hier und anderswo ständig Beschwerden, daß das tolle Audiointerface nix taugt, weils nur Aussetzer hat. Hakt man da gezielt nach, ist es sehr oft ein Anwenderproblem. Da wird das 10Kanal Interface natürlich voll bestückt und die Samplerate auf Maximum gestellt, weil man gehört hat, daß das besser ist. Aufgenommen wird dann auf eine externe USB2-Platte, die USB-Ports hängen alle am gleichen Bus im Rechner und das Audiointerface ist Classcompliant, also ohne extra Treiberinstallation. Meist sind dann noch irgendwelche schlampterten Treiber für USB-Geräte installiert. Daß DAS schiefgeht, kann sich jeder, der nur ein wenig Erfahrung und Plan von der Technik hat, lebhaft vorstellen. Erzähl das aber mal dem jeweiligen Anwender, der will das oft garnicht hören.
Ist doch wie in Feierabendverkehr. Wenn alle die gleiche Strecke zur gleichen Zeit fahren, gibts nunmal einen Stau, da ist die Anzahl der Fahrspuren der begrenzende Faktor.