@stefodrom,
siehst du, das bekommt man, wenn man in öffentlichen Foren die Mac oder Windows - Frage stellt. Glaubenskriege.
In Ermangelung konkreter offener Fragestellungen fühlen sich die Anhänger des einen oder anderen Lagers auf den Plan gerufen
Man kann sich aus verschiedenen Blickwinkeln dieser Frage nähern. Die Glaubens- und Fanfrage würde ich dabei von vornherein ausklammern.
Die Anwendersicht:
Ich denke, wir haben es sowohl bei Windows als auch bei MacOS mit zwei modernen, performanten und relativ zukunftssicheren Systemen zu tun, die genau das machen, was man vorhat zu tun. Aus diesem Grund kann man sich getrost ganz nach Belieben und Geschmack entscheiden, richtige k.o.-Kriterien gibt es dabei eigentlich nicht mehr.
Dass MacOS seine Domaine in der Musikproduktion hat und darin Windows weitaus überlegen ist, stimmt heutzutage nicht mehr.
Der Grund dafür ist relativ simpel: Die Hardware ist mittlerweile so leistungsfähig, dass sie genügend Ressourcen und Leistung bietet, jedwede Betriebssystem-Software mehr als ausreichend schnell zu bedienen.
Mac-Systeme haben den Vorteil, dass sie in jedem Fall aus aufeinander abgestimmten Komponenten bestehen, die erst dann in den Verkaufsraum kommen, wenn sie genau in dieser Kombination die Qualitätskontrolle von Apple überstanden hat. Die verwendeten Zutaten, das Design und die Innovationen dahinter bezahlst du natürlich extra. Das ist auch in Ordnung so und durchaus angemessen. Auf der anderen Seite hast du da natürlich schon eine gewisse Proprietarität.
Das heisst, du ordnest dich der Entscheidung von Apple unter, welche Komponenten (und das betrifft sowohl Software als auch Hardware) Apple für passend hält.
In Grenzen kannst du natürlich auch eigene Komponenten einsetzen (Festplatten z.B.).
Ein Apple-Rechner ist immer komplett, d.h. du kaufst Hard- als auch Software von Apple immer zusammen.
Wenn du einen Apple-Rechner anschaltest, ist er fertig, er funktioniert definitiv und du kannst eigentlich schon direkt loslegen.
Aus meiner Sicht kauft man mit einem Mac ein System, mit dem du über relativ lange Zeit bei konstanter Performance das tun kannst, was du am ersten Tag schon mit ihm getan hast: ihn anwenden.
Unabängig davon, ob sich die Hardware am Markt in der Zwischenzeit in der Leistungsfähigkeit verdoppelt hat. Man verfällt nicht mehr zwingend dem Wahn, alle 2 Jahre sein System komplett auf den Kopf zu stellen. Weils einfach läuft. Ausnahmen bestätigen die Regel und Hardwaredefekte kommen natürlich auch hier vor.
Ein Windows-Rechner hat erstmal keine speziellen Eigenschaften, außer dass Windows auf ihm läuft. Welche Soft- und HardwareKomponenten dort eingesetzt werden, kann jeder selbst entscheiden. Und muß dann natürlich mit eventuellen (ggf. auch negativen) Konsequenzen selber klarkommen.
Ein Windows-Rechner tut im Prinzip dasselbe wie ein Mac, hier sollte man aber eine etwas höhere Disziplin an den Tag legen. Ein brauchbares Antivirenprogramm, Vorsicht bei der Installation irgendwelcher Programme und Systemerweiterungen und ggf. immer mal wieder eine Neuinstallation des Systems, um es performant zu halten.
Aus technischen Gründen ist es schon seit Windows 3.X so, dass das System über die Zeit immer langsamer wird. Langzeit-Anwender schätzen die heilende Kraft einer halbjährlichen Neuinstallation von Windows.
Prinzipiell ist Windows das offenere System, für das es mehr verschiedene - auch kostenlose - Software gibt.
Aus Gamer-, Bastler-, Technikersicht
bist du mit Windows besser bedient. Ich kenne (durch meinen Beruf) viele Leute, deren Hobby ihr Rechner ist. Sie haben Spass daran, das System zu tweaken, die leistungsfähigste Hardware einzubauen, hier und da Erweiterungen dran zu stricken etc.
Als Gamer solltest du ohnehin immer relativ aktuell sein, da kommt eigentlich nur ein Windows-System in Frage, wo du alle paar Monate die beste Grafikkarte am Markt einbauen kannst.
Aus Informatikersicht
muss ich leider so hart sagen, dass Windows (auch Windows7) im Kern eine konzeptionelle Fehlkonstruktion ist, die nur deshalb überlebt, weil der Hersteller in vergangenen Jahren den Markt einkassiert hat. Wen das genauer interessiert, der sollte sich darüber belesen, wie und warum Microsoft durch einen geschickten Deal mit IBM überhaupt jemals in die Position kam, sich am Markt einen Namen zu machen.
Ich arbeite seit 1990 mit dem Unterbau von Windows (damals noch Ms-Dos) und seit 1992 mit Windows selber. Gut zwanzig Jahre später ist festzustellen, dass auch mit Windows7 keine wirklich konsequente Erneuerung stattgefunden hat. Im Nachhinein betrachtet, kann ich mich erinnern, das schon damals MS Dos das schwächste Betriebssystem war, diversen Unix-Systemen weit unterlegen (MacOS basiert auf Unix) . Eigentlich war es auch nur dafür gedacht, auf "Microcomputern" ein paar Daten von Diskette in den Speicher und zurück zu schaufeln. Um dieses Minisystem wurde im Laufe der Jahre Schale um Schale gelegt, um es auf den Stand zu bringen.
Windows7 bringt viele (teilweise auch haaresträubende) Hilfskonstruktionen und Sicherungsmechanismen mit, um damit das System den modernen Anforderungen entsprechend sicher und "dicht" zu kriegen. Das ändert leider nichts an der Unzulänglichkeit des Windows-Kernels und hier und da werden immer wieder Stellen sichtbar, wo die Haut sehr dünn ist.
Aber das soll den Anwender nicht interessieren. Er wird davon normalerweise nicht viel mitbekommen. Mittlerweile ist Windows auch beim Umgang mit verrückt spielenden Treibern lange nicht mehr so anfällig wie vor Windows7, d.h. komplette Systemabstürze sind deutlich seltener geworden.
Also, lass dich nicht irritieren, schau dir die Rechner an und entscheide ganz nach persönlichem Geschmack.
Ich habe mich vor 7 Jahren für meine Hobbyaktivitäten (Musik) für MacOS entschieden und bin damit rundum zufrieden.
Auf Arbeit habe ich jeden Tag mit Windows zu tun und ich freue mich immer wieder darauf, meine eigenen Sachen auf einem Macbook Pro machen zu können. Einschalten und läuft. Ganz einfach.
Ich möchte mich dabei ganz bewußt NICHT um irgendwelche Systemsachen kümmern, möchte auch gar nichts rumbasteln, verschlimmbessern oder irgendwelche Treiber-/Installationsorgien über mich ergehen lassen, sondern einfach nur simpler Anwender sein und das System machen lassen, was es soll. Das kann MacOS gut. Dafür liebe ich MacOS.